Asien Aktuell: News, Daten, Kämpfe, Bewegungen

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Philippinen 3.2.03 Bergarbeiterstreik

3500

Baguio City: 1500 Kumpel der Lepanto Consolidated Mining (Goldmine) streiken gegen das Arbeitsregime der Firma: sie zwingt sie, auch an Feiertagen zu arbeiten.
aufgenommen: Di., 4.2.2003

Quelle: Sun Star Baguio, Philippine Daily Inquirer, 4.2.03


Indonesien 3.2.02 Streiks, Demos

3499

Semarang: 70 ArbeiterInnen der PT Ebako demonstrierten gegen die Entlassung von 15 KollegInnen ohne Abfindung - sie sind nur Tagelöhner ohne festen Vertrag. Deshalb war die Hauptforderungen auch: Schluß mit den Befristungen! Außerdem forderten sie Bezahlung nach dem lokalen Mindestlohn, was einer Lohnerhöhung von an die 80 % entspricht (Suara Merdeka, Kompas) Ebenfalls in Semarang blockierten 65 Fahrer der PT Transindo Putra Perkasa mit ihren LKWs die Zementfabrik Tiga Roda, für die sie fahren. Sie verlangen mehr Geld (Kompas)
Surabaya: 100 Beschäftigte des Hotels Mirama forderten, entlassen zu werden. Grund: ihr Lohn liegt nicht nur weit unter dem gesetzlichen Mindestlohn, sondern wird auch noch in kleinen Raten gezahlt; seit Anfang Dezember gabs gar nichts mehr. "Massenentlassung besser als Lohn in Raten", so ein Transparent. Für die Abfindungen soll das Hotelgebäude verkauft werden. (Jawa Pos)
Karawang: Hunderte ArbeiterInnen der PT Sharp Semiconductor Indonesia demonstrierten gegen die Beurlaubung von 3 Kolleginnen wegen ihrer Gewerkschaftstätigkeit (Pikiran Rakyat).
In Palembang forderten 150 Beschäftigte des Holzunternehmens PT PIC-BR seit 4 Monaten rückständige Lohnzahlungen einschließlich Jahresprämie und Abfindungen für die Entlassenen (Sriwijaya Post)
Medan: 400 Arbeiterinnen der PT Philips Sea Food demonstrierten für viele Forderungen, u.a. die Respektierung des Menstruationsurlaubs durch die Firma, Zahlung von Überstundenzuschlägen uva. (Riau Pos)
In Palu, Südsulawesi, gegen die Studentenproteste gegen die Regierung (3462) unvermindert weiter; 1000 Teilnehmer zählte die Demo (darunter 100 Becakfahrer), bei der diesmal George Aditjondro und Warda Hafidz (3002) aus Jakarta die Redner waren.
aufgenommen: Di., 4.2.2003

Quelle: div., 4.3.02


Philippinen 2003 Ärzte als Pfleger

3498

An die 2000 Ärztinnen und Ärzte sind dabei, sich zu KrankenpflegerInnen auszubilden. Der Grund ist einfach: in den USA werden in den nächsten Jahren 600 000, in Japan 1,2 Millionen KrankenpflegerInnen gesucht. Als Krankenpfleger in den USA verdient man in einem Monat mehr als Arzt auf den Philippinen in einem Jahr. Der Chef des Provinz- Krankenhauses von Negro Oriental z.B. hat herausgefunden, daß alle seine Oberärzte bereits den Abschluß als Pfleger in der Tasche haben...
aufgenommen: Di., 4.2.2003

Quelle: Philippine Daily Inquirer, 4.2.03


Südkorea 2002 Weniger Arbeit, mehr Geld

3497

Laut Arbeitsministerium ist die Zahl der Arbeitsstunden im letzten Jahr gefallen. Im Zeitraum Januar bis November 2002 betrug die durchschnittliche monatliche Arbeitszeit eines Beschäftigten in einem Unternehmen mit mehr als fünf Arbeitnehmern 199,5 Stunden. Im Jahr zuvor waren es 202,4 Stunden gewesen. In Firmen mit mehr als 500 Beschäftigten betrug 2002 die Arbeitszeit/Monat durchschnittlich 194,9 Stunden. Zu der Reduzierung der Arbeitszeit hat beigetragen, daß sich die Fünf-Tage-Woche bei großen Firmen immer weiter verbreitet. Die Monatslöhne sind hingegen real um 7,7% (nominal +10,6%) gestiegen. Bei Firmen mit mehr als 500 Beschäftigten stiegen die Löhne um 15,4%.
aufgenommen: Mo., 3.2.2003

