Asien Aktuell: News, Daten, Kämpfe, Bewegungen

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China 10.1.13 Drucker

8020

Shenzhen: Beschäftigte der Chung Tai Printing Star sind in Streik getreten. Die Firma hatte die Seniority (Lohn und Vergünstigungen je nach Dienstalter) aufgehoben, ohne eine Entschädigung zu zahlen. Daneben gingen offenbar noch Versicherungs- und Pensionsrechte verloren. Ein großes Polizeiaufgebot verhindert, daß die Arbeiter auf die Straße gehen.
aufgenommen: Fr., 11.1.2013

Quelle: Molihua, 11.1.13


Südkorea 10.1.13 Wiedereinstellung bei Ssangyong

8019

Nach jahrelangen Protesten (7722) ist ein erstes Übereinkommen zwischen Ssangyong Motor und der Gewerkschaft zustande gekommen. 455 Arbeiter, die nach der verlorenen Werksbesetzung 2009 (7191, 6569, 6494) unbezahlt freigestellt wurden, werden wieder eingestellt. Genaueres soll noch verhandelt werden. Ssangyong gehört seit 2010 der indischen Mahindra Group.
aufgenommen: Fr., 11.1.2013

Quelle: Korea JoongAng Daily, 11.1.13


China 9.1.13 Kleiner Sieg?

8018

Guangzhou: Die Nanfang Zhoumo (Southern Weekly) ist zwar erschienen, war aber in Guangzhou selbst nicht zu bekommen. Der Streik ist nach Verhandlungen beendet. Was dabei herausgekommen ist, ist nicht ganz klar, weil es den Leuten verboten ist, mit "ausländischen Medien" darüber zu reden. Es soll so sein, daß ab sofort keine Vorzensur mehr ausgeübt wird; allerdings bleiben die sonstigen Einschränkungen bestehen. Die Forderung der Journalisten, einen Brief an die Leser in eigener Sache abzudrucken, wurde nicht erfüllt. Bei der zur selben (staatseigenen) Nanfang Media gehörenden Beijing News gab es Streit, weil sie gezwungen worden ist, einen offiziellen Kommentar abzudrucken, was sie schließlich auch tat. Dabei wurde aber ein Teil, der die Kollegen bei der Nanfang Zhoumo verurteilte, weggelassen.
Vor dem Verlagsgebäude versammelten sich weniger Leute; es kam zu kurzen Rangeleien mit einer kleinen Gruppe, die Rote Fahnen und Maoportraits mit sich führte. Die Polizei hatte einige Leute bei der Kundgebung vorübergehend festgenommen, ebenso einige bekannte Aktivisten.
aufgenommen: Do., 10.1.2013

Quelle: Macau Daily Times, South China Morning Post, Yahoo! News, The China Post, The Standard (HK), 10.1.13


China 7.1.2013 Journalistenstreik

8017

Guangzhou (Provinz Guangdong): Beinahe 100 Redaktionsmitarbeiter der Wochenendzeitung Nanfang Zhoumo (Southern Weekly bzw.Southern Weekend) (6829, 4071) sind in der Streik getreten.
Auslöser war eine Änderung des Neujahrseditorials durch den Zensor: Das ursprüngliche Editorial forderte garantierte Verfassungsrechte, das durch die Zensur geänderte pries die Kommunistische Partei. Daraufhin verfassten dutzende ehemalige und jetzige Mitarbeiter zwei offene Briefe an den Propagandachef der Provinz und forderten dessen Rücktritt. In der Nacht des 6.1. erschien auf der offiziellem Mikroblogseite der Zeitung eine Nachricht, in der behauptet wurde, die Änderung des Editorials durch die Zensur sei ein Gerücht. Offenbar hat die Geschäftsleitung die Mikroblogseite, auf der schon vorher dieser Fall von Zensur heftig diskutiert worden war, übernommen.
Inzwischen haben sich hunderte von Streikunterstützern vor dem Redaktionsgebäude versammelt.
aufgenommen: Mo., 7.1.2013

Quelle: WantChinaTimes, BBC News, The New York Times, Chinadigitaltimes, 7.1.2013


