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Südkorea | 4.1.01 | Daewoo: Produktionsstop |
2239 |
(s.a. 2169) Daewoo Motor ist mal wieder zahlungsunfähig. Ende November 2000 hatten die Gläubiger weitere Kredite zugesagt, da die Gewerkschaft der "Restrukturierung" zugestimmt hatte. Weil die Gewerkschaft hinterher aber Entlassungen ablehnte, zahlten die Kreditgeber nur die Hälfte der bis Ende des Jahres zugesagten Summe aus. Achtzehn Zulieferfirmen sind schon pleite gegangen, weil Daewoo nicht zahlt. Gestern kam die Produktion im Daewoowerk Pupyong zum Stillstand, weil beim Zulieferer Hongil Industrial die Arbeiter wegen ausstehender Löhne die Arbeit verweigerten. Das Daewoomanagement will weiterhin 6884 Arbeitsplätze abbauen. Da nur 2000 Arbeiter sich zum freiwilligen Ausscheiden bereit erklärt haben, sollen 4800 Kündigungen erfolgen. Die Gewerkschaft bleibt bei ihrer Forderung nach einer Restrukturierung ohne Entlassungen und will nächste Woche über einen Streik abstimmen. | |||
aufgenommen: Fr., 5.1.2001 |
Quelle: Korea Herald, 5.1.01 |
Indonesien | 3., 4.1.01 | Demos der Shangri-La -Beschäftigten |
2238 |
Jakarta: Am 3.1. demonstrierten "hunderte" seit dem 22.12. streikende Beschäftigte des Shangri-La Hotels (2225) vor dem Arbeitsministerium um für ihre Forderungen (Feiertagszulage, Trinkgelder, Pensionen und die Aufhebung der Freisetzung des Gewerkschaftsvorsitzenden) Unterstützung zu suchen (Media Indonesia). Heute demonstrierten etwa 500 vor, bzw im Parlamentsgebäude, weil 110 von ihnen ein Entlassungsschreiben gekriegt haben. Es richtet sich gegen die Streikaktivisten und wird mit "kriminellen Akten" während der Besetzung begründet (Detik.com) | |||
aufgenommen: Do., 4.1.2001 |
Quelle: div., 4.1.00 |
Thailand | 3.1.01 | Demo gegen Pipeline |
2237 |
In der Nähe von Songkhla demonstrierten erneut 1200 Menschen und 40 LKWs gegen die geplante Gaspipeline nach Malaysia (2094). Auf Plakaten drohten sie, die Anlage zu zerstören, sollte sie durch ihr Dorf gebaut werden. | |||
aufgenommen: Do., 4.1.2001 |
Quelle: Bangkok Post, 4.1.00 |
Malaysia | 1.1.01 | Anwar-UnterstützerInnen demonstrieren |
2235 |
350 Anhänger des früheren Vizepremiers Anwar Ibrahim (2119) demonstrierten vor dem Krankenhaus in Kuala Lumpur, wo er derzeit zur Behandlung ist. Die Polizei war zwar schnell vor Ort, schritt aber nicht ein. | |||
aufgenommen: Di., 2.1.2001 |
Quelle: South China Morning Post, 2.1.00 |
Philippinen | 31.12.00 | Müllnotstand in Manila |
2234 |
(siehe auch 1896) Eigentlich sollte die Deponie in Rizal bei San Mateo am 31.12.2000
endgültig geschlossen werden; die 2000 Tonnen Müll täglich sollten in ein ehemaliges
Kohlekraftwerk auf der Insel Semirara (zwischen Mindoro und Panay, ca 300 km südlich
von Manila) verbracht werden. Dort gibt es aber Widerstand, nicht nur von
Umweltschutzgruppen, sondern auch von der Verwaltung - ein regionales Gericht hat jetzt
die Eröffnung der Deponie abgelehnt. Der Müll soll mit Schiffen angeliefert werden, die Mine ist auf der kleinen Insel nahe dem Meer. Deshalb befürchten die Leute dort u.a., daß bei einem Unfall das Zeug ins Meer und dann z.B. an die Sandstrände von Boracay gelangt. Präsidentenberater Robert Aventajado hat angekündigt, daß der Plan durchgeführt wird, gegen alle Widerstände und hat vor dem Errichten von Barrikaden gewarnt. Schließlich hat die Transportfirma schon ihren Vertrag in der Tasche. Und schließlich haben auch die Einwohner von Rizal den Schließungsbeschluß mittels Barrikaden durchgesetzt und es wird beführchtet, daß sie wieder zu diesem Mittel greifen, wenn das Versprechen nicht erfüllt wird. | |||
aufgenommen: Mo., 1.1.2001 |
Quelle: Philippine Daily Inquirer, 31.12.00 u. 1.1.01, Today, 31.12., South China Morning Post, 1.1.01 |
China | Ende 12/00 | Arbeiterproteste |
2232 |
In Wuhan, Provinz Hubei, haben 1000 (South China Morning Post) bis 2000 ArbeiterInnen der
Wuhan Haevy Machinery tagelang die Hauptstraße vor dem Regierungsgebäude blockiert.
