< später | Aktuell | Archiv-Liste | früher >
Südkorea | 30.11.02 | Proteste gegen Freisprüche |
3394 |
Insgesamt 100 000 Menschen haben in 17 Städten erneut gegen die Freiprüche für zwei US-Soldaten teilgenommen. Die Soldaten hatten mit ihrem Panzer zwei Schulmädchen überfahren. (3379). Die Demos blieben friedlich, die US-Botschaft wurde von 8000 Riot- Polizisten geschützt. 4 Frauen gelang es, in eine US-Base in der Nähe von Incheon einzudringen und ein riesiges Transparent an großen Wassertanks aufzuhängen. Vor dieser Base gab es Rangeleien zwischen Polizei und 500 Demonstranten. | |||
aufgenommen: So., 1.12.2002 |
Quelle: The Korea Times, JoongAng Ilbo, 1.12.02 |
Asien | 2002 | Turnschuhe auf der Flucht |
3392 |
Noch 1996 hat Indonesien Schuhe für etwa 2 Milliarden US$ exportiert; dieses Jahr werden es nur noch für etwa 1,4 Milliarden sein. Die Produktion verlagert sich nach China und Vietnam. Derzeit kostet die Produktion eines normalen Sportschuhpaars in Indonesien 4,60 US$, in China und Vietnam aber nur 4 Dollar. Die Gründe für die relativ höheren Kosten in Indonesien sind die hohen Energiepreise, teure Kredite und hohe Arbeitskosten. Daneben gibt es oft noch Lieferschwierigkeiten wegen den "zunehmend militanter werdenden ArbeiterInnen und ihrer Gewerkschaften". Außerdem sei die Arbeitsproduktivität in Indonesien zurückgegangen. (Siehe auch 3380 und Nike auf der Flucht). | |||
aufgenommen: Do., 28.11.2002 |
Quelle: Asia Times, 28.11.02 |
Südkorea | 26.11.02 | Entschädigungen für Frauen |
3390 |
Im Jahr 2000 reichten 270 Frauen, Beschäftigte des Lotte- Hotels, Klagen wegen sexueller Belästigung durch Vorgesetzte ein (1955). 40 Klagen sind jetzt entschieden worden: 9 Frauen erhalten insgesamt 10 700 US$ Entschädigung vom Hotel, 10 Frauen erhalten sie von den Vorgesetzten. 21 Klagen wurden zurückgewiesen mangels Beweisen. | |||
aufgenommen: Do., 28.11.2002 |
Quelle: The Korea Herald, 27.11.02 |
Südkorea | 25.11.02 | Mollies gegen Amis |
3387 |
Seoul: (s.a. 3379) Studentische Aktivisten haben mindestens zehn Benzinbomben gegen Camp Gray, einen kleinen Versorgungsposten der US-Streitkräfte in Südkorea, geworfen (kein Schaden). Sie protestierten damit gegen die Freisprüche für zwei US-Soldaten, die bei einem Verkehrsunfall mit einem Militärfahrzeug zwei südkoreanische Mädchen getötet hatten. Am selben Morgen fand zum selben Thema eine Protestkundgebung mit Pressekonferenz vor der US-Botschaft mit mehr als 100 Teilnehmern statt | |||
aufgenommen: Di., 26.11.2002 |
Quelle: Digital Chosunilbo, The Straits Times, 26.11.02 |
Taiwan | 23.11.02 | Große Bauern- und Fischerdemo |
3385 |
Mehr als 100 000 Bauern und Fischer demonstrierten gegen die Absicht der Regierung, die überschuldeten Banken der Landkooperativen zu schließen (3349). Die Regierung plant einen Rettungsfond von 26 Milliarden US$ und den Ersatz der Landbanken durch eine zentrale Bank. Die Bauern fürchten aber, daß es dann schwieriger wird für sie, kleine und Kurzzeitkredite zu bekommen. Seit Taiwan im Jahr 2000 der WTO beigetreten ist, sind die Preise für fast alle Agrarprodukte gefallen. | |||
aufgenommen: So., 24.11.2002 |
Quelle: eTaiwan News, Taipei Times, The Straits Times, 24.11.02 |
Indonesien | 22.11.02 | Weiter um Jahresprämie |
3384 |
Kediri: Der Streik der Zigarettenarbeiterinnen (3382) geht weiter. Diesmal sollen die
