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Taiwan | 29.1.01 | Selbstverbrennung gegen AKW |
2278 |
Bei Kundgebungen von AKW-Gegnern vor dem Parlament und in einer Universität haben sich zwei Männer mit Petroleum übergossen und angezündet. Beide sind verletzt, aber in stabilem Zustand. Das Parlament will eine Entscheidung der Regierung vom Oktober letzten Jahres rückgängig machen, den Bau eines AKWs, der zu einem Drittel bereits vorangeschritten war, nicht weiterzuführen. Das Projekt wurde vor den Wahlen im März 2000 begonnen, als die jetzige Parlamentsmehrheit auch noch die Regierung stellte. Auch aufgrund jahrelanger Proteste (831) (und der Erdbeben) hatte die jetzige Regierung den "endgültigen" Baustopp verfügt. | |||
aufgenommen: Di., 30.1.2001 |
Quelle: South China Morning Post, Business Day, 30.1.01 |
Osttimor | 29.1.01 | UN-Beschäftigte protestieren gegen Gehaltskürzung |
2277 |
200 (ausländische) Beschäftigte der UN-Verwaltung haben eine Petition unterzeichnet, mit der sie gegen die Kürzung der Unterhaltskostenzulage/Auslösung von $109 auf $95 (pro Tag) protesieren. "Viele müssen jetzt auf ihre Gehälter zuhause zurückgreifen", so der Initiator der Petition. Etwa 2000 UN-Leute bekommen diese Zulage. Die einheimischen Beschäftigten der UN bekommen sie nicht; sie erhalten durchschnittlich insgesamt weniger als $20 (siehe dazu: Employment and Unemployment in East Timor). | |||
aufgenommen: Di., 30.1.2001 |
Quelle: Yahoo! Singapore Finance, 30.1.01 |
Indonesien | 28., 29.1.01 | Demos für und gegen Gus Dur |
2274 |
Während Unterstützer des Präsidenten Abdurrahman Wahid (Gus Dur) das Gelände des Parlaments in Jakarta besetzt halten, hat die Polizei Knüppel und Tränengas gegen 10 000 Demonstranten eingesetzt, die versuchen, die Tore zum Gelände zu durchbrechen. Diese Demos richten sich gegen den Präsidenten, dem Korruption vorgeworfen wird (2257). Heute will das Parlament in nichtöffentlicher Sitzung die Ergebnisse einer Untersuchungskommission beraten. Gus Dur hat letzte Woche eine Befragung durch die Kommission abrupt abgebrochen und damit gedroht, seine Unterstützer aus dem ganzen Archipel zu Riesendemos nach Jakarta zu rufen. | |||
aufgenommen: Mo., 29.1.2001 |
Quelle: div., 29.1.01 |
Thailand/Jordanien | Arbeiter angeschmiert |
2273 | |
Über 700 thailändische ArbeiterInnen, die zum Arbeiten nach Jordanien gegangen sind, versuchen nach Hause zurückzukehren, weil sie von den Arbeitsvermittlern reingelegt worden sind. Die Vermittlungsagenturen hätten ihnen eigentlich gegen saftige Gebühren (DM 6000 bis DM 14 000 pro Person) Arbeit in der Landwirtschaft verschaffen sollen, dies aber nicht getan. (s.a. 2043) | |||
aufgenommen: So., 28.1.2001 |
Quelle: Bangkok Post, 28.1.01 |
Indonesien | 25.1.01 | Shangri-La |
2272 |
Jakarta: Einige hundert Angestellte des Shangri-La-Hotels demonstrierten vor dem Hotelgebäude und drohten mit dessen Besetzung, falls die 420 Gewerkschaftsmitglieder, die wegen eines Streiks entlassen wurden, nicht wieder eingestellt werden. (s.a. 2238) Das Hotel ist allerdings seit dem Streik sowieso geschlossen. Die Hotelleitung soll angeblich z.Z. Leiharbeiter als Streikbrecher anheuern, um das Hotel wieder eröffnen zu können. | |||
aufgenommen: Fr., 26.1.2001 |
Quelle: Jakarta Post, 26.1.01 |
Indonesien | 25.1.01 | Anti-Gus Dur-Demos |
2271 |
