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Malaysia | 9.7.11 | Demo trotz scharfer Repression |
7300 |
Kuala Lumpur: Seit Wochen versucht die Polizei durch Massenverhaftungen die Durchführung der Demonstration für faire Wahlen zu verhindern. Mehr als 200 Menschen waren schon bis gestern festgesetzt. Kuala Lumpur ist praktisch abgeriegelt, alle Zufahrtsstraßen wurden kontrolliert. Nach letzten Informationen hat die Polizei mehr als 600 festgenommen. Sie setzt Schlagstöcke und Tränengas ein. Dennoch haben sich bis jetzt an die 10 000 versammelt. Zur Demo aufgerufen hat ein breites Bündnis von Organisationen unter dem Namen "Bersih" ("Sauber"). Die Leute rufen "Reformasi" und "Hidup Rakyat" ("lang lebe das Volk"). Die Operation der Polizei läuft unter dem Namen "Bersih ausradieren". Siehe auch 5709. | |||
aufgenommen: Sa., 9.7.2011 |
Quelle: Yahoo! News Singapore, ChannelNewsAsia, The Straits Times, Bloomberg, Free Malaysia Today, Bernama, 9.7.11 |
Indonesien | 8.7.11 | Streik bei Freeport geht weiter |
7299 |
Timika: Der ursprünglich nur für eine Woche angesetzte Streik bei der Grasberg-Mine von Freeport (7295) wird weitergeführt. Die Gewerkschaft will jetzt, daß der Chef von Freeport kommt. Die Arbeiter verlangen Lohnerhöhungen. Laut Gewerkschaft ruht die Arbeit auf/in der Mine vollständig. | |||
aufgenommen: Sa., 9.7.2011 |
Quelle: BBC News, 6.7., Yahoo! News Singapore, 8.7.11 |
Philippinen | 3.7.11 | Protest gegen Hanjin |
7297 |
Manila: Etwa 300 beteiligten sich an einem Protestcaravan gegen die miesen Arbeitsbedingungen bei der Hanjin Werft (siehe auch 7289). Sie zogen erst zur koreanischen Botschaft, dann zum Arbeitsministerium. Beim Versuch, zur Werft selbst vorzudringen, wurden sie von Polizei gestoppt. Dann hielt ein katholischer Bischof eine Messe an der Straße. | |||
aufgenommen: Mi., 6.7.2011 |
Quelle: Sun Star Pampanga, 6.7.11 |
Südkorea | 5.7.11 | Streik bei GM Korea |
7296 |
In drei Werken von General Motors Korea (Bupyeong, Gunsan und Changwon) (4263) streikten die Arbeiter 6 Stunden lang. Sie fordern höhere Löhne und einen Jahresbonus. Sie wollen eine Erhöhung um 150611 Won, GM bietet 68828 Won (~45 €) an. | |||
aufgenommen: Mi., 6.7.2011 |
Quelle: Just-Auto.com, 6.7.11 |
Indonesien | 4.7.11 | Streik bei Freeport |
7295 |
Timika, West Papua: Mindestens 7000 Arbeiter der Grasberg Mine der PT Freeport Indonesia (6592) sind in Streik getreten. Sie verlangen mehr Geld ("Freeport zahlt überall in der Welt deutlich mehr") und protestieren gegen die Entlassung von Mitgliedern der Gewerkschaftsführung, diese gehört zur früheren Staatsgewerkschaft SPSI. Die Gewerkschaft sagt, durch diese Entlassungen könne gar nicht mehr verhandelt werden. Eine andere Gewerkschaft, die von sich behauptet, die Papuas unter den Arbeitern zu vertreten, hat ihre Mitglieder aufgerufen, weiter zu arbeiten. Ein Marsch von Streikenden wurde von der Polizei aufgehalten. | |||
aufgenommen: Mo., 4.7.2011 |
Quelle: Fajar, Yahoo! News Singapore, Media Indonesia, The Strait Times, 4.7.11 |
Hong Kong | 1.7.2011 | Jahrestag |
7294 |
s.a. 6454, 6004: Wie jedes Jahr gab es am Jahrestag der Rückgabe der ehemaligen britischen Kolonie an China (1.7.1997) eine Demo. Die Organisatoren sagen, dass diesmal 218 000 teilnahmen, laut Polizei waren es 54 000. Es ging gegen steigende Immobilien/preise/Mieten, zunehmende soziale Ungleichheit und den Regierungsvorschlag, freiwerdende Parlamentssitze nicht durch Nachwahlen zu besetzen, sondern anhand der Ergebnisse vorheriger Wahlen. Nach dem Ende der Demo gab es Rangeleien zwischen der Polizei und Demonstranten, die noch bleiben wollten. Vorübergehend wurden über 200 festgenommen. | |||
aufgenommen: So., 3.7.2011 |
Quelle: Yahoo! News, 2./3.7.2011 |
China | 28.6.2011 | Veteranenprotest |
7292 |
