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Südkorea | 26.8.03 | Streikende bei Kia |
3819 |
(s.a. 3797) Nachdem es 38 Tage lang immer wieder zu Arbeitsniederlegungen gekommen war, sind beim Automobilhersteller Kia Motors Gewerkschaft und Geschäftsleitung zu einer Übereinkunft bei den Tarifauseinandersetzungen gekommen: Es gibt 8,8% mehr auf den Grundlohn, dazu Bonus und Leistungszulagen (entspricht ungefähr drei Monatslöhnen), außerdem wird die Fünf-Tage-Woche eingeführt. Dafür zieht die Gewerkschaft ihre Forderung nach Beteiligung an Entscheidungen über die Entwicklung neuer Autos zurück. | |||
aufgenommen: Do., 28.8.2003 |
Quelle: JoongAng Ilbo, 27.8.03 |
Indonesien | 25.8.03 | Tote bei Protesten in Westpapua |
3816 |
(s. 3811)Timika (Bezirk Mimika): Die Auseinandersetzungen zwischen Befürwortern und Gegnern der neuen Provinz Zentral Irian Jaya halten an. Mindestens drei Menschen sind bisher ums Leben gekommen, 35 zum Teil schwer verletzt worden. Im Gebäude, das die neue Verwaltung beherbergen sollte, sind Fenster und Türen zerstört worden. Die Polizei vermutet, daß "gewisse Kreise in Jakarta" den Riot angezettelt hätten. | |||
aufgenommen: Di., 26.8.2003 |
Quelle: The Jakarta Post, jaknews.com, Laksamana.net, Jawa Pos, Media Indonesia, Republika, 26.8.03 |
Südkorea | 25.8.03 | Truckerstreik geht weiter |
3815 |
(s. 3809) Da sich die Transportunternehmen weiterhin weigern, kollektive Verträge
abzuschliessen, geht der nationale Streik von etwa 30 000 LKW-Fahrern weiter. Die
fordern eine 30 %-Erhöhung der Frachtraten. Betroffen sind vor allem die Zement-, bzw
Fertigbetonfirmen und die Häfen. Im wichtigsten Exporthafen Pusan sind die
Frachtbewegungen auf unter 50 % des Normalen gefallen. Einige Firmen haben die
Regierung gebeten, Militär-LKWs einzusetzen. (The Korea Times) Die Regierung hat jetzt
Haftbefehle gegen 16 Streikführer ausgestellt. (Yahoo! News Singapore) Nestlé Südkorea hat aufgrund des Streiks im Werk Chungju (3797) jetzt ihre Büros in Seoul geschlossen, um dort Streikaktivitäten zu verhindern. Der Streik hat am 7. August begonnen. Die ArbeiterInnen verlangen eine Lohnerhöhung von 11,7 %; Nestlè bietet 5,25 %. Nestlé beklagt, daß in Südkorea die durchschnittliche Lohnerhöhungen der letzten drei Jahre 10,5 % betrug, im Durchschnitt ihrer neuen anderen Werke für Instant-Kaffee nur 1,5 %. Anfang der 90er war das Werk in Chungju das produktivste, heute seien die Produktionskosten in Deutschlang geringer. (The Korea Times, The Korea herald) | |||
aufgenommen: Di., 26.8.2003 |
Quelle: div., 26.8.03 |
Südkorea | 2003 | Weniger Arbeit, mehr Geld |
3813 |
(s.a. 3797) Nach Angaben des Arbeitsministeriums haben die südkoreanischen Arbeitnehmer im ersten Quartal 2003 im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich 0,6% weniger Stunden gearbeitet, aber 11,2% mehr verdient. Die Arbeitszeitreduzierung wird darauf zurückgeführt, daß immer mehr Firmen die Fünf-Tage-Woche einführen. Die höchsten Lohnzuwächse gab es in Firmen mit mehr als 500 Beschäftigten (+17,7%). | |||