China 4.1.13 Taxistreik

8016

Tianjin: Etwa 2000 Taxifahrer blockierten die Einfahrt zum Flughafen auf der Autobahn Beijing-Tianjin-Tanggu. Es gab erhebliche Verkehrsstörungen. Sie protestieren gegen zwei Tankstellen, die Benzin zu überhöhten Preisen verkaufen. Andere Tankstellen seien billiger, aber zu weit weg.
aufgenommen: Sa., 5.1.2013

Quelle: Molihua, 5.1.13


China 4.1.13 Ausstehende Löhne

8015

Yunyang, Stadt Chongqing: Hunderte Wanderarbeiter der Hong Shanchuan (弘山川) (LEDs und OLEDs) sind wegen seit 3 Monaten rückständiger Löhne in Streik getreten. Sie haben schon beim Arbeitsamt protestiert, aber ohne Ergebnis.
aufgenommen: Sa., 5.1.2013

Quelle: Moihua, 5.1.13


Kambodscha seit 19.12.2012 Streik geht weiter

8014

Ang Snuol (Provinz Kandal) s.a. 8010: Seit zwei Wochen streiken Arbeiter der Master and Frank Textilfabrik für die Wiedereinstellung von 10 entlassenen Gewerkschaftern. Der Streik wird fortgesetzt trotz gerichtlicher Anordnung zur Wiederaufnahme der Arbeit. 200 Streikende fuhren am 2.1. nach Phnom Penh zum Sozialministerium und forderten dieses auf, in ihrem Sinne zu intervenieren. Das Ministerium versprach, ein Vermittlungstreffen für alle Seiten einzuberufen.
aufgenommen: Fr., 4.1.2013

Quelle: Phnom Penh Post, 3.1.2013


Hong Kong 1.1.2013 Demos

8013

Zwischen 19 500 (lt. Polizeiangaben) und 140 000 (lt. Veranstaltern) nahmen an zwei Demos gegen den Regierungschef teil. Sie forderten dessen Rücktritt, allgemeines Wahlrecht und Demokratie.
aufgenommen: Mi., 2.1.2013

Quelle: The China Post, 2.1.2013


Kambodscha 31.12.12 Abfindung her

8012

Bavet: Die 1000 Beschäftigten der Svay Rieng Garment (8010) demonstrierten erneut vor der Fabrik und vor der Provinzregierung. Sie fordern Abfindungen in Höhe von 100 US$, nachdem die Fabrik geschlossen werden soll. Sie wollen die Fabrik bewachen, damit nichts Wertvolles abtransportiert werden kann.
aufgenommen: Di., 1.1.2013

Quelle: The Phnom Penh Post, 1.1.13


China seit 24.12.12 Streik

8011

Shenzhen: Hunderte ArbeiterInnen der Yongsheng Technology (bzw der Wins Technology) (Computerzubehör, v.a. Mäuse) wehren sich gegen Entlassungen, nachdem die Lizenz für die Fabrik nicht erneuert wurde. Seit Bekanntwerden der Schließung (oder dem Verkauf) der Fabrik halten sich ziemlich viele bislang unbekannte "Beschäftigte" in der Fabrik auf. Es ist auch schon zu Schlägereien gekommen. Die ArbeiterInnen bewachen die Fabrik, nachdem der Boss selbst einen Container wegschaffen wollte.
aufgenommen: Sa., 29.12.2012

Quelle: Molihua, 29.12.12


Kambodscha div. Textilstreiks

8010

Ang Snuol (Provinz Kandal): 300 streikende Arbeiter der Master und Frank Textilfabrik gerieten mit Polizei aneinander, dabei wurden zwei Arbeiter verletzt. Es geht beim Streik um die Wiedereinstellung entlassener Gewerkschafter und ausstehende Löhne. Am Folgetag wurde weitergestreikt, obwohl es inzwischen eine gerichtliche Zurück-zur Arbeit Anweisung gibt. (Phnom Penh Post, 27.12/28.12.2012)
Phnom Penh: Bei Auseinandersetzungen zwischen 200 streikenden Arbeitern der Conpress Holding und der Polizei wurden ebenfalls zwei Streikende verletzt. Hier geht es um die Wiedereinstellung von sechs entlassenen Gewerkschaftern. (Phnom Penh Post, 27.12.2012)
Bavet: Seit 25.12. sind 2000 Arbeiter der bankrotten Krankenhaustextilienfabrik Svay Rieng Garment (US-amerikanisches Unternehmen) im Streik für fünf Forderungen (Cambodia Herald, 27.12.2012)
aufgenommen: Fr., 28.12.2012

Quelle: div.


