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Thailand | 27.5.00 | Staudamm-Verhandlungen |
1799 |
(s.a. 1778) Nach 14-monatigen Protesten und einer zweiwöchigen Blockade des Kraftwerks begannen Verhandlungen zwischen den Gegnern des Pak Moon-Staudamms und den Behörden, einschließlich des Kraftwerkbetreibers, des staatlichen Stromerzeugers EGAT (Electricity Generating Authority of Thailand). Die Blockierer erklärten sich bereit, ein Wartungsteam zu den Turbinen zu lassen, falls jemand mit Entscheidungsbefugnis sich ihrer Beschwerden annimmt. Der Provinzgouverneur stellte die Bildung eines Regierungskommittees zur Behandlung der Probleme in Aussicht. Die protestierenden Dorfbewohner erklärten, die Besetzung des Staudamms sei ihre letzte Chance gewesen, nachdem sie bereits seit über einem Jahr mit einem Hüttendorf nahe des Dammes versucht hatten, die Aufmerksamkeit der Regierung für ihre Beschwerden auf sich zu ziehen. | |||
aufgenommen: So., 28.5.2000 |
Quelle: Bangkok Post, 28.5.00 |
Indonesien | 26.5.00 | Straßenschlacht |
1796 |
Jakarta: Bei einer Demo gegen Ex-Präsident Soeharto wurden eine Polizeistation und mehrere Fahrzeuge in Brand gesteckt. Hunderte Studenten und Bewohner der Elendsviertel blockierten Straßen und hielten Polizei-und Militärfahrzeuge an. Ein Bus der Marine wurde umgeworfen und abgefackelt, ebenso vier Polizeikleinbusse. Dies war wohl auch Vergeltung für den Tag zuvor, als die Polizei Tränengas und Schlagstöcke gegen Studenten einsetzte, die in der Nähe von Soehartos Wohnhaus demonstrierten. Mindestens 13 Studenten mußten wegen der Schläge im Krankenhaus behandelt werden. In letzter Zeit gibt es fast täglich Zusammenstöße zwischen Sicherheitskräften und Studenten, die verlangen, daß Soeharto verhaftet und vor Gericht gestellt wird (s.a. 1764). | |||
aufgenommen: Fr., 26.5.2000 |
Quelle: BBC News, 26.5.00 |
Nordkorea | Seit April | Streik auf Atomkraftwerkbaustelle |
1795 |
Die KEDO (Korea Energy Development Organization: multinationale Organisation, die für Nordkorea zwei Leichtwasserreaktoren baut) will 300 Arbeiter aus Südkorea auf ihre Kraftwerkbaustelle in Nordkorea schicken. Von den 200 nordkoreanischen Arbeitern sind nämlich 100 seit Anfang April im wilden Streik. Sie fordern eine Erhöhung ihrer Löhne von derzeit US$ 110 auf US$ 600 im Monat. | |||
aufgenommen: Fr., 26.5.2000 |
Quelle: Chosun Ilbo, 26.5.00 |
Südkorea | 25.5.00 | Anti-US-Demo |
1794 |
Seoul: 250 Studenten und 150 Autoarbeiter demonstrierten zusammen gegen die in Südkorea stationierten US-Truppen und gegen die mögliche Übernahme vom Daewoo durch einen US-Autohersteller (s.a. 1729). Sie versuchten, zur US-Botschaft zu gelangen, wurden aber von tausenden Polizisten daran gehindert, ohne daß es jedoch zu Auseinandersetzungen kam. Die Studenten forderten den Abzug der 37 000 US-Soldaten in Südkorea und die Schließung des Bomben-Übungsplatzes der US-Luftwaffe. Dort (50 km südlich von Seoul) hatte am 8.Mai ein in Schwierigkeiten geratener US-Jet sechs Bomben abgeworfen. In den umliegenden Dörfern waren dadurch einige Bewohner verletzt und hunderte Häuser beschädigt worden. | |||
aufgenommen: Fr., 26.5.2000 |
Quelle: CNN.com, 26.5.00 |
Indonesien | Wie gehabt, zu viele Streiks... |
1793 | |
Im Wall Street Journal vom 24. Mai 00 werden unter der Überschrift Indonesia Worker
Strikes on Rise, May Slow Recovery die zunehmenden Arbeitskämpfe in Indonesien
thematisiert, die "einheimischen und ausländischen Unternehmen schwere Kopfschmerzen
bereiten". Auch der Wirtschaftsminister Kwik Kian Gie sagt, daß ausländische
Investitionen nur dann fließen, "wenn es keine Gewalt gibt, keine Anarchie, keine wilden
Streiks". Als Beispiele für Streiks (alle in Bekasi, bei Jakarta) werden genannt: Sony (s.a.
