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Indonesien | 6.8.09 | Festnahmen bei Demo |
6500 |
Medan: Hunderte ArbeiterInnen der PT Buana Multicorpora (6461) demonstrierten erst beim Arbeitsamt, dann vor der Stadtverwaltung. Dabei blockierten sie immer wieder die Straßen, so daß es zu größeren Staus kam. Es kam zu Rangeleien mit hunderten Polizisten; sieben Arbeiter wurden festgenommen; es soll auch zu Schlagstockeinsatz gekommen sein. Die ArbeiterInnen verlangen Abfindungen, weil sie einseitig von der Firma gekündigt worden seien. | |||
aufgenommen: So., 9.8.2009 |
Quelle: Harian Berita Sore, 7.8.09 |
Indonesien | 6.8.09 | Ohnmacht |
6496 |
Medan: Angestellte der Hotels Soechi International demonstrierten beim Provinzparlament. Sie forderten die Wiedereinstelltung von 12 wegen "Ungehorsams" entlassenen Kollegen, vom Parlament verlangen sie Unterstützung bei den Verhandlungen mit dem Hotelmanagement. Als kein Parlamentarier sich mit ihnen traf, gingen einige Demonstranten ins Parlamentsgebäude und zerstörten eine Absperrung. Von den anderen fielen Dutzende in Ohnmacht. (s.a. 6353) | |||
aufgenommen: Do., 6.8.2009 |
Quelle: The Jakart Post, 6.8.09 |
Hong Kong | 5.8.09 | Bummelstreik |
6495 |
(s.a.6025) Ca 100 Auslieferer (von insg. ca. 300) von Watsons Water machten einen Bummelstreik gegen ein neues Auslieferungssystem, bei dem sie weniger verdienen als zuvor. Die Auslieferungskräfte bekommen im Monat zwischen HK$ 8000 und 13 000 (717-1165 Euro), die Fahrer HK$ 17 000 bis 22 000 (1530 - 1971 Euro). Beim neuen 5-Mann-System verdienen sie im Monat HK$ 1000 bis 2000 (ca. 90-180 Euro) weniger als bei den bisherigen 4-Mann-Teams. Der Generalmanager sagt, das Unternehmen plane, das 5-Mann-System ab nächsten Monat stufenweise zu beenden. | |||
aufgenommen: Do., 6.8.2009 |
Quelle: The Standard, 6.8.09 |
Südkorea | 5.8.09 | Ssangyong |
6493 |
Polizeikräfte haben mithilfe von Kranen und Hubschraubern das Dach einer Lackiererei besetzt. Bei schweren Kämpfen meldet die Polizei 50 Verletzte auf "ihrer" Seite, d.h. Polizisten und Streikbrecher (d.h. angeheuerte Sicherheitsleute), die sie unterstützen. 3 Besetzer sind vom Dach gestürzt und schwer verletzt, aber in "stabiler" Verfassung. Wieviele der Besetzer verletzt sind, ist nicht bekannt. Die Polizei hat Tränengas, Knüppel und Taser eingesetzt; es gibt Bilder. die ziegen, daß die Bullen Leute zusammenschlagen, denen sie habhaft werden können. | |||
aufgenommen: Mi., 5.8.2009 |
Quelle: Yonhap u.a., 5.8.09 |
Südkorea | 3.8.09 | Ssangyong |
6492 |
Pyeongtaek (s.a. 6482): Gestern sind Verhandlungen zwischen Management und Betriebsgewerkschaft an der Frage gescheitert, wieviele der entlassenen Arbeiter ihre Jobs zurückbekommen. Heute wurde der Druck auf die noch 550 Fabrikbesetzer, die die Lackiererei halten, erhöht: Die Polizei sprühte von Hubschraubern aus flüssiges Tränengas, die Besetzer schossen Muttern und Schrauben zurück. Inzwischen sind tausende von Polizisten vor Ort und in der Fabrik sind 2000 firmeneigene Streikbrecher, die die Lackiererei räumen sollen. Seit dem Zusammenbruch der Verhandlungen haben 98 entlassene Arhbeiter die Besetzung aufgegeben, so ein Firmensprecher. | |||
aufgenommen: Mo., 3.8.2009 |
Quelle: Yonhap, 3.8.09 |
Malaysia | 1.8.09 | Demo gegen Sicherheitsgesetz |
6489 |
Kuala Lumpur: Bis zu 15 000 Menschen demonstrierten gegen den Internal
Security Act (6003), der es den Behörden erlaubt, Unliebsame beleibig lange ohne
Gerichtsverfahren zu inhaftieren. Berühmtestes Opfer bislang war Anwar Ibrahim (6010),
einst Vizepräsident. Anwar Ibrahim gehörte auch diesmal zu den Aufrufern für diese
Demo. Die Polizei hatte schon im Vorfeld viele Menschen festgenommen und die
Zufahrten zum Demotreff blockiert. Gegen die Demo wurde massiv Tränengas und
Wasserwerfer eingesetzt. Es gab Massenfestnahmen. "Wir werden solange Verhaftungen
