Asien Aktuell: News, Daten, Kämpfe, Bewegungen

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Indonesien 3.,4.6.02 Streiks

3120

In Magelang streiken 62 Angestellte des Hotels Borobudur Indah und verlangen einen Lohn in der Höhe des Regionalen Mindestlohns von 336 200 Rp; bisher kriegen manche nur 150 000 Rp im Monat. (Suara Merdeka)
Medan: erneut demonstrierten 7000 ArbeiterInnen der Staatsplantage PT Perkebunan Nusantara PTPN II (3082, 3024) für Lohn von 464 000 Rp, den Mindestlohn der Provinz. Außerdem fordern sie den Rücktritt des Verwalters und die Wiedereinstellung des Vorsitzenden der Gewerkschaft Serikat Perkerja Merdeka (Freiheitsgewerkschafts). (detik.com)
aufgenommen: Di., 4.6.2002

Quelle: div., 4.6.02


Südkorea 1995-2000 Höhere Produktivität

3119

Laut dem britischen Wirtschaftsmagazin The Economist ist die Produktivitätssteigerung in der verarbeitenden Industrie Südkoreas die höchste aller Industrieländer. Das durchschnittliche Produktivitätswachstum in diesem Wirtschaftzweig war in den Jahren 1995 bis 2000:
SK: 11,5%; Taiwan: 5,5%; USA: 4,5%; Frankreich, Japan: ca. 4%; Deutschland, GB: 2,5%
Durchschnitt 1999 bis 2000:
SK: 10,5%; Deutschland, Frankreich: 6%; Japan, USA, GB, Taiwan: ca.5,5%
aufgenommen: Mo., 3.6.2002

Quelle: Korea Times, 2.6.02


Indonesien 1.6.02 Protest bei UN-Konferenz

3118

Etwa 300 Aktivisten von indonesischen und internationalen NGOs demonstrierten vor (und zeitweise in) der Veranstaltungshalle der UN-Konferenz zu Nachhaltiger Entwicklung in Nusa Dua, Bali. In der Nacht zum Samstag waren von Unbekannten einige der Zelte der NGOs zerstört worden; während der Demo kam es zu kleineren Auseinandersetzungen mit Schlägern der (Regierungspartei) PDI-P. Auf der Demo wurde unter anderem skandiert: "IWF, geh zur Hölle, Kapitalismus geh zur Hölle", "Multis: der WSSD ist zu kaufen" (WSSD: World Summit on Sustainable Development, Weltgipfel zu Nachhaltiger Entwicklung).
aufgenommen: So., 2.6.2002

Quelle: The Jakarta Post, Bali Post, 2.6.02


China 30.5.02 Arbeiteraktivisten verurteilt

3117

Hu Mingjun und Wang Sen sind in Dazhou (Sichuan) zu 11 bzw. 10 Jahren Haft wegen "Subversion" verurteilt worden, weil sie im Dezember 2000 die Arbeiter des Dazhou Stahlwerks bei einem Protest gegen unbezahlte Löhne unterstützt haben. Der Prozeß war nicht angekündigt und fand hinter verschlossenen Türen statt. Die Angehörigen wurden erst danach von den Urteilen unterrichtet.
aufgenommen: So., 2.6.2002

Quelle: Yahoo! Singapore News, 31.5.02


Indonesien 1.6.02 Zigarettenarbeiterstreik

3116

Kediri (Ostjava): Seit drei Tagen sind einige tausend ArbeiterInnen der Zigarettenfabrik PT Gudang Garam im Streik. Vor allem geht es um einen Bonus, der zwei Wochen lang gestrichen wird, wenn der Beschäftigte nur wenige Minuten zu spät kommt. Heute veranstalteten die Streikenden eine "Kochtopfdemo", bei der sie auf leere Eimer und Pfannen trommelten. (s.a. 2994, 2167)
aufgenommen: Sa., 1.6.2002

Quelle: detikcom, Surya online, 1.6.02


China 26.5.02 Französische Aktivisten abgeschoben

3115

Liaoyang (s.a. 3092): Eine fünfköpfige Solidaritätsdelegation der in Paris beheimateten International Labour Solidarity Alliance ist von örtlichen Sicherheitskräften verhaftet und zunächst nach Beijing und dann nach Hong Kong zurückgeschickt worden. Sie waren gerade auf dem Weg zur Fabrik für Eisenlegierungen um Arbeiteraktivisten zu besuchen, als sie festgenommen wurden.
aufgenommen: Fr., 31.5.2002

