Asien Aktuell: News, Daten, Kämpfe, Bewegungen

< später | Aktuell | Archiv-Liste | früher >

 
Südkorea 21.6.99 Streiks

1020

Zeitweise Arbeitsniederlegungen gab es bei Daewoo Motor Co., Hyundai und sechs anderen Firmen. Nach Gewerkschaftsangaben haben 5000 Arbeiter daran teilgenommen. Zusammen mit den schon streikenden KCTU-(Gewerkschaftsdachverband)Mitgliedern waren 25 000 Arbeiter im Streik. Gefordern werden die Freilassungen aller Gewerkschaftsführer, die wegen illegaler Streiks einsitzen, kürzere Arbeitszeit, Rücknahme von Restrukturierungsplänen für verschuldete Unternehmen und Banken. Die jetzige Streikwelle war von Anschuldigungen gegen die Staatsanwaltschaft ausgelöst. Diese soll einen illegalen Streik angezettelt haben, um die Gewerkschaft zerschlagen zu können.(s.1016)
aufgenommen: Di., 22.6.1999

Quelle: Koilaf Labor News, 22.6.99


Thailand 20.6.99 Proteste der Fischer

1019

Die Proteste der Fischer im Süden Thailands haben sich in den Hafenort Satun ausgeweitet. Mehr als 300 einheimische Fischer verbrannten dort ein Bild des Generaldirektors des Fischereiministeriums. Mehr als 50 Fischer aus Satun schlossen sich der Aktion ihrer Kollegen in Songklah an. Dort blockieren 1000 Fischer seit einer Woche den Hafen und ein Lager der thailändischen Ölgesellschaft. 200 Fischer aus Phuket haben außerdem gedroht, die Bay von Phuket zu schließen, falls die Behörden mit Gewalt gegen die Blockierer in Songklah vorgehen. Die Blockade und andere Proteste sollen so lange fortgesetzt werden, bis die Regierung einen ministeriellen Erlass aus dem Jahre 96 zurücknimmt, in dem Fischfang erlaubt wird, bei dem nachts elektrisches Licht zum Anlocken der Beute eingesetzt wird. Diese Methode wird vor allem von den großen Anchovisfangflotten benutzt, die außerdem noch engmaschige Netze einsetzen. So werden Fische aller Art gefangen, noch bevor sie ausgewachsen sind und sich fortpflanzen konnten. Die Fischer sagen, daß sei unfair gegenüber der Umwelt und den Fischern, die mit kleinen Booten auf Fischfang gehen.
aufgenommen: Mo., 21.6.1999

Quelle: The Nation, 21.6.99


Indonesien April 99 Streiks

1018

Nach einer Aufstellung des Arbeitsministeriums gab es im April 31 Streiks; im Juni 98, also im Monat nach dem Rücktritt Soehartos, waren es 83. Allerdings, so die Autorin der FEER, "tendiert das Ministerium dazu, manche industrielle Auseinandersetzungen nicht zu berichten".
aufgenommen: So., 20.6.1999

Quelle: Far Eastern Economic Review, 17.6.99


Indonesien 19.6.99 Torblockade bei PT TRD

1017

Die Streikenden bei Pt Tjipta Rimba Djaja in Medan verhindern seit zwei Tagen die Ausfahrt von LKWs, die Produkte aus der Fabrik herausbringen wollen (s. 1012, 1013). (Waspada)
Papo Hermawan, der Direktor des Industrieparks, zu dem TRD gehört, will ihn Investoren aus Malaysia andienen, aber das ist schwierig: "Wegen Reformasi sind die ArbeiterInnen stärker geworden... Wenn die ArbeiterInnen verständig und gehorsam sind, wird das helfen, Investoren anzuziehen. Aber wenn sie unkontrollierbar sind, wird kein Investor kommen". (FEER)
aufgenommen: So., 20.6.1999

