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Südkorea | 1.11.04 | Hungerstreik |
4416 |
Seoul (s.a. 4398): 20 gewerkschaftlich organisierte Arbeiterinnen aus der Sexbranche demonstrierten gegen die neuen Anti-Prostitutionsgesetze. Sie fordern deren Aussetzung oder Verschiebung, weil dadurch die Lebensgrundlage von 120 000 SexarbeiterInnen und deren Familien gefährdet wird. Nach der Kundgebung traten die Demonstrantinnen in einen unbefristeten Hungerstreik. | |||
aufgenommen: Di., 2.11.2004 |
Quelle: Chosun Ilbo, 2.11.04 |
China | 1.11.04 | Streik zueende? |
4414 |
Xianyang (Provinz Shaanxi, s.a. 4408): Der beinahe siebenwöchige Streik von 7000 Textilarbeitern (meist Frauen) scheint zuende zu sein, nachdem das Management ihren Forderungen zum Teil entgegen gekommen ist. Der Streik fand statt, weil die staatseigene Firma verkauft worden war und die neuen Eigentümer wollten, daß die Beschäftigten als Neueingestellte behandelt wurden, mit Probezeit, kurzbefristeten Arbeitsverträgen und niedrigerem Lohn. Die Geschäftsführung hat sich jetzt bereit erklärt, auf die Probezeit zu verzichten und die Befristungzeiten zu verlängern. In den letzten Tagen waren 200 Streikende, die vor dem Tor einen Sitzstreik durchführten, vorübergehend festgenommen und mehr als 20 Aktivisten des Streiks verhaftet worden. | |||
aufgenommen: Di., 2.11.2004 |
Quelle: Forbes.com, 1.11.04 |
China | seit 29.10.04 | 148 Tote bei ethnischen Auseinandersetzungen |
4413 |
Bezirk Zhongmou, Henan: Ein Autounfall, bei dem ein 6-jähriges Mädchen ums Leben gekommen ist, hat zu schweren Kämpfen zwischen Han und Hui, bzw zwischen benachbarten Dörfern geführt. Die Hui sind mehrheitlich islamischen Glaubens und leben zerstreut in Zentralchina. 148 Menschen sollen ums Leben gekommen sein, darunter 18 Polizisten. Ein LKW-Konvoi aus 17 Fahrzeugen mit Hui ist in der Nähe gestoppt worden, für das Gebiet ist der Ausnahmezustand erklärt worden. (s.a. 2210) | |||
aufgenommen: Mo., 1.11.2004 |
Quelle: The New York Times, 31.10.04 |
Thailand | 29.10.04 | Kleine Demos gegen Polizeibrutalität |
4412 |
(4409) In Bangkok und in Chiang Mai fanden kleinde Demos statt, die die Brutalität der
Sicherheitskräfte in Südthailand veruteilten. In Bangkok nahmen etwa 200 teil, ein Transpi
lautete: "Thaksin: Der Mörder". Premierminister Thaksin Shinawatra hat unterdessen angekündigt, daß von den 1300 in Tak Bai Festgenommenen 300 strafrechtlich verfolgt werden würden, sie sitzen weiterhin in Haft. 900 sind freigelassen worden. Ein Senator, der im Süden war berichtet, daß möglicherweise weit mehr Menschen während des Riots erschossen worden sind; ihm sei berichtet worden, daß mindestens 14 Leichen auf Armee-LKWs verladen worden sind. | |||
aufgenommen: Sa., 30.10.2004 |
Quelle: Bangkok Post, Yahoo! News Singapore, BBC News, 30.10.04 |
Philippinen | 21.10.04 | Streik zuende |
4411 |
Tarlac City (s.a. 4139: Nach sechs Monaten ging der Streik beim Busunternehmen Philippine Rabbit Bus Lines mit einer Einigung zwischen Gewerkschaft und Geschäftsleitung zuende. | |||
aufgenommen: Do., 28.10.2004 |
Quelle: inq7.net, 28.10.04 |
China | Arbeiter verurteilt |
4410 | |
(s.a. 4370): Fünf Arbeiter, die im April an einem Arbeitskampf beim Schuhhersteller Stella (in taiwanesischem Besitz) in Dongguan teilgenommen hatten, sind jetzt wegen "Sachbeschädigung" verurteilt worden: Vier bekamen Gefängnisstrafen bis zu dreieinhalb Jahren und einer eine Bewährungsstrafe. | |||
aufgenommen: Do., 28.10.2004 |