vornehmen, bis wir diese Demo niedergeschlagen haben", so der stellvertretende
Polzeichef. Die letzte Zahl, die von der offizielle Nachrichtenagentur Bernama genannt
wird, sind 589 Festnahmen, darunter 40 Frauen. Slideshow mit vielen Bildern bei edge malaysia. | |||
aufgenommen: Sa., 1.8.2009 |
Quelle: Suaram, The Straits Times, Bernama, The New Straits Times, 1.8.09 |
Philippinen | "Schlimmer als Kriegsrecht" |
6485 | |
Während der neunjährigen Amtszeit der derzeitgen Präsidentin Macapagal-Arroyo sind bisher 68 Journalisten getötet worden. Damit sind die Philippinen das gefährlichste Land für Medienleute während Friedenszeiten. Das könne nicht mit einer "Gewaltkultur" erklärt werden, so die Reporters Sans Frontiers, sondern damit, dass es eine "Kultur der Straffreiheit für die Täter" gibt. Nur drei der Morde seien bislang aufgeklärt worden. Während der Zeit des Kriegsrechts (1972 bis 1981) unter dem Diktator Marcos seien 36 Journalisten ermordet worden. (S.a. 5557) | |||
aufgenommen: Mi., 29.7.2009 |
Quelle: Philippine Daily Inquirer, 28.7.2009 |
China | 24./27.7.09 | Privatisierung verhindert |
6484 |
Tonghua (Provinz Jilin, s.a. 6483): Die Arbeiter des Tonghua-Eisen -und Stahlwerks haben durch ihren Protest, v.a. durch das Totschlagen eines Managers, die Übernahme durch das Privatunternehmen Jianlong und den damit einhergehenden befürchteten Arbeitsplatzabbau verhindert. Die Lokalregierung teilte mit, daß die Privatisierungspläne gestorben sind. | |||
aufgenommen: Mo., 27.7.2009 |
Quelle: Yahoo! News! Singapore, China Daily, 27.7.09 |
China | 24.7.09 | Stahlarbeiterprotest |
6483 |
Tonghua, Jilin: 30 000 Arbeiter der staatlichen Tonghua Iron and Steel Group protestierten gegen die geplante Übernahme der Firma durch die privatfinanzierte Jianlong Steel Holding (residiert in Beijing). Der verantwortliche Manager der Jianlong kam und befahl den Arbeitern, die Proteste zu beenden. Daraufhin schlugen sie ihn zusammen. Weil die Kollegen keine Ambulanz durchliessen, starb er kurz darauf. Jianlong Steel hatte schon einmal das Sagen bei Tonghua, nachdem sie 2005 Anteile gekauft hatten. Pensionierten (abgebauten?) Arbeitern wurde eine monatliche Rente von 200 Yuan zugestanden - während der jetzt zu Tode gekommene Manager letztes Jahr 3 MillionenYuan erhalten hatte. Weil damals Tonghua weiter Verlust machte, zog sich Jianlong zurück, um jetzt wieder einzusteigen, nachdem Thonghua wieder mächtig Profit generiert. Als die Arbeiter hörten, dass Jianlong erneut 65 % der Aktien hält, gingen einige tausend "freigestellte" Arbeiter auf die Strasse, weitere folgten. Strassen wurden blockiert, es kam zu Zusammenstößen mit Polizei und Bewaffneter Volkspolizei. Bis zu 100 Menschen wurden verletzt, drei Polizeiautos zerstört. | |||
aufgenommen: So., 26.7.2009 |
Quelle: Information Center for Human Rights & Democracy, South China Morning Post, The China Post, 26.7.09 |
Südkorea | 25.7.09 | Keine Verhandlungen |
6481 |
Pyeongtaek: (6479) Gestern verbreiteten die Zeitungen noch die
Meldung, es wären Verhandlungen zwischen dem Management von Ssangyong und der
Gewerkschaft unter Vermittlung von Parlamentsmitgliedern anberaumt. Heute hat
Ssangyong die Verhandlungen abgesagt. Solange die Fabrik besetzt sei, seien
Verhandlungen sinnlos. Ssangyong wird seit 2 Monaten bestreikt aus Protest gegen einen
Restrukturierungsplan. Etwa 1800 Leute haben Abfindungen genommen, 900 haben die
Fabrik besetzt, wurden später von Polizei in die Lackiererei zurückgedrängt. Es wird
inzwischen von vielen Verletzten auf beiden Seiten berichtet. Die Firma verbietet zwar,
dass Nahrungsmittel reingebracht werden und hat Wasser und Strom abgestellt, will aber
ausgesuchten medizinischen Notdiensten den Zutritt erlauben. (siehe auch: Berichte von Loren Goldner) | |||
aufgenommen: Sa., 25.7.2009 |
Quelle: Yonhap News, 25.7.09 |
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9. August 2009