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Südkorea | 21.6.99 | Streiks |
1020 |
Zeitweise Arbeitsniederlegungen gab es bei Daewoo Motor Co., Hyundai und sechs anderen Firmen. Nach Gewerkschaftsangaben haben 5000 Arbeiter daran teilgenommen. Zusammen mit den schon streikenden KCTU-(Gewerkschaftsdachverband)Mitgliedern waren 25 000 Arbeiter im Streik. Gefordern werden die Freilassungen aller Gewerkschaftsführer, die wegen illegaler Streiks einsitzen, kürzere Arbeitszeit, Rücknahme von Restrukturierungsplänen für verschuldete Unternehmen und Banken. Die jetzige Streikwelle war von Anschuldigungen gegen die Staatsanwaltschaft ausgelöst. Diese soll einen illegalen Streik angezettelt haben, um die Gewerkschaft zerschlagen zu können.(s.1016) | |||
aufgenommen: Di., 22.6.1999 |
Quelle: Koilaf Labor News, 22.6.99 |
Indonesien | 19.6.99 | Torblockade bei PT TRD |
1017 |
Die Streikenden bei Pt Tjipta Rimba Djaja in Medan verhindern seit zwei Tagen die
Ausfahrt von LKWs, die Produkte aus der Fabrik herausbringen wollen (s. 1012, 1013).
(Waspada) Papo Hermawan, der Direktor des Industrieparks, zu dem TRD gehört, will ihn Investoren aus Malaysia andienen, aber das ist schwierig: "Wegen Reformasi sind die ArbeiterInnen stärker geworden... Wenn die ArbeiterInnen verständig und gehorsam sind, wird das helfen, Investoren anzuziehen. Aber wenn sie unkontrollierbar sind, wird kein Investor kommen". (FEER) | |||
aufgenommen: So., 20.6.1999 |
Quelle: Far Eastern Economic Review, 17.6.99; Waspada, 20.6.99 |
Süd Korea | 18.6.99 | Gewerkschaftsprotest |
1016 |
1300 führende Gewerkschaftsfunktionäre des KCTU sollen sich an einem Hungerstreik beteiligen, mit dem gegen den Skandal bei der Korea Minting and Security Printing (KOMSEP) protestiert wird. Dort hatte die Staatsanwaltschaft einen Streik angestiftet, um die dortige Gewerkschaft anschließend kaputt zu machen (s. 1004). Etwa 300 Mitglieder der FKTU, des anderen Gewerkschaftsdachverbandes, demonstrierten vor dem Gebäude des Parlaments mit den gleichen Forderungen: Untersuchung des KOMSEP- Skandals und Stop der Umstrukturierung der Verwaltung und der Staatsbetriebe. | |||
aufgenommen: Sa., 19.6.1999 |
Quelle: Korea Times, 19.6.99 |
Kambodscha | Mai 99 | Gehaltserhöhung |
1015 |
Die Regierung hat die Gehälter der Staatsbeschäftigten um 30 % erhöht, bestreitet aber, dies hätte mit den Streiks der Lehrer, Uniprofessoren und anderen Staatsbediensteten (s. 747, 717) zum Beginn des Jahres zu tun. Es sei halt etwas Geld übrig gewesen. | |||
aufgenommen: Sa., 19.6.1999 |
Quelle: South China Morning Post, 19.6.99 |
Südkorea | 16./17.6.99 | Streiks |
1014 |
Beim monatlichen Treffen der ausländischen Investoren, organisiert vom Koreanischen
Zentrum für Internationale Finanzen, stellten die Investoren besorgt fest, daß die jetzigen
Arbeitskämpfe viel bedrohlicher seien als die Spannungen zwischen Nord- und Südkorea.
