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Philippinen | 30.11./1.12. | Anti-Estrada-Bewegung |
2180 |
(s.a. 2175) Wieder gab es landesweit Demos für den Rücktritt des Präsidenten.
Zehntausende nahmen an drei Kundgebungen in Manila teil, über 10 000 waren es z.B. in
Davao. Es gibt allerdings auch Gruppen und Demos, die sich nicht auf diese Forderung
beschränken. 500 nahmen in Manila, 200 in Bacolod an Demos der Sanlakas-BMP teil, auf
denen der Rücktritt aller Politiker gefordert wurde: "Die Arbeiter wollen eine echte
Veränderung." Über diese Frage gibt es offenbar Uneinigkeit zwischen verschiedenen
linken Gruppen. Die militante Gewerkschaft KMU und Bayan fordern lediglich den
Rücktritt Estradas. (Philippine Daily Inquirer, 1.12.00, Philippine Star, 2.12.00) Inzwischen haben sich einige Arbeiterführer von der Anti-Estrada-Bewegung distanziert. Ihr Argument: Die Unternehmer versuchen, die Arbeiter durch solche Massenaktionen von der täglichen Ausbeutung und Unterdrückung am Arbeitsplatz abzulenken. Die Arbeiterbewegung dürfe sich nicht für die Interessen von einigen Politikern vor den Karren spannen lassen. (Straits Times, 2.12.00) Bei einer Meinungsumfrage hat sich herausgestellt, daß vor allem die Wohlhabenden unzufrieden mit Estrada sind und seinen Rücktritt verlangen, weil sie am meisten zu verlieren haben. (Philippine Star) | |||
aufgenommen: Sa., 2.12.2000 |
Quelle: div. |
Indonesien | 27. /28.11.00 | Kampf um Mindestlohn, Zulagen |
2170 |
Surabaya: Zehntausende ArbeiterInnen aus vielen Fabriken von Sidoarjo (Surabayas
Industrievorstadt im Süden), die meisten von Maspion, demonstrierten erneut vor der
Regionalverwaltung für die Angleichung ihres (gesetzlichen) Mindestlohn an den von
Surabaya und Gresik (Industrievorstadt im Westen) (2159). Aus Wut wurden 3 Fahrzeuge
auf dem Gelände plattgemacht; ein Arbeiter wurde festgenommen. (The Jakarta Post, Detikcom) In Sragen bei Solo, Zentraljawa, streikten Tausende der PT Sragen Abadi Tekstil für die Absetzung des Produktionsleiters und für Jahresprämie. (Suara Merdeka) | |||
aufgenommen: Di., 28.11.2000 |
Quelle: div., 28.11.00 |
Südkorea | 27.11.00 | Gewerkschaft stimmt Entlassungen bei Daewoo zu |
2169 |
(2128) Gewerkschaften und Mangement des bankrotten Autokonzerns Daewoo Motors haben sich vorläufig auf einen 4-Punkte-Plan zur Sanierung geeinigt. Auf Druck des noch einzig möglichen Käufers (General Motors) haben sich die Gewerkschaften bereit erklärt, einer "Restrukturierung der Belegschaft" zuzustimmen; ein genauer Plan soll aber erst im Dezember erarbeitet werden - man spricht von 3500 oder mehr geplanten Entlassungen. Außerdem wurde der Auflösung von Pensionskassen zugestimmt. Das soll das erste Mal in der Geschichte Koreas sein, daß eine Gewerkschaft im Voraus Massenentlassungen akzeptiert hat (Chosun Ilbo). | |||
aufgenommen: Di., 28.11.2000 |
Quelle: JongAng Ilbo, Chosun Ilbo, The Korea Herald, 28.11.00 |
Indonesien | 27.11.00 | Streiks vorbei |
2167 |
Duri (Riau, Sumatra): (s.a. 2154) Nachdem sowohl die bestreikten Subunternehmen bei
der Ölfirma Caltex (Tochterfirma von Chevron und Texaco) als auch das
Arbeitsministerium Briefe an die 3000 Streikenden mit dem Befehl zur Arbeitsaufnahme