Aktionen recht unkoordiniert gewesen sein; die Arbeiterinnen einzelner Abteilungen
führten unterschiedliche Aktionen durch. Die Größte fand vor dem Regionalparlament
statt, das den ganzen Tag besetzt war. Auch die Straße davor (und große Teile der
Innenstadt) mußten gesperrt werden. (Jawa Pos, Media Indonesia) In Wonosobo streikten fast 1000 ArbeiterInnen der PT Dieng Djaya (2988) und in Karanganyar (bei Solo) ca 200 der PT Suburteks II; jeweils für höhere Jahresprämie. (Suara Merdeka) | |||
aufgenommen: Sa., 23.11.2002 |
Quelle: div., 23.11.02 |
Indonesien | 21.11.02 | Arbeiterinnen! |
3382 |
Kediri: 20 000 bis 25 000 Arbeiterinnen der Kretek-Zigarettenfabrik PT Gudang Garam
(3116) streiken. Es geht um die Gerechtigkeit bei der Berechnung der Jahresprämie: die
Wertung der Dienstjahre für Akkordarbeiterinnen wurde derart zurückgestuft, daß jetzt
Arbeiter, die zwei Jahre dabei sind, teilweise mehr bekommen als Frauen, die seit 20
Jahren da arbeiten. Demonstrationszüge von drei Abteilungen trafen sich vor dem
Personalbüro, das bereits von Polizei geschützt war. Diese wurde bald mit Papieren und
Wasser überschüttet. Die Frauen drängten und griffen zuerst die Polizei an und dann auch
die Verstärkung aus Brimob (Einsatzkommandos)- Einheiten. Trotz massiven
Schlagstockeinsatzes gelang es einigen hundert, ins Gebäude einzudringen. Dort besetzten
sie den Raum, in dem die Verhandlungen stattfanden. Die Papiere, die sie dort vorfanden,
warfen sie auf Wachleute. Die Verhandlungsführer (auf Arbeiterseite von der
moslemischen Gewerkschaft Sarbumusi und der früheren Staatsgewerkschft SPSI) wurden
eine Stunde festgehalten. Erst danach gelang es, die Frauen einzeln und mit Gewalt
rauszuschmeißen. Ein dann doch erzieltes Verhandlungsergebnis wurde aber von den
Frauen abgelehnt; der Streik soll weitergehen. (Kompas, Jawa Pos, Surya, Republika) Bandung: Auch die Arbeiterinnen der PT Bina Citra Kharisma Lestari (3375) kämpfen weiter um ihre Jahresprämie. 2500 zogen vor das Gebäude des Arbeitsministeriums in Bandung, wo erneut Verhandlungen stattfanden. Auch sie versuchten einzudringen, wobei es zu Auseinandersetzungen mit Polizei kam. Bis zum Abend wurde keine Einigung erzielt. (Pikiran Rakyat) | |||
aufgenommen: Fr., 22.11.2002 |
Quelle: div., 22.11.02 |
Indonesien | 21.11.02 | Es geht wieder los am Toba-See |
3381 |
(3151) Porsea, Nordsumatra: Nachdem die Regierung in Jakarta offenbar grünes Licht zur Wiedereröffnung der Zellstofffabrik (früher PT Toba Pulp Lestari, noch früher PT Inti Indorayon Utama) "unter neuem Paradigma" (?) gegeben hat, ist es zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. Einige hundert Frauen aus Porsea zogen vor das Büro des Ortsvorstehers, weil entgegen seinem Versprechen zwei LKWs mit Material und Benzin in die Fabrik gefahren sind. Sie warfen Steine, stürmten das Büro und verwüsteten es; Polizei nahm 17 Menschen fest; vor ihrem Abtransport sollen einige verprügelt worden sein. In Porsea patrollieren schon seit Tagen bewaffnete Einheiten. | |||
aufgenommen: Fr., 22.11.2002 |
Quelle: detik.com, Riau Pos, Sinar Indonesia Baru, 21./22.11.02 |
< später | Aktuell | Archiv-Verzeichnis | früher >
Startseite | Asienkrise | Links
Eine Webseite von WELT IN UMWÄLZUNG Mannheim-Ludwigshafen
4. Dezember 2002