< später | Aktuell | Archiv-Liste | früher >
USA/Asien | Mitte 9/03 | Punktsieg für Nike |
3860 |
Nike hat einen lang andauernden Rechtsstreit in Kalifornien mit einem Vergleich beendet. Die Firma war von einem Privatmann verklagt worden, weil sie in einer großen PR-Kampagne, auch in bezahlten Anzeigen, falsche Angaben über die Arbeitsbedingungen in ihren Zulieferbetrieben gemacht hatte, v.a. in Vietnam. Unterstützt von vielen Firmen und Medien (u.a. The Washington Post) wollte Nike diesen Fall zu einem Rechtsstreit über Pressefreiheit (First Amendment, Recht auf Freie Rede) machen, was der Oberste Gerichtshof aber ablehnte. Zur eigentlichen Verhandlung über die Arbeitsbedingungen ist es jetzt nicht gekommen, weil sich der Kläger außergerichtlich mit der Zahlung von 1,5 Millionen US$ an die "Fair Labor Association" zufrieden gegeben hat. Diese FLA tut so, als sei sie eine Organisation, die die ArbeiterInnen unterstützt; in Wirklichkeit sitzen Nike, Reebok und andere Vermarkter von Schuhen und Textilien zusammen mit einigen Universitäten im Vorstand. (Siehe auch 3392 und Nike auf der Flucht) | |||
aufgenommen: Mi., 24.9.2003 |
Quelle: The American Prospect , 23.9.03 |
Indonesien | 22.9.03 | Kaltim-Streik wieder zuende |
3859 |
Die Beschäftigten der Kaltim Prima Coal haben ihren Streik (3850) beendet, obwohl ihre Forderungen nach einem Bonus anläßlich des Verkaufs der Firma noch nicht abschließend erfüllt sind. Es geht nicht mehr um die Gesamthöhe, sondern um die Art der Verteilung und die Frage, ob Einkommenssteuer dafür zu zahlen ist. Im Unterschied zum letzten Streikende soll es diesmal keine Sanktionen gegen die Streikenden geben; allerdings werden die Streiktage nicht bezahlt. Die Verhandlungen sollen weitergehen. | |||
aufgenommen: Di., 23.9.2003 |
Quelle: Laksamana.net, The Jakarta Post, 23.9.03 |
Südkorea | 20.9.03 | Bauernrandale |
3858 |
Seoul: Nach der Trauerfeier für den Bauernaktivisten Lee Kyung-hae, der sich am 10.9. in Cancun/Mexico aus Protest gegen die Agrarpolitik der Welthandelsorganisation WTO selbst getötet hatte, kam es zu Zusammenstößen zwischen 3000 Teilnehmern der Feier (Bauern und Aktivisten) und der Polizei. Die Trauernden wollten den Leichenzug im Protestmarsch zum Amtssitz des südkoreanischen Präsidenten führen, die Polizei verhinderte dies mit Tränengas und Stockschlägen, die Protestierenden schlugen mit Steinwürfen und Bambusstangen zurück. Es gab etliche Verletzte auf beiden Seiten. Die südkoreanischen Bauern leiden unter billigen Importwaren. (s.a. 3716) | |||
aufgenommen: Mo., 22.9.2003 |
Quelle: JoongAng Daily, 22.9.03, Yahoo! News Singapore, 20.9.03 |
Indonesien | 17.9.03 | Kaltim-Streik |
3854 |
(s.a. 3850) Der Streik bei der Kohlemine PT Kaltim Prima Coal (KPC) war beendet worden, nachdem die Arbeiter sich mit Bonuszahlungen über insgesamt $6 Mill. zufriedengegeben hatten und die Geschäftsleitung dafür auf Sanktionen wegen dem Streik verzichtete. Dann allerdings erhielten die Arbeiter einen Brief von der Geschäftsleitung, in dem Sanktionen gegen Arbeiter angekündigt wurden, die zum 12.9. die Arbeit nicht aufgenommen hatten und darauf hingewiesen wurde, daß die Arbeiter auf den Bonus Einkommensteuer zahlen müssen. Daraufhin traten 2300 Arbeiter nach nur drei Stunden Arbeit erneut in den Streik. Jeder Streiktag bringt für die Firma einen Verlust von $500 000. | |||
