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Südkorea | 31.3.00 | Streiks bei Ärzten, Daewoo,U-Bahnern |
1672 |
Obwohl der Koreanische Medizinerverband die Ankündigung eines landesweiten,
unbegrenzten Streiks (geplant ab 30. März) zurückgezogen hat, gab es Ärztestreiks in
Songnam, Suwon, Osan, Inchon und Ulsan. Die Ärzte protestieren damit gegen Pläne
der Regierung, Ärzten und Krankenhäusern den Verkauf von Medikamenten zu verbieten
(s.a. 1569). (Korea Herald) Bei Daewoo Motors gab es Gewerkschaftsproteste gegen den Verkauf an ausländische Investoren: In Pusan und Dongrae gab es jeweils zweistündige Warnstreiks, in Inchon eine Kundgebung. Am 30.3. sind in Seoul 69 Arbeiter der Daewoo-Reparaturabteilung bei einer Demo gegen die Restrukturierungspläne der Firma festgenommen worden. Die Gewerkschaften fordern die Verstaatlichung des Unternehmens. (Korea Times, Korea Herald) Seit 28.3. fanden bei der U-Bahn in Seoul kleinere Arbeitsniederlegungen der Triebwagentechniker statt. Sie fordern die Inkraftsetzung bereits vereinbarter Lohnerhöhungen, außerdem 6 freie Tage pro Monat. Darüber hinaus verlangen sie von der Gewerkschaft, daß diese ihre Ankündigung vom letzten Jahr, keine Streiks zu veranstalten, zurückzieht. (Korea Times) | |||
aufgenommen: Sa., 1.4.2000 |
Quelle: div., 1.4.00 |
Indonesien | 31.3.00 | Preiserhöhungen verschoben |
1671 |
Nach landesweiten Protesten (und Ratschlägen des IWF) hat am Nachmittag der indonesische Präsident Abdurrahman Wahid bekanntgegeben, daß die Preiserhöhungen für Benzin, Öl, Kerosin (zum Kochen) auf unbestimmte Zeit verschoben werden, bis die Voraussetzungen gegeben sind, die sozialen Auswirkungen abzufangen. Dagegen werden die Gehaltserhöhungen durchgeführt. Die haben ebenfalls großen Widerstand hervorgerufen, weil sie extrem unterschiedlich für die normalen Staatsbediensteten und die Offiziellen der oberen fünf Gehaltsstufen sind: während jetzt unten um 25 % erhöht wird, erhalten die oben zwischen 500 und 2000 Prozent mehr (s. a. 1605); das Verhältnis zwischen den Gehaltsstufen wird sich von 1:10 auf 1:45 verändern. | |||
aufgenommen: Fr., 31.3.2000 |
Quelle: The Jakarta Post, 31.3.00 |
Indonesien | 30., 31.3.00 | Verletzte bei Demos gegen Preiserhöhungen |
1670 |
Die Regierung will die Preiserhöhungen bei Benzin, Öl und Kerosin durchziehen (siehe 1665). Die Polizei hat 16 000 Mann in Jakarta in Bereitschaft versetzt. Bei Auseinandersetzungen zwischen einer Demo von ca. 400 Studenten, die vor Soehartos Haus gegen Korruption und die Preiserhöhungen demonstrierten, wurden 3 Polizisten und eine unbekannte Zahl von Demonstranten schwer verletzt. 9 Leute wurden festgenommen, die Veranstalter haben heute (31.3.) der Presse bekanntgegeben, daß sie noch über 50 Leute vermissen. Auch in Makassar (Ujung Pandang) demonstrierten hunderte Studenten gegen die Preiserhöhungen. | |||
aufgenommen: Fr., 31.3.2000 |
Quelle: The Jakarta Post, Media Indonesia, detikcom 31.3.00 |
Thailand | 29.3.00 | Ausbruch Nummer 5 |
1666 |
Aus dem Ban Metta Jugendgefängnis in Bangkok sind zum dritten Mal (1650) innerhalb weniger Tage 95 junge Männer ausgebrochen, das ist der fünfte Massenausbruch in den letzten zwei Wochen. 59 sind inzwischen wieder eingefangen worden, aber immer noch sind insgesamt 360 Jungs in Freiheit. Die meisten der jetzt Ausgebrochenen waren wegen Drogendelikten inhaftiert; die meisten waren das erste Mal bei einem Ausbruch dabei, aber 18 Jugendliche das dritte Mal... 30 Jugendliche, die als Rädelsführer vermutet werden, werden jetzt in andere Gefängnisse gebracht; das Militär hat angeboten, auf eigene Kosten Kurse für diese Gefangenen durchzuführen: "Training in Disziplin" und "Training für Verhaltensreform". Die Gründe für die Massenausbrüche sind u.a. die katastrophalen Zustände und die Angst der Jungs, keinen Familienurlaub zu einem hohen Feiertag Mitte April zu kriegen, weil ihre Eltern die Kaution nicht stellen können. | |||
aufgenommen: Do., 30.3.2000 |
Quelle: Bangkok Post, The Nation, BBC News, 30.3.00 |
Indonesien | 29.3.00 | IWF: soziale Stabilität zuerst |
1665 |
Der IWF hat die indonesische Regierung jetzt aufgefordert, die für den 1. April
vorgesehenen Preiserhöhungen (bzw. Kürzung der Preissubventionen) bei Energie und
Kerosin auszusetzen. "Wir haben [in den Verhandlungen für einen neuen "Letter of Intent",
Red.] immer gesagt, daß die Pläne der Regierung gutes Wirtschaften bedeuten. Aber wir
wollen keine Instabilität durch Preiserhöhungen. Das würde den Fortschritt in unserem
Programm beeinträchtigen", so der Chef-Repräsentant des IWF in Indonesien, Dr.
Dodsworth in einem Interview. (s.a. 1408) Auch die zuständige Kommission im Parlament hat die Regierung aufgefordert, die Preiserhöhungen vorerst auszusetzen; die technischen Vorbereitungen zum Abfangen sozialer Härten seien noch nicht abgeschlossen. | |||
aufgenommen: Do., 30.3.2000 |
Quelle: The Indonesian Observer, Bisnis Indonesia, 30.3.00 |
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5. April 2000