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Südkorea | 30.11.09 | Eisenbahn |
6635 |
s.a. 6630: Am fünften Streiktag bei der staatlichen Eisenbahngesellschaft KORAIL lud die Polizei 44 Gewerkschaftsführer vor. Wenn sie der Vorladung nicht Folge leisten, sollen Haftbefehle ausgestellt werden. KORAIL hat Anzeige gegen 182 Gewerkschaftler wegen Geschäftsstörung durch illegalen Streik erstattet. Die Polizei sagt, der Streik sei illegal. weil es den Streikenden um die Wiedereinstellung entlassener Kollegen geht. Staatspräsident Lee Myung-Bak drängt auf strenge Maßnahmen gegen den Streik, weil dieser die wirtschaftliche Erholung des Landes gefährden könne. KORAIL erledigt normalerweise zwar nur sieben Prozent der landesweiten Passagier- und Gütertranporte, trotzdem hat der Streik bereits Auswirkungen, z.B: beim Transport von Zement und Kohle. Der Güterverkehr ist durch den Streik auf 63 Prozent der normalen Kapazität, der Personenverkehr auf 60 Prozent. Die Gewerkschaft der LKW-Fahrer hat erklärt, daß sie keine Streikbrechertransporte durchführen wird. | |||
aufgenommen: Mo., 30.11.2009 |
Quelle: Yahoo!! Singapore, The Korea Herald, 30.11.09 |
Hong Kong | 29.11.09 | Eisenbahn |
6634 |
1000 demonstrierten gegen den Bau einer Schnellbahnverbindung nach Guangzhou (China). Dabei kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei. Die Demonstranten kritisieren die Planungen als überstürzt. An der Demo nahmen auch Dorfbewohner teil, die für den Bau umgesiedelt werden sollen. (s.a. 6575) | |||
aufgenommen: Mo., 30.11.2009 |
Quelle: The Standard (HK), 30.11.09 |
Indonesien | 28.11.09 | Abfindungen! |
6633 |
Bandung: Mehr als 1000 ArbeiterInnen der Weberei der PT Panasia Indosintex
demonstrierten auf dem Fabrikgelände. Die Firma hat angekündigt, die Weberei zum 1.
Dezember zu schließen. Aber die Andeutungen über die Höhe der Abfindungen, die
gezahlt werden sollen, waren den ArbeiterInnen zu unbestimmt und zu niedrig. (Galamedia) Depok: Die Bekleidungsfabrik PT Rajabrana war vor einem Jahr geschlossen worden, siehe 6151. Hunderte Arbeiterinnen versammelten sich vor der Fabrik, um den Gewerkschaftsführer des SPN (Serikat Pekerja Nasional) zur Rede zu stellen, dem sie Korruption vorwerfen. Er habe Teile der Einrichtungen bereits verkauft, aber das Geld selbst behalten. Er stellte sich und behauptet, daß tatsächlich schon Teile der Fabrik verkauft seien, das Geld aber in der Hand des Kurators sei. Der Prozeß um den Bankrott der Firma sei noch nicht vorbei. Die Arbeiterinnen hoffen, daß aus dem Verkaufserlös ihre Abfindungen bezahlt werden. (Liputan6) | |||
aufgenommen: So., 29.11.2009 |
Quelle: div., 29.11.09 |
Südkorea | 26.11.09 / 1950 | Massenmord zu Beginn des Koreakrieges |
6632 |
Mindestens 4900 Zivilisten sind zu Beginn des Koreakrieges (1950 bis 53) von
südkoreanischem Militär und Polizei ermordet worden. Das hat jetzt die Wahrheits- und
Versöhnungskommission bekannt gegeben. Sie war 2005 als offizielles Amt der Regierung
eingerichtet worden, hat aber keinerlei Befugnis, Zeugen zu Aussagen zu zwingen oder
Strafen zu verhängen. Deshalb geht sie davon aus, daß die tatsächliche Zahl der Morde
noch weit höher liegt und befürchtet, daß die ganze Wahrheit nie mehr ans Licht kommt,
weil die derzeitige Rechtsregierung ihre Arbeit nicht unterstützt. Die Ermordeten waren
zuvor in die "National Guidance League" (etwa: "Organisation zur nationalen Belehrung")
gezwungen worden. Normalerweise sollte diese Organisation verdächtige Kommunisten
umerziehen; es wurden aber viele Nichtkommunisten gezwungen, sich zu beteiligen,
insgesamt bis zu 300 000. Als die Nordkoreaner auf dem Vormarsch waren, wurden viele
der League-Mitglieder einfach erschossen. Zu weiteren Enthüllungen über den Koreakrieg siehe 2937, 2250, 1823, 1305. | |||
aufgenommen: Sa., 28.11.2009 |
Quelle: The New York Times, 27.11.09 |
China | 23.11.09 | Kohle |
6631 |
Hegang (Provinz Heilongjiang): Zwei Tage nachdem bei einem Unglück in einem
staatseigenen Kohlebergwerk über 100 (inzwischen 108, Anm.d. Red) Bergleute umgekommen
waren, protestierten Angehörige vor dem Minengelände wegen der schlechten
Informationslage. Der Direktor der Staatlichen Arbeitssicherheitsbehörde sagte im
