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Indonesien | 22.1.03 | Studentenaktionen |
3478 |
Vor allem Studenten halten den Preisprotest aufrecht; in Jakarta wurden bei dem Versuch
von tausend Studis, in der Nähe der Residenz der Präsidentin zu demonstrieren, bei
Auseinandersetzungen mit der Polizei mehrere Menschen auf beiden Seiten verletzt; 14
Leute festgenommen. Demos gabs auch anderswo, so z.B. 100 in Kisaran, Nord Sumatra
(Analisa) oder in Jambi, Jawa, wo es ebenfalls zu Verletzten bei Auseinandersetzungen kam
(Republika). In Medan demonstrierten 1000 gegen den Deal Indonesiens mit der CGI (3473),
die dem Land weitere Millionen leihen will: Die Demonstranten lehnen weitere Schulden
ab, die doch nur von den Ärmsten bezahlt werden müssten und trugen Transparente wie
"Gegen die Intervention des internationalen Kapitalismus". In Solo protestierten 43 Journalisten aller Medien gegen den Versuch der Polizei, mangels eigener Beweisen zwei Reporter als Zeugen gegen Studenten aufzurufen, die bei einer Demo ein Bild der Präsidentin verbrannt haben sollen (detik.com) | |||
aufgenommen: Do., 23.1.2003 |
Quelle: div., 23.1.03 |
China | 1/03 | Betrogene Wanderarbeiter |
3477 |
Wie jedes Jahr wollen die aus ländlichen Gebieten stammenden Wanderarbeiter zum chinesischen Neujahrsfest zurück zu ihren Familien: Gelegenheit, sie um ihren Lohn zu bringen. So klagten bei einer Umfrage der Nachrichtenagentur Xinhua 72,5 %, daß sie Schwierigkeiten hätten, ihre Löhne zu kriegen. Allein in Beijing sollen die Baufirmen ihren Arbeitern 242 Millionen US$ schulden. Aber es gibt auch Proteste, so z.B. die Blokadeaktion am 17.1. (3469); 300 Bauarbeiter demonstrierten in Nanjing. In Jinan, Shandong, setzte sich ein Arbeiter selbst in Brand; in Shenzhen drohten mehr als ein Dutzend Arbeiter, von einem hohen Gebäude zu springen. | |||
aufgenommen: Do., 23.1.2003 |
Quelle: BBC News, 22.1.03 |
Südkorea | 16.1.03 | Streik wegen Selbstmord |
3472 |
Changwon: Weil eine Woche vorher ein Gewerkschafter Selbstmord begangen hatte, traten 700 der 4000 Arbeiter bei Doosan Heavy Industries and Construction in einen achtstündigen Streik. Gleichzeitig nahmen landesweit 2000 Arbeiter und Studenten an Gedenkveranstaltungen teil. Am 9. 1. hatte sich der 50jährige Bae Dal-ho selbst verbrannt, weil ihm die Firma seit mehr als sechs Monaten keinen Lohn mehr gezahlt hatte und ihm gerichtlich den Zugriff auf sein Konto sperren ließ. Hintergrund: Die Firma machte ihn für finanzielle Verluste verantwortlich, weil er an einem 47-tägigen Streik im letzten Jahr teilgenommen hatte, der laut Unternehmen illegal war. (s.a. 3153) | |||
aufgenommen: Mo., 20.1.2003 |
Quelle: Digital Chosunilbo, 19.1.03 |
Philippinen | 20.1.03 | Nicht erwünscht |
3471 |
Manila: 5000 linke Demonstranten lieferten sich eine Straßenschlacht mit der Polizei. Sie wollten zu einer Andacht am EDSA-Schrein vordringen, die von Präsidentin Gloria Arroyo besucht wurde. Anlaß: Der zweite Jahrestag ihrer unblutigen Machtübernahme, die von einer Volksbewegung erreicht wurde (s.a. 2260). Die Polizei sagt, die Demonstranten hätten keine Genehmigung für eine Demo gehabt. Die Demonstranten hingegen berufen sich auf eine öffentliche Einladung zu dieser Veranstaltung. | |||
aufgenommen: Mo., 20.1.2003 |
Quelle: Yahoo! News Singapore, 20.1.03 |
Indonesien | 15.1.03 | Kleiner Teilerfolg |
3467 |
s.a. 3464: Die indonesische Regierung hat angekündigt, einen Teil der umstrittenen Preiserhöhungen (Telefongebühren) auf unbestimmte Zeit zu verschieben und die Preiserhöhungen bei Strom und Treibstoff zu überprüfen. Offenbar ein Erfolg der täglichen Proteste. Diese gingen auch am 16.1. weiter. | |||
aufgenommen: Do., 16.1.2003 |
Quelle: BBC News, 16.1.03 |
China | 15.1.03 | Anklage gegen Yao Fuxin |
3463 |
Yao Fuxin und Xiao Yunliang, die angeblichen Rädelsführer der Arbeiterproteste in Liaoyang von März bis Juni letzten Jahres, stehen vor Gericht. Sie sind nach dem Staatssicherheitsgesetz wegen "Subversion" angeklagt - prinzipiell ist dafür sogar die Todesstrafe möglich. | |||
aufgenommen: Mi., 15.1.2003 |
Quelle: BBC News, ICFTU, South China Morning Post, 15.1.03 |
Indonesien | 13.1.03 | Preisproteste weiten sich aus |
3462 |
Die Proteste gegen die (durch Subventionskürzungen hervorgerufenen) Preiserhöhungen von Benzin, Telefon und Strom breiten sich aus: Demos von Banda Aceh (100) über Samarinda (fast 1000) in Kalimantan und Denpasar auf Bali, bis hin zum ersten Mal in Kupang, Westtimor, d.h. auch in unzähligen kleineren Städten wird demonstriert, z.B. Kutacane (Aceh), Batam (Insel Batam), Simalungun, Palu, Padang, Palembang (Sumatra), bis etwa Sukoharjo (bei Solo), Sungai Raya (bei Pontianak) und viele andere mehr. In Semarang und Surabaya gabs Auseinandersetzungen mit der Polizei, mehrere Verletzte. Größere Aktionen sind aus Medan (1000), Jakarta (mehrere Demos, darunter eine Frauendemo mit 3000), Mojokerto (2500) bekannt. Aufgrund der "Sicherheitslage" hat Präsidentin Megawati einen Besuch der südsulawesischen Stadt Makassar abgesagt; dort gibt es seit Wochen besonders heftigen und großen Protest. (3459) | |||
aufgenommen: Di., 14.1.2003 |
Quelle: The Jakarta Post, Suara Pembaruan, Analisa, Detik.com, Suara Merdeka, Kompas, Kaltim Post, Equator, Pos Kupang uva., 14.1.03 |
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24. Januar 2003