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Südkorea | 14.3.23 | Tief verwurzelter Teufel | 11420 |
Die derzeitige Regierung hat den Gewerkschaften den Krieg erklärt. Vor allem die KCTU sei ein Teufel und Helfer des Regimes in Nordkorea. So behauptet es jedenfalls der Geheimdienst und die Polizei, die entsprechende Dokumente gefunden haben wollen. Tatsächlich wurden in diesen Jahr schon etliche Gewerkschaftsbüros gerazzt, so am 28.1.23 bei beiden großen Gewerkschaftsdachverbänden - und vor allem bei ihren Mitgliedsorganisationen, die auf den Baustellen organisieren. So auch heute in Seoul, wo nicht nur Büros, sondern auch die Wohnungen von Funktionären durchsucht worden sind. Neben dem Versuch, den LKW-Fahrerstreik im Dezember 22 zu unterdrücken (11364, 11361), zeigt das, worum es wirklich geht: Der Einfluß der Gewerkschaften auf die Baustellen ist zu hoch. Deshalb sucht die Polizei vor allem Beweise für "illegale gewaltsame Aktivitäten" der Gewerkschaften dort. So hätten dort die Firmen Gewerkschafter einstellen müssen (17 % der Verbrechen), mußten vollzeittätige Gewerkschafter bezahlen (17 %) oder Gebühren für die Krane zahlen (17 %). Die Polizei hat darüber hinaus mehr als 2100 ArbeiterInnen erwischt, die entweder höhere Löhne verlangt, oder Arbeit verweigert oder darauf gedrungen haben, dass nur Gewerkschafter eingestellt werden. Insgesamt organisieren beide Gewerkschaftsverbände etwa 3 Millionen, das sind aber nur 14 % der Beschäftigten. | |||
aufgenommen: Di., 14.3.2023 | Quelle: The Korea Herald, The Korea Times, 14.3.23 |
Indonesien | 13.3.23 | Studiengebühren | 11419 |
Yogyakarta: StudentInnen der UGM (Universitas Gadjah Mada, 4648, 1655) demonstrierten gegen den Plan des Rektors, Zulassungsgebühren einzuführen. Die UGM ist nicht nur eine der besten Unis im Land, sondern auch eine mit den höchsten Studiengebühren. Deshalb wehren sich die StudentInnen gegen die Einführung zusätzlicher Gebühren. | |||
aufgenommen: Di., 14.3.2023 | Quelle: Kompas, 14.3.23 |
Indonesien | 13.3.23 | Demo | 11418 |
Jakarta: 2000 folgten dem Aufruf der Arbeiterpartei und verschiedener Gewerkschaften zu einer Demo gegen das "Omnibus"-Gesetz (10855). Das heißt zwar nicht mehr so, nachdem es vom Verfassungsgericht für illegal beurteilt wurde. Es wurde allerdings von der Regierung als Erlass erneut in Kraft gesetzt. Es ist ein Investitionserleichterungsgesetz, das viele Errungenschaften im Arbeitsrecht abschafft oder kürzt, so zum Beispiel die Höhe der Abfindungen bei Massenentlassungen. Daneben wurde aber auch die Verabschiedung einer Gesetzesvorlage gefordert, die die Lage der HaushelferInnen regelt und gewissen Schutz garantiert. | |||
aufgenommen: Mo., 13.3.2023 | Quelle: Detik.com,Tempo, 13.3.23 |
Philippinen | 6.3.23 | Jeepneys streiken | 11417 |
Mehr als 100 000 Fahrer von Jeepneys (10594, 9997) im ganzen Land sind in Streik getreten. Sie wehren sich gegen die Absicht der Regierung, alte Fahrzeuge aus dem Geschäft zu drängen. Dazu sollen landesweit neue Konzessionen mit Bedingungen ausgegeben werden. Die Fahrer sagen, sie könnten sich neue Fahrzeuge nicht leisten, die seien viel teurer. Nicht alle Fahrerverbände beteiligen sich am Streik. In Manila sollen mehrere Routen ganz ausgefallen sein; während die Behörde von weniger als 10 % Streikbeteiligung spricht. | |||
aufgenommen: Mo., 6.3.2023 | Quelle: The Philippine Star, 6.3.23 |
Thailand | 2.3.23 | 42 Tage Hungerstreik | 11416 |