aufgenommen: Mo., 25.8.2003 |
Quelle: The Korea Herald, 25.8.03 |
Südkorea | 23.8.03 | Atommüllproteste |
3812 |
Jeonju (Bezirk Buan, Provinz Nordjeolla, s.a.3804): 3000 demonstrierten vor dem Rathaus gegen den Plan der Regierung, in der Gegend radioaktiven Müll zu lagern. Danach wollte die Menge zum Gebäude der Provinzregierung ziehen, dabei kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei. Demonstranten verbrannten Altreifen auf der Straße, dabei gerieten auch zwei Polizeibusse in Brand. Einige Schaufenster wurden entglast und Kameras von Reportern zerstört. Bei den Zusammenstößen wurden 30 Polizisten und Demonstranten verletzt. Seit 9. Juli sind bei Antiatommüllprotesten mehr als 200 Personen verletzt worden, einschließlich 103 Polizisten. | |||
aufgenommen: Mo., 25.8.2003 |
Quelle: Chosunilbo, 24.8.03 |
Indonesien | 23.8.03 | West Papua: Protest gegen Aufteilung |
3811 |
Mimika: Die Provinz Irian Jaya/Westpapua ist seit gestern offiziell in drei Provinzen
aufgeteilt. Bei der Zeremonie für den Start der Provinz Zentral Irian Jaya protestierten 200
Menschen; sie warfen Steine auf die offizielle Parade und griffen einen LKW an. Riot
Polizei schoß in die Luft; 5 Menschen sind verletzt worden. Die Aufteilung von Irian Jaya (Irian = "Ikut Republik Indonesia Anti-Nederland", Nimm teil an der Republik Indonesien gegen die Niederlande; s.a. 1378) wurde zwar vom früheren Präsident Habibie angeregt (1272), sein Nachfolger Wahid hatte aber größere Autonomie versprochen. Viele betrachten die Aufteilung als illegal. Sie solle es dem Militär (3564, 1386) erleichtern, mit der Unabhängigkeitsbewegung (2803, 2182, 2064, 1567, 1319, 919) fertig zu werden und der Regierung helfen, die Naturschätze in Westpapua (758, 338) leichter auszubeuten. Die Niederländer hatten die Provinz 1962 verlassen und der UN unterstellt. 1963 wurde sie an Indonesien übergeben, mit der Maßgabe, eine Volksabstimmung durchzuführen. Mit Zustimmung der UN wurde statt dessen 1969 eine "Abstimmung" unter 1062 Stammesführern (s.a. 1819) durchgeführt und anschließend West Papua als Irian Jaya in Indonesien integriert. | |||
aufgenommen: So., 24.8.2003 |
Quelle: The Jakarta Post, Laksamana.net, 24.8.03 |
Südkorea | 21.8.03 | Truckerstreik |
3809 |
Die LKW-Fahrergewerkschaft des Gewerkschaftsdachverbandes KCTU hat für 30 000 ihrer Mitglieder den Streik erklärt, da Verhandlungen mit den Frachtunternehmen über höhere Frachtraten und bessere Vertragsbedingungen gescheitert sind. Dies ist bereits der zweite große Truckerstreik in diesem Jahr. Im Gegensatz zum ersten Streik im Mai soll es aber diesmal nicht zu Blockaden von Häfen oder Straßem kommen. (s.a. 3754, 3660) | |||
aufgenommen: Fr., 22.8.2003 |
Quelle: Chosunilbo, JoongAng Ilbo, Dong-A Ilbo, 22.8.03 |
Indonesien | 19.8.03 | Arbeiterproteste |
3807 |
Tangerang: Ca. 100 Beschäftigte der Fluggesellschaft Indonesia Airlines demonstrierten
bei der Arbeitsbehörde. Sie verlangen, daß ihr Arbeitgeber ihnen ausstehende Löhne zahlt.
