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Indonesien | Korupsi, Kolusi, Nepotisme |
1620 | |
Inghie Kwik, der Sohn des mächtigen (und neuen) Koordinierenden Ministers für Wirtschaft, Finanzen und Industrie, Kwik Kian Gie, hat als Vertreter der Hutchinson Port Holdings (Hong Kong, Whampoa-Gruppe, s. 1287) versucht, den Verkauf der PT Humpus Terminal (4500 Beschäftigte) im Hafen von Jakarta einzufädeln. Die Hafengewerkschaft will schon einige Male dagegen gestreikt haben und behauptet, sie hätte Beweise, daß sich Inghie Kwik schon mit Hutomo Mandala Putra, dem Präsident der PT Humpus, getroffen hätte - Mandala ist der jüngste Sohn Soehartos... Hutchinson soll 145 Millionen US$ geboten haben; allerdings ist PT Humpus gar nicht mehr in der Lage, ihre Aktien zu verkaufen. Die gehören inzwischen der IBRA, der Bankrestrukturierungsbehörde, weil PT Humpus Bankschulden nicht bezahlen konnte. Kwik Kian Gie, früher ein beredter Kritiker von KKN, soll schon über Rücktritt nachgedacht haben. | |||
aufgenommen: Mi., 8.3.2000 |
Quelle: The Jakarta Post, 8.3.00 |
China | 6.3.00 | Arbeitslosigkeit -> Proteste |
1617 |
Seit dem Beginn größerer Reformbemühungen in staatseigenen Betrieben im Spätjahr 1997 sind insgesamt 11,9 Millionen Beschäftigte dort entlassen worden, 6 Millionen von ihnen waren Ende 98 immer noch ohne Job, so der Minister für Arbeit und soziale Sicherheit, Zhang Zuoji, auf einer Pressekonferenz am Rande des Nationalen Volkskongresses. 700 000 erhalten keine Arbeitslosenunterstützung und 600 000 Rentner aus Staatsbetrieben kriegen keinerlei Altersgeld oder Rente. Und der Minister gab auch zu, daß diese Situation zu vielen Protesten der Betroffenen geführt hat: "Das ist verständlich". (Siehe auch 1464, 1413) | |||
aufgenommen: Di., 7.3.2000 |
Quelle: Inside China Today, 7.3.00 |
Indonesien | 6.3.00 | Arbeiterdemos |
1615 |
Jakarta: Dutzende Beschäftigte der PT Belmanda Lestari demonstrierten beim
Distriktparlament gegen ihre Entlassung zum 1. Februar. Sie waren im Auftrag des
kommunalen Wasserversorgungsunternehmens PAM Jaya als Zählerableser tätig und
machen für ihre Kündigung dessen ausländische Geschäftspartner (PT Tames PAM Jaya,
PT Talija) verantwortlich (s.a. 1433). (Suara Pembaruan) Yogyakarta: Ca. 700, meist weibliche, Arbeiter der Textilfabrik PT Kusuma Sendang Mekar Jaya (PT KSMJ) streiken und demonstrieren für Lohnerhöhung, Zulage für die Dauer der Betriebszugehörigkeit, Familienzulage, besseres Essen. Die Verhandlungen sind z.Z. festgefahren, da das Unternehmen einigen Forderungen, z.B. Lohnerhöhung, zugestimmt hat, die Arbeiter aber auf der Erfüllung aller Forderungen bestehen. (detikcom) | |||
aufgenommen: Mo., 6.3.2000 |
Quelle: div, 6.3.00 |
Indonesien | 3.3. 2000 | Folgen von Arbeiterkämpfen |
1610 |
Semarang: Nach einigen Demos der Beschäftigten hat die Schuhfabrik PT Famous (1586)
der Erhöhung des Fahrgeldzuschusses von Rp. 250/Tag auf Rp. 500/Tag zugestimmt. (Suara
Merdeka) Surabaya: Wegen häufiger Streiks - der letzte fand vom 21. bis 26. Februar 2000 statt - wird die Plastik- und Kartonfirma PT Surabaya Meka Box zwei Abteilungen schließen, nämlich die Kartonabteilung und die Werkstatt. Betroffen sind jeweils 320 und 14 Arbeiter. Insgesamt beschäftigt die Firma 1300 Arbeiter (s.a. 939). (Surabaya Post) | |||
aufgenommen: Sa., 4.3.2000 |
Quelle: div, 4.3.00 |
Indonesien / VAE | 27.2.00 | Todesstrafe für Arbeitsmigrantin |
1609 |