(s.a. 2257) Insgesamt einige tausend Demonstranten forderten in verschiedenen Städten den Rücktritt des Präsidenten Abdurrahman Wahid ("Gus Dur") wegen dessen angeblicher Verwicklung in zwei Korruptionsskandale. In Jakarta versammelten sich einige Hundert im Parlamentsgebäude, um dem mit der Aufklärung der Skandale (Buloggate, Bruneigate) befaßten Kommittee Rückhalt zu geben. In Pekanbaru (Riau, Sumatra) demonstrierten hunderte Studenten beim Provinzparlament. In Solo (Zentraljava) errichteten Studenten mit brennenden Reifen eine Straßenblockade. Proteste gab es auch in Bandung (Westjava) und in Makassar (Sulawesi). | |||
aufgenommen: Do., 25.1.2001 |
Quelle: Jakarta Post, 25.1.01 |
Indonesien | 22.1.01 | Streiks... |
2269 |
Semarang: Der Chef der PT Kongo (2261), die seit einigen Tagen bestreikt wird,
hat jetzt "entschieden", die Fabrik dicht zu machen. Er wäre ja noch bereit gewesen, 20%
Lohnerhöhung zu zahlen, aber die 450 ArbeiterInnen fordern 22 bis 26% plus Zulagen plus
die Übernahme aller LeiharbeiterInnen in ein festes Arbeitsverhältnis. (Suara Merdeka) Bandung: 400 Beschäftigte des Krankenhauses RS Immanuel (1084) demonstrierten gegen die Einschüchterungsversuche der Geschäftsleitung gegenüber einigen Gewerkschaftern. Sie forderten erneut die Einhaltung von Arbeitsgesetzen (wie Überstundenzulagen, Menstruations- und Schwangerschaftsurlaub) und die Anstellung der Tagelöhner im Reinigungs- und Pförtnerbereich. (Pikiran Rakyat) In Muaraenim, Südsumatra, besetzten Beschäftigte der Zeitarbeitsfirma PT Adiputra Dewasa Jaya (2251) das Gebäude der Bezirksregierung und forderten die Bezahlung der ausstehenden 6 Milliarden Rp Lohn an knapp 400 Arbeiter. (Sriwijaya Post) | |||
aufgenommen: Di., 23.1.2001 |
Quelle: div., 23.1.01 |
Südkorea | 18.1.01 | Dacom-Streik beendet |
2262 |
Nach 72 Tagen Streik bei Dacom (2212), der Telekommunikationstochter von LG, haben die Gewerkschafter entschieden, nächsten Freitag wieder zu arbeiten. Sie gehen jetzt davon aus, daß die Firma darauf setzt, daß sich der Streik verläuft (und sie dabei vielleicht auch billig Beschäftigte loswerden kann). | |||
aufgenommen: Sa., 20.1.2001 |
Quelle: Chosun Ilbo, 19.1.01 |
Indonesien | 18., 19.1.01 | Streiks, Straßenblockade |
2261 |
Semarang: Hunderte ArbeiterInnen von PT Kongo und PT Rotra Buana Wood streikten
u.a. für Lohn entsprechend dem Regionalen Mindestlohn, Lohnfortzahlung bei Krankheit,
Schwangerschaft, Menstruation und Freistellung durch die Firma (Suara Merdeka, 19.1.). Tangerang: 6000 ArbeiterInnen der Schuhfabrik PT Prima Inreksa Industri (produziert für Adidas - s.a. 2071, 2021) demonstrierten vor dem Regionalparlament für die Bezahlung entsprechend dem neuen Regionalen Mindestlohn, mehr Schwangerschaftsurlaub und mehr Transportzulage. Außerdem fordern sie die Entlassung des Personalchefs (The Jakarta Post, 20.1.). Die Einwohner des Dorfes Baru in der Nähe von Pekanbaru blockieren seit Donnerstag ihre Hauptstraße und damit inzwischen 200 Holztransporter, die sonst täglich mehrmals durch das Dorf fahren. Die Straße ist trotz mehrmaligem Bitten (und schon zwei früheren Aktionen) immer noch nicht asphaltiert. Normalerweise kommt drei mal täglich ein Auto der beiden Firmen, denen die Holzlieferungen gehören, um Wasser zu spritzen. Als das aber ausblieb, verhinderten die Dorfbewohner den Staub auf ihre Weise. Am Rande der Blockade kam es zu kurzen Auseinandersetzungen zwischen Fahrern und Aktionsteilnehmern (Riau Pos, 20.1.) | |||
aufgenommen: Sa., 20.1.2001 |
Quelle: div. |
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31. Januar 2001