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Indonesien | 14.5.07 | Bauern gegen Biodiesel |
5500 |
Palembang, Süd Sumatra: 1000 aus drei Dörfern demonstrierten vor der Landwirtschaftsbehörde. Sie fordern das Land zurück, das früher Gemeinschaftsland der Einwohner war und jetzt von der PT Persada Sawit Mas besetzt ist, die Ölpalmen anbaut. Es geht um mehr als 15 000 Hektar. Die Bauern haben früher darauf Reis angebaut und Fische gezüchtet. Die PT Persada Sawit Mas ist eine der größeren Ölplantagen mit mehr als 45 000 Hektar. Sie wurde von der indonesischen Umweltschutzorganisation Walhi als einer der Verursacher der großen Waldbrände auf Sumatra (5262) im August letzten Jahres bezeichnet (Media Indonesia, 29.8.06). Bei Auseinandersetzungen um das Gemeindeland waren am 5.6.06 die Kantine der Firma abgefackelt worden, worauf 16 Bauern festgenommen worden waren. Einer starb im Gefängnis. Das indonesische Palmöl ist eine der billigsten Methoden am Weltmarkt, den Rohstoff für Biodiesel zu produzieren. | |||
aufgenommen: Di., 15.5.2007 |
Quelle: detik.com, 14.5.; Kompas, 15.7., The Mail on Sunday, 28.4.07 |
Indonesien | 9.5.07 | Kaputt |
5495 |
Jember, Ostjava: Die Fahrer, Schaffner und Angestellten der örtlichen staatlichen Busgesellschaft DAMRI (5453) streiken. Sie haben seit letztem Dezember keinen Lohn mehr gesehen; die Einnahmen beim Betrieb gehen für Treibstoff und Reparatur drauf. Überhaupt ist der Zustand des Unternehmens beklagenswert. Von 27 Bussen fahren grade mal noch 7, der Rest ist kaputt. (Siehe auch 4823). Damit sollen 32 Linien bedient werden. Natürlich können in diesen 7 Bussen nicht alle beschäftigt werden, man wechselt sich ab. Entsprechend hatte der Streik auch keine großen Auswirkungen auf den Verkehr in Jember. | |||
aufgenommen: Do., 10.5.2007 |
Quelle: Jawa Pos, 10.5.07 |
Thailand | Unheimlich und fremd |
5491 | |
Phuket: 32 000 ArbeiterInnen aus Burma/Myanmar, Laos und Kambodscha arbeiten in der Provinz, nachdem der Tourismus wieder floriert. Die Provinzverwaltung hat aber drastische Maßnahmen verordnet, um die fremde Arbeitskraft unter Kontrolle zu halten. Migrantische ArbeiterInnen dürfen nach 20 Uhr nicht mehr raus, es sei denn "unter Aufsicht ihres Chefs". Sie dürfen weder Auto noch Moped fahren. Die Arbeitgeber müssen die Nummern der Mobiltelefone ihrer ausländischen Beschäftigten, die Rufnummer und die Nummer der SIM-Karte der Polizei melden. Auch andere Südprovinzen haben ähnliche Vorschriften erlassen. So dürfen etwa in Ranong nicht mehr als 5 Migranten zusammenstehen (es sei denn bei der Arbeit) - "um illegale Aktivitäten zu verhindern", so der Gouverneur. (S.a. 4505) | |||
aufgenommen: Sa., 5.5.2007 |
Quelle: The Nation, 1.5.07 |
China | 1.-3.5.07 | Hafenarbeiterstreik |
5490 |
Shenzhen: Die Kranführer und Fahrer des Chiwan Container Terminals im Hafen von Shenzhen streikten. Sie verlangen mehr Geld (bis zu 6000 Yuan/Monat laut der Nanfang Daily), Bezahlung von Überstunden und mehr freie Tage. Wieviele der 700 Beschäftigte sich am Streik beteiligten, ist unklar; es sollen sich aber mehr als 400 an einem Sitzstreik beteiligt haben. Es wurde ein Komitee aus Vertretern der Arbeiter und der Firma gebildet, das die Probleme lösen soll - die Erfüllung der Forderungen wurde nicht versprochen. Dennoch wurde der Streik beendet. (Siehe auch 5467) | |||
aufgenommen: Fr., 4.5.2007 |
Quelle: Yahoo!Finance, 3.5.07 |
Indonesien | 4/07 | Roll-back |
5489 |
Polizei macht Jagd auf Schulbücher. Auf Antrag des Erziehungsministeriums hat im letzten Jahr der Oberste Gerichtshof Schulbücher der Grund- und Mittelschulen verboten, die seiner Meinung nach nicht korrekt die Ereignisse vor der Machtübernahme Soehartos 1965 darstellen (siehe 5247). Jetzt hat der Gerichtshof von Java nachgezogen und die Beschlagnahmung dieser Bücher angeordnet. Nach seinem Sturz 1998 hatte zögerlich und vorübergehend eine Diskussion darüber angefangen, ob die Kommunistische Partei Indonesiens (PKI) tatsächlich hinter einem Militärputschversuch (bei dem einige Generäle ermordet wurden) steckte, wie während der Soeharto-Diktatur immer behauptet worden war und