Quelle: Far Eastern Economic Review, 17.6.99; Waspada, 20.6.99


Süd Korea 18.6.99 Gewerkschaftsprotest

1016

1300 führende Gewerkschaftsfunktionäre des KCTU sollen sich an einem Hungerstreik beteiligen, mit dem gegen den Skandal bei der Korea Minting and Security Printing (KOMSEP) protestiert wird. Dort hatte die Staatsanwaltschaft einen Streik angestiftet, um die dortige Gewerkschaft anschließend kaputt zu machen (s. 1004). Etwa 300 Mitglieder der FKTU, des anderen Gewerkschaftsdachverbandes, demonstrierten vor dem Gebäude des Parlaments mit den gleichen Forderungen: Untersuchung des KOMSEP- Skandals und Stop der Umstrukturierung der Verwaltung und der Staatsbetriebe.
aufgenommen: Sa., 19.6.1999

Quelle: Korea Times, 19.6.99


Kambodscha Mai 99 Gehaltserhöhung

1015

Die Regierung hat die Gehälter der Staatsbeschäftigten um 30 % erhöht, bestreitet aber, dies hätte mit den Streiks der Lehrer, Uniprofessoren und anderen Staatsbediensteten (s. 747, 717) zum Beginn des Jahres zu tun. Es sei halt etwas Geld übrig gewesen.
aufgenommen: Sa., 19.6.1999

Quelle: South China Morning Post, 19.6.99


Südkorea 16./17.6.99 Streiks

1014

Beim monatlichen Treffen der ausländischen Investoren, organisiert vom Koreanischen Zentrum für Internationale Finanzen, stellten die Investoren besorgt fest, daß die jetzigen Arbeitskämpfe viel bedrohlicher seien als die Spannungen zwischen Nord- und Südkorea. Der Leiter des Zentrums : "Ausländischen Investoren wurde der Eindruck vermittelt, daß es hier Arbeitsfrieden auf Dauer geben würde. Die jüngsten Ereignisse korrigieren diesen Eindruck." (Korea Times, 18.6.99)
Der Gewerkschaftsdachverband KCTU (der "militantere" der beiden Gewerkschaftsverbände) hatte am 17.6 seine Mitglieder zum Proteststreik gegen eine anti-gewerkschaftliche Verschwörung aufgerufen. Nur 5000 Arbeiter aus sechs Firmen folgten dem Aufruf. 20 000 Mitglieder befinden sich bereits wegen anderer Angelegenheiten im Streik. Beim Streik des Konkurrenzverbandes FKTU am 16.6. waren 40 000 Arbeiter erwartet worden, weniger als 5000 folgten dem Aufruf. Gewerkschaftsvertreter schieben die niedrige Beteiligung auf die gegenwärtigen militärischen Spannungen zwischen Nord- und Südkorea. Die beiden Gewerkschaftsverbände drohen mit massiven Streiks, seitdem Berichte aufgetaucht sind, daß die Staatsanwaltschaft im letzten November bei der Korea Minting and Security Printing Corp. einen illegalen Streik inszeniert hat, als Vorwand zur Bekämpfung der Gewerkschaft. (s. 1004) (Korea Herald, 18.6.99)
Der KCTU selber sagt, daß 33 000 Mitglieder aus 21 Firmen am Streik teilgenommen haben, einigen davon den ganzen Tag, andere nur einige Stunden. (Koilaf Labor News, 18.6.99)
aufgenommen: Fr., 18.6.1999

Quelle: div.


Indonesien 17.6.99 Streiks gehen weiter

1013

Die Streiks in den beiden Holzfabriken in Medan PT Tjipta Rimba Djaya und PT Cipta Prima gehen weiter. Die Streikenden haben Zelte vor den Fabriktoren aufgebaut, in denen sie übernachten. Sie wollen streiken, bis alle ihre Forderungen (s. 1012) erfüllt werden.
aufgenommen: Fr., 18.6.1999