Fernsehen, lasches Management sei schuld an der Explosion. Die Familien der toten
Arbeiter sollen bis zu Rmb300000 (ca. 30 000 Euro) als Entschädigung bekommen. Die chinesischen Kohleminen gehören zu den tödlichsten der Welt, im letzten Jahr sind nach offiziellen Statistiken 3200 Arbeiter dort umgekommen. (s.a. 5614, 4942, 4781) | |||
aufgenommen: Fr., 27.11.2009 |
Quelle: RFI (Radiofranceinternationale), 23.11.09 |
Südkorea | 25.11.09 | Eisenbahner erneut im Streik |
6630 |
Die gewerkschaftlich organisierten Eisenbahner sind erneut (6602) in Streik getreten, weil es keine Fortschritte bei den Tarifverhandlungen gibt. Der Personenverkehr war kaum betroffen; die U-Bahnen in Seoul ein wenig. Der Güterverkehr wurde aber fast völlig lahmgelegt. | |||
aufgenommen: Do., 26.11.2009 |
Quelle: The Korea Herald, 26.11.09 |
Südkorea | 24.11.09 | Chef blockiert |
6628 |
250 Gewerkschafter haben dem neuen Chef des KBS, der größten TV-Anstalt des Landes, den Zutritt verwehrt. Die Ernennungsfeier wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Dieser neue Chef wurde vom Präsidenten ernannt und war sein Medienberater während des Wahlkampfes. Die Beschäftigten der öffentlichen TV-Sender wenden sich schon lange gegen die marktorientierte Medienpolitik der Regierung und den Versuch des Präsidenten, alle wichtigen Posten mit eigenen Leuten zu besetzen. Siehe auch 6480, 6294. | |||
aufgenommen: Mi., 25.11.2009 |
Quelle: The Korea Herald, 25.11.09 |
China | 11/09 | "Es war noch nie so schwer, Arbeiter zu finden" |
6625 |
"Wieso gibt es Arbeitskräftemangel in China?", fragen sich Poland Li und Stephen Frost
im CSR Asia Weekly. Diese Frage stellt sich deshalb, weil berichtet worden ist, daß Ende
2008/ Anfang 2009 Millionen WanderarbeiterInnen aufgrund der "Krise" entlassen worden
sind, die doch jetzt zur Verfügung stehen sollten. Aber das tun sie nicht. Die Autoren
haben einige Fabriken in Dongguan besucht, einer wichtigen Industriestadt im Südchina.
Dort werben Firmen - sogar Firmen aus dem entfernten Shenzhen - am Bahnhof um
Arbeitskräfte, aber keine Arbeiter sind da. Fabriken und Speditionen suchen händeringend
vor allem ungelernte ArbeiterInnen. Die Autoren nennen vier aktuelle Gründe für diese -
von aussen überraschenden ("strange") - Entwicklung: 1. Seit Beginn der "Krise" haben 600 000 bis 1 Million ArbeiterInnen das Gebiet von Dongguan verlassen. Einige haben zuhause Jobs gefunden, oder von Hilfen der dortigen Regionen profitiert, etwa Krediten zum Start von kleinen Geschäften. Andere sind nach Norden gezogen, um im Gebiet um Shanghai Jobs zu suchen. 2. Viele Fabriken haben keine nachhaltige Personalplanung. Sie entlassen die Leute, wenn sie nicht gebraucht werden, haben dann aber auch Probleme, neue Arbeiter zu finden, wenn sie gebraucht werden. 3. Aufträge gibt es derzeit genug, es gibt aber eine Tendenz dazu, daß sie vom Umfang kleiner sind und kürzere Lieferfristen eingehalten werden müssen. Das führt natürlich dazu, dass Jobsucher sofort mit Arbeitstempo und übermässigen Überstunden rechnen müssen. 4. Und das trifft auf eine neue Generation von WanderarbeiterInnen, die ganz andere Erwartungen an ihren Job haben als ihre Eltern. Sie suchen bessere Arbeitsbedingungen, nicht nur mehr Lohn, sondern auch Entwicklungschancen und Sozialleistungen. Insgesamt folgern die Autoren, daß gerade die "Krise" gezeigt hat, daß China kein Niedriglohnland mehr ist. Es steigt in der Wertschöpfungskette auf, die WanderarbeiterInnen verlangen mehr - nicht nur höhere Löhne, sondern Respekt, faire Behandlung und Anerkennung durch die Gesellschaft. | |||
aufgenommen: So., 22.11.2009 |
Quelle: CSR Asia Weekly Vol. 5 Week 46 |
Indonesien | 21.11.09 | Petrochina blockiert |
6624 |
Tuban, Zentraljava: 300 Einwohner eines Dorfes blockierten den Eingang zu einer Verarbeitungseinheit des Joint Operating Body Pertamina Petrochina East Java (6545, 5820). Sie fordern die Zahlung von versprochenen Entschädigungen und "Comunity Development"- Beihilfen in Höhe von 300 000 bis 500 000 Rp (ca. 21 bis 35 €) pro Familie und Monat, je nach Abstand zur Fabrik. | |||
aufgenommen: So., 22.11.2009 |
Quelle: Media Indonesia, 21.11.09 |
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2. Dezember 2009