| Morgen beginnen in Oslo Friedensgespräche zwischen der Regierung und der Nationalen Demokratischen Front der Philippinen, deren Hauptbestandteile die Kommunistische Partei der Philippinen
und deren militärischer Arm, die New People's Army (5997, 5000, 4661, 3023, 1973, 1700) sind. Beide Seiten haben jeweils einseitigen Waffenstillstand erklärt und Gefangene freigelassen - die
Regierung 19 Leute, die zum Teil direkt nach Oslo geflogen worden sind und die NPA einige Polizisten. Die KP und die NPA wurden 1968/69 als maoistische Organisationen gegründet. Sie sind
heute nicht mehr so stark wie zur Zeit der Marcos-Diktatur in den frühen 80er Jahren (es gibt Schätzungen von noch 4000 bis 10 000 Bewaffneten), haben aber immer noch große Unterstützung auf
dem Land aufgrund zum Teil extremer Armut und praktisch nicht stattfindender Landreform (siehe z.B. 8447, 5789). Die Regierung von Norwegen versucht seit 2001 zu vermitteln. Es gab immer
wieder Ansätze von Verhandlungen, sie sind jedoch immer schon im Ansatz gescheitert. Die von der NPA erklärte Waffenruhe gilt nur bis zum 27.8.; Voraussetzung für eine Verlängerung sei die
Freilassung aller 550 politischen Gefangenen. Der neue Präsident der Philippinen, Rodrigo Duterte (9409, 9387) bezeichnet sich selbst als "Sozialist" und war früher Bürgermeister der Stadt Davao
auf Mindanao, wo er recht gute Beziehungen zur NPA unterhalten haben soll. Er hat zwei "der KP nahestehende" Politiker in sein Kabinett berufen. |