In diesem Jahr waren 3990 ArbeiterInnen dort freigestellt worden; es gab aber Verträge, in
denen die Fabrik Abfindungen (800 Yuan für jedes Dienstjahr) verprochen hat. Die
Verträge waren jetzt einseitig vom Management aufgehoben worden, sie würden gegen die
offizielle Staatspolitik verstoßen. In Chongqing (Sichuan) blockierten 500 ehemalige Arbeiter der Spezialstahlfabrik (1401) Straßen. Sie verlangen eine (versprochene) zweite Rate ihrer Abfindungen. In Hefei (Anhui) kam es zu heftigen Auseiandersetzungen von Wanderarbeitern und Bauern mit der Polizei. Zwei LKWs hatten versucht, sich mit Gewalt einen Weg über eine Straße zu bahnen, die gerade von Wanderarbeitern gebaut wurde. Es kam zu einer Schlägerei; die Polizei verhaftete einen Bauern, der dann aber wieder (trotz Warnschüssen) von den Bauern befreit werden konnte. | |||
aufgenommen: Fr., 29.12.2000 |
Quelle: South China Morning Post, Inside China Today, The Straits Times, 29.12.00 |
Südkorea | 28.12.00 | Bankenstreik zusammengebrochen |
2231 |
Der Streik der Angestellten der Kookmin und Housing & Commercial (2227) ist von der Gewerkschaft für beendet erklärt worden. Vorher war schon eine große Minderheit der Streikenden zur Arbeit zurückgekehrt; ein von der Dachorganisation angekündigter Solidaritätsstreik wurde wegen mangelnder Begeisterung abgesagt. | |||
aufgenommen: Fr., 29.12.2000 |
Quelle: Business Day, Chosun Ilbo, The Korea Herald, The Korea Times, 29.12.00 |
Südkorea | 26.12.00 | Streikzentrum geräumt |
2227 |
(2222) Ohne physische Auseinandersetzungen hat eine 7000-köpfige Polizeistreitmacht
(Chosun Ilbo) das Streikzentrum der Bankangestellten der Kookmin und Housing &
Commercial besetzt. Unterdessen werden die Auswirkungen des Streiks immer deutlicher,
man befürchtet Zahlungsunfähigkeiten bei kleineren und mittleren Firmen. Die Fusion der
beiden Banken würde zur größten Bank Südkoreas führen. Von den 1140 Zweigstellen
(etwa ein Fünftel aller Bankenfilialen) sind mit Hilfe von Angestellten anderer Banken
grade mal 113 geöffnet worden (CNN News); die können aber nur einfachste Dienstleistungen
erbringen. Die Geldautomaten sind leer. Andere Banken können wegen des
Zusammenbruchs der Verbindung zu den Computernetzwerken der bestreikten Banken
deren Schecks nicht mehr annehmen. Die Regierung hat drei andere Banken beauftragt, die
Geschäfte provisorisch zu übernehmen, das wird aber frühestens Freitag sein und man wird
nur Einzahlungen annehmen können. Die Streikenden befürchten bei einer Fusion u.a. unmittelbare Schließung vieler Filialen, die nebeneinander oder in naher Nachbarschaft liegen und entsprechende Massenentlassungen. Hauptaktionäre bei den beiden Banken sind neben dem Staat Goldman Sachs und die ING Insurance International (CNN News). | |||
aufgenommen: Mi., 27.12.2000 |
Quelle: div., 27.12.00 |
Thailand | 26.12.00 | Kläranlagen-Baustelle: Schlägerei zwischen Besetzern und Arbeitern |