Quelle: Waspada, 18.6.99


Indonesien 16.6.99 Streiks

1012

Im Großraum Medan kam es zu mehreren Streiks:
Das Arbeiteraktionskomittee bei PT Tjipta Rimba Djaya erklärte, daß der jetzige Streik eine Fortsetzung ihres Streiks vom 23. bis 27. April 99 sei, weil das Unternehmen einige Forderungen noch nicht erfüllt und zwei Kollegen von der Arbeit suspendiert hat. Zu den elf Forderungen gehören: regelmäßige Lohnsteigerungen, die an die steigenden Lebenshaltungskosten angepaßt sind; Aufhebung der Suspendierungen, mit voller Lohnnachzahlung; verschiedene Prämien und Zulagen; Bezahlung der Streiktage; keine Diskriminierung und Einschüchterung, u.a.
Die Arbeiter der Zwiebackfabrik PT Uni Bis fordern bei ihrem Streik Verbesserung ihres Wohlstandes und Einkommens.
Die Streikenden bei PT Cipta Prima haben zehn Forderungen: Essensgeld, Pausen, Menstruations-, Schwangerschafts- und Jahresurlaub, verschiedene Lohnzulagen, u.a..
aufgenommen: Do., 17.6.1999

Quelle: Waspada, 17.6.99


China 16.6.99 Entlassungen

1011

Xinhua (staatliche Nachrichtenagentur) meldete, daß 1998 8,9 Millionen Arbeiter entlassen wurden (1997: 11,5 Mill.). 6,1 Millionen Entlassungen fanden in staatseigenen Betrieben statt. Die Arbeitslosenrate in den Städten war 3,1%. Ende 1998 waren 5,7 Mill. Menschen arbeitslos gemeldet. Acht Millionen haben einen neuen Job gefunden, 5 Millionen erhielten Fortbildung.
aufgenommen: Do., 17.6.1999

Quelle: South China Morning Post, 17.6.99


China 14.6.99 Bauernprotest

1010

100 bis 150 Bauern veranstalteten vor dem Gebäude der Provinzregierung in Fuzhou (Provinz Fujian) einen Sitzstreik, bei dem der Verkehr lahm gelegt wurde. Es ging um Grund und Boden, für den sich die Bauern unzureichend entschädigt fühlen. Sie denken, daß korrupte Beamte Geld, das eigentlich den Bauern gehört, in die eigenen Taschen gewirtschaftet haben. 50 Polizisten geleiteten die Bauern zu Verhandlungen zum Beschwerdebüro der Provinzregierung. Danach löste sich der Protest friedlich auf. Ein Beamter der Provinzregierung sagte bei einem Telefoninterview mit dem HKS: "Wir sind daran gewöhnt, weil es so oft passiert. Heutzutage haben die Leute das starke Bewußtsein, für ihre Rechte zu kämpfen."
Der Prozess gegen neun Bauern hat in der Provinz Hunan begonnen. Sie werden als Rädelsführer beim Bauernprotest nahe Changsha am 8.1.99 (s. 674) angeklagt. Bei den Protesten gegen zu hohe Steuern und Korruption hatten sich Tausende von Bauern eine Schlacht mit 1000 Polizisten geliefert. 100 Demonstranten wurden verletzt, mindestens einer getötet.
aufgenommen: Mi., 16.6.1999

Quelle:South China Morning Post, Hong Kong Standard, 16.6.99


Taiwan 15.6.99 Illegale Einwanderer

1009

Taiwan hat angekündigt weitere 158 illegale Einwanderer in die VR China zurückzuschicken. Die Repatriierung erfolgt nach einem Riot von Abschiebehäftlingen. Um weitere illegale Einwanderung und Infiltration durch Peking einzudämmen sitzen ca. 1000 Illegale aus der VR China in Abschiebehaft. In einer dieser Haftanstalten sind seit Jahresbeginn drei der Insassen an einer unbekannten Krankheit gestorben, neun andere sind im Krankenhaus. Einige der 380 Abschiebegefangenen in dieser Anstalt machten am 15.6. einen Aufstand, bei dem sie zwei Polizisten als Geiseln nahmen. Die Aufständischen forderten ihre Abschiebung vor dem 18.6.99. Seit 1987 Reisen zwischen Taiwan und China möglich wurden, hat Taiwan über 36 000 Illegale in die VR China abgeschoben.
aufgenommen: Mi., 16.6.1999

