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Indonesien | Anf. Juni 99 | Streiks u.a. |
978 |
In Bandung demonstrierten ungefähr 660 Beschäftigte der PT LEN Industri
gegen die Bedingungen ihres Wechsels zum Nationalen Forschungsinstitut LIPI (dem die
Firma gehört). Sie fordern von ihrer alten Firma Abfindungen. (Pikiran Rakyat, 3.6.99) In Pekalongan (Mitteljawa) erfüllte die Eßstäbchenfabrik PT Merdeka Sakti Aditama nach kurzem Arbeitskampf die Forderungen der Belegschaft, unter anderem nach 2 Tagen bezahltem Menstruationsurlaub und bezahltem Schwangerschaftsurlaub, außerdem eine Erhöhung des Lohns. (Suara Merdeka, 3.6.99) In Bandung demonstrierten gut 500 ArbeiterInnen der PT Gladiatex (s. 645) vor der Arbeitsbehörde, um die Wiedereinstellung von sechs entlassenen KollegInnen zu fordern. (Pikiran Rakyat, 2.6.99) Die vor mehr als 4 Wochen entlassenen ArbeiterInnen der Nahrungsmittelfabrik PT Mayora Indah in Tangerang bei Jakarta demonstrierten und "umzingelten" dabei das Gebäude der Arbeitsbehörde mit dem Erfolg, daß die Angestellten nicht zu ihren Büros konnten und sich bald wieder nach Hause begaben. Die ArbeiterInnen demonstrierten gegen eine Entscheidung der zentralen Schlichtungsbehörde, die die Massenentlassung genehmigt hatte. Mit Erfolg: der Arbeitsminister hob am 2.6. die Genehmigung auf und verlangt nun von der Firma die Wiedereinstellung aller 1361 ArbeiterInnen; außerdem muß ihnen der Lohn für Mai voll bezahlt werden. Sie müssen sich allerdings einzeln in den nächsten 14 Tagen bei der Firma melden. Die Firma selbst hat noch nicht bekundet, ob sie der Anordnung des Ministers Folge leisten wird. (Pikiran Rakyat, Waspada, 3.6.99) | |||
aufgenommen: Do., 3.6.1999 |
Quelle: div. |
Indonesien | 2.6.99 | Massenflucht aus dem Aceh |
977 |
Bis zu 20 000 Menschen versuchten in Lhokseumave und Umgebung einen Bus zu erwischen, der sie aus dem Krisengebiet bringt (s. 971). Unter den Abreisenden waren auch viele Beschäftigte der Öl- und Gasfirmen in Lhokseumave. Laut dem Informationsminister handelt es sich im Aceh derzeit um eine "bewaffnete Rebellion". Armeesprecher in Jakarta betonten die Absicht, das Aceh als Teil Indonesiens zu behalten; es sei "noch nicht" daran gedacht, das Aceh zum "militärischen Operationsgebiet" zu erklären. | |||
aufgenommen: Do., 3.6.1999 |
Quelle: The Straits Times, Waspada, 3.6.99 |
Indonesien | Aceh |
971 | |
Mindestens 4000 Menschen sind aus Angst vor gewalttätigen Auseinandersetzungen
zwischen der acehnesischen Unabhängigkeitsbewegung und Sicherheitskräften (Polizei
und Militär) aus ihren Dörfern geflohen. Die Unabhängigkeitsguerilla hat am 25.5. vier
Personen (zwei Polizisten, einen Arzt und eine Krankenschwester) in einem Hinterhalt in
Alue Kuta getötet. In Lhokseumawe kam es am 29.5. vor einem Polizeiposten zu einer
Schießerei, als die Polizei auf der Suche nach Waffen Fahrzeugkontrollen
durchführte.(Straits Times, 30.5.99) Unabhängigkeitsrebellen im Aceh (Nordsumatra) haben in einem Hinterhalt sieben Soldaten und zwei Polizisten getötet und weitere drei Soldaten schwer verletzt. In den letzten zehn Jahren sind mehr als 1000 Menschen vom Militär bei dessen Vorgehen gegen die Unabhängigkeitsguerilla getötet worden. Anfang des Monats starben mindesten 39 Personen, als Truppen das Feuer auf Demonstranten eröffneten(s.908).(BBC News,30.5.99) | |||
aufgenommen: So., 30.5.1999 |