2226 |
Vor der Baustelle der Klong-Dan Kläranlage (2221) ist es zu einer Schlägerei zwischen 100 Arbeitern und etwa 500 protestierenden Anwohnern gekommen, die seit Tagen das Zufahrtstor besetzen. Dabei sind ca. 20 Menschen verletzt worden. ArbeiterInnen, die auf der Baustelle wohnen, beklagten sich, daß sie inzwischen ohne Nahrung und vor allem ohne Wasser sind, weil die Besetzer keine Tankfahrzeuge mehr durchgelassen hätten; selbst Mütter mit Säuglingen hätten nichts mehr zu essen und zu trinken. Ein Sprecher der Besetzer sagte, sie seien grade in Verhandlungen mit den ArbeiterInnen gewesen über die Zahl der benötigten Tankfahrzeuge, als die Arbeiter mit Knüppeln angegriffen hätten. Die Polizei konnte die Auseinandersetzung nur mit Mühe beenden und die unterlegenen Angreifer auf die Baustelle zurückleiten. | |||
aufgenommen: Mi., 27.12.2000 |
Quelle: Bangkok Post, The Nation, 27.12.00 |
Indonesien | 26.12.2000 | Hotel geräumt |
2225 |
Jakarta: Nachdem Streikende das Fünf-Sterne-Hotel Shangri-La vier Tage lang besetzt gehalten hatten (s.a. 2218), wurde es kurz nach Mitternacht von ca. 250 Polizisten gestürmt. Dabei wurden zwischen 19 und 30 Streikaktivisten und Unterstützer verhaftet. Die Hotellobby, in der hunderte Hotelangestellte campierten, wurde geräumt. Die Hotelgäste waren bereits seit drei Tagen allesamt umquartiert worden. Momentan verhandeln Delegationen der Hotelangestellten mit dem Hotelmanagement und mit der Polizei. Hunderte Hotelangestellte warten beim Büro der Rechtshilfe LBH, was bei den Verhandlungen herauskommt. | |||
aufgenommen: Di., 26.12.2000 |
Quelle: detikcom, Labour News Network, 26.12.00 |
Südkorea | 24.12.00 | Bankenstreik: Manager schließen sich an |
2222 |
Am vierten Tag des Streiks der Angestellten der Kookmin und der Housing & Commercial gegen die geplante Fusion (2217) ist der Betrieb der beiden Banken so gut wie stillgelegt. Während ganz am Anfang noch ein Teilbetrieb mit Streikbrechern möglich war, haben sich jetzt die Mehrzahl (oder alle) nicht gewerkschaftlich organisierten mittleren Manager (wie Zweigstellenleiter) dem Streik angeschlossen, so daß jetzt mehr als 1000 Filialen geschlossen sind. Unterdessen droht der Streik zu eskalieren; die Regierung hat die 15 000 angewiesen, sofort zur Arbeit zurückzukehren und den Streik für illegal erklärt. Das Gelände des Ausbildungszentrums der Kookmin, wo sich tausende Bankarbeiter versammelt und gegen die Kälte Zelte errichtet haben, ist von mehreren tausend Riot-Polizisten eingekesselt worden. Die Eingeschlossenen haben sich unterdessen mit Stöcken und Steinen bewaffnet und wollen ihr Lager verteidigen (BBC News). | |||
aufgenommen: Mo., 25.12.2000 |
Quelle: BBC News, Chosun Ilbo, The Korea Times, The Korea Herald, 25.12.00 |
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5. Januar 2001