Quelle: South China Morning Post, 16.6.99


Vietnam 31.5.99 Straßenkinder

1008

Das Nationale Komittee für Kinderschutz hat ein vierjähriges Programm zum Schutz von Straßenkindern gestartet. Außerdem soll das Programm gefährliche Kinderarbeit, Mißbrauch und Jugendkriminalität bekämpfen. Zu den Maßnahmen sollen neue Kinderschutzgesetze, Propagandakampagnen, die Bekämpfung von AIDS und Schaffung neuer Arbeitsplätze gehören. Für Ende 97 wird die Zahl der Straßenkinder in Vietnam auf 16 000 geschätzt, die meisten davon in Großstädten. Tausende Kinder arbeiten in Privatunternehmen, fast alle unter gefährlichen und harten Bedingungen. 15% der Prostituierten sind unter 16 Jahre alt. Verschiedene Ministerien werden sich an dem Programm beteiligen.
aufgenommen: Mi., 16.6.1999

Quelle: VietNam Net, 15.6.99


Hong Kong 15.6.99 Arbeiterprotest

1007

Mehr als 80 TransportarbeiterInnen der Seven Sea Chemicals (Holding) demonstrierten vor dem Warenlager des Unternehmens, weil deren Transportabteilung geschlossen wird. Davon sind 85 Arbeiter betroffen. Während der letzten Monate hatte die Firma zwei neue Tochterunternehmen gegründet, die jetzt die Arbeit der Transportabteilung übernehmen sollen. In diesen Tochterfirmen arbeiten die Arbeiter länger für weniger Geld. Die Demonstranten sagen, sie seinen wegen ihrer Mitgliedschaft in der Gewerkschaft gekündigt worden. Die Betriebsgewerkschaft wurde erst in diesem Jahr während einer Auseinandersetzung um Lohn und Arbeitsbedingungen gegründet.
aufgenommen: Mi., 16.6.1999

Quelle: South China Morning Post, 16.6.99


Hong Kong 15.6.99 Piloten kündigen

1006

Der neue Tarifvertrag für Piloten bei Cathay Pacific (s.994) ist von 94% der mehr als 700 Seniorpiloten akzeptiert worde. 45 Piloten haben aber lieber gekündigt, als unter den neuen Bedingungen, die Gehaltskürzungen von 7 bis 22% vorsehen, zu arbeiten. Sie bekommen Abfindungen abhängig von der Betriebszugehörigkeit. Ein Pilot, der seit 20 Jahren bei Cathay ist, davon die letzten 5 Jahre als Flugkapitän, bekommt z.B. ca. 240 000 DM zusätzlich zur gesetzlichen Abfindung. Cathay hat den normalen Flugbetrieb nach dem zweiwöchigen Krankfeierstreik noch nicht wieder herstellen können, u.a. weil immer noch Piloten krank gemeldet sind.
aufgenommen: Mi., 16.6.1999

Quelle: Hong Kong Standard, 16.6.99


Thailand 14.6.99 Arbeiterprotest

1005

Arbeiter der Papierfabrik Phoenix Pulp and Paper Co. in Khon Kaen protestierten gegen die unzureichenden Bemühungen der Firma beim Abwasserproblem. Das Unternehmen wird seit mehr als fünf Jahren mit Vorwürfen bezüglich der Wasserverschmutzung konfrontiert. Diese soll Fischsterben ausgelöst haben. Als am 8. Juni 99 der Firma offiziell der Abwasserausstoß verboten wurde, wenn der Ubonratdamm weniger als 500 000 m³ Wasser pro Tag abgibt, beschloß die Firma, eine ihrer Fabriken zu schließen. Die Gewerkschaft bezeichnet dies als "Taktik" des Unternehmens bei den Verhandlungen mit den staatlichen Stellen. Die Arbeitsplätze und die Probleme der Bauern, die das Rohmaterial liefern, sei Verhandlungsmasse für die Firma. In einer Pressemitteilung fordert die Gewerkschaft statt dessen die Lösung des Abwasserproblems.
aufgenommen: Di., 15.6.1999