Quelle: Korea Times, 2.2.03


Südkorea 2.2.03 Streik bei Citizen

3496

Masan Freihandelszone: Seit dreizehn Tagen sind gewerkschaftlich organisierte Arbeiter der Uhrenfabrik Citizen (Tochter des japanischen Unternehmens) im Streik. Sie wollen die Schließung der Fabrik verhindern, u.a. indem sie in drei Schichten aufgeteilt die Fabrik besetzt halten. Citizen produziert seit 1978 in der größten Freihandelszone des Landes. Wegen der billigeren Konkurrenz aus China ist Citizen in die roten Zahlen geraten.
aufgenommen: Mo., 3.2.2003

Quelle: Korea Times, 3.2.03


Israel /Thailand 1.2.03 Razzia auf Arbeitsmigranten

3495

Yesod Hama'alah: Einwanderungspolizei platzte in ein Treffen von ca. 70 thailändischen Arbeitsmigranten, die vor allem in der Landwirtschaft beschäftigt sind. Sie verlangten die Pässe zu sehen. Die thailändischen Arbeiter regten sich darüber auf und verschwanden. Das Treffen war von der thailändischen Botschaft und der Bauernvereinigung organisiert worden, um den Gebrauch von Gasmasken zu erklären (für den Fall eines irakischen Angriffs).
aufgenommen: So., 2.2.2003

Quelle: Ha'aretz, 2.2.03


Indonesien 30.1.03 Arbeiteraktion

3494

Bandung: 100 in der linken Gewerkschaft FNPBI organisierte Arbeiter der Plastikfabrik CV Hegar demonstrierten beim Stadtrat Sie wollen, daß die für Arbeitsbeziehungen zuständige städtische Behörde, bei ihrer Auseinandersetzung mit ihrem Arbeitgeber interveniert. Die Firma will denjenigen, die am 24.9.2002 an einer politischen Demo teilgenommen hatten, diesen Tag nicht bezahlen. Zudem wurden deswegen zwei Gewerkschafter entlassen. Außerdem plant die Firma aus Rationalisierungsgründen weitere 60 Arbeiter zu entlassen.
aufgenommen: Sa., 1.2.2003

Quelle: Pikiran Rakyat, 1.2.03


Indonesien 29.1.03 Arbeiterprotest

3493

Medan: 400 Arbeiter (die meisten davon Frauen) des Meeresfrüchteunternehmens PT Philips Sea Food Indonesia demonstrierten zur Arbeitsbehörde. Sie fordern Unterstützung bei ihren Problemen mit ihren Arbeitgeber, und zwar bezüglich Menstruationsurlaub, Bezahlung bei Kurzarbeit, Ruhepausen und Tagelohnarbeit.
aufgenommen: Fr., 31.1.2003

Quelle: Riau Pos, 30.1.03


Philippinen 30.1.03 Spargel

3492

Polomolok: 200 Arbeiter von Spargelproduzenten versammelten sich vor dem Unternehmen Marsman und forderten die Anerkennung ihrer Gewerkschaft. Die Arbeiter sagen, die Spargelbauern, die per Vertrag für das Unternehmen produzieren, bezahlen ihnen nicht genug Lohn.
aufgenommen: Fr., 31.1.2003

Quelle: SunStar, 31.1.03


Kambodscha 29.1.03 Antithailändische Riots

3491

Phnom Penh: Zwischen Thailand und Kambodscha gibt es Grenzstreitigkeiten, außerdem sind viele Kambodschaner der Meinung, daß das reichere Thailand die Reichtümer Kambodschas ausbeutet. U.a. deshalb gibt es viele antithailändische Ressentiments in Kambodscha (s.a. 1813). Anläßlich angeblicher Äußerungen einer thailändischen Schauspielerin, die gesagt haben soll, der kambodschanische Tempelkomplex Angkor Wat (ein nationales Symbol Kambodschas) gehöre eigentlich Thailand, brachen antithailändischen Riots in der kambodschanischen Hauptstadt aus. Die thailändische Botschaft und drei thailändische Hotels wurden von zornigen Kambodschanern in Brand gesetzt, thailändische Unternehmen angegriffen. Die thailändische Regierung ließ hunderte Thailänder evakuieren und zog ihren Botschafter ab. Der kambodschanische Premierminister Hun Sen macht nationalistische Extremisten als Rädelsführer verantwortlich. Vor der kambodschanischen Botschaft in Bangkok gab es am 30.1. antikambodschanische Kundgebungen.
aufgenommen: Do., 30.1.2003

