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Indonesien | 26.7.99 | Wahlen |
1079 |
(s. 1064) In der Wahlkommision KPU hat es nicht die notwendige Zweidrittelmehrheit zur Absegnung des Wahlresultats gegeben. Die KPU besteht aus 53 Mitgliedern: je einem Vertreter der 48 an der Wahl teilnehmenden Parteien und 5 Mitglieder, die von der Regierung ernannt wurden. 27 Vertreter kleinerer Parteien stimmten der Gültigkeit des Wahlergebnisses nicht zu, auch der Vorsitzende der KPU, Rudini, unterschrieb nicht. Diejenigen, die die Wahlen für unfair halten, zitieren bis zu 100 000 Unregelmäßigkeiten. Präsident Habibie hat die Angelegenheit an das Wahlüberwachungskommittee weiterverwiesen, das jetzt eine Woche Zeit hat, zu entscheiden, ob die Anschuldigungen bezüglich der Unregelmäßigkeiten zutreffen. | |||
aufgenommen: Di., 27.7.1999 |
Quelle: Jakarta Post, 27.7.99, CNN interactive, 26.7.99 |
Thailand | 22.7.99 | Kraftwerksarbeiter protestieren |
1074 |
Nach zweimonatiger Ruhepause haben die Kraftwerksarbeiter ihren Anti-Privatisierungsprotest wieder aufgenommen (s.932,916,891,888). Mehr als 400 Arbeiter versammelten sich vor der EGAT-Hauptverwaltung (Electricity Generating Authority of Thailand) in Nothaburi. Der Protest ereignete sich, nachdem die Arbeiter erfahren hatten, daß das Management nicht bereit ist, die Meinungen der Beschäftigten beim Verkauf des Ratchaburi-Kraftwerks zu berücksichtigen. Als Ergebnis vorangegangener Proteste hatte sich die Geschäftleitung bereiterklärt, in Übereinstimmung mit den Wünschen der Mehrheit zu handeln. Gestern sollte es eine Abstimmung darüber geben. Meinungsumfragen ergaben jedoch, daß 80% der 30 000 Mitarbeiter gegen einen Verkauf des Kraftwerks sind. Das Management ließ deshalb die Abstimmung absagen. | |||
aufgenommen: Fr., 23.7.1999 |
Quelle: Bangkok Post, 23.7.99 |
Südkorea | 22.7.99 | TV-Streik |
1073 |
Der Dachverband der koreanischen Mediengewerkschaften kündigte die Ausweitung der Streiks an (s.1058). Ab morgen sollen Urabstimmungen bei weiteren Sendern stattfinden. Die Streiks richten sich gegen ein geplantes neues Mediengesetz, über das der Nationalkongress am 2. August abstimmen wird. | |||
aufgenommen: Fr., 23.7.1999 |
Quelle: Chosunilbo, 23.7.99 |
China | 22.7.99 | Sektenprotest |
1071 |
Den dritten Tag in Folge protestieren zehntausende Mitglieder der Falungong-Sekte in mindestens 10 Städten gegen die Verhaftung von einigen Dutzend Sektenführern am 20.7. (s.1068) | |||
aufgenommen: Do., 22.7.1999 |
Quelle: South China Morning Post, 22.7.99 |
Malaysia | ab 23.6.99 | Kampf gegen Stehen bei der Arbeit |
1070 |
300 gewerkschaftlich organisierte ArbeiterInnen von Sanyo Electric (mehr als 80% der Arbeiter sind Frauen) in Penang standen ab 23. Juni achtzehn Tage lang Streikposten vor dem Betrieb, um damit gegen die Einführung des ganztägigen Stehens (8Std 45Min.) bei der Arbeit zu protestieren. Die stehende Arbeit steigert die Arbeitsproduktivität, wird aber als auf die Dauer gesundheitsschädlich betrachtet.(s. 250) Ihre Gewerkschaft reichte Beschwerde beim Gesundheitsministerium ein. Auf Intervention des Arbeitsministeriums zog die Firma die neue Arbeitsweise zurück, die ArbeiterInnen dürfen jetzt bei der Arbeit sitzen. | |||
aufgenommen: Di., 20.7.1999 |
Quelle: International Metallworkers Federation, 15., 19.7. |
Südkorea | 19.7.99 | Daewoo in Schwierigkeiten |
1067 |
Der Daewoo-Konzern, einer der fünf großen koreanischen Chaebols, hat heute bei einem Treffen mit den Gläubigern um Verlängerung kurzfristiger Kredite und um neue Kredite gebeten, um die Pleite abzuwenden. Daewoos Zahlungsunfähigkeit sei eine Folge der asiatischen Finanzkrise. Der Konzern hat den Gläubigern $8,6 Mrd. an Vermögenswerten angeboten, wovon Daewoo-Chef Kim Woo-Jong aus seinem Privatvermögen $1,06Mrd. beisteuern will. Außerdem hat Daewoo bereits im April eine dramatische Restrukturierung des Konzerns angekündigt. Daewoo will sich auf das Auto-, Handels und Baugeschäft konzentrieren und die anderen Geschäftszweige verkaufen oder ausländische Partner dafür suchen. Der Zuständige für diese Restrukturierungspläne macht u.a. den verschobenen "Big Deal" mit Samsung (s.890,887,745,693,629,614,608) für die Liquiditätsprobleme verantwortlich. | |||
aufgenommen: Mo., 19.7.1999 |
Quelle: BBC News, 19.7.99 |
Indonesien | 17.7.99 | Wahlen |
1064 |
Fast sechs Wochen nach den Parlamentswahlen haben jetzt alle Provinzen ihre Ergebnisse
nach Jakarta gemeldet. Noch gibt es kein offizielles Endergebnis, weil zwei der drei
Körperschaften, die die Wahlen durchgeführt haben, die Zahlen noch nicht angenommen
haben. Vor allem in der allgemeinen Wahlkommission (KPU), in der die Parteien vertreten
sind, gibt es noch Widerstände. Der Chef der Wahlaufsicht hat festgestellt, daß die Zahl
der gemeldeten Wahlverstöße das Ergebnis nicht beeinträchtigen, "weil Verstöße von allen
48 Parteien begangen worden sind". Gewinner des Zahlenspiels ist die PDI Perjuangan (Demokratische Partei Indonesiens - im Kampf) von Megawati Sukarnoputri mit 24 Millionen Stimmen (33,7%) vor der früheren Staatspartei Golkar mit 13 Millionen. Das Wahlsystem gibt den Außeninseln relativ mehr Abgeordnete und Golkar war vor allem dort erfolgreich, sodaß PDI P 154 Sitze und Golkar 120 Sitze bekommen wird. Genauere Zahlen bei The Jakarta Post. | |||
aufgenommen: So., 18.7.1999 |
Quelle: CNN, The Jakarta Post 18.7.99 |
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27. Juli 1999