1770); PT Maspion Kencana, Plastikfabrik: seit einem Monat kommt nur etwa die Hälfte
der Belegschaft zur Arbeit, die anderen wollen erst wieder arbeiten, wenn es Lohnerhöhung
gibt; PT Argha Karya Prima Industry, größter Hersteller von elastischen Verpackungen in
Südostasien, hat wegen Streiks seit dem 10. Mai bereits Rp. 16,5 Mrd. verloren; PT
Indomobil Sukses International, Automobile: Wegen Lohnstreik mußte die Fabrik im April
eine Woche geschlossen werden. Präsident Wahid hat letzte Woche das
Arbeitsministerium angewiesen, eine aktive, aber unparteiische Rolle bei der Schlichtung
von Arbeitskämpfen zu spielen. In einem Interview in Business Week vom 29 Mai antwortet Wahid auf die Frage, was z.z. die unmittelbarsten Gefahren seien: "Die Gefahr der Auflösung. Sehen Sie, heute ist es für die Menschen sehr einfach zu protestieren. Die Gewerkschaften streiken wegen allem. ..." (Wahid nennt dann noch die Frage der Landrechte und die Gefahr bei zuviel Autonomie für die Regionen.) | |||
aufgenommen: Do., 25.5.2000 |
Quelle: div. |
Südkorea | Jan. - Mai 2000 | Mehr Streiktage |
1785 |
Laut Arbeitsministerium sind in diesem Jahr durch Arbeitsstreitigkeiten 15% mehr Arbeitstage verloren gegangen als im Vorjahr. Bis zum 19. Mai fielen im Jahr 2000 durch Arbeitskämpfe 609 221 Arbeitstage aus, 78 752 Tage mehr als Vorjahreszeitraum. Grund sind mehr Arbeitsniederlegungen bei Großfirmen, z.B. im April bei vier großen Autoherstellern (s.a. 1698). Die Zahl der Streikteilnehmer war in diesem Jahr bisher 87 772, eine Steigerung um 141% im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres. Im Jahr 96 waren durch Konflikte 890 000 Arbeitstage ausgefallen, 1997 waren es nur 440 000 Tage. Grund für den Rückgang: Angst der Arbeiter um ihre Arbeitsplätze wegen der Asienkrise. 1998 und 99 fielen jeweils mehr als eine Million Arbeitstage wegen Konflikten aus. | |||
aufgenommen: Mo., 22.5.2000 |
Quelle: Korea Herald, 22.5.00 |
Macau | 19.5.00 | Arbeitslosendemo |
1783 |
(s.a. 1753) Mehr als 1500 demonstrierten gegen Arbeitslosigkeit und Anwerbung von Arbeitskräften von ausserhalb (v.a. VR China, Philippinen). Als die Demonstranten von der genehmigten Route abweichen wollten, kam es zu Rangeleien mit der Polizei. Demoteilnehmer waren größtenteils arbeitslose Bau- und Fabrikarbeiter und ihre Familien. Demoveranstalter war ein Zusammenschluß von kirchlichen, gewerkschaftlichen und prodemokratischen Gruppen. 28 000 der 217 000 Arbeitskräfte in Macau sind von außerhalb, das sind 13%. Die Arbeitslosigkeit beträgt offiziell 6,7%. Ein Bauarbeiter sagte in einem Interview, daß er seit einem halben Jahr keine Arbeit finden kann, weil die Arbeiter aus der VR China für viel weniger Geld arbeiten. | |||
aufgenommen: Sa., 20.5.2000 |
Quelle: South China Morning Post, 20.5.00 |
China | 17.5.00 | Lohnzahlung versprochen |
1782 |
Liaoyang (Nordostchina): Nach den Protesten (s.a. 1772) wegen ausstehender Löhne und Pensionen einer staatseigenen Fabrik für Eisenlegierungen haben die Behörden versprochen, die Bezüge bis Ende Oktober nachzuzahlen. Drei Arbeiter, die als Rädelsführer verhaftet worden waren, sind freigelassen worden und sollen auch nicht bestraft werden. Die Produktion wurde wieder aufgenommen. | |||
aufgenommen: Sa., 20.5.2000 |
Quelle: Inside China Today, 20.5.00 |
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28. Mai 2000