Sie sind seit April nicht bezahlt worden. Grund: Indonesia Airlines führte Flüge zu
Pilgerfahrten nach Mekka durch. Wegen schlechter Planung bekam Indonesia Airlines
aber keine Landeerlaubnis in Mekka (Saudi Arabien). Um den Organisatoren der
Pilgerfahrten ihr Geld zu erstatten, benutzt Indonesia Airlines Geld, daß eigentlich für
Löhne und Gehälter gedacht ist. (The Jakarta Post) Deli Serdang (Nordsumatra): Hunderte Arbeiterinnen der Elektronikfirma PT Indonesia Asahi Denki (produziert für Panasonic) demonstrierten bei der Arbeitsbehörde gegen die Schließung der Fabrik. Sie sehen die Schließung im Zusammenhang mit der Eröffnung einer neuen Fabrik des Konzerns in China. Die Arbeiterinnen verlangen, daß das Unternehmen bei der Schließung die Gesetze bezüglich Kündigungen und Abfindungen einhält. (s.a. 2686) (Sinar Indonesia Baru) | |||
aufgenommen: Mi., 20.8.2003 |
Quelle: div., 20.8.03 |
Indonesien | Mitte August | Sicherheitsgesetz |
3806 |
Die Regierung hat ein Team zusammengestellt, das die seit einigen Monaten geltenden Staatssicherheitsgesetze (3378) überprüfen soll - in Richtung Verschärfung. Der Bombenanschlag auf das Marriott (3783) habe gezeigt, daß die Sicherheitsbehörden nicht genug Freiheit hätten, um vorbeugend gegen den Terrorismus tätig zu werden. Gefordert wird eine stärkere Rolle der Armee (TNI) in Sicherheitsfragen, die sie schon während der Soeharto-Diktatur hatte. (Die Streitkräfte haben in Indonesien bis heute auch nach der Verfassung eine starke innenpolitische Rolle, auch wenn inzwischen Polizei und Armee formal getrennt sind. In den Jahren nach dem Sturz Soehartos wurde sie allerdings von der "Reformasi"-Bewegung zurückgedrängt. Red.) Viele Politiker, darunter auch der frühere Präsident Abdurrahman Wahid, lehnen eine Verschärfung der Gesetze ab; die Regierung wolle nur von der Unfähigkeit der Nachrichtendienste ablenken. | |||
aufgenommen: Di., 19.8.2003 |
Quelle: The Straits Times, The Jakarta Post, detik.com, 19.8.03 |
Südkorea | 15.8.03 | Untersuchung zu Lohnunterschieden |
3805 |
Laut einer Untersuchung des Forschungsinstituts Korea Labor Institute sind die Lohnunterschiede zwischen den festen und den prekär Beschäftigten nicht so groß wie angenommen. Nach einer vom Institut durchgeführten Umfrage unter städtischen Arbeitnehmern, bekommen nicht-festeingestellte Arbeiter im Monat durchschnittlich 1,1 Mill. Won (ca. 832 Euro), die regulär Beschäftigten durchschnittlich 1,4 Mill Won (ca. 1058 Euro). Da Festeingestellte durchschnittlich sechs Stunden in der Woche mehr arbeiten (53 Stunden) als Nicht-Festeingestellte (47 Stunden) betragen die Stundenlöhne der Nichtfesteingestellten durchschnittlich 91% der der Festeingestellten. Die koreanischen Gewerkschaften behaupten, daß die Löhne der Nichtfesteingestellten nur 50 bis 60% der der Festeingestellten betragen. Schlecht sieht es mit der Sozialversicherung aus: nur 36% der prekär Beschäftigten sind rentenversichert, 39% krankenversichert, ein Drittel arbeitslosenversichert, und weniger als 30% arbeitsunfallversichert. (s.a 3140,. 2789) | |||
aufgenommen: Mo., 18.8.2003 |
Quelle: JoongAng Ilbo, 16.8.03 |
Südkorea | 15.8.03 | Verletzte bei Anti-Atomlager-Protest |
3804 |
Bezirk Buan, North Cholla Provinz: Die Polizei verlangte die Entfernung eines Transparentes gegen das geplante Lager für Atommüll (3779) von der Grundschule. Es gäbe dafür keine Genehmigung. Da sich die Leute weigerten, kam es zu Handgreiflichkeiten, bei der 4 Anwohner und 5 Polizisten leicht verletzt wurden. Die Polizei hat 3000 Mann in der Gegend stationiert, um Regeierungsgebäude vor aufgebrachten Leuten zu schützen. | |||
aufgenommen: Sa., 16.8.2003 |
Quelle: JoongAng Daily, 16.8.03 |
Südkorea | 13.8.03 | Bankpräsident blockiert |
3802 |
Seoul (s.a. 3792): Der Protest bei der Chohung Bank gegen den neuen Bankpräsidenten (er soll am 26.8. offiziell den Posten übernehmen) geht weiter. Zehn Gewerkschaftsmitglieder verwehrten ihm den Zugang zum Büro. Sie teilten ihm mit, daß sie ihn nicht als Präsident akzeptieren würden. Nach einer Stunde gab der Präsident auf und ging. | |||
aufgenommen: Fr., 15.8.2003 |
Quelle: JoongAng Ilbo, 14.8.03 |
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28. August 2003