Quelle: BBC News, Yahoo! News Singapore, Bangkok Post, The Times of India, 30.1.03


Malaysia 29.1.03 Arbeitsmigrantenrandale

3490

Penang: Zwischen dreihundert Arbeitsmigranten aus Vietnam und Bangladesh, die in der selben Textilfabrik arbeiten, kam es in der Nähe ihrer Unterkünfte zu einer Straßenschlacht mit Flaschen, Stöcken und Steinen. Die Ursache der Zusammenstöße war wohl Streit um die Verteilung der Arbeitsschichten während der Chinesischen Neujahrsfeiertage in dieser Woche. 100 Polizisten beendeten die Auseinandersetzung und verhafteten 271 Personen. Vier Arbeiter aus Bangladesh mußten ins Krankenhaus eingeliefert werden, einer davon ist schwerverletzt.
aufgenommen: Do., 30.1.2003

Quelle: The Straits Times, 30.1.03


Thailand 29.1.03 Protestcamp zwangsgeräumt

3489

Bangkok (s.a. 3483): Unter der Führung des Gouverneurs von Bangkok räumten und demolierten 1000 Beamte das Protestcamp gegen den Pak-Moon-Staudamm in der Nähe des Regierungsgebäudes. Seit drei Monaten hatten dort hunderte Demonstranten gezeltet. Die 500 Campbewohner wurden per Bahn ihn ihre Heimatprovinzen zurückgebracht. Die größtenteils älteren Leute waren in schlechtem Zustand, da ihnen die Stadt seit letzter Woche den Wasserzugang gesperrt hatte. 400 Gegner des Rasi-Salai-Damms, die ebenfalls in der Nähe des Regierungsgebäudes ein Protestcamp errichtet haben, wollen sich nicht zwangsräumen lassen, sondern lieber auf ein Gelände umziehen, daß offiziell für solche Proteste zur Verfügung steht.
aufgenommen: Do., 30.1.2003

Quelle: Bangkok Post, 30.1.03


Israel/China 26.1.03 Arbeitsmigranten bedroht

3488

Tel Aviv: 25 chinesische Arbeitsmigranten reichten beim Arbeits-und Sozialministerium Beschwerde ein, weil sie seit über zwei Monaten keine Löhne bekommen haben. Sie arbeiten für die Baufirma Nassak Building and Development in Karkur. Das Unternehmen sagt, daß die Arbeitsvermittlungsagentur für die Lohnzahlung zuständig sei. Das Ministerium forderte die Agentur zur Zahlung auf, diese bat jedoch um einen Zahlungsaufschub bis Mitte Februar. Die Arbeiter weigerten sich, ohne Ergebnis das Ministerium zu verlassen. Daraufhin kam die Polizei und umzingelte die Arbeiter. Die Arbeiter wurden mit Ausweisung bedroht. Einer der Arbeiter sagt, er sei geschlagen worden, so daß er im Krankenhaus behandelt werden mußte. Ein Vertreter der chinesischen Botschaft veranlaßte die Arbeiter schließlich mit der Zusage, daß am Folgetag ein Vertreter der Baufirma mit den Arbeitern verhandeln werde, zum Verlassen des Gebäudes.(s.a. 3079)
aufgenommen: Mi., 29.1.2003

