< später | Aktuell | Archiv-Liste | früher >
Indonesien | 6.4.02 | Fischerdemo |
3040 |
Bandarlampung (Lampung, Südsumatra): (s.a. 2435, 2248) Einige hundert Fischer demonstrierten gegen Fischerei mittels Trawler und Dynamit. Sie verlangten von den Behörden, gegen diese Praktiken vorzugehen, weil diese nicht nur die Umwelt schädigen, sondern auch der traditionellen Fischerei hohe Verluste bescheren. Außerdem verlangten sie, daß die Behörden gegen das Einleiten von giftigen Abwässern in Flüsse einschreiten. | |||
aufgenommen: Mo., 8.4.2002 |
Quelle: The Jakarta Post, 8.4.02 |
Indonesien / Osttimor | 5.4.02 | Werben um Flüchtlinge |
3039 |
Xanana Gusmao, aussichtsreichster Kandidat um das Präsidentenamt in Osttimor und früherer Führer der Unabhängigkeitsbewegung, hat im Rahmen einer UNHCR-Aktion zusammen mit dem indonesischen Regionalkommandant General William da Costa Flüchtlingslager in Westtimor (2253, 1659) besucht und in Reden um die Rückkehr nach Osttimor geworben. Immer noch leben an die 60 000 ehemalige Osttimoresen in Westtimor; 200 000 waren nach dem Referendum im August 99 (1152) nach Indonesien geflohen oder von pro-indonesischen Milizen deportiert worden. Es war das erste Mal, daß das UNHCR nach Westtimor gegangen ist, seit im September 2000 drei seiner Leute in Flüchtlingslager ermordet worden sind (2011). | |||
aufgenommen: So., 7.4.2002 |
Quelle: The Sydney Morning Herald, 6.4.02 |
Thailand | 5.4.02 | Bauernprotest |
3038 |
Bangkok: (s.a. 2991, 2931) Seit 1.April demonstrieren tausende Bauern einer Kleinbauernvereinigung beim Finanzministerium und beim Regierungssitz. Sie protestieren gegen die unzureichenden Maßnahmen der Regierung, den Bauern Schuldenerleichterung zu verschaffen (ein Wahlversprechen des jetzigen Premierministers). Sie verlangen u.a., daß Verwalter des Farmsanierungsfonds, die vom Agrarministerium entlassen wurden, wiedereingesetzt werden und statt dessen der Vorsitzende des Fonds gehen muß. Die Demonstranten verlangen außerdem von der staatlichen Landwirtschaftsbank, einer Schuldenstundung zuzustimmen. Wegen der Demo kam es gestern zu einem frühzeitigen Wochenende für die Angestellten des Finanzministerium und zweier benachbarter Banken (wegen Sicherheitsbedenken). | |||
aufgenommen: Sa., 6.4.2002 |
Quelle: Bangkok Post, 6.4.02, The Nation, 5.4.02 |
Südkorea | 3.4.02 | Gewerkschaftsführung zurückgetreten |
3037 |
(s.a. 3034) Nach der Beendigung des Kraftwerksstreiks ist es bei der Führung des Gewerkschaftsdachverbands KCTU zu einer Krise gekommen. Nachdem es immer mehr Kritik gab, daß die Gewerkschaft der Regierung in der Frage der Privatisierungen zu viele Zugeständnisse gemacht habe, traten viele Gewerkschaftsführer zurück. Andere KCTU-Führer erklärten, sie lehnten das erzielte Übereinkommen ab, und kündigten an, einen massiven Streik organisieren zu wollen, falls die Regierung mit dem Verkauf von Kraftwerken fortfährt oder es Repressionen gegen die Arbeiter gibt. Bereits 1998 hatte es Rücktritte bei der KCTU-Führung gegeben, nachdem die Gewerkschaft Massenentlassungen zugestimmt hatte. | |||
aufgenommen: Fr., 5.4.2002 |
Quelle: Korea Times, 4.4.02 |
