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Indonesien | 21.9.00 | Randale |
2040 |
Jakarta: Wieder gab es Zusammenstöße zwischen Polizei und Anti-Soeharto-Demonstranten (s.a. 2025). Nahe des Soeharto-Anwesens lieferten sie sich eine
Straßenschlacht, die Studenten setzten dabei Steine und Molotov-Cocktails ein. Zornige
Studenten stoppten ein offizielles Militärfahrzeug, ließen den Fahrer aussteigen und
fackelten das Auto dann ab. Berichte über Verletzungen gibt es nicht, aber 10 Studenten
wurden festgenommen. Jakarta