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Indonesien | 3.3.99 | Ambon |
779 |
(Siehe 768 und vorher) Nach Medienberichten, daß Truppen am Dienstag, 2.3., betende
Ambonesen in einer Moschee erschossen hätten, hat Armeechef Wiranto den Polizeichef
von Ambon abgesetzt. Die Polizei von Ambon hat bestritten, innerhalb der Moschee
geschossen zu haben; sie habe Unruhen vor der Moschee beenden wollen. Außerdem
werden weitere Truppen nach Ambon gebracht; ein Bataillon aus Süd Sulawesi wird
abgezogen - Süd Sulawesi ist die frühere Heimat vieler Migranten auf den Molukken. Nach einem Polizeibericht sind bei den Unruhen auf den Molukken seit dem 13.1. insgesamt 159 Menschen umgekommen, 213 wurden schwer verletzt. Sachschäden: 234 Autos, 18 Kirchen, 18 Moscheen, 3544 Häuser, 2 Banken, über 1000 Läden und Verkaufsstände, 1 Kino, 4 Schulen, 11 Büros der Regierung und anderes. 30 000 Menschen haben Ambon seitdem verlassen. 171 Personen wurden verhaftet. Während in Jakarta bei einer Demonstration von 2000 Studenten nach einem "heiligen Krieg- Jihad" gerufen wurde hat der Vorsitzende der Nationalen Menschenrechtskommission Maßnahmen der (früheren Soeharto-) Regierung dafür verantwortlich gemacht, die Voraussetzungen für die "religiösen" Unruhen geschaffen zu haben. Er nannte die Benennung eines moslemischen Gouverneurs für die mehrheitlich von Christen bewohnten Inseln und die Umsiedlungspolitik, die zur Migration vieler, meist moslemischer Menschen von Java und Süd Sulawesi auf die Molukken geführt hat. | |||
aufgenommen: Do., 4.3.1999 |
Quelle: Kompas Online, 3.,4.3.99; The Straits Times 4.3.99 |
Indonesien | 25.2.99 | Ambon kommt nicht zur Ruhe |
768 |
In der Stadt Ambon (716 und vorher) auf den Molukken und in umliegenden Gemeinden gab es in den letzten Tagen wieder blutige Auseinandersetzungen. Zwischen 14 (Polizeiangabe) und 24 (Antara) Menschen sind ums Leben gekommen, einige davon wurden von Soldaten erschossen, darunter eine Nonne. Ambon ist tot, es gibt keinen öffentlichen Verkehr, kaum privaten. Läden, Restaurants sind geschlossen. Tausende haben sich in Moscheen oder Kirchen geflüchtet. Laut BBC gab es aber auch eine friedliche Demonstration gegen die Art des Eingreifens des MIlitärs. | |||
aufgenommen: Fr., 26.2.1999 |
Quelle: BBC News, The Straits Times, Kompas Online, Tempo Interactif, 26.2.99 |
Thailand | 24.2.99 | Protest mit Milchkühen |
765 |
Milchbauern und Arbeiter der Vermarktungsorgansiation Dairy Farming Promotion (s. 746) sind mit einer Herde Milchkühe unterwegs nach Bangkok. Sie protestieren gegen den Chef der Kooperative, gegen Privatisierungsbemühungen der Regierung, wegen unbezahlter Rohmilchlieferungen und gegen die Entlassung von 5 Angestellten, die den seit Tagen dauernden Protest angezettelt haben sollen. Der Landwirtschaftsminister hat jetzt den am Protest beteiligten 200 Arbeitern die Entlassung angedroht. | |||
aufgenommen: Do., 25.2.1999 |
Quelle: Bangkok Post, 25.2.99 |
Indonesien | 22.3.99 | Maspion entlässt Streikende |
761 |
Entgegen früheren Meldungen (757) war der Streik bei Maspion in Surabaya noch nicht ganz zuende am 18.2. Mindestens ein Teil der KollegInnen von Maspion I Elektro haben weitergestreikt. Maspion hat deshalb jetzt 1136 von ihnen entlassen. 500 demonstrierten zum Rechtshilfeinstitut LBH. Der SPSI hatte für sie ein extra Abkommen geschlossen, nach dem sie am 22. wieder hätten arbeiten sollen. Als sie aber morgens ankamen, war die Fabrik geschlossen. | |||
aufgenommen: Di., 23.2.1999 |
Quelle: Surabaya Post, Kompas Online, 23.2.99 |
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5. März 1999