China div. Arbeiteraktionen

8009

Shenzhen (Provinz Guangdong): Am 24.12. traten alle.3000 Arbeiter der Wong's Elektronikfabrik (Tochter der WIH Group aus Hong Kong) in den Streik, da sie bei einer Firmenrestrukturierung (u.a. Änderung des Firmennamens und des Bosses) keine angemessenen Abfindungen für ihre Betriebszugehörigkeit erhalten hatten. Am 26.12. demonstrierten die Streikenden bei der Stadtverwaltung. Am 27.12. wurde immer noch gestreikt (molihua, 26.12.2012, Radio Free Asia, 27.12.2012)
Wuhan: Ca. 2000 Arbeiter einer Papierfabrik blockieren wegen ausstehenden Löhnen eine Brücke über den Fluss Yangtze. (Information Center for Human Rights and Democracy, 26.12.2012)
aufgenommen: Fr., 28.12.2012

Quelle: div.


China 26.12.12 Krankenpflegerprotest

8008

Tongling, Anhui: Beschäftigte des Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Tongling sperrten eine große Kreuzung. Sie haben seit 6 Monaten keinen Lohn mehr gekriegt
aufgenommen: Mi., 26.12.2012

Quelle: Mollihua, 26.12.12


Indonesien 25.12.12 Straßenkinder

8007

Yogyakarta: Straßenkinder und Bettler demonstrierten vor dem Regionalparlament, weil ihnen die Polizei das Betteln während der Urlaubstage (Weihnachten ist auch in Indonesien ein hoher Feiertag, Red.) bis zum Jahreswechsel auf der wichtigen Kreuzung Parangtritis/Sewon Bantul verboten hat. Angeblich, um den Verkehr nicht zu stören.
aufgenommen: Mi., 26.12.2012

Quelle: Kompas, Harian Jogja, 26.12.12


Thailand 24.12.12 Ex-Kommunisten

8006

Khon Kaen: Mehr als 10 000 frühere kommunistische Rebellen versammelten sich, um die Erfüllung eines alten Versprechens zu fordern. Ihnen war in den 80er Jahren ein Stück Land, 5 Kühe und Geld versprochen worden, wenn sie ihren Kampf aufgeben. Das taten sie, gekriegt haben sie aber nichts (559). Bis 2011, als einige je 250 000 Baht (~6200 €) erhielten. 50 000 waren allerdings von den Listen gestrichen worden. Jetzt verlangen sie 650 000.
aufgenommen: Mi., 26.12.2012

Quelle: Bangkok Post, 25.12.12


Kambodscha 24.12.12 Textilarbeiterinnen

8005

Phnom Penh: Die 1000 Arbeiterinnen der Xing Chang Xing Garment sind in Streik getreten. Sie haben 16 Forderungen, darunter Lohnerhöhung, Essenszulage, Krankenversicherung, bezahlte Arbeitsunfähigkeit und bessere Bedingungen für die Frauen. Die Firma sagt, sie wäre mit den meisten Forderungen einverstanden - höhere Löhne könne sie aber nicht zahlen. Die Arbeiterinnen wollen weiter streiken.
aufgenommen: Di., 25.12.2012

Quelle: The Phnom Penh Post, 25.12.12


China 21.12.12 Streiks

8004

Dongguan, Guangdong: Tausende ArbeiterInnen einer Tochter der Korea Sanko Co. (Gehäuse für Mobiltelefone, vor allem für Samsung) streikten gegen niedrige Löhne und schlechte Behandlung. Es kam zu Schlägereien mit Riot-Polizei mit Verletzten und Festnahmen. (21.12.12)
Guang'an, Sichuan: Hunderte TextilarbeiterInnen demonstrierten in der Innenstadt, weil die Löhne seit mehr als 2 Monaten überfällig sind. Es kam zu Auseinandersetzungen mit der Polizei, sechs Leute wurden verletzt. Drei Reporter wurden festgenommen. (22.12.12)
aufgenommen: So., 23.12.2012

Quelle: Molihua


China 12.12.2012 Streik erfolgreich?

