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China | 2000 | Tote Bergleute |
1899 |
Im ersten halben Jahr sind in Chinas Kohleminen 2730 Bergleute durch Unfälle ums Leben gekommen, so berichten Staatszeitungen. Das ist ein Rückgang von 8 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitrum 1999. Zugenommen haben aber die Todesfälle in den vielen kleinen Minen. Am Sonntag, 9.7., sind bei einem Brand in einem Bergwerk in der Provinz Gansu 17 Arbeiter umgekommen. (Siehe auch 1852, 1707, 936) | |||
aufgenommen: Fr., 14.7.2000 |
Quelle: msnbc, 13.7.00 |
Philippinen | 10.7.00 | Streik im öffentlichen Nahverkehr |
1895 |
Die Stadtverwaltung von Manila City hält den Streik der Jeepney- und Tricycle-Fahrer für einen Mißerfolg; in vielen anderen Städten wie Quezon City, Angeles City, San Fernando, Cebu City wird dagegen ein zum Teil völliger Zusammenbruch des Verkehrs gemeldet. Die Transarbeiter streiken gegen die Benzinpreise, die zum 11. Mal in diesem Jahr erhöht worden sind. 46 Streikende sind verhaftet worden. (Siehe auch 1669) | |||
aufgenommen: Di., 11.7.2000 |
Quelle: The Philippine Star, Philippine Daily Inquirer, 11.7.00 |
Indonesien | 10.7.00 | Streiks und andere Aktionen |
1894 |
Präsident Abdurrahman Wahid hat in den seit 25 Tagen andauernden Arbeitskampf bei
PT Kaltim Prima Coal (1874) bei Samarinda, Ostkalimantan, eingegriffen. Unter
direktem Bezug auf KPC sagte er: "Sicherheit ist ein lebenswichtiger Faktor für die
Nachhaltigkeit von Investment in Indonesien. Deshalb sind entsprechende
Sicherheitsbedingungen wichtig für den ökonomischen Wiederaufschwung... Ich habe den
Minister für Bergbau und Energie angewiesen, die Investitionen in Bergwerke mit Schutz
zu versorgen". Um Minen zu schützen, solle auch militärische Gewalt angewendet werden,
so Wahid (The Indonesian Observer). Inzwischen haben die Arbeiter bei Prima Coal ihre
Torblockade aufgehoben, der Streik geht aber weiter. 66 Arbeiter sind schon entlassen, sie
befürchten weitere 600 Entlassungen (Suara Kaltim). In Tenggarong, Kalimantan, demonstrierten 300 ArbeiterInnen der PT Kitadin vor dem Bezirksparlament für mehrere Forderungen, darunter Erhöhung der Zulagen. (Suara Kaltim) In Jakarta demonstrierten 300 Einwohner dreier Dörfer in Zentralkalimantan gegen die Sperrholzfabrik PT Korindo, die Einschlagsrechte für mehr als 92 000 Hektar besitzt. Die Leute sagen, sie hätten nicht nur nichts von der Fabrik, sondern die würde auch noch großen Schaden in der Umwelt anrichten. "Deshalb bitten wir nur um Eins: Schließen". (Detikcom) Etwa 700 Plantagenarbeiter der PTP Mitra Ogan in Baturaja bei Palembang, Süd Sumatra, streiken für eine 200%ige Lohnerhöhung und andere Forderungen. (Sriwijaya Post) Jakarta: Nachdem Sony am Freitag angekündigt hat, die 928 streikenden ArbeiterInnen (1770) zu entlassen (mit Zustimmung des Arbeitsministeriums), gab es gestern ein Hearing bei der zuständigen Komission des Parlaments; anwesend waren 100 ArbeiterInnen, Vertreter des Arbeitsministeriums. Sony selbst schickte nur 2 stellvertretende Produktionsleiter. Ein Sprecher der ArbeiterInnen (der vorher schon vom Assistent eines Produktionsleiters zum Kehrer befördert worden war) sagte, die Entscheidung Sonys, die ArbeiterInnen zu entlassen, wurde auf einem informellen Treffen zwischen dem Arbeitsministerium, der Industrie- und Handelskammern von Indonesien und Japan und Sony getroffen... "Unser Streik war völlig legal... Die Zustimmung des Ministeriums ist ein schlechter Präzendenzfall für die nationale Stabilität" (Kyodo News) | |||
aufgenommen: Di., 11.7.2000 |
Quelle: div., 11.7.00 |
Südkorea | 10.7.00 | Bankenstreik |
1893 |
