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China | 24.6.02 | Rentnerinnenprotest |
3158 |
Daqing (s.a. 3121): Über 2000 pensionierte Arbeiterinnen demonstrierten vor der Verwaltung der Petroleumbehörde für höhere Rentenzahlungen. Die Frauen bekommen nur 50 Yüan im Monat, obwohl man mindestens 150 Yüan braucht, um auf dem niedrigsten Niveau überleben zu können und die meisten über 20 Jahre gearbeitet haben. Seit April haben die Rentnerinnen Seite an Seite mit den entlassenen Arbeitern protestiert. | |||
aufgenommen: Sa., 29.6.2002 |
Quelle: China Labour Bulletin, 28.6.02 |
Indonesien | 27.6.02 | Arbeiterforderung erfüllt |
3156 |
Sidoarjo (bei Surabaya): (s.a. 3154) Nach dreitägigem Streik hat die Firmenleitung von PT Maspion nachgegeben und die Pläne zur Einführung einer Fünf-Tage-Woche (statt der bisherigen Sechs-Tage-Woche) fallengelassen. | |||
aufgenommen: Fr., 28.6.2002 |
Quelle: The Jakarta Post, 28.6.02 |
Indonesien | 25.6.02 | 13000 streiken bei Maspion |
3154 |
Sidoarjo (bei Surabaya) 13 000 Arbeiter der Haushaltswarenfabrik Maspion I (2170, 2105)
streiken gegen ein neues Arbeitszeitmodell, das die Firma nächsten Monat einführen will.
Bisher galt die 6-Tage-Woche mit 7 Std/Tag, neu soll die 5-Tage-Woche mit 8 Std/Tag
eingeführt werden. Das bedeutet erst mal keine Verkürzung der Arbeitszeit, sondern eine
Verkürzung der Zeit, für die Überstundenzulage bezahlt wird - die ArbeiterInnen arbeiten
sowieso bis zu 10 Stunden am Tag. (Kompas, Surya, Media Indonesia) Heute ist es bei einem
Versuch von etwa 1000 Arbeitern, zur 4km entfernten Maspion III zu demonstrieren, um
die dortigen KollegInnen vom Streik in Kenntnis zu setzen, zu Auseinandersetzungen mit
der Polizei gekommen. Dabei wurde ein kurzerhand zum "Provokateur" erklärter Reporter
des Kompas von Bullen zusammengeschlagen, seine Ausrüstung zerstört und er selber
festgenommen. (detik.com) Batam (Insel Batam): Etwa 150 entlassene ArbeiterInnen der PT Heng Huat (3064) haben im Gebäude des Regionalparlamentes übernachtet, um für die ihnen gesetzlich zustehende Abfindung zu demonstrieren (Media Indonesia). Bogor (bei Jakarta): Hunderte ArbeiterInnen der PT Kanisatex demonstrierten gegen fortdauernde Verspätung der Lohnzahlungen (The Jakarta Post). Purwokerto (Zentraljawa): 100 bis 200 LehrerInnen an Privatschulen demonstrierten für Gehaltserhöhungen. Sie verdienen sehr wenig (manchmal weniger als 200 000Rp/Monat, das ist die Hälfte oder weniger vom Mindestlohn) und wollen mindestens soviel wie die beim Staat angestellten Lehrer (Suara Merdeka, Tempo Interaktif) | |||
aufgenommen: Mi., 26.6.2002 |
Quelle: div., 26.6.02 |
Südkorea | seit 23.5.02 | Streik bei Doosan |
3153 |
Seit 23.5. streiken die Arbeiter der Doosan Heavy Industries (2834, 2745). Es geht um Lohnerhöhung, über die seit Jahresbeginn gestritten worden ist. Die Hauptfabrik der Doosan Heavy ist in Changwon. Der Streik hat Wirkung; wichtige Anlagen konnten nicht termingerecht ausgeliefert werden; z.B. eine bereits fertige Meerwasserentsalzungsanlage für die Vereinigten Emirate. | |||
aufgenommen: Mi., 26.6.2002 |
Quelle: Chosun Ilbo, JoongAng Ilbo, 25.6.02 |
Indonesien | 6/02 | Toba-See: Indorayon baut Fabrik ab |
3151 |
Der Toba-See in Nordsumatra scheint gerettet: die jahrelangen Auseinandersetzungen zwischen Anwohnern, Umweltschützern und der Zellstofffabrik PT Toba Pulp Lestari (früher PT Inti Indorayon Utama) sind beendet: die Fabrik wird derzeit abgebaut und nach China verkauft. Die Fabrik produzierte ab 1986 und wurde schnell beschuldigt, nicht nur einen unerträglichen Gestank zu verbreiten, sondern auch für eine dramatische Absenkung des Wasserspiegels im Toba-See und für illegale Entsorgung des Abwassers in den Asahan-Fluß verantwortlich zu sein. Wegen entschlossener Proteste, bei denen es auch Tote gab, verordnete die Regierung 1998 einen vorläufigen Produktionsstop. Seitdem ist die Fabrik - auch wegen fortgesetzten Widerstandes - nicht wieder in Betrieb gegangen. (2400, 815, 555) | |||
aufgenommen: Mi., 26.6.2002 |
Quelle: The Jakarta Post, 26.6.02 |
China | seit zwei Wochen | Militärfabrik belagert |
3150 |
Laut dem Informationszentrum für Menschenrechte und Demokratie belagern in Chengdu, Sichuan, hunderte freigesetzte ArbeiterInnen seit zwei Wochen die Fabrik für militärische optische Geräte. Rund um die Uhr werden die Tore bewacht und niemand hineingelassen. Die ArbeiterInnen wurden mit Abfindungen je nach Dienstalter entlassen, fordern jetzt aber zusätzliche Zahlungen; die Löhne seien insgesamt zu niedrig gewesen. Die Fabrik liegt in einem besonderen Bezirk mit militärischen Fabriken (s.a. 1902) und gehört zur China South Industries Corp. Es ist der größte Produzent für Waffen und ist direkt dem Staatsrat unterstellt. | |||
aufgenommen: Di., 25.6.2002 |
Quelle: The Guardian, Muzi.com, 24.6.02 |
China | ab 16.6.02 | Ölarbeiterproteste |
3145 |
Dongguan/Dongying (Provinz Shandong), laut Information Center for Human Rights and Democracy (HK): Auf den Shengli-Ölfeldern protestieren seit Tagen entlassene Arbeiter der Sinopec Corp für höhere Abfindungen. Die Firma hat vor kurzem 21 000 Arbeiter entlassen und jedem nur eine Einmalzahlung angeboten. Die Arbeiter fordern zusätzliche Arbeitslosenunterstützung und Hilfe bei der Arbeitssuche. Die Proteste umfassten bisher gemeinschaftliche Besuche (100 bis 200 Arbeiter) bei der firmeneigenen Beschwerdestelle und Straßenblockaden (über 1000). Shengli ist das zweitgrößte chinesische Ölfeld nach Daqing (s.a. 3121). Die Mutterfirma von Sinopec hat im letzten Jahr 213 000 Arbeiter entlassen. | |||
aufgenommen: Fr., 21.6.2002 |
Quelle: Yahoo! News Singapore, WORLDnews, 21.6.02 |
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1. Juli 2002