geschickt haben, sind die meisten wieder zur Arbeit erschienen, so der Direktor von
Caltex, und die Ölförderung wurde wieder aufgenommen. Einige tausend Barrel gingen pro
Streiktag verloren, der Produktionsausfall soll aber aufgeholt werden. In Bezug auf die
Streikforderungen nach höheren Löhnen und Bezügen verweist der Manager auf die im
Dezember anstehende Erhöhung der Mindestlöhne. (AsiaGateway) Kediri (Ostjava): (s.a. 2164) Der eintägige Streik der Zigarettenarbeiterinnen bei Gudang Garam ist zueende. Die Firma hat der Forderung nach Arbeitskleidung zugestimmt, die Forderung nach kostenlosen Zigaretten wurde nicht durchgesetzt. (Radio Australia News) | |||
aufgenommen: Mo., 27.11.2000 |
Quelle: div., 27.11.00 |
Indonesien | 26.11.00 | Becakfahrer demonstrieren |
2165 |
Mehr als 1000 Becakfahrer (Fahrradrikschafahrer) veranstalteten einen Konvoi durch die Innenstadt von Jakarta. Sie protestierten damit erneut gegen die "Willkürmaßnahmen" der Stadtverwaltung gegen sie. Siehe auch 2049, 1719. | |||
aufgenommen: So., 26.11.2000 |
Quelle: detikcom, 26.11.00 |
Indonesien | 23.-25.11.00 | Arbeiteraktionen |
2164 |
Surakarta (Solo, Zentraljava), 23.11.: 500 ArbeiterInnen aus den Textilfabriken PT
Surakarta Sejahtera Sentosa, Delta Merlin und Suryadadari demonstrierten für höhere
Feiertagszulage, Lohnerhöhung (100%), Kraftstoffsubventionen, gegen Entlassungen. Die
Demonstranten sind Mitglieder der Gewerkschaft FNPBI. (Suara Pembaruan) Surakarta, 23.11.: 200 Arbeiter des Buchherstellers CV Setiaji demonstrierten beim Stadtrat gegen Kündigungsdrohungen. Das Unternehmen muß wegen Steuerschulden den Betrieb einstellen. (Suara Pembaruan) Manado (Nordsulawesi), 24.11.: 3800 Fahrer von Mikrolets (Kleinbusse in öffentlichen Nahverkehr) streikten gegen die häufigen Staus. Sie forderten von Stadtrat eine neue Streckenführung. (Suara Pembaruan) Kediri (Ostjava), 25.11.: Mehr als 30 000 Akkordarbeiterinnen (ausschließlich Frauen) des Zigarettenherstellers PT Gudang Garam (s.a. 1705) demonstrierten für vier Forderungen: Erhöhung der "Seifenzulage" von Rp. 14 150/Monat auf Rp. 14 700, Arbeitskleidung, höhere Zigarettenzuteilung für den Eigengebrauch (sechs statt drei Stangen), Austeilung von einem Stück Stoff zur Abdeckung der Oberschenkel (die Nelkenzigaretten werden mit der Hand gerollt!). (Surabaya Post) | |||
aufgenommen: Sa., 25.11.2000 |
Quelle: div., 25.11.00 |
Malaysia | 22.11.00 | Razzia |
2163 |
Mit Hubschraubern und Schnellbooten überfielen malaysische Sicherheitskräfte die Insel Gaya (vor Borneo). Sie überprüften 2000 Bewohner auf gültige Papiere. 900 Familien, die keine gültigen Papiere vorweisen konnten, wurden abgeschoben, 225 Personen verhaftet, die meisten davon kamen von den Philippinen. Die Insel war früher ein beliebtes Ziel für arme Leute aus dem philippinischen Mindanao, die vor dem Krieg zwischen Moslemrebellen und Regierungstruppen flüchten. Die Regierung schätzt. daß 600 000 Migranten von den Philippinen im malaysischen Bundesstaat Sabah leben, die meisten davon Moslems. (s.a. 1779) | |||
aufgenommen: Fr., 24.11.2000 |
Quelle: South China Morning Post, 24.11.00 |
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2. Dezember 2000