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Kambodscha | 12.10.20 | Müllwerkerstreik geht weiter - teilweise | 10859 |
Phnom Penh: Der Streik der Müllabfuhr (10851) geht trotz Anordnung des Vermittlungsausschusses weiter. Allerdings ist ein großer Teil der Streikenden zur Arbeit zurückgekehrt - vor allem die StraßenkehrerInnen, meist Frauen. Die LKW-Fahrer streiken weiter. Es gibt unterschiedliche Angaben darüber, wieviele noch am Streik teilnehmen, von 200, die wieder arbeiten bis 200, die noch streiken. | |||
aufgenommen: Mo., 12.10.2020 |
Quelle: The Phnom Penh Post, Cambodianess, Khmer Times, 12.10.20 |
Indonesien | 7., 8.10.20 | Demos und Streiks | 10855 |
Die Demo in Mataram soll gestern friedlich und geordnet verlaufen sein. Sonst wird von vielen anderen Städten von Auseinandersetzungen mit der Polizei berichtet, die nach einer Anordnung des nationalen
Polizeichefs die Corona-Regeln, also das Verbot aller Demos, durchsetzen soll. Es gab Massenverhaftungen, vor allem von Jugendlichen in Schwarz (die die Polizei für "Anarchisten" hält (siehe 10441, 10334)). Heute sieht es so aus, als ob tatsächlich viele Industrieparks verlassen worden sind, um zu
demonstrierten. Wasserwerfer und Tränengaseinsatz werden berichtet, so z.B. aus Medan, Yogyakarta, Malang, Batam. Große Demos mit mehreren Tausend werden aus Surabaya und Cimahi (bei Bandung) und aus dem Großraum Jakarta berichtet. | |||
aufgenommen: Do., 8.10.2020 |
Quelle: div |
Indonesien | 5.10.20 | Omnibuscoup | 10853 |
Eigentlich sollte das von Gewerkschaften, Bauernverbänden, Umweltschützern bekämpfte "Omnibus-Law" (10819) am Donnerstag, 8.10., im Parlament verhandelt werden. Deshalb wurde von praktisch allen Gewerkschaften ein landesweiter Streik vom 6. bis zum 10.10. angesetzt. Jetzt ist es durch eine kurzfristige Änderung der Tagesordnung schon gestern, 5.10., verabschiedet worden. Das Gesetzespaket verändert 70 einzelne Gesetze und zielt auf die Erleichterung von Investitionen (vor allem aus dem Ausland). Es flexibilisiert die Arbeit, erleichtert Raubbau an der Natur und Enteignungen. Verschiedene, aber nicht alle, Gewerkschaften versuchten deshalb, schon gestern zu streiken und zu demonstrieren. Ein großes Polizeiaufgebot konnte verhindern, dass Arbeiter in größerer Zahl aus den Industriegebieten von Bekasi und Tangerang zum Parlament vordringen konnten. Am großen Streik, der heute begonnen hat, beteiligen sich aber fast alle Gewerkschaften. Dies auch deshalb, weil die Regierung es nicht für nötig erachtet hatte, selbst ihr nahestehende Organisationen in die Vorbereitung dieses Gesetzespakets mit einzubeziehen. | |||
aufgenommen: Di., 6.10.2020 |
Quelle: div |
Kambodscha | 2.10.20 | Müllabfuhr | 10851 |
Phnom Penh: 2000 Arbeiter der Müllabfuhr sind in Streik getreten. Die Fahrer, Sammelwagenzieher und Straßenkehrer der Firma Cintri (10635) fordern, dass die Firma verschiedene Zulagen anerkennt, wie Alterszulage, Beschädigungen Urlaub und Abfindungen. Offenbar bereitet die Stadtverwaltung eine neue Ausschreibung für die Müllabfuhr vor, was die Cintri möglicherweise aus dem Geschäft werfen könnte. | |||
aufgenommen: Mo., 5.10.2020 |
Quelle: The Phnom Penh Post, 4.10.20 |
Hong Kong | 1.10.20 | Proteste, verstreut | 10850 |
Eine Protestdemo zum Anlass des chinesischen Nationalfeiertags (10513) war unter Hinweis auf Corona verboten worden. Trotzdem gab es in Central und in Kowloon Proteste von verstreuten und sich bewegenden Gruppen. Wieviele sich beteiligt haben, war nicht zu ermitteln. Wahrscheinlich war ein Überangebot an Bullen vorhanden; 6000 waren im Einsatz. Mindestens 86 Leute wurden festgenommen. Ein Punkt für die Proteste war, Solidarität mit 12 Hong Kongern zu zeigen, die derzeit wegen "illegalem Grenzübertritt" in der Volksrepublik in Haft sitzen. | |||
