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Indonesien | 22.1.00 | Truppen nach Bintan |
1500 |
Nachdem das Kraftwerk des Industrieparks auf Bintan (Provinz Riau, etwa 40 km von Singapur entfernt) von protestierenden Bauern erneut besetzt worden ist (Riau Pos, 22.1.00) und die Betreiber aus Singapur mit der völligen Schließung gedroht haben, hat die indonesische Armee 200 Mann in voller Straßenkampfausstattung auf die Insel verlegt. Gummigeschoße wurden ausgegeben (The Straits Times, 23.1.00). Die für Montag vorgesehenen Gespräche zwischen Vertretern der Bauern und dem indonesischen Präsidenten wurden abgesagt. 200 bis 300 Leute, die die Straße zu den ebenfalls von Singapur verwalteten Strandhotels und -parks blockierten, wurden von Hubschraubern aus mit Flugblättern beworfen, in denen die Armee ein Eingreifen androht. Die Protestierer ihrerseits sollen sich u.a. mit der Herstellung von Mollies (The Straits Times) auf die Auseinandersetzungen vorbereiten. Die ehemaligen Besitzer des Landes wurden in den frühen 90ern mit 100 Rp pro Quadratmeter abgespeist und verlangen heute eine Nachzahlung von bis zu 10 000 Rp (ca. 2,50 DM). (Siehe auch 1491) | |||
aufgenommen: So., 23.1.2000 |
Quelle: div. |
Indonesien | 21.1.00 | Streiks |
1497 |
Semarang: 2500 ArbeiterInnen der Textilfabrik PT Sai Apparel Industries
streiken wieder (s.a. 1197). Sie fordern u.a. Zahlung des Urlaubsgeldes (für den
zurückliegenden Lebaran-Urlaub vom 7. - 15. Januar), Krankenversicherung,
Anwesenheitsprämie, 7,5% Lohnsteigerung, Essens- und Fahrgeld. Die Verhandlungen
zwischen Geschäftsleitung und Arbeitervertretern sind erschwert, weil die indischen
Manager nur Englisch sprechen. Demak (bei Semarang): Tausende Arbeiter, meist Frauen, des Textilexportunternehmens PT Eksporindo Terus Maju streikten, weil sie zu Überstunden gezwungen werden. Sie forderten außerdem den Regionalen Mindestlohn, Sozialversicherung, volle Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, 25 Tage Arbeit im Monat (statt 30!), u.a.. Vierzehn Forderungen konnten durchgesetzt werden. | |||
aufgenommen: Sa., 22.1.2000 |
Quelle: Suara Merdeka, 22.1.00 |
Indonesien | 20.1.00 | Arbeiteraktionen |
1496 |
Sidoarjo (bei Surabaya): Die 54 ArbeiterInnen der PT Kerta Rajasa Raya, die wegen
eigenmächtiger Urlaubsverlängerung (s.a. 1475) entlassen worden sind, demonstrieren seit
der Kündigung vor dem Fabriktor für ihre Wiedereinstellung. (Surabaya Post) Bandung: Hunderte Beschäftigte der PT Chitos Indonesia streikten für die Erfüllung gesetzlicher Bestimmungen durch die Firma, z.B Zahlung des Mindestlohns und der vorgeschriebenen Feiertagszulage. (Pikiran Rakyat) Lembang (bei Bandung): Dutzende ehemalige ArbeiterInnen der CV Wintex demonstrieren vor dem Haus des Firmenbesitzers für ihre Wiedereinstellung und die Nachzahlung der entgangenen Bezüge. Sie haben den Prozeß um ihre Kündigung im April 97 gewonnen. (Pikiran Rakyat) | |||
aufgenommen: Fr., 21.1.2000 |
Quelle: div., 21.1.00 |
Indonesien | 19.1.00 | Arbeiter + Bauern |
1493 |
Die Palmölfabrik PT Jamika Raya im Bezirk Jambi wurde von fast 1000 Bauern
abgefackelt. Die Bauern protestierten gegen die Undurchsichtigkeit von Geldgeschäften
zwischen der Fabrik und der Leitung ihrer Kooperative. (Media Indonesia) Sidoarjo: Wegen Rädelsführerschaft im Streik vor zwei Wochen will die Geschäftsleitung der PT Surya Alam Tunggal (1451) 20 ArbeiterInnen entlassen. Daraufhin demonstrierten praktisch alle 100 Beschäftigten. (Surabaya Post) Hunderte Beschäftigte der PT John Glove's Factory im Hafengebiet von Semarang streikten für zwei Tage mehr Urlaub (bisher 10 im Jahr) (Suara Merdeka) Hunderte Beschäftigte verschiedener Zuckerfabriken demonstrierten in Solo unter anderem für Jahresprämiennachzahlungen aus 94-97. (Suara Merdeka) | |||
aufgenommen: Do., 20.1.2000 |
Quelle: div., 20.1.99 |
Indonesien | 18.1.00 | Streiks, Proteste, Demos |
1491 |
Insel Bintan (s.a. 1480): Die Proteste von Tausenden von Einheimischen wegen der
niedrigen Entschädigungen für ihr Land gehen weiter. Seit drei Tagen haben sie das
Kraftwerk des Industriegebiets (27 Fabriken, 9600 Arbeiter) besetzt, die Fabriken mußten
deshalb zwei Tage lang schließen. Der Manager des Industrieparks drohte mit dessen
Schließung. Außerdem haben Hunderte die Zugangsstraße zu einem Touristenort blockiert.