Der Leiter des Zentrums : "Ausländischen Investoren wurde der Eindruck vermittelt, daß es
hier Arbeitsfrieden auf Dauer geben würde. Die jüngsten Ereignisse korrigieren diesen
Eindruck." (Korea Times, 18.6.99) Der Gewerkschaftsdachverband KCTU (der "militantere" der beiden Gewerkschaftsverbände) hatte am 17.6 seine Mitglieder zum Proteststreik gegen eine anti-gewerkschaftliche Verschwörung aufgerufen. Nur 5000 Arbeiter aus sechs Firmen folgten dem Aufruf. 20 000 Mitglieder befinden sich bereits wegen anderer Angelegenheiten im Streik. Beim Streik des Konkurrenzverbandes FKTU am 16.6. waren 40 000 Arbeiter erwartet worden, weniger als 5000 folgten dem Aufruf. Gewerkschaftsvertreter schieben die niedrige Beteiligung auf die gegenwärtigen militärischen Spannungen zwischen Nord- und Südkorea. Die beiden Gewerkschaftsverbände drohen mit massiven Streiks, seitdem Berichte aufgetaucht sind, daß die Staatsanwaltschaft im letzten November bei der Korea Minting and Security Printing Corp. einen illegalen Streik inszeniert hat, als Vorwand zur Bekämpfung der Gewerkschaft. (s. 1004) (Korea Herald, 18.6.99) Der KCTU selber sagt, daß 33 000 Mitglieder aus 21 Firmen am Streik teilgenommen haben, einigen davon den ganzen Tag, andere nur einige Stunden. (Koilaf Labor News, 18.6.99) | |||
aufgenommen: Fr., 18.6.1999 |
Quelle: div. |
Indonesien | 17.6.99 | Streiks gehen weiter |
1013 |
Die Streiks in den beiden Holzfabriken in Medan PT Tjipta Rimba Djaya und PT Cipta Prima gehen weiter. Die Streikenden haben Zelte vor den Fabriktoren aufgebaut, in denen sie übernachten. Sie wollen streiken, bis alle ihre Forderungen (s. 1012) erfüllt werden. | |||
aufgenommen: Fr., 18.6.1999 |
Quelle: Waspada, 18.6.99 |
China | 14.6.99 | Bauernprotest |
1010 |
100 bis 150 Bauern veranstalteten vor dem Gebäude der Provinzregierung in Fuzhou
(Provinz Fujian) einen Sitzstreik, bei dem der Verkehr lahm gelegt wurde. Es ging um
Grund und Boden, für den sich die Bauern unzureichend entschädigt fühlen. Sie denken,
daß korrupte Beamte Geld, das eigentlich den Bauern gehört, in die eigenen Taschen
gewirtschaftet haben. 50 Polizisten geleiteten die Bauern zu Verhandlungen zum
Beschwerdebüro der Provinzregierung. Danach löste sich der Protest friedlich auf. Ein
Beamter der Provinzregierung sagte bei einem Telefoninterview mit dem HKS: "Wir sind
daran gewöhnt, weil es so oft passiert. Heutzutage haben die Leute das starke Bewußtsein,
für ihre Rechte zu kämpfen." Der Prozess gegen neun Bauern hat in der Provinz Hunan begonnen. Sie werden als Rädelsführer beim Bauernprotest nahe Changsha am 8.1.99 (s. 674) angeklagt. Bei den Protesten gegen zu hohe Steuern und Korruption hatten sich Tausende von Bauern eine Schlacht mit 1000 Polizisten geliefert. 100 Demonstranten wurden verletzt, mindestens einer getötet. | |||
aufgenommen: Mi., 16.6.1999 |
Quelle:South China Morning Post, Hong Kong Standard, 16.6.99 |
Hong Kong | 15.6.99 | Piloten kündigen |
1006 |
Der neue Tarifvertrag für Piloten bei Cathay Pacific (s.994) ist von 94% der mehr als 700 Seniorpiloten akzeptiert worde. 45 Piloten haben aber lieber gekündigt, als unter den neuen Bedingungen, die Gehaltskürzungen von 7 bis 22% vorsehen, zu arbeiten. Sie bekommen Abfindungen abhängig von der Betriebszugehörigkeit. Ein Pilot, der seit 20 Jahren bei Cathay ist, davon die letzten 5 Jahre als Flugkapitän, bekommt z.B. ca. 240 000 DM zusätzlich zur gesetzlichen Abfindung. Cathay hat den normalen Flugbetrieb nach dem zweiwöchigen Krankfeierstreik noch nicht wieder herstellen können, u.a. weil immer noch Piloten krank gemeldet sind. | |||
aufgenommen: Mi., 16.6.1999 |
Quelle: Hong Kong Standard, 16.6.99 |
Südkorea | 14.6.99 | Arbeiterprotest |
1004 |
In der Stadtmitte von Seoul kam es zu Rangeleien zwischen 100 Gewerkschaftern und 300
Aufstandsbekämpfungspolizisten. Die Arbeiter hatten versucht, zum Hotel Shilla zu
demonstrieren, wo diese Woche das Internationale Olympische Komittee tagt. Dieses Hotel
ist im Besitz des Samsung-Konzerns, des zweitgrößten südkoreanischen Konzerns. Die
Arbeiter protestierten gegen Massenentlassungen, besonders bei Samsung, in Folge der
Umstrukturierung der koreanischen Wirtschaft. Viele der Demonstranten waren Arbeiter,
die von Samsung entlassen worden waren.(s.992) Die täglichen Proteste der Gewerkschafter richten sich außerdem gegen einen, am 9.6.99 bekannt gewordenen, Versuch der Staatsanwaltschaft, im letzten Jahr einen illegalen Streik anzustiften. Dieser sollte als Vorwand zur Zerschlagung der Gewerkschaft dienen. Die Regierung leugnet diesen Vorwurf. | |||
aufgenommen: Di., 15.6.1999 |
Quelle: CNN interactive, 14.6.99 |
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22. Juni 1999