Nachdem Verhandlungen mit der Regierung gescheitert sind, sind die gewerkschaftlich
organisierten Bankangestellten in einen unbefristeten Streik getreten. Sie richten sich gegen
einen Regierungsplan, der eine zweite Runde der Bankenrestrukturierung vorsieht (siehe
218 und vorher; mehr als 45 000 Bankangestellte haben 1998 ihren Job verloren (Korea
Herald)). Die Regierung will u.a. drei hoch verschuldete Banken fusionieren; außerdem soll
in Zukunft die Bildung von Finanzholdings erlaubt werden, um mehr Geld in den Sektor
fließen zu lassen (Wall Street Journal). Die Gewerkschaft wirft der Regierung vor, einerseits
riesige Summen den Banken zur Verfügung gestellt zu haben, andererseits aber z.B. die
Banken gezwungen zu haben, der notleidenden Daewoo-Gruppe zu helfen, als die gerade
restrukturiert wurde (Korea Herald) 20 000 Bankangestellte demonstrierten in Seoul; die Streikführer haben sich in der Myongdong-Kathedrale versammelt, weil die Staatsanwaltschaft ihre Verhaftung angedroht hat. "Der Streik wird nicht nur die Wirtschaft paralysieren, sondern auch die Glaubwürdigkeit der Währung beschädigen und ist so eine große Hürde für den ökonomischen Wiederaufschwung", so ein Staatsanwalt (Business Day). 1300 Riot-Polizisten sind zu 13 bestreikten Banken geschickt worden, um zu verhindern, daß die Angestellten wieder (215) die Computer lahmlegen. (Korea Herald) | |||
aufgenommen: Di., 11.7.2000 |
Quelle: div., 11.7.00 |
Indonesien | 8.+9.7.00 | 124 Festnahmen wegen Unruhen in Poso |
1890 |
Bei einer Razzia im Dorf Kolonedalle (bei Poso, Zentralsulawesi) sind 124 Menschen als
vermutete Verursacher der Unruhen (von April bis Juni 2000) festgenommen worden. Die
Sicherheitskräfte mussten sich den Weg ins Dorf freischiessen, die vermutlichen Rioter
sollen einige automatische Waffen besessen haben. Früher schon waren 29 Polizisten bzw.
Soldaten in Zusammenhang mit den Unruhen verhaftet worden. Es sind bisher 211 Leichen in Massengräbern gefunden worden, die für Opfer der Unruhen gehalten werden. (S.a. 1833 und 641) | |||
aufgenommen: Mo., 10.7.2000 |
Quelle: The Jakarta Post, 10.7.00 |
China | 7.7.00 | Weltbank finanziert Umsiedlung nach Tibet nicht |
1889 |
(Siehe 1874) Nachdem die Regierung der Volksrepublik China weitere Bedingungen zur Durchführung des Umsiedlungsprojektes von 57 000 armen Bauern aus der mongolischen Steppe ins Hochland von Tibet abgelehnt hat, hat der Exekutivrat der Weltbank die Freigabe eines Kredits von 40 Millionen US$ abgelehnt und damit den Empfehlungen des eigenen Managements widersprochen, das sich mit der chinesischen Regierung schon längst geeinigt hatte. Die chinesische Regierung verurteilte scharf den "politischen Druck" auf die Weltbank und will das Projekt jetzt selbst finanzieren. | |||
aufgenommen: So., 9.7.2000 |
Quelle: World Bank News Release 2001/004/EAP; BBC News, 7.7.00 |
Indonesien | 6./7.7.00 | Massaker auf Molukken |
1888 |
Waai (bei Ambon, Insel Ambon): Mindestens 22 Menschen sind bei einem Angriff auf ein hauptsächlich von Christen bewohntes Dorf getötet worden, 60 wurden verletzt, hunderte Gebäude verbrannten. Einige hundert islamischer Kämpfer überfielen das Dorf von drei Seiten aus an zwei aufeinanderfolgenden Tagen mit Granaten und Gewehren. Einige Tausend Dorfbewohner flohen in den Dschungel. Dies war der schlimmste Ausbruch von Gewalt seit der Ausrufung des Notstandes auf den Molukken (s.a. 1868). Allerdings sind in und bei Ambon allein in der letzten Woche schon 40 Menschen bei Zusammenstößen zwischen Christen und Moslems getötet worden. Drei indonesische Christenführer sind z.Z. in Genf, um die UN um Hilfe zu bitten, weil die indonesischen Behörden nicht in der Lage oder Willens seien, der Gewalt Einhalt zu gebieten. Einer von ihnen beschuldigte die indonesische Armee, nichts zum Schutz des Dorfes getan zu haben. | |||