aufgenommen: Do., 18.9.2003 |
Quelle: The Jakarta Post, 18.9.03 |
Indonesien | 12.9.03 | Streik geht weiter |
3850 |
(s.a. 3823): Die meisten der streikenden Arbeiter der Kohlemine PT Kaltim Prima Coal haben ein Angebot über $6 Millionen für die Arbeitsaufnahmne nicht angenommen. Nur wenige Arbeiter sind auf die Bedingungen eingegangen. Diese waren: Für Beschäftigte mit weniger als zehnjähriger Betriebszugehörigkeit eine Einmalzahlung von zwei Monatslöhnen, für über zehnjährige Betriebszugehörigkeit gibts drei Monatslöhne oder wahlweise Rp. 2 Mill pro Beschäftigungsjahr. Die Streikenden fordern anläßlich des Firmenverkaufs eine Summe von $40 Mill, 8% des Verkaufspreis. | |||
aufgenommen: Mo., 15.9.2003 |
Quelle: Laksamana.net, 14.9.03 |
China / Thailand | Spekulation um Währungen |
3847 | |
Weil es - vor allem von Seiten der USA - großen Druck auf China gibt, den Yuan
aufzuwerten, fließen derzeit riesige Summen ins Land. Es wird geschätzt, daß 30 bis 50
Milliarden US$ an spekulativem Geld im Land sind - das ergibt sich in etwa aus der
Differenz zwischen dem Anwachsen der Devisenreserven um 60 Milliarden US$ in diesem
Jahr minus einem Handelsüberschuß von 4,5 und FDIs (3835) von 30 Milliarden. Die
Regierung bestreitet energisch alle Pläne, den Yuan neu zu bewerten; versucht aber, die
Geldmenge zu beschränken. Etwa durch die Erhöhung des Einlagen/Kreditverhältnis bei
Banken von 6 auf 7 %. Auch auf Steigerung des Baht wird spekuliert; allein in diesem Monat soll ausländisches Geld, das in Thailand geparkt ist, täglich um 2,1 Milliarden US$ zugenommen haben. Es geht dabei um ganz kurzfristige Tag-zu-Tag Transaktionen, um am Wertgewinn des Baht teilzunehmen. Die Zentralbank hat jetzt die Summe, die einheimische Banken auf dem Geld- und Devisenmarkt von Ausländern borgen dürfen, auf je 50 Millionen Baht beschränkt. | |||
aufgenommen: Fr., 12.9.2003 |
Quelle: Xinhuanet, 11.9.03; The Nation, 12.9.03 |
Thailand | Anf. Sept. 03 | Kakerlaken entlassen |
3842 |
Phuket: Weil er die Gewerkschaften für "Kakerlaken" und im Hotelgewerbe für untragbar hält, hat der (thailändische) Besitzer des Diamond Cliff Resort and Spa in Phuket 22 MitgliederInnen eines kürzlich offiziell gewählten Gewerkschaftskomittees entlassen. Das ist auch in Thailand illegal, aber die zuständige Behörde scheint nichts zu unternehmen. Die IUF ruft dazu auf, Protestbriefe zu schreiben. | |||
aufgenommen: Mi., 10.9.2003 |
Quelle: Thai Labour Campaign, IUF International Union of Food, Agricultural, Hotel, Restaurant, Catering, Tobacco and Allied Workers' Associations, 8.9.03 |
< später | Aktuell | Archiv-Verzeichnis | früher >
Startseite | Asienkrise | Links
Eine Webseite von WELT IN UMWÄLZUNG Mannheim-Ludwigshafen
24. September 2003