Südkorea | 2.4.02 | Kraftwerkstreik zuende |
3034 |
(s.a. 3020) Der angekündigte Generalstreik des Gewerkschaftsdachverbandes KCTU zur Unterstützung der seit fünf Wochen streikenden Kraftwerksarbeiter der staatlichen Korea Electric Power Corp. fand nicht statt, wohl weil die Solidarität doch nicht so groß war wie erwartet. Statt dessen einigte sich die Gewerkschaft mit Management und Regierung über eine Beendigung des Streiks unter Bedingungen, die man als Sieg der Regierung bezeichnen kann. Die Gewerkschaft stimmte zu, die zentrale Frage der Privatisierung nicht zu einem Punkt bei Tarifverhandlungen zu machen. Repressionen gegen Streikteilnehmer sollen auf ein "angemessenes Maß" beschränkt, und keineswegs ausgeschlossen werden. Regierung und Gewerkschaft entschuldigen sich in ihrem Abkommen bei der Öffentlichkeit für Unannehmlichkeiten, die mit dem Streik einhergingen, und sagen, daß sie eine solche Situation in Zukunft vermeiden wollen. | |||
aufgenommen: Mi., 3.4.2002 |
Quelle: Korea Herald, JoongAng Ilbo, 3.4.02 |
Indonesien | 2.4.02 | Ärztestreik |
3033 |
Bandarlampung (Provinz Lampung, Sumatra): (s.a. 3032) Ca. 300 Ärzte, die ohne feste Verträge und in Teilzeit arbeiten, haben ihren einwöchigen Streik beendet, nachdem ihnen der Gesundheitsminister höhere Gehälter und eine Verbesserung ihres Beschäftigungsstatus versprochen hat. | |||
aufgenommen: Mi., 3.4.2002 |
Quelle: The Jakarta Post, 3.4.02 |
Indonesien | 1.4.02 | Nationaler Ärztestreik |
3032 |
10 000 Honorarärzte (3009), die in den staatlichen oder kommunalen Gesundheitsposten in
entlegenen Gegenden arbeiten, streiken. Sie wehren sich gegen ihren unklaren Status, sie
sind weder fest angestellt noch haben sie Rechte wie etwa Tagelöhner. Außerdem kriegen
sie wenig Gehalt und das kommt oft genug zu spät. 200 von ihnen demonstrierten vor dem
Gesundheitsministerium. Der Streik betrifft die Alltagsarbeit, Notfälle werden weiterhin
behandelt. (The Jakarta Post, Koran Tempo) In Tangerang demonstrierten 750 ArbeiterInnen der PT Indolim ebenfalls wegen ausstehender Löhne: der Februarlohn fehlt und ein Teil der Jahresprämie vom letzten Jahr (Koran Tempo); 200 ArbeiterInnen der PT Rasiko demonstrierten gegen die Entlassung von 5 KollegInnen wegen einem Streik im Dezember letzten Jahres (Republika). In Medan demonstrierten mehr als tausend ArbeiterInnen der Brillenfabrik PT Duta Multi Inti Pratama (1603) für mehr Lohn und die Angestellten der Supermarktkette Swalayan für verschiedene Forderungen, wie Überstundenzulage, Menstruations- und Schwangerschaftsurlaub. (Waspada) | |||
aufgenommen: Di., 2.4.2002 |
Quelle: div., 2.4.02 |
Hong Kong | 31.3.02 | Vor Massenabschiebungen? |
3031 |
Jahrelang kämpften die in der VR China geborenen Menschen gegen ihre
Wiederausbürgerung und Abschiebung aus Hong Kong - mit Demos, Besetzungen, vor
Gericht. Jetzt sind alle Prozesse beendet und Sonntag Mitternacht ist die Frist für
freiwillige Rückkehr abgelaufen. Etwa 5000 von 7000 Betroffenen haben wahrscheinlich
diese Frist verstreichen lassen. Vor drei Jahren noch hatte ein Hong Konger Gericht ihnen
Aufenthaltsrecht gewährt; dies wurde aber von einem höheren Gericht in Beijing kassiert.
