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Indonesien | Schulen im Aceh |
1759 | |
Von 300 Schulräumen oder Schulgebäuden, die von Unbekannten in der letzten Zeit abgefackelt worden sind (s. 1658), sind 128 wieder nutzbar; der Rest wartet noch auf Maßnahmen der Regierung. Die Schulausbildung im Aceh, Nordsumatra, leidet aber daneben noch, wie überall in Indonesien, unter der wirtschaftlichen Situation, die dazu führt, daß viele Eltern das Schulgeld nicht aufbringen können und unter der politischen Situation im Aceh - viele Lehrer haben das Aceh verlassen, viele Familien leben in Flüchtlingsunterkünften u.a. | |||
aufgenommen: Do., 11.5.2000 |
Quelle: Media Indonesia, 11.5.00 |
Indonesien | 9.5.00 | Gemeinsame Streiks in Groß-Jakarta |
1756 |
Groß-Jakarta: Die Polizei von Jakarta hat 12 000 Mann mobilisiert, um bei massiven
Arbeiterstreiks die "öffentliche Sicherheit aufrechtzuerhalten". Ausser den Belegschaften
der Betonmischerfabrik PT Budidharma (mehr als 100) und der Textilfabrik PT Roda Viva
Tex (mehr als 1000; sie protestieren gegen die Beurlaubung von 105 KollegInnen nach
einem Streik im April und gegen die Verwicklung des Militärs in den Streik, s.a. 1708), die
vor und im Parlamentsgebäude demonstrieren (Suara Pembaruan, 9.5.00) streiken in Bekasi
etwa 4500 ArbeiterInnen von 10 Fabriken, darunter PT Sony Industri, für gleiche
Forderungen, vor allem mehr Geld. In Tangerang streiken 700 Arbeiter der Monitor-Fabrik TVM gegen die Betriebsgewerkschaft und für die Erhöhung der Zulagen (der
Besitzer hat mit der Schließung der Fabrik gedroht, sollte der Streik weitergehen) und 3000
ArbeiterInnen der PT Super World Wide Foodstuff für eine Lohnerhöhung um 100 000 Rp
im Monat. Sie legten den Verkehr auf der Hauptstraße von Tangerang völlig lahm. (Media
Indonesia, Pikiran Rakyat). In Medan beschlagnahmten streikende ArbeiterInnen von PT Tjipta Rimba Djaya, die seit dem frühen Morgen vor dem Fabriktor demonstrierten, die Transport von Mahlzeiten für die in der Fabrik stationierten Polizeikräfte. "Wir haben auch Hunger", so ein Sprecher. (Analisa). | |||
aufgenommen: Mi., 10.5.2000 |
Quelle: div, 10.5.00 |
Thailand | 6./7.5.00 | Proteste gegen ADB |
1750 |
Chiang Mai: (6.5.) Mehr als 2000 Demonstranten protestierten anläßlich des
Jahrestreffens der Asian Developmentbank (ADB, Asiatische Entwicklungsbank). 38
Organisationen -NGOs, Umwelt-, Bauern- und Arbeitergruppen - hatten dazu aufgerufen.
U.a. wird die ADB kritisiert, weil sie auf Forderungen nach Schuldenerlass nicht eingeht,
ihre Politik die Armut verschlimmert und der Umwelt schadet. Als Demonstranten
versuchten, in das Konferenzgebäude einzudringen, kam es zu Zusammenstößen mit der
Polizei. (7.5.) Tausenden Demonstranten ist es gelungen, die Polizeilinien um das Hotel, in dem die ADB-Konferent stattfindet, zu durchbrechen. Bisher gab es keine Verletzten, aber einige Demonstranten sind in der Mittagshitze ohnmächtig geworden. (Die ADB ist eine multilaterale Finanzinstitution zur Förderung der "wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung" derjenigen Mitgliedsstaaten, die Entwicklungsländer sind. Die ADB hat 57 Mitgliedsstaaten, davon 41 aus der Region, 16 von außerhalb. Die größten Anteilseigner sind Japan und die USA. ADB-Homepage) | |||
aufgenommen: So., 7.5.2000 |
Quelle: Bangkok Post, BBC News, 7.5.00 |
China | Wirtschaftsumbau |
1748 | |
Eine offizielle landesweites Untersuchung hat dramatische Veränderungen in der Wirtschaftsstruktur bestätigt. Ende 1998 waren noch 44% der 200 Millionen städtischen Arbeiter in staatseigenen Betrieben beschäftigt, vor zwanzig Jahren waren es 78%. Jeweils 23% der städtischen Arbeiter arbeiten inzwischen in Privat-/Familienunternehmen, bzw. in Kollektivunternehmen (die oft de facto ebenfalls Privatunternehmen sind). Die Einkommensschere hat sich weiter geöffnet: Das durchschnittliche monatliche städtische Einkommen beträgt US$ 80, aber 6% der städtischen Familien haben ein Pro-Kopf-Einkommen von lediglich $12. Armut ist vor allem in den Städten ein Problem, in denen massive Entlassungen infolge von Umstrukturierungen der staatseigenen Betriebe stattgefunden haben (s.a. 1617). | |||
aufgenommen: So., 7.5.2000 |
Quelle: BBC News, 6.5.00 |
Indonesien | 5.5.00 | Jihad |
1747 |