Quelle: China Labour Bulletin, 31.5.02


Indonesien 28./29.5.02 Arbeiteraktionen

3114

Tangerang (bei Jakarta): Mehr als 100 Arbeiter von PT Indometal Jaya Pratama übernachteten vor dem Eingangstor des Rathauses. Sie fordern, daß das Unternehmen die Zwangsversetzung eines Kollegen und die Abmahnungen an fünf Gewerkschafter zurücknimmt. Allgemein protestieren sie gegen Repressionen von Seiten der Firma, wie Einschüchterungen, Diskriminierung und willkürliche Versetzungen. Außerdem fordern sie höhere Lohnzulagen.
Bekasi (bei Jakarta): 91 ArbeiterInnen des Barbiepuppenherstellers PT Mattel Indonesia protestierten bei der für Arbeitskonflikte zuständigen Kommission der Bezirksverwaltung gegen die ihrer Meinung nach unrechtmäßigen Entlassungen.
aufgenommen: Do., 30.5.2002

Quelle: Kompas, 30.5.02


Südkorea Arbeitende Frauen

3113

Ergebnisse einer Studie des Koreanischen Instituts für Frauenentwicklung: Es wurden über 4700 Frauen im Alter von 15 bis 65 befragt. Ca 42% davon waren berufstätig, der Durchschnittslohn für Frauen ist 970 858 Won/Monat (ca. 850 Euro). 17,6% der weiblichen Beschäftigten hatten einen prekären Arbeitsplatz (z.B. befristet). 32% fühlten sich aufgrund ihres Geschlechts bei der Arbeit diskriminiert. 46% fanden ihr Gehalt zu niedrig im Vergleich mit der Mühe bei der Arbeit. 19,4% waren schon mal auf Arbeit sexuell belästigt worden. 29,2 der verheirateten Frauen hatten nach der Heirat die Arbeit aufgegeben. (s.a. 2865)
aufgenommen: Mi., 29.5.2002

Quelle: The Korea Times, 28.5.02


Südkorea 28.5.02 U-Bahn-Streik

3112

Pusan: U-Bahn-Arbeiter protestierten mit einem vierstündigen Streik u.a. gegen Pläne des Managements, den Fahrkartenverkauf von anderen Firmen machen zu lassen. Außerdem verlangten die Streikenden die Wiedereinstellung entlassener Kollegen. Gewerkschaft und Geschäftsführung erreichten einige Übereinkünfte, z.B. bleibt das Pensionierungsalter bei 60 Jahren und die Zahl der von Arbeit freigestellten Gewerkschafter wird von sieben auf vier reduziert. Da es keine Lösung bezüglich der Hauptforderungen gab, wollen einige Gewerkschafter den Kampf weiterführen. (S.a. 1466)
aufgenommen: Mi., 29.5.2002

Quelle: The Korea Times, 29.5.02


Indonesia 27.5.02 Arbeiterdemo

3111

Bogor (bei Jakarta): Einige hundert Arbeiter des Fahrradreifenherstellers PT Banteng Pratama demonstrierten beim Reifenhersteller PT Goodyear Indonesia für eine Fortsetzung der Geschäftsbeziehungen zwischen den beiden Firmen. Wenn PT Banteng Pratama die Lizenz zum Produzieren von Goodyearreifen verliert, können über 1500 Arbeitsplätze verloren gehen. Banteng produziert 22 000 Reifen der Marke Goodyear am Tag, zumeist für den Export nach Europa, Lateinamerika, den Nahen Osten und Afrika. Goodyear behauptet, daß die Lizenz bereits Ende der 90er ausgelaufen sei und die Firma den Markennamen seitdem illegal benutzt habe.
aufgenommen: Di., 28.5.2002