(Straits Times, Jakarta Post, Indonesian Observer) Jakarta: Sechs Journalisten der Wirtschaftszeitung Kapital wurden wegen Rädelsführerschaft bei einem Streik gefeuert, bei dem am 22.Dezember 24 Zeitungsbeschäftigte teilnahmen. Die Streikenden forderten die Klärung ihres Status als Angestellte. (Jakarta Post) Sidoarjo (bei Surabaya): Die ArbeiterInnen der Schuhfabrik CV Sibar Terang streiken wieder (s.a. 1369). In Verhandlungen sagte die Geschäftsleitung bereits einige Forderungen zu, wie Essensgeld (1500 Rp/Tag) und Fahrgeld (1000 Rp/Tag). (Surabaya Post) Medan (Nordsumatra): Einige Dutzend Beschäftigte der Möbelfabrik PT Citra Kencana Industri demonstrierten vor dem Regionalparlament dagegen, daß ihr Arbeitgeber ihnen weniger Lohn bezahlt, als ihnen laut Regionalem Mondestlohn zusteht. (Waspada) Medan: Hunderte Arbeiter der PT TBIP (Tanjung Bedagai Indah Pisheri) demonstrierten vor dem Polizeigebäude für die Freilassung von drei Kollegen, die wegen Randale während eines Streiks festgenommen worden waren. Am 5. Dezember 1999 hatten Hunderte Kollegen für höheren Feiertagsbonus gestreikt. Als die Forderungen nicht erfüllt wurden, entglasten Arbeiter Fensterscheiben der Firmengebäude. (Waspada) Semarang (Zentraljava): Einige Dutzend Arbeiter der PT Sinar Baru Timber demonstrierten vor dem Provinzparlament, u.a. für: Festeinstellung aller Beschäftigten (z.Z. sind von 250 Arbeitern mehr als 100 befristet); verschiedene Zulagen; Urlaubsgeld; Sozialversicherung für alle Beschäftigten; volle Lohnfortzahlung während des Streiks; keine Einschüchterungen oder Versetzungen. (Suara Merdeka) | |||
aufgenommen: Mi., 19.1.2000 |
Quelle: div, 19.1.00 |
Indonesien | 17.1.00 | ArbeiterInnen, Bauern, Becakfahrer |
1487 |
Bogor (Großraum Jakarta): Etwa 60 ArbeiterInnen der Kleiderfabrik PT Mudi Mustika
Garment demonstrierten gegen den niedrigen Lohn (zwischen 3000 und 4000 Rupien für
einen 12-Std.Tag, weniger als 1 DM), das Nichtbezahlen von Überstundenzulagen u.a.
Anlaß für den Streik war aber, daß die Firma das Beibringen eines polizeilichen
Führungszeugnisses verlangt hatte, was die ArbeiterInnen aber verweigerten. Nach
Auskunft des Fabrikbesitzers sollen inzwischen alle Forderungen erfüllt worden sein. (The
Jakarta Post) Jakarta: 60 Becak-Fahrer (Fahrradrikscha) demonstrierten vor dem Rathaus für die Wiederzulassung von bis zu 10 000 Becaks in Jakarta. (The Jakarta Post) Semarang: Hunderte ArbeiterInnen der Werft PT Jasa Marina Indah auf dem Hafengelände streikten erfolgreich. Sie hatten die sofortige Festeinstellung gefordert, nachdem sie als Tagelöhner bislang "wie Maschinen 9 Stunden am Tag geschuftet" haben und doch nur knapp RP 30 000 (im Monat!?) verdient haben. (Suara Merdeka) Die Auseinandersetzungen in Bintan (s. 1480) zwischen den ehemaligen Landbesitzern und einem Industriepark, bei dessen Entwicklung durch die Salim-Gruppe den Bauern das Land für grade mal Rp 100 per Quadratmeter geraubt worden war, haben ein vorläufiges Ende gefunden. Die Bauern hatten das Kraftwerk besetzt und den Strom für 27 Fabriken abgestellt. Sie drohen, bei Scheitern der Verhandlungen das Kraftwerk abermals zu besetzen. Sie fordern jetzt Rp 10 000 für den Quadratmeter. (The Straits Times) | |||
aufgenommen: Di., 18.1.2000 |
Quelle: div, 18.1.00 |
Indonesien | 15.1.00 | Streik |
1482 |
Bandung (Westjava): Inzwischen sind einige hundert Arbeiter der Tee-Exportfirma PT Tatar Anyar Indonesia (PT TAI) in den Streik getreten (s.a. 1475). Sie fordern die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen (Mindestlohn, Feiertagszuschlag) von dem Unternehmen. | |||
aufgenommen: Mo., 17.1.2000 |
Quelle: Pikiran Rakyat, 17.1.00 |
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23. Januar 2000