Surabaya: Hunderte Mitglieder einer radikal-islamischen Gruppierung haben sich Richtung Molukken eingeschifft. Es wird befürchtet, daß sie dort den Jihad (Heiligen Krieg) gegen Christen führen wollen. Da sie jedoch keine Waffen bei sich trugen, hatten die Behörden keine Handhabe, sie an ihrem Vorhaben zu hindern. (s.a. 1735) | |||
aufgenommen: Sa., 6.5.2000 |
Quelle: The Straits Times interactive, 5.5.00 |
Malaysia | 4.5.00 | Migrantenjagd |
1746 |
Seit dem Kidnapping von 21 Touristen und Hotelangestellten durch philippinische Rebellen am 23. April auf der Insel Sipadan, hat die malaysische Polizei in der Region drei Großrazzien gegen illegale Einwanderer durchgeführt. Mehr als 1000 Leute von den Philippinen und aus Indonesien wurden dabei festgenommen und warten jetzt auf ihre Deportation. (s.a. 1740) | |||
aufgenommen: Fr., 5.5.2000 |
Quelle: South China Morning Post, 5.5.00 |
Papua Neuguinea | 3.5.00 | Telikom-Streik |
1745 |
Seit drei Tagen streiken Telikom-Arbeiter, die in der Gewerkschaft CWU (Communication Workers Union) organisiert sind, für 15% mehr Lohn. Bei der Telikom wurde währenddessen eines der Hauptglasfaserkabel abgefackelt, so daß internationale Verbindungen unterbrochen waren. Der Präsident der Industrie und Handelskammer in Port Moresby sagte, dies sei wohl kein Zufall. Dieses Kabel wurde jetzt zum zweiten Mal beschädigt, auch beim ersten Mal war es während eines Arbeitskampfes. (s.a. 949) | |||
aufgenommen: Fr., 5.5.2000 |
Quelle: The National, 4./5.5.00 |
Indonesien | 3.5.00 | Mehr Geld |
1744 |
Der indonesische Finanzminister Bambang Sudibyo hat die Erhöhung der Zulagen für Lehrer um 150% und der Beschäftigten im Gesundheitswesen um 125% angekündigt. Die von den Lehrern (s.a. 1709) geforderte 300%ige Gehaltserhöhung lehnte er ab. Das monatliche Grundgehalt eines Lehrers beträgt durchschnittlich Rp 250 000, das ist weniger als der Mindestlohn in Jakarta. Nach der Erhöhung der Zulagen (z.B Transportzuschuss, Essensgeld) bekäme ein Lehrer insgesamt Rp. 387 500 (Gehalt plus Zulagen). | |||
aufgenommen: Do., 4.5.2000 |
Quelle: Straits Times interactive, 4.5.00 |
Philippinen | 28.4.-3.5.00 | Guerillas |
1743 |
Im Norden der Insel Mindanao haben ca. 30 Kämpfer der bewaffneten linken Guerilla New
People's Army (NPA) am 2.Mai zwei Busse abgefackelt, weil das Busunternehmen die
Zahlung der Revolutionssteuer an die NPA verweigert. Letzte Woche wurde ein Bus eines
anderen Unternehmens von NPA-Mitgliedern in Brand gesteckt, ebenfalls wegen
Nichtzahlung der Revolutionssteuer. Seit 28.4. sind auf der Insel Mindanao bei bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Armee und Kämpfern der muslimischen Separatistenorganisation MILF (Moro Islamic Liberation Front, s.a. 1692) acht Soldaten und 120 Rebellen getötet worden. Tausende Zivilisten fliehen aus dem Kampfgebiet. | |||
aufgenommen: Do., 4.5.2000 |
Quelle: Philippine Daily Inquirer, 4.5.00 |
Indonesien | 2./3.5.00 | Arbeiterproteste |
1741 |
Ungaran (Zentraljava) 2.5.: 2000 ArbeiterInnen der Textilfirma PT Batamtex streikten für
100%ige Lohnerhöhung. Die angebotenen 21% mehr Lohn lehnten sie ab. Der
Unternehmer droht mit Schließung. (Suara Merdeka) Sidoarjo (Ostjava) 2.5.: 5000 ArbeiterInnen des (dänischen) Schuhunternehmens PT Ecco streikten gegen das Verhalten des Werksarztes, der kranken KollegInnen oft einfach Faulheit unterstellt und sie zum Arbeiten zu schickt. (Surabaya Post) Sidoarjo, 3.5.: Bei der Jutesackfabrik PT Kerta Rajasa Raya wird seit zwei Tagen für Essensgeld, Fahrgeldzuschuss und Prämie gestreikt. (s.a. 1496) (Surabaya Post) Bandung (Westjava): 300 Arbeiter der Pharmafirma PT Otto streiken seit zwei Tagen für 15 Forderungen, besonders für die Wiedereinführung des seit einigen Jahren gestrichenen Jahresbonus. Jeweils 100 Arbeiter der Firmen PT Anggrek Mas Majalaya und PT Twin Cimuncang demonstrierten beim der Provinzparlament für jeweils etliche Forderungen, wie Menstruationsurlaub, Lohnerhöhung, Ruhepausen etc. (Pikiran Rakyat) Medan (Nordsumatra): Tausende Arbeiterinnen verschiedener Unternehmen (PT CP, PT Ci, PT BD PT TRD, PT CG) streikten für Forderungen wie Erhöhung von Lohn und verschiedenen Zulagen. Die streikenden Belegschaften belagerten jeweils das Eingangstor ihrer Fabrik, zu gemeinsamen Aktionen scheint es nicht gekommen zu sein, obwohl einige der bestreikten Unternehmen im selben Industriegebiet sind. (Analisa) | |||
aufgenommen: Mi., 3.5.2000 |
Quelle: div., 3.5.00 |
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11. Mai 2000