Betroffen sind viele (etwa 3000) Kinder und Jugendliche, deren Eltern zwar
Aufenthaltsrecht in Hong Kong haben, sie aber nicht, weil sie nicht direkt in Hong Kong
zur Welt gekommen sind. Behörden in Shenzhen haben bereits ein Auffanglager vorbereitet. Etwa 1000 Menschen demonstrierten Sontag nacht mit Kerzen gegen die drohenden Abschiebungen. (Siehe 2894, 2199, 1937, 1383) | |||
aufgenommen: Mo., 1.4.2002 |
Quelle: CNN, BBC News, Yahoo! Singapore News, 1.4.02 |
China | 28.3.02 | Yao Fuxin im Krankenhaus - Keine Besuchserlaubnis |
3028 |
Der Internationale Bund Freier Gewerkschaften (ICFTU) hat eine offizielle Beschwerde
bei der International Labour Organisation (ILO) gegen China eingereicht. Es geht darum,
daß Yao Fuxin, einer der verhafteten Organisatoren des Arbeiterprotestes in Liaoyang
(3026) angeblich wegen eines "Herzanfalls" in ein Krankenhaus eingeliefert worden ist.
Den Angehörigen wurde dies am Rande einer kleineren Demonstration mitgeteilt;
Besuchserlaubnis wurde ihnen bislang nicht erteilt. Da Yao Fuxin vor seiner Verhaftung in
ausgezeichneter Gesundheit war, wird befürchtet, daß er von den Sicherheitskräften
mißhandelt oder gar getötet worden ist. Gestern versammelten sich mehrere hundert Menschen vor dem Gebäude der Stadtregierung, um auf Knien, wie berichtet wird, die Behörden um Freilassung der Inhaftierten zu bitten. | |||
aufgenommen: Fr., 29.3.2002 |
Quelle: ICFTU, 27.3.02 |
Indonesien | 28.3.02 | Wieder Überfall auf UPC |
3027 |
(Siehe 3002) Die selbsternannten "Eingeborenen" von Jakarta, das Forum Betawi Rempug (FBR), haben erneut eine Kundgebung überfallen. Organisiert vom Urban Poor Consortium hatten sich etwa 400 Menschen, darunter Becakfahrer, Straßenhändler u.a. vor dem Büro der nationalen Menschenrechtskommission (Komnas HAM) versammelt (um gegen Vertreibungen zu protestieren, s. 2976), als sie plötzlich von an die 200 jungen Männern überfallen wurden. Die waren z.T. mit Macheten und gespitzen Bambusstangen bewaffnet. 15 Menschen wurden z.T. schwer verletzt, darunter auch ein Kind und ein Baby. Der Angriff wurde allgemein verurteilt, auch Gouverneur Sutiyoso hat bestritten, eine "besondere" Beziehung zum FBR zu haben. | |||
aufgenommen: Fr., 29.3.2002 |
Quelle: Watch Indonesia!, The Times of India, Analisa, Detik.com, Republika, Tempo Interaktif u.a. 29.3.02 |
China | 27.3.20 | Wieder Demo in Liaoyang |
3026 |
In Liaoyang hat es nach zweitägiger Pause wieder eine kleinere Demo von 500 Teilnehmern gegeben, so die NGO China Labour Watch in New York. Die Arbeiter, meist vom bankrotten Stahlwerk, forderten die Freilassung ihrer fünf verhafteten KollegInnen. (3022). | |||
aufgenommen: Do., 28.3.2002 |
Quelle: Yahoo! Singapore News, 28.3.02 |
Indonesien | 26.3.02 | Juristischer Erfolg für Shangri-la-Arbeiter |
3024 |
Jakarta: Die 579 Beschäftigten des Hotels Shangri-La (2863) müssen wieder eingestellt
werden, so das oberste Verwaltungsgericht in Jakarta. Die Beschäftigten waren am
22.12.00 in Streik getreten und mit Zustimmung der Behörden entlassen worden. Damit ist
wohl auch ein Urteil eines Distriktgerichts hinfällig, das einige Beschäftigte wegen dem
Streik zu einer Wiedergutmachung von 2 Millionen US$ verurteilt hatte. (The Jakarta Post,