Bangkok: 200 demonstrierten vor dem obersten Gericht in Solidarität mit zwei jungen Frauen, die dort ihren Hungerstreik fortsetzen, der seit 42 Tagen andauert. Die beiden Frauen begangen ihren Hungerstreik, um die Freilassung von 16 Gefangenen zu erreichen, die wegen den Protesten 2020 gegen die Militärregierung und den König vor Gericht stehen. Inzwischen sind 13 auf Kaution freigelassen worden. Die Hungerstreikenden wollen auch die freikriegen, außerdem fordern sie die Abschaffung der Gesetze zur Majestätsbeleidigung. | |||
aufgenommen: Do., 2.3.2023 | Quelle: Bangkok Post, 2.3.23 |
Indonesien | 28.2.23 | Immer noch "Omnibus" | 11415 |
Jakarta: In strömendem Regen demonstrieren erneut 10 000 gegen das Investitionserleichterungsgesetz, das früher als "Omnibus Law" (11320, 10855) bezeichnet worden war und als solches vom Verfassungsgericht als illegal verurteilt worden ist. Inzwischen ist es praktisch als Regierungserlass wieder in Kraft gesetzt. Aufgerufen hatten Gewerkschaften und Bauernorganisationen. Die Demo findet vor dem Parlament statt, das durch Stacheldraht gesichert worden ist. Die Hauptforderungen der DemonstrantInnen sind: Abschaffung dieses Präsidentenerlasses, Verbot der Leiharbeit, Beendigung der Liberalisierung im Bereich der Landwirtschaft, freie Bildung und Beendigung der Kriminalisierung von Protesten. | |||
aufgenommen: Di., 28.2.2023 | Quelle: Detik.com, Kompas, CNN Indonesia, 28.2.23 |
Indonesien | 17.2.23 | Tränengas gegen Fußballfans | 11409 |
Semarang: Die Polizei hat wohl nix gelernt. Im Oktober 22 war es bei einem Tränengaseinsatz im Stadion von Malang zu einer Massenpanik gekommen, bei der 135 Menschen ums Leben gekommen sind (11325). Jetzt wurden erneut Wasserwerfer und Tränengas gegen Fußballfans eingesetzt. Für das Derby der Liga 1 zwischen Semarang und Solo waren zwar Tickets verkauft worden, die Polizei wollte aber keine Zuschauer. Als Hunderte versuchten, ins Stadion zu kommen, kam es zu heftigen Straßenschlachten. Die Fans warfen Steine auf die Bullen; die setzte ihre üblichen Mittel ein. Über Verletzte ist nichts bekannt. | |||
aufgenommen: So., 19.2.2023 | Quelle: The Jakarta Post, 18.2.23 |
Philippinen | 17.2.23 | Barrikade gegen Bergbau | 11408 |
Mit ausdrücklichem Bezug auf die Aktionen der Leute von der Insel Sibuyan, die eine Bergbaufirma mit einer Blockade gestoppt haben (11397), haben jetzt auch Einwohner von Brook's Point, Palawan eine Blockade gegen die Ipilan Nickel Co. errichtet. Die hatte mit ihren Aktivitäten weiter gemacht, obwohl die lokale Verwaltung das verboten hat. | |||
aufgenommen: Sa., 18.2.2023 | Quelle: Philippine Daily Inquirer, 18.2.23 |
China | 15.2.23 | Proteste | 11407 |
Erneut (11401) haben Hunderte gegen die Kürzungen bei der Krankenversicherung protestiert. Erstmals in Dalian, aber auch wieder in Wuhan. Es waren vor allem ältere Leute. In beiden Städten gab es große Aufgebote von Polizei und Staatsschutz, die auch versucht hatten, Rentner in ihren Quartieren einzuschließen. | |||
aufgenommen: Do., 16.2.2023 | Quelle: Hong Kong Free Press, Radio Free Asia, 15.2.23 |
Indonesien | 14.2.23 | Elektriker | 11406 |
Jakarta: Hunderte GewerkschafterInnen, die beim staatlichen Stromversorger PT Perusahaan Listrik Negara (PLN) arbeiten, demonstrierten vor der Hauptverwaltung. Es waren vor allem Leute, die für die verschiedenen Tochterfirmen der PLN arbeiten, wie zum Beispiel Zählerableser (9317), Reparatur der Nieder- und Mittelspannungsnetze etc. Meist sind es LeiharbeiterInnen. Sie fordern die Festeinstellung bei den entsprechenden Firmen. | |||
aufgenommen: Di., 14.2.2023 | Quelle: Analis News, 14.2.23 |
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14. März 2023