Quelle: The Nation, 15.6.99


Südkorea 14.6.99 Arbeiterprotest

1004

In der Stadtmitte von Seoul kam es zu Rangeleien zwischen 100 Gewerkschaftern und 300 Aufstandsbekämpfungspolizisten. Die Arbeiter hatten versucht, zum Hotel Shilla zu demonstrieren, wo diese Woche das Internationale Olympische Komittee tagt. Dieses Hotel ist im Besitz des Samsung-Konzerns, des zweitgrößten südkoreanischen Konzerns. Die Arbeiter protestierten gegen Massenentlassungen, besonders bei Samsung, in Folge der Umstrukturierung der koreanischen Wirtschaft. Viele der Demonstranten waren Arbeiter, die von Samsung entlassen worden waren.(s.992)
Die täglichen Proteste der Gewerkschafter richten sich außerdem gegen einen, am 9.6.99 bekannt gewordenen, Versuch der Staatsanwaltschaft, im letzten Jahr einen illegalen Streik anzustiften. Dieser sollte als Vorwand zur Zerschlagung der Gewerkschaft dienen. Die Regierung leugnet diesen Vorwurf.
aufgenommen: Di., 15.6.1999

Quelle: CNN interactive, 14.6.99


China 12.6.99 ArbeiterInnen verbrannt

1003

Bei einem Brand in einer Elektronikfabrik in Shenzhen wurden 16 Arbeiter getötet (davon 12 Frauen) und acht schwer verletzt. Zunächst waren 100 ArbeiterInnen in der sich in taiwanesischen Besitz befindlichen Zhimao Electronics Plant vom Feuer eingeschlossen, die Feuerwehr konnte jedoch die meisten retten.
aufgenommen: Mo., 14.6.1999

Quelle: CNN Interactive, 13.6.99


Thailand 13.6.99 UhrenarbeiterInnendemo

1002

Ca. 2600 ArbeiterInnen der Markenuhrenfabrik A.T.A. (Thailand) in der Gemeinde Bang Kaew (Distrikt Bang Phli) demonstrierten gegen Lohnkürzungen und Kündigungen. Im letzten September hatte die Firma eine Geschäftspolitik eingeführt, mit der die Löhne um 50% gesenkt und 600-700 ArbeiterInnen entlassen werden sollten. Die Demonstranten sagen, das Geschäft der Firma sei jedoch nicht zurückgegangen und fordern garantierte jährliche Lohnzuwächse, außerdem die Erhöhung der monatlichen Sonderzulagen von 100 auf 500 Baht. Die Firma stellt schweizer Armbanduhren für den Export her, für Rolex, Rado und Swatch.
aufgenommen: Mo., 14.6.1999

Quelle: Bangkok Post, 14.6.99


Hong Kong 13.6.99 Unruhen in Flüchtlingslager

1001

Riotpolizei bändigt
LagerinsassenIm Flüchtlingslager Pillar Point in Tuen Mun, New Territories, kam es zu Kämpfen zwischen den vietnamesischen Lagerbewohnern. Mindestens 13 Personen wurden verletzt, 12 wurden ins Krankenhaus gebracht. Unter den Verletzten war ein drei Monate altes Baby und ein Reporter, der von Steinen getroffen wurde. Anscheinend gehen diese Unruhen auf rivalisierende (mafiöse?) Gruppen zurück, möglicherweise zwischen Nord-und Südvietnamesen (Hong Kong Standard). Der Auslöser soll Gebietsstreitigkeiten beim Drogenhandel gewesen sein. Einige der Flüchtlingsunterkünfte wurden mit Molotovcocktails beworfen und in Brand gesetzt. Hunderte der Lagerbewohner sollen beteiligt gewesen sein. Mehr als 100 Polizisten stürmten das Lager. Trotz Tränengaseinsatz brauchten sie über eine Stunde, um die Unruhen unter Kontrolle zu bringen. Bereits am 10.6. waren 20 Lagerbewohner verhaftet worden, weil sie sieben Männer und eine Frau mit Messern und Metallstangen angegriffen hatten. In Pillar Point, das von der Caritas verwaltet wird, leben 1036 (SCMP) oder 1500 (HKS) vietnamesische Flüchtlinge seit zehn Jahren.
aufgenommen: Mo., 14.6.1999

Quelle: South China Morning Post, Hong Kong Standard, 14.6.99

< später | Aktuell | Archiv-Verzeichnis | früher >
Startseite | Asienkrise | Links


Eine Webseite von WELT IN UMWÄLZUNG Mannheim-Ludwigshafen

22. Juni 1999