Quelle: The Jakarta Post, 28.5.02


Südkorea 26.5.02 Demo, Streiks

3110

(s.a. 3107) In Seoul demonstrierten 20 000 bis 25 000 Gewerkschafter (KCTU) für Lohnerhöhungen, bessere Arbeitsbedingungen, die 40-Stunden-Woche und gegen die Privatisierung staatseigener Betriebe. Der Gewerkschaftsdachverband gibt die Zahl der sich noch im Streik Befindenden mit 45 000 an, das Arbeitsministerium sagt, es gäbe noch 22 000 Streikende. Einige der Streiks, v.a. im Krankenhaus und bei den Taxifahrern, sind mit einem Abschluß zuende gegangen, die Beschäftigten im Koreanischen Universitätsklinikum z-B. bekommen eine 7,5% Gehaltserhöhung. Außerdem will das Krankenhaus befristet Beschäftigte fest einstellen. Die Metallarbeitergewerkschaft will weiterstreiken.
aufgenommen: Mo., 27.5.2002

Quelle: Joong Ang Ilbo, The Korea Times, 27.5.02, Yahoo! News Singapore, 26.5.02


Philippinen 25.5,02 Streik und Demos

3109

Cebu City (Cebu): Anläßlich des einstündigen Besuchs der philippinischen Präsidentin Arroyo in der Stadt kam es zu einem dreistündigen Streik des Transportgewerbes und einigen Demos. Die Jeepneyfahrer stellten von 9 Uhr morgens bis mittags den Betrieb ein (50% der Routen waren betroffen) und einige von ihnen blockierten Straßen mit ihren Fahrzeugen, während andere demonstrierten. Ihr Protest richtete sich gegen von der Stadt neu eingeführte Gebühren für die Benutzung städtischer Verladestellen. Den anderen Demonstranten ging es u.a. die Stromkosten.
aufgenommen: So., 26.5.2002

Quelle: Philippine Daily Inquirer, 26.5.02


Indonesien 22.5.02 Arbeitsvermittler

3108

Das Arbeitsministerium hat 13 Firmen, die Arbeitskräfte ins Ausland vermitteln, die Lizenz entzogen, weil diese keine Fürsorge für die indonesischen Arbeitsmigranten zeigten und außerdem behördliche Vorschriften nicht einhielten. Es gibt 413 zugelassene Arbeitskräfteexportunternehmen. Im Jahre 2001 sind 109 Indonesier, die im Ausland arbeiteten, umgekommen, in den ersten fünf Monaten diesen Jahres bereits 65. (s. u.a. 2955, 1994, 1417)
aufgenommen: Sa., 25.5.2002

Quelle: The Jakarta Post, 24.5.02


Südkorea 23./24.5.02 Weitere Streiks

3107

s.a. 3105: In 40 Metall-und Chemieunternehmen nahmen einige tausend Beschäftigte an zweistündigen Warnstreiks teil. 5000 Beschäftigte der Sozialversicherung und 800 Straßenfeger (Provinz Gyeonggi) blieben der Arbeit fern. Der Gewerkschaftsdachverband KCTU sagte, daß 16 000 Beschäftigte aus 41 Krankenhäusern gestreikt hätten. (Angaben der Arbeitsministeriums: Streiks in 21 Krankenhäusern, Massenaktionen nur in zwei.) Es gab keine Probleme bei der Krankenversorgung, weil die Streikteilnahme niedriger als erwartet war. Ein Abschluß in letzter Minute verhinderte einen Streik bei den Banken. Die Banken haben dafür der Einführung der Fünf-Tage-Woche zugestimmt. 6500 bis 10 000 Taxifahrer (Arbeitsministerium: 4000) sind für höhere Löhne in der Streik getreten. Sie wollen einen ordentlichen Monatslohn, satt des bisherigen Systems, bei dem sie einen geringen Basislohn plus Umsatzbeteiligung bekommen. In Seoul nahmen 5000 Arbeiter an einer Demo zur Unterstützung der Streiks teil.
aufgenommen: Fr., 24.5.2002

Quelle: BBC News, 23./24.5.02, Korea Herald, Yahoo! News Singapore, 24.5.02


Thailand 22.5.02 Wieder Protest gegen Gas-Pipeline

3106

Gegen die Beteiligung des Militärs
an der PipelineBezirk Hat Yai, Südthailand: 1000 bis 1500 Menschen demonstrierten erneut gegen das seit Jahren umstrittene Projekt einer Gas-Pipeline nach Malaysia (3013, 2076). Sie zogen zuerst vor ein Lager des Militärs, um gegen dessen Verwicklung in das Projekt zu demonstrieren - Soldaten waren dabei beobachtet worden, wie sie im Bereich des Projektes Informationen gesammelt hatten. Anschließend gings weiter nach Songkla, wo nach einer kurzen Schlägerei mit Wachleuten das Rathaus gestürmt wurde. Erst als der Bürgermeister versprach, eine Petition an den Verteidigungsminister weiterzuleiten, wurde die Besetzung wieder aufgehoben.
aufgenommen: Do., 23.5.2002