was damals als Begründung am Massenmord an hunderttausenden tatsächlichen und vermeintlichen Kommunisten genommen worden war. Ein Ergebnis waren die Schulbücher von 2004 - in denen ganz vorsichtige Änderungen gemacht wurden. Die wesentliche Änderung, aufgrund diese Bücher (von insgesamt 10 Verlagen) jetzt verboten wurden, ist ein Kürzel. "G30S" (Gerakan 30. September, Bewegung 30.September, so wird der Militärputschversuch bezeichnet). Während der Diktatur wurde immer das Kürzel "G30S/PKI" benutzt. Und jetzt wurden alle Bücher verboten, die "G30S" statt "G30S/PKI" benutzen. Wobei nicht nur die Bücher verboten wurden, die überhaupt diese Phase der Geschichte behandeln, sondern gleich alle, die von den Autoren der Ausgaben 2004 verantwortet wurden. Inzwischen sind tausende Bücher in den Läden beschlagnahmt worden; alle Läden und Eltern sind aufgefordert, entsprechende Bücher der Polizei zu geben. | |||
aufgenommen: Do., 3.5.2007 |
Quelle: The China Post, 2.5.07; Tempo, 15.3.07, Red. |
1.5.07 | Mayday |
5488 | |
[Bilder]: Indonesische Haushelferinnen in Hong Kong; Antiautoritäre in Jakarta; Riot in Macau Philippinen: In Manila gab es drei verschiedene Demos mit jeweils mehreren tausend Teilnehmern; auch in Iloilo gab es drei Demos, in anderen Städten wurde zusammen demonstriert. Die Demos waren weitgehend friedlich, in Manila wurde ein Mann zusammengeschlagen, den man für einen Spitzel des militärischen Geheimdienstes hielt. Indonesien: Überall im Land gabs Demos, von Banda Aceh bis Kupang. Die größten Demos gabs in Jakarta und in Gresik bei Surabaya (dort selbst nur eine sehr kleine Demo). Anders als im Vorjahr mobilisierten die großen Verbände nicht zentral für ihre Demos in Jakarta, so daß es im Land wohl mehr einzelne Demos gab. Auch hier war es "weitgehend friedlich"; die Polizei hatte überall große Aufgebote. Auseinandersetzungen gab es vor allem in der Vorbereitung von Demos, als die Polizei zu verhindern suchte, daß Aktivisten die KollegInnen vor den Fabriken ansprachen. Zwei Arbeiter wurden dabei in Tangerang verhaftet. In Bekasi wurden bei Auseinandersetzungen mit angeheuerten Schlägern vor der PT Tong Yang (5350) vier (von 9000 anwesenden) Arbeiter verletzt; Ebenfalls in Bekasi zerstörten ArbeiterInnen einen Teil der Büroeinrichtung der PT T&S Busana Raya. Die Fabrik ist versiegelt, weil Steuerschulden vorhanden sind. Den ArbeiterInnen schuldet die Firma noch 4 Monate Lohn. In Yogyakarta wurde der Redner auf der Demo von Leuten der Front Pembela Islam (5457) angegriffen. Südkorea: In Seoul demonstrierten 7000; in Changwon fand vor 2000 Zuschauern ein "Arbeiterfußballspiel" von Süd- und Nordkoreanern statt. Thailand: Tausende demonstrierten in Bangkok. Hong Kong: 2000, davon etwa die Hälfte Haushelferinnen aus verschiedenen Ländern demonstrierten. Macau: Bei einer Demo von etwa 2500 kam es zu heftigen Auseinandersetzungen mit der Polizei, als die Demonstranten versuchten, eine Polizeikette zu durchbrechen. Ein Polizist gab sogar Schüsse ab, es gab viele Verletzte und Festnahmen. Die Demonstranten forderten v.a., daß illegale Migranten aus der Volksrepublik nicht auf den Baustellen des Casinobooms beschäftigt werden. Und in Singapur demonstrierten Chee Soon Juan (5418) und seine Schwester gegen Armut und die Unterbezahlung von Arbeitern. | |||
aufgenommen: Mi., 2.5.2007 |
Quelle: div. |
Indonesien | 2006 | Essen ist genug da |
5483 |
"Es gibt ausreichend Lebensmittel. Das Problem ist, sie denen zu bringen, die sie
brauchen", so der stellvertretende Landesbeauftragte des UN World Food Program. 13
Millionen Kinder unter 5 - also fast die Hälfte - leiden in Indonesien unter chronischer
Fehlernährung. Auf dem Land sind 30,2 % untergewichtig und 47,5 % zu klein für ihr
Alter; in der Stadt sind das 24,5 %, bzw. 37,2 %. Die Hälfte der fehlernährten Kinder leidet
unter Anämie. Besonders groß sind Armut und Fehlernährung auf den östlichen Inseln (s.
5126). Insgesamt sterben in der Welt jede Stunde 720 Kinder an Hunger. | |||
aufgenommen: Do., 26.4.2007 |
Quelle: The Jakarta Post, 26.4.07 |
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15. Mai 2007