Der Chef der westjavanischen Niederlassung des Arbeitsministeriums hat jede Verantwortung seiner Behörde für die in den Vereinigten Arabischen Emiraten zum Tode verurteilte indonesische Hausangestellte Kartini Karim (35 Jahre) abgelehnt, obwohl diese nicht nur aus dieser Provinz stammt, sondern von der Behörde sogar für die Arbeit im Ausland geschult worden war. Kartini Karim hat seit Februar 1998 als Hausangestellte in den VAE gearbeitet. und wurde verhaftet, weil sie ein uneheliches Kind erwartete. Ihr inzwischen fünf Monate altes Baby wurde im Gefängnis geboren. Am 27.2. wurde Kartini Karim wegen Ehebruch zum Tode durch Steinigung verurteilt. (s.a. 497) | |||
aufgenommen: Fr., 3.3.2000 |
Quelle: The Jakarta Post, 3.3.00 |
Philippinen | 1./2.3.00 | Gegen Ölpreiserhöhung |
1607 |
Die Revolutionary Proletarian Army-Alex Boncayao Brigade (RPA-ABB: Revolutionäre Proletarische Armee-Brigade Alex Boncayo) hat am 1.3. in der Stadt Amlan (Provinz Negros Oriental) Warenlager der Ölfirmen Pilipinas Shell und Petron mit Granaten angegriffen. Es wird vermutet, daß die Rebellen Personenschäden gezielt vermieden, weil sie das Depot der Ölfirma Caltex, in dem leicht entflammbarer Treibstoff lagert, verschonten. Am 2.3. griffen Mitglieder derselben Organisation das Energieministerium in Manila mit Granatwerfern und automatischen Gewehren an. Auch hier wurde niemand verletzt. Die Angriffe richteten sich gegen Ölpreiserhöhungen. (s.a. 1387) | |||
aufgenommen: Fr., 3.3.2000 |
Quelle: Philippine Daily Inquirer, 3.3.00 |
Südkorea | 1.3.00 | Hafenarbeiterstreik in Pusan |
1604 |
(Siehe 1525) Seit fünf Tagen streiken die Hafenarbeiter in Pusan. Sie hatten im Dezember 99 bei der staatseigenen Firma Shinsondae Container Terminal Co. eine neue Gewerkschaft gebildet. Mehr als 3000 Container stauen sich; nur 4 von 11 Kränen sind in Betrieb. Die Firma hat Klage gegen 30 Arbeiter und Gewerkschafter eingereicht, wegen "der Anstiftung zu illegalen Aktionen in 22 Fällen". | |||
aufgenommen: Do., 2.3.2000 |
Quelle: The Korea Times, 2.3.00 |
Indonesien | 29.2.00 | Lohn, Umwelt, Becaks |
1603 |
Medan: Tausende Beschäftigte der Brillenfabrik PT Duta Multi Inti Optik Pratama
demonstrierten vor dem Bezirksparlament für höhere Löhne und Zulagen. Die Firma
versucht, die Vorschriften des Regionalen Mindestlohns zu erfüllen, indem sie die Zulagen
mitrechnet. "Uns fehlen 20 Prozent um das zu kriegen, was gesetzlich vorgeschrieben ist",
so ein Arbeiter. (Suara Pembaruan) Medan: Vorwiegend StudentInnen nahmen an einer Demo teil, auf der die endgültige Schließung der Zellstofffabrik Indorayon (siehe 815) gefordert wurde. (detikcom Digital Life) Jakarta: Der Versuch, eine Razzia gegen Becakfahrer (Fahrradrikscha) durchzuführen, endete mit dem Verlust von 3 Fahrzeugen der Polizei und der Stadtverwaltung, die erst umgekippt wurden und dann in Flammen aufgingen. Becaks sind in Jakarta nur in Außenbezirken erlaubt, dagegen gibt es eine Bewegung, die schon große Demonstrationen gemacht hat. Die Becakfahrer sind erbost, weil gestern eine ihrer Sprecherinnen wegen "illegaler Demonstration" zu einer Geldstrafe (2250 Rupiah, etwa 50 Pfennig) verurteilt worden ist und weil sie trotz Zahlung von Lizenzgebühren von der Polizei belästigt werden. (The Jakarta Post) | |||
aufgenommen: Mi., 1.3.2000 |
Quelle: div, 29.2.00 |
Thailand | 29.2.00 | Abschiebungen: gescheitert |
1601 |
Der stellvertretende Arbeitsminister hat zugegeben, daß der Versuch, illegale ArbeiterInnen abzuschieben (1339), gescheitert ist. 50 000 Burmesen sind in den letzten fünf Monaten abgeschoben worden, die Mehrheit von ihnen ist wieder zurückgekehrt. Dessen ungeachtet gehen die Razzien, vor allem im Grenzbezirk Mae Sot, weiter, gestern wurden in 6 Fabriken 108 Burmesen festgenommen. | |||
aufgenommen: Mi., 1.3.2000 |
Quelle: Bangkok Post, 1.3.00 |
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8. März 2000