Quelle: Ha'aretz, 27.1.03


Vietnam 29.1.03 Demokratiemißbrauch

3487

Hanoi: Vier Personen sind wegen "Mißbrauch der Demokratie" zu Gefängnisstrafen von zwei bis dreieinhalb Jahren verurteilt worden. Ihr Verbrechen: Um die Zwangsräumung aus ihren Häusern zu verhindern (die abgerissen werden sollen, um Straßen und Schulen zu bauen), haben sie Briefe an alle Behörden in der Stadt und der Provinz geschickt, außerdem an Mitglieder des vietnamesischen Parlaments. In diesen Briefen haben sie sich negativ über die Maßnahmen der lokalen Umsiedlungsbehörde geäußert.
aufgenommen: Mi., 29.1.2003

Quelle: The Times of India, 29.1.03


Indonesien 28.1.03 Demo

3486

Mina (Provinz Riau): Einige hundert Jugendliche aus der Stadt demonstrierten zur Zentrale der Ölfirma PT CPI Minas (Caltex), um eine Beschäftigung als Arbeiter zu fordern. Ein Vertreter des Managements teilte ihnen mit, daß dies schwierig sei, da die Demonstranten ungelernte Arbeitskräfte sind. (s.a. 2293, 2069)
aufgenommen: Mi., 29.1.2003

Quelle: Riau Pos Online, 29.1.03


div. 28./29.1.03 Anti-Kriegsaktionen

3485

Manila (Philippinen), 28.1.: Zu Zusammenstößen mit der Polizei kam es, als ca. 50 Demonstranten der Citizens Action Party vor der US-Botschaft gegen den geplanten Irakkrieg demonstrierten. Am selben Tag gab es am selben Ort aus dem selben Grund zwei weitere Proteste anderer Gruppen.
Provinz Riau (Indonesien): Mitglieder der islamischen Studentenorganisation KAMMI blockierten eine McDonald´s Filiale und riefen per Flugblatt zum Boykott von US-Waren auf.
aufgenommen: Mi., 29.1.2003

Quelle: div., 29.1.03


Indonesien 26.1.03 Anti-Kriegsdemo

3484

Jakarta: Ca. 2000 Demonstranten, offenbar Moslems, protestierten gegen den geplanten Krieg gegen den Irak. Sie hielten Plakate mit der Aufschrift "Die USA sind der wahre Terrorist" und skandierten "Den Irak anzugreifen, bedeutet, die Moslems anzugreifen". Die friedliche Demo zog vor die US-amerikanische und die britische Botschaft.
aufgenommen: Mo., 27.1.2003

Quelle: eTaiwan News, 27.1.03


Thailand 1/03 Behörden drangsalieren Damm-Protester

3483

Auf die Ankündigung der 500 bis 2000 Bauern und Fischer vom Pak-Moon-Damm (3418), ihr seit Monaten bestehendes Protestcamp in der Nachbarschaft des Regierungsgebäudes in Bangkok durch ein "Dorf" zu ersetzen, haben der Premierminister und zuständige Behörden durch die Abschaltung der Stromversorgung und Kürzung der Wasserlieferungen reagiert. Sie drohen damit, auch die Toilettenwagen zu entfernen und gegebenenfalls das Camp zu räumen. Die Protestierer allerdings wollen auf jeden Fall weitermachen: "Wir wollen nicht für immer hier leben. Wir wollen nur, daß die Fluttore des Damms das ganze Jahr geöffnet werden." (s.a. 3349, 1778)
aufgenommen: So., 26.1.2003

Quelle: The Nation, Bangkok Post, 22.-26.1.03


Thailand Aussperrung

3482

Chonburi: Bei Xaloy Asia (Thailand) Ltd (Anlagen- und Maschinenteile für Kunststoffindustrie) wurden 41 Arbeiter ausgesperrt, weil sie eine Gewerkschaft gegründet und Tarifforderungen gestellt haben. Xaloy Asia gehört zur Xaloy AG in Olten, Schweiz. Diese ist eine Tochterfirma des schweizer Unternehmens Saurer.
aufgenommen: Sa., 25.1.2003

Quelle: International Metalworkers Federation, 23.1.03


Indonesien 23.1.03 Umweltprotest

3481

Porsea (Sumatra) s.a. 3381: Anwohner der umstrittenen Zellstofffabrik PT Toba Pulp Lestari blockierten die Zufahrtsstraße zum Werk. Dabei kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Die Demonstranten fordern die Schließung der umweltschädlichen Fabrik.
aufgenommen: Sa., 25.1.2003

Quelle: Riau Pos online, 24.1.03




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4. Februar 2003