Koran Tempo) Tangerang: Mehr als 1000 ArbeiterInnen der koranischen PT Indolim (Textil) und der PT Cometa Can (Blechdosen) demonstrierten vor dem Büro des Arbeitsmnisteriums. Es geht im ersten Fall um Lohn und Lohnrückstände und im anderen Fall um Festeinstellung (The Jakarta Post, Koran Tempo) Jakarta: Erneut haben 500 Angestellte der Bank Internasional Indonesia BII (3011) vor der Hauptverwaltung demonstriert. Auch sie fordern mehr Lohn. (Kompas) In Bandar Lampung demonstrierten 300 Honorarärzte (siehe auch 3009) für Festeinstellung und gegen die dauernde Verspätung ihres Gehaltes. (The Jakarta Post) In Medan demonstrierten 3000 Beschäftigte der Staatsplantage PTPN II (3011) u.a. für Lohnerhöhung entsprechend dem Mindestlohn (Sinar Indonesia Baru, Waspada). Ebenfalls in Medan streiken 30 ArbeiterInnen der Ketchupfabrik PT Kilang Kecap Angsa für Lohnerhöhung. (Waspada) In einem Dorf bei Baktiya, Ost-Aceh, streiken 40 Bauarbeiter, die gerade eine Grundschule hochziehen. Sie verlangen die Auszahlung von z.T. seit Monaten rückständiger Löhne (Serambi) | |||
aufgenommen: Mi., 27.3.2002 |
Quelle: div., 27.3.02 |
Philippinen | seit 25.3.02 | Goldschürfer protestieren |
3023 |
Davao, Monkayo: An die 5000 Goldschürfer vom Mt.Diwalwal haben mit ihren Familien eine Hauptverkehrsbrücke zwischen Davao und Butuan wieder freigegeben, die sie aus Protest gegen ein Schürfverbot besetzt hielten. Das Verbot war vom Bürgermeister von Monkayo, Joel Brillantes, verhängt worden - angeblich wegen der Umweltverseuchung. Die Kleinschürfer allerdings beschuldigen ihn, aus eigenen Interessen gehandelt zu haben; er ist nämlich an einer großen Goldmine beteiligt. Dagegen wehrt er sich mit der Beschuldigung, die angeblichen kleinen Goldschürfer seien angestiftet von der Familie Blucor, die 80 % des Geschäftes kontrolliert. Die Schürfer selbst sind verzweifelt und drohen, ihren Protest nach Davao zu tragen und bei der NPA (New People's Army (2038)) Unterstützung zu erbitten. | |||
aufgenommen: Mi., 27.3.2002 |
Quelle: Sun Star Davao, The Mindanao Times, The Philippine Daily Inquirer, 26., 27.3.02 |
China | 25.3.02 | Proteste abgeflaut |
3022 |
(3016) Sowohl in Daqing als auch in Liaoyang gab es weitere Demos; in Daqing "einige Tausend", die friedlich vor dem Erdölbüro demonstrierten und in Liaoyang "etwa 1000", die sich vor Regierungsgebäuden versammelten. Die Verhafteten sind noch nicht freigelassen, im Gegenteil. Die Polizei belästigt deren Angehörige durch Vorladungen, Hausbesuche und droht den Verhafteten schwere Strafen an, sollten die Proteste weitergehen. | |||
aufgenommen: Di., 26.3.2002 |
Quelle: Yahoo! News Singapore, 26.3.02 |
Indonesien | 25.3.02 | Streik, Geiselnahme, Hungerstreik |
3021 |
In Medan streiken 200 ArbeiterInnen der PT Coca Cola Amtil Indonesia. Sie verlangen
Lohnerhöhung von 36 % (entlang des Mindestlohns - s. 2972) und die Festeinstellung der
TagelöhnerInnen. (Sinar Indonesia Baru) Jakarta: Hafenfahrer der PT Masaji Prasa Cargo und der PT Sandra Perdana haben 31 Angestellte der Firma seit Samstag festgesetzt: sie schlossen sie in den Verwaltungsgebäuden ein, indem sie alle Ausgänge mit LKWs zustellten. Die Fahrer fordern Lohnerhöhung. (Republika) In Palu, Sulawesi, halten seit dem 18.3. mehr als 100 ArbeiterInnen der PT Leang Yang das Büro des Arbeitsministeriums besetzt; drei Arbeiter, die einen Hungerstreik durchführen, sind in kritischem Zustand ins Krankenhaus gebracht worden. Auch hier wird der Mindestlohn und gesetzliche Zulagen gefordert. (Suara Pembaruan) | |||
aufgenommen: Di., 26.3.2002 |
Quelle: div., 26.3.02 |
< später | Aktuell | Archiv-Verzeichnis | früher >
Startseite | Asienkrise | Links
Eine Webseite von WELT IN UMWÄLZUNG Mannheim-Ludwigshafen
8. April 2002