Kunming (Provinz Yunnan): Ca. 800 ehemalige Armeeoffiziere versammelten sich vor der Stadtverwaltung. Sie hatten Transparente dabei, auf denen sie der Kommunistischen Partei zum 90. Jahrestag ihrer Gründung (am 1.7.) gratulierten und protestierten gleichzeitig gegen unfaire Behandlung, forderten besser Sozialleistungen und Bedingungen. Ein Offizier sagte, dass landesweit solche Proteste von Organisationen des pensionierten Militärpersonals durchgeführt werden. (s.a. 6407, 4624) | |||
aufgenommen: Fr., 1.7.2011 |
Quelle: Radio Free Asia, 29.6.2011 |
Südkorea | 28.6.2011 | Kranbesetzung fortgesetzt |
7291 |
Busan, s.a. 7289: Die Gewerkschaftsführung beim Schiffbauunternehmen Hanjin Heavy Industries and Construction hat zwar den Streik für beendet erklärt, aber die Gewerkschafterin, die seit fast einem halben Jahr einen Kran auf der Weftbesetzt hält, macht weiter (s.a. 7132). Ihrer Kranbesetzung haben sich inzwischen 12 weitere Gewerkschaftsmitglieder angeschlossen, auch wenn das Management heute die Stromversorgung gekappt hat. Die Gewerkschaftsführung hat das Ende des Streik als unumgänglich bezeichnet, um enormen Geldbußen für die Teilnehmer zu entgehen. | |||
aufgenommen: Mi., 29.6.2011 |
Quelle: The Hankyoreh, 29.6.2011 |
Südkorea | 27.6.2011 | Bankstreik |
7290 |
s.a. 7251: Die SC First Bank (gehört zur britischen Standard Chartered Plc) will statt des bisherigen Lohnsystems, das auf Betriebszugehörigkeit basiert, ein leistungsabhängiges Lohnsystem einführen. Dagegen trat die Gewerkschaft heute in den unbefristeten Streik. Sie sagt, das neue Lohnsystem diene lediglich der Lohnkostenreduzierung. Die Hälfte der 6500 Bankangestellten sind Gewerkschaftsmitglieder. 2900-3000 davon nahmen an einer Gewerkschaftskundgebung in Sokcho (213 km von Seoul entfernt) teil. | |||
aufgenommen: Di., 28.6.2011 |
Quelle: Yonhap, 27.6.2011 |
Südkorea | 27.6.2011 | Gewerkschaftsführung beendet Streik |
7289 |
Busan, s.a. 7132: Beim Schiffsbauunternehmen Hanjin Heavy Industries and Construction hat die Gewerkschaft ein Abkommen über die Beendigung des seit Dezember 2010 andauernden Streiks unterzeichnet. Das Abkommen hat vier Hauptpunkte: Alle gegenseitigen Klagen und Petitionen werden zurückgezogen; die Schadensersatzforderungen wegen der durch den Streik verursachten Schäden werden minimiert; die entlassenen Arbeiter bekommen Abfindungen; die Gewerkschaft ist dafür verantwortlich, die Kranbesetzung einer Gewerkschafterin zu beenden. Der Grund des Streiks (Entlassungen) bleibt jedoch bestehen, das Unternehmen will über die Wiedereinstellung von 170 Entlassenen jedoch weiterverhandeln. Weil lediglich die Gewerkschaftsführung, aber nicht die Basis, dem Abkommen zugestimmt hat, widersetzten sich 60 bis 70 Gewerkschafter und weigerten sich, das Fabrikgelände zu verlassen. Das Gericht schickte hunderte private Sicherheitskräfte, um die Fabrikbesetzer zu entfernen, die sich teilweise an einen Kran gebunden hatten. | |||
aufgenommen: Di., 28.6.2011 |
Quelle: Korea Times, 27.6.2011, Joong Ang Ilbo, 28.6.2011, |
Südkorea | 22.6.2011 | Bambusspeere |
7286 |
Asan, s.a. 7244: Seit der Räumung der Fabrikbesetzung beim Autoteilezulieferer Yoosung wird von Arbeitern produziert, die nicht in der Gewerkschaft sind (plus angeblich 80 Gewerkschaftern), mit 85 Prozent der Kapazität. Die Gewerkschafter sind ausgesperrt. Die Ausgesperrten fordern ihre Jobs zurück. Seit 15. Juni versuchen sie in die Fabrik einzudringen, es kam dabei zu einem Scharmützel mit unternehmensfreundlichen Beschäftigten, bei dem 24 Beteiligte verletzt wurden. Am 22.6. versuchten 1100 Ausgesperrte mit Bambusspeeren und Eisenrohren bewaffnet, das Haupttor zu stürmen. Unterstützt wurden sie dabei von 800 Gewerkschaftern der Bau- und Metallgewerkschaft. Es gelang trotzdem nicht, die 1500 Mann Riotpolizei zu überrennen. 108 Polizisten und 18 Gewerkschafter mußten nach dem Zusammenstoß ins Krankenhaus. | |||
aufgenommen: Fr., 24.6.2011 |
Quelle: Dong-A Ilbo, 24.6.2011, Korea Times, 23.6.2011, |
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9. Juli 2011