Quelle: Bangkok Post, The Nation, 23.5.02


Südkorea 22.5.02 Warnstreiks

3105

Der militante Gewerkschaftsdachverband KCTU teilt mit, daß zehntausende Metall- und Chemiebeschäftigte dem Aufruf zu vierstündigen Warnstreiks gefolgt sind. Die Gewerkschaft fordert höhere Löhne und Arbeitszeitverkürzung und droht mit weiteren Streikaktionen während der kommenden Fußballweltmeisterschaft.
aufgenommen: Mi., 22.5.2002

Quelle: BBC News, 22.5.02


Indonesien 21.5.02 Studentendemo

3104

Jakarta: Anläßlich des vierten Jahrestages des Sturzes von Diktator Soeharto demonstrierten hunderte Studenten vor den Präsidentenpalast gegen die aktuelle Regierung, vor allem gegen hohe Kraftstoffpreise und langsame Reformen. Sie forderten von der jetzigen Regierung niedrigere Preise, Bekämpfung von Korruption und Kriminalität und Stornierung aller Auslandsschulden. Ein Spruchband lautete: "Wir trauern wegen des Todes der Reformbewegung". Ein Student sagte: "Vier Jahre nach Soehartos Sturz sehe ich keine wesentlichen Änderungen".. Es gab kleinere Auseinandersetzungen mit der Polizei, die steinewerfende Demonstranten mit Tränengas bekämpfte.
aufgenommen: Mi., 22.5.2002

Quelle: BBC News, 21.5.02


Indonesien 20.5.02 Arbeiteraktion

3103

Kajen (Zentraljava): Einige hundert ArbeiterInnen der Textilfabrik PT Behaestex haben an einer von der Gewerkschaft SBSI organisierten Aktion teilgenommen. Sie versammelten sich morgens vor den Fabriktor, riefen Parolen und hatten Spruchbänder dabei. Ihre Forderungen: Höherer Lohn und Zulagen, Organisationsfreiheit (u.a. keine Repression gegen Gewerkschaftsaktivisten), keine befristeten Arbeitsverträge mehr, einfacheres Abmelden für Menstruationsfreistellung.
aufgenommen: Di., 21.5.2002

Quelle: Suara Merdeka, 21.5.02


Malaysia 20.5.02 Menschenjagd enttäuscht

3102

(s.a. 3063) Eine Woche nachdem im Bundesstaat Sabah die Jagd auf Ausländer ohne gültige Papiere eröffnet wurde, sind die Ergebnisse "enttäuschend". In drei Distrikten wurden bisher 283 illegale Einwanderer verhaftet und 625 Häuser zerstört- erwartet wurden 10 000 Festnahmen. "Sie sind alle verschwunden", sagte ein Polizeisprecher. Im Februar waren bei einer ähnlichen Kampagne tausende philippinische Arbeiter festgenommen und deportiert worden.
aufgenommen: Di., 21.5.2002

Quelle: Yahoo! News Singapore, 21.5.02


China Faule Kredite

3101

Laut Standard & Poor's sind an die 50 Prozent der von chinesischen Banken vergebenen Kredite faul ("Non Performing Loans", NPL) - und nicht nur 30 %, wie der Zentralbankdirektor für die 4 größten Banken ausgerechnet hat. Internationaler Standard für eine "gesunde" Bank sind 5 %. Die notwendigen Abschreibungen belaufen sich auf 518 Milliarden US$, etwa die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts in 2001. Die Schulden kommen v.a. aus dem Staatsektor und wurden oft den Banken aufgezwungen, um Proteste der Arbeiter zu verhindern. Die Regierung hat bereits einen Teil der NPL auf staatliche Vermögensverwaltungsgesellschaften übertragen.
aufgenommen: Mo., 20.5.2002

Quelle: Far Eastern Economic Review, 23.5.02




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4. Juni 2002