aufgenommen: Fr., 2.10.2020 |
Quelle: South China Morning Post, RTHK, 1.10.20 |
Indonesien | 29.9.20 | Landstreit | 10848 |
Langkat, Nordsumatra: Zwischen hunderten Bauern und Leuten der Staatsplantage PTPN II (10792, 10759, 10557 uva.), zusammen mit Soldaten, gab es heftige Zusammenstöße mit Verletzten auf beiden Seiten. Es geht um 218 ha, die die Plantage mit Zuckerrohr bepflanzen will. Sie behauptet, für das Land schon lange ein Nutzungsrecht zu haben. Die Bauern sagen aber, das Land stehe ihnen als traditionelles Land zu. [Siehe auch den Hintergrundartikel Wem gehört das Land?, Red.] | |||
aufgenommen: Mi., 30.9.2020 |
Quelle: CNN Indonesia, 29.9.20 |
Indonesien | 29.9.20 | Geld her ! | 10847 |
Surabaya: Hunderte ehemalige Beschäftigte der PT Wim Cycle demonstrierten vor der Bank CTBC, weil die das Geld der Firma nicht rausrücken will. Die Firma ging am 20. Mai 2020 bankrott, schuldet den Arbeitern aber noch Abfindungen und Lohn. Andere Banken, wie die BNI und die HSBC haben schon einen Teil der Einlagen freigegeben. Die Demonstranten warfen faule Eier auf das Gebäude. | |||
aufgenommen: Mi., 30.9.2020 |
Quelle: Surya, 29.9.20 |
Indonesien | 26.9.20 | Aufklärung zweier Morde ! | 10844 |
Kendari, Zentralsulawesi: Erneut demonstrierten hunderte Studenten vor dem Polizeihauptquartier, um die vollständige Aufklärung des Mordes an zwei Kommilitonen zu fordern. Die waren am 26.9.2019 während einer Demo erschossen worden (10553, 10502). Ein Polizist ist angeklagt, es gibt aber weitere, die der Mittäterschaft verdächtigt werden. Es kam zu Auseinandersetzungen, dabei wurde ein Hubschrauber sehr tief über die Leute gesteuert. Die Studenten reagierten mit Steinwürfen. | |||
aufgenommen: Sa., 26.9.2020 |
Quelle: CNN Indonesia, 26.9.20 |
Indonesien | 24.9.20 | Bauern gegen Omnibus-Law | 10843 |
Anlässlich des nationalen Bauerntags (10499) demonstrierten in 60 Städten Bauern, Studenten, oft zusammen mit Gewerkschaftern gegen Landenteignungen und das geplante "Omnibus-Law". Dies soll Investitionen erleichtern, vor allem durch Flexibilisierung der Arbeit, aber auch durch Erleichterung etwa von Landenteignungen oder Umwidmung von Landschaft. Auch wenn die einzelnen Demos klein waren (wegen Corona), gab es Zusammenstöße mit der Polizei, so in Makassar, Solo, Bengkulu, Kupang und Manado. Insgesamt sind 49 festgenommen worden, es gab Verletzte. Die Demonstranten beklagen vor allem, dass die Landeignungen und Landkonflikte in der Zeit der Corona-Krise stark zugenommen haben: in 35 Konflikten seien 39 verhaftet worden, 2 kamen ums Leben. | |||
aufgenommen: Fr., 25.9.2020 |
Quelle: The Jakarta Post, Kompas, Komite Nasional Pembaruan Agraria, 25.9.20 |
Philippinen | 2020 | Krieg gegen die Drogen | 10842 |
Der vom Präsidenten Duterte im Jahr 2016 ausgerufene "Krieg gegen die Drogen" dauert an. Laut offiziellen Zahlen sind allein im August 46 Menschen deshalb von der Polizei umgebracht worden. Insgesamt seien es bisher mehr als 5800. (Unabhängige Beobachter geben die Zahl der entweder von Milizen oder der Polizei umgebrachten Menschen weit höher an, Red.). Siehe 10326, 9884, 9639. | |||
aufgenommen: Fr., 25.9.2020 |
Quelle: Inquirer.net, 25.9.20 |
Indonesien | 23.9.20 | Werftarbeiter | 10841 |
Tanjunguncang, Batam: Hunderte Arbeiter der Werft PT Bandar Abadi (8401) streiken und demonstrieren vor der Verwaltung. Sie fordern, dass die Firma den Tarifvertrag anerkennt, der schon vor acht Monaten ausgehandelt worden ist. Es geht vor allem um den Lohn und Arbeitssicherheit. | |||
aufgenommen: Do., 24.9.2020 |
Quelle: Batam Today, 23.9.20 |
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12. Oktober 2020