Quelle: div. |
Hong Kong | 29.5.99 | Noch mehr Flüge ausgefallen |
970 |
Cathay Pacific mußte inzwischen 30 Flüge stornieren, mehr als 3000 Passagiere waren davon betroffen. Für die nächsten zwei Wochen können keine Buchungen angenommen werden. Die Flüge fallen aus, weil Piloten sich aus Protest gegen angekündigte Lohnkürzungen krank melden (s. 968). Die Fluggesellschaft und die Pilotenvereinigung Aircrew Officers Association verhandeln seit neun Wochen, über die Vorschläge des verlustmachenden Unternehmens über Kosteneinsparungen. | |||
aufgenommen: So., 30.5.1999 |
Quelle: The Straits Times interactive, 30.5.99 |
Hong Kong | 28.5.99 | Piloten krank |
968 |
Gestresst durch eine andauernde Auseinandersetzung über das Gehalt, haben sich "viel mehr als sonst" Piloten der Cathay Pacific krank gemeldet. Mindestens drei Flüge mußten abgesagt werden, die Fluglinie hat die Buchungen von Flügen vorübergehend eingestellt. Die Pilotenvereinigung spricht von 40 bis 50 kranken Piloten. Die Fluggesellschaft hat die Piloten vor die Wahl gestellt, entweder eine Gehaltskürzung von 22% (im Austausch gegen Aktien), die Frühpensionierung oder die Entlassung hinzunehmen. (siehe auch 713) | |||
aufgenommen: Sa., 29.5.1999 |
Quelle: South China Morning Post, 29.5.99 |
Philippinen | 27.5.99 | Militärabkommen beschlossen |
966 |
Der philippinische Senat hat mit 18 zu 5 Stimmen das VFA (Visiting Forces Agreement) beschlossen (s.961). Damit rückt die Wiederaufnahme gemeinsamer Großmanöver mit US-Militär ein Stück näher. VFA-Gegner (z.B. der National Rat der Kirchen der Philippinen) wollen die Entscheidung allerdings vor den Obersten Gerichtshof bringen. Während der Abstimmung demonstrierten 5000 Anti-VFA-Aktivisten vor dem Senat. Proteste gab es u.a. auch in den Städten Angeles, Baguio und Davao. | |||
aufgenommen: Fr., 28.5.1999 |
Quelle: Philippine Daily Inquirer, 28.5.99 |
Philippinen | 25.5.99 | Hafenarbeiterstreik |
965 |
Der Arbeitsminister hat den streikenden Hafenarbeitern von Cebu befohlen, die Arbeit zu wiederaufzunehmen (s. 962). 1700 Arbeiter sind seit 24.5 im Streik. | |||
aufgenommen: Do., 27.5.1999 |
Quelle: Sunstar, 26.5.99 |
Thailand | 25.5.99 | Industrie braucht Arbeitsmigranten |
964 |
Die Industrie in der nördlichen Provinz Tak ist besorgt, seitdem bei einer Razzia 6000 illegale burmesische Arbeiter verhaftet wurden (s. 954). In Tak gibt es 100 Fabriken, 70% davon sind Textilfabriken, die vor allem für den Export produzieren. Die Industrie befürchtet, daß Arbeitskraft knapp wird, und will deshalb bei der Regierung nachsuchen, daß die Beschränkungen bei der Ausländerbeschäftigung gelockert werden. Die Polizei setzt mittlerweile die Jagd auf Illegale fort. | |||
aufgenommen: Mi., 26.5.1999 |
Quelle: Bangkok Post, 26.5.99 |
Philippinen | 24.5.99 | Protest gegen Militärabkommen |
961 |
Ca. 30 Gegner des Militärabkommens mit den USA (s.950) drangen in die US-Botschaft in
Manila ein. Bei den Rangeleien mit den Wachen wurde niemand verletzt. Danach
verbrannten sie vor der Botschaft ein Clinton-Bild. Hinterher schlossen sie sich den
Demonstranten vor dem Senatsgebäude an, wo am 27.5. über das Abkommen abgestimmt
werden soll. In Bacolod demonstrierten 1500 gegen das Abkommen. | |||
aufgenommen: Di., 25.5.1999 |
Quelle: The Straits Times, 25.5.99 |
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5. Juni 1999