8003

Jingjiang, s.a.7994: Zwei Tage lang streikten auf der Jiangsu Eastern Schiffswerft mehr als 1000 Arbeiter von Vertragsfirmen wegen ausstehender Löhne und blockierten wichtige Strassen. Dann versprach das Management der Werft die Nachzahlung. Die Stammarbeiter der Werft haben allerdings ebenfalls seit fünf Monaten Löhne nicht bezahlt bekommen. Sie beteiligten sich am Streik aber nicht, weil sie viel mehr zu verlieren haben, wenn sie wegen Streikteilnahme gekündigt werden. Viele sind jetzt neidisch auf die Streikenden.
aufgenommen: Di., 18.12.2012

Quelle: China Labour Bulletin, 17.12.2012


Hong Kong 16.12.2012 Migrantendemo

8002

Anläßlich des Internationalen Tags der Migranten (am 18.12.) demonstrierten ca. 1000 Hausangestellte v.a. aus Indonesien und von den Philippinen zum Regierungssitz. Die Forderungen bezogen sich u.a. auf die lange, ungeregelte Arbeitszeit, die bescheidenen Lohnerhöhungen und das Aufenthaltsrecht (s.a. 7410)
aufgenommen: Mo., 17.12.2012

Quelle: Jakarta Globe, 16.12.2012


Philippinen 4.12.12 Taifun-Desaster: Nichts gelernt

8001

Die Zahl der Todesopfer durch den Taifun Bopha/Pablo ist auf über 1000 gestiegen, mehr als 800 sind vermisst (Yahoo! News Singapore, 16.12.12). Besonders betroffen ist die Stadt New Bataan in der Provinz Compostela Valley, Mindanao mit 500 Toten. Es können auch noch mehr sein, weil viele Einwohner nicht gemeldet sind - sie sind Goldsucher auf der Durchreise. Ein Jahr nach der Katastrophe durch Taifun Washi/Sendong (7540) gehen auch jetzt die Experten davon aus, daß das Ausmaß der Zerstörung Folge von Umweltsünden ist. Zum Einen wurden riesige Flächen abgeholzt, um Bananenplantagen anzulegen. Zum Anderen der Goldrausch. Während die Regierung vor allem die kleinen Goldsucher beschuldigt, sehen Andere vor allem in den Großprojekten die Ursache. Auch dieses Mal haben gefällte Stämme, mitgerissen von den Fluten, zu den Zerstörungen beigetragen . Hinzu kommt ein miserables Management der Katastrophe aufgrund schlechter Vorbereitung. So flohen viele Goldsucher in Schutzräume; es waren aber oft die falschen - sie wurden ebenfalls mitgerissen. Ein Angebot der USA, ihre Hubschrauber für Hilfsmaßnahmen einzusetzen, wurde erst abgelehnt ("das können unsere Hubschrauber auch"), eine Woche später aber dann doch angenommen (Inquirer.net, 14.12.12). Erst am 30.11. waren Aktivisten aus Mindanao in Manila eingetroffen, um gegen die Bergbaugroßprojekte zu protestieren. Die hätten nicht nur zum Washi/Sendong Desaster beigetragen, sondern würden auch zur Militarisierung der Gegend führen. Die Regierung würde zu ihrem Schutz die Armee schicken. Unter der jetzigen Regierung seien schon 35 Gegner des großflächigen Bergbaus auf Mindanao umgebracht worden (Bulatlat, 8.12.12)
aufgenommen: So., 16.12.2012

Quelle: div.




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11. Januar 2013