Quelle: BBC News, 28.10.04 |
Thailand | 25./26.10.04 | 78 Demonstranten in Polizeigewahrsam umgekommen |
4409 |
(4405) Nach der Demo am Montag in Tak Bai haben Sicherheitskräfte nicht nur wenige hundert Menschen festgenommen, sondern 1300. Diese wurden - wie in vielen Bildern gesehen - offenbar mit gefesselten Händen in wenige Armeelastwagen verladen. Ob sie darin sitzen konnten, ist eher unwahrscheinlich, es waren viel zu wenige LKWs. Wahrscheinlich waren sie in mehreren Lagen aufeinander geschichtet; außerdem wurden Planen darübergezogen. Die Fahrt von Tak Bai in das Armeelager in Pattani dauerte sechs Stunden. Beim Ausladen waren 78 tot. Nach Aussagen der Gerichtsmedizinerin sind die meisten erstickt, einige seien wohl einem Herzanfall oder Kreislaufzusammenbruch erlegen; wenige hätten einen Genickbruch. Ob jemand dem Erstickungstod nachgeholfen hätte, könne sie nicht ausschließen. Die Regierung brauchte einen ganzen Tag, um durch einen Armeesprecher ensprechende Gerüchte bestätigen zu lassen. Zu irgendeiner Form von Entschuldigung war der Premierminister nicht bereit. Statt dessen lobte er die Armee; vermutete, daß die Getöteten durch das Fasten im Ramadan geschwächt gewesen seien oder gar, daß sie Drogen genommen hätten. Er will jetzt eine Untersuchungskommission einrichten. Die Gesamtzahl der in Zusammenhang mit dieser Demo Getöteten ist jetzt 87 - sechs wurden während des Riots erschossen, drei kamen im Fluß ums Leben. | |||
aufgenommen: Mi., 27.10.2004 |
Quelle: Asia Times, Bangkok Post, The Nation, Yahoo! Singapore News u.a., 28.10.04 |
China | seit Mitte 9/04 | Streik in Textilfabrik |
4408 |
Xianyang, Shaanxi (s.a. 4372): 6800 ArbeiterInnen der Tianwang Textile Factory streiken
seit sieben Wochen. Die Fabrik ist von der Hong Konger Einzelhandelskette China
Resources Enterprise übernommen worden. Sie verlangt jetzt, daß die ArbeiterInnen für
eine kleine Abfindung einen Aufhebungsvertrag unterschreiben und verspricht, sie bei
geringerem Lohn und ohne Anrechnung der Dienstzeit neu einzustellen. Die Fabrik war
vor Jahren in Belegschaftseigentum übergegangen; jedeR hatte Anteile kaufen müssen. Am
18. September war ein 1000 Mann- Aufgebot der Polizei von den Streikenden
eingeschlossen worden und mußte sich zurückziehen. (Bloomberg News) In Yancheng, Jiangsu, sind während Verhandlungen Ding Xiulan und Liu Meifeng verhaftet worden; zwei Arbeiterinnen der Zhongheng Textile Co. Ihnen wird vorgeworfen, Rädelsführerinnen in einem Protest mehrerer hundert Arbeiterinnen dieser Fabrik am 2.10. zu sein. Bei der Demo hatten die Beschäftigten Abfindungen für freigesetzte KollegInnen gefordert. (China Study Group) | |||
aufgenommen: Mi., 27.10.2004 |
Quelle:div, 28.10.04 |
Thailand | 25.10.04 | Wieder Tote im Süden |
4405 |
Takbai (Provinz Narathiwat, Südthailand) s.a. 4163: Einige Hundert protestierten vor dem Bezirkspolizeirevier gegen die Verhaftung von sechs Moslems. Es kam zu stundenlangen Auseinandersetzungen zwischen den Demonstranten und Polizisten und Soldaten. Soldaten sollen mit M-16-Gewehren auf die Menge gefeuert haben. Die Demonstranten sollen auch Schusswaffen benutzt haben. Bis zu drei Personen wurden erschossen, mindestens 20 verletzt und mehr als 200 verhaftet. In diesem Jahr sind bei Auseinandersetzungen im überwiegend moslemischen Süden Thailands mehr als 350 Leute getötet worden. | |||
aufgenommen: Mo., 25.10.2004 |
Quelle: BBC News, 25.10.04 |
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5. November 2004