aufgenommen: So., 9.7.2000 |
Quelle: BBC News, 8.7.00 |
Thailand | Rasi Salai-Staudamm |
1885 | |
Beim Kampf um den Rasi Salai-Staudamm können die Staudammgegner (s.a. 1778) einen Teilerfolg verzeichnen: Der Wissenschaftsminister hat angeordnet, daß alle sieben Schleusen für die nächsten zwei Jahre geöffnet werden, damit sich der Boden erholen kann. Eine Ministeriumsbehörde soll in dieser Zeit die Entschädigungsfragen regeln und mehrere Universitäten sollen aufgefordert werden, Umweltverträglichkeitsstudien zu erstellen. | |||
aufgenommen: Fr., 7.7.2000 |
Quelle: Bangkok Post, 7.7.00 |
Indonesien | 6.7.00 | Tote auf Kalimantan |
1884 |
Im Distrikt Kumai (Zentralkalimantan) sind bei Zusammenstöße zwischen Einheimischen und Binnenmigranten von der Insel Madura mindestens vier Menschen getötet worden. In den letzten Jahren kam es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den Zuwanderern und den Alteingessenen (s.a. 832). 1997 waren die Maduresen Ziel von Angriffen in Westkalimantan, bei denen Hunderte getötet und Zehntausende der Zuwanderer vertrieben wurden. | |||
aufgenommen: Fr., 7.7.2000 |
Quelle: The Jakarta Post, 7.7.00 |
China | 7.7.00 | Razzia gegen Schwulensauna |
1883 |
Guangzhou: Bei einer Polizeirazzia in einer Schwulensauna wurden 37 Männer unter dem
Vorwurf der Prostitution festgenommen. Präsident Jiang Zemin hat die Justizorgane
aufgerufen "auf abstoßende soziale Phänomene loszuschlagen" (s.a. 1841); in einer
dreimonatigen Kampagne soll der Prostitution (und anderen "sexuellen Aktivitäten" wie
z.B. Striptease), dem Spielen und Drogenkonsum in Freizeiteinrichtungen wie Karaoke-Bars, Nachtclubs oder Saunen der Garaus gemacht werden (China Daily, 7.7.00). Die Polizei behauptet, die Razzia in Guangzhou hätte nicht wegen der Schwulen stattgefunden, sondern weil in der Sauna Prostitution stattgefunden hat. Das Nachlassen der sozialen Kontrolle in China in den letzten Jahren hat den Schwulen größere Freiheiten gebracht, aber es gibt noch jede Menge Diskriminierungen und Belästigungen durch Behörden. (s.a. 1260) | |||
aufgenommen: Fr., 7.7.2000 |
Quelle: BBC News, 7.7.00 |
Südkorea | 5.7.00 | Streiks dauern an |
1882 |
Die Streiks im Lotte Hotel und im Swiss Grand (1875) dauern an. Seit dem Polizeieinsatz
im Lotte halten die Beschäftigten ein Dauer-Sit-in vor der Myongdong Kathedrale in Seoul
ab. Die Belegung des 1400-Zimmer-Hotels liegt derzeit bei 17%; vor dem Streik waren es
90%. Auch im Swiss Grand, das 2500 Zimmer hat, ist die Belegung um 30%
zurückgegangen; dort sind 230 ArbeiterInnen im Streik. Auch die Beschäftigten der Nationalen Krankenversicherung (1877) kämpfen weiter; sie veranstalten tägliche Demos. | |||
aufgenommen: Do., 6.7.2000 |
Quelle: Chosun Ilbo, The Korea Times, 6.7.00 |
Philippinen | 4.7.00 | Triumph-ArbeiterInnendemo |
1881 |
Manila: Ca. 30 ArbeiterInnen des internationalen Unterwäschekonzerns Triumph (s.a. 1600, 1101) demonstrierten zum Arbeitsministerium. Sie fordern eine Lohnerhöhung um 100 Peso/Tag (DM 4,68) und bessere Arbeitsbedingungen. Da die DemonstrantInnen (Frauen und Männer) am Oberkörper außer BHs fast nichts anhatten, erregte die kleine Aktion beträchtliche Aufmerksamkeit. Als Zeichen ihres Protestes verbrannten die ArbeiterInnen eine gigantische Nachbildung des in der Fabrik produzierten "Millenium-BHs". | |||
aufgenommen: Mi., 5.7.2000 |
Quelle: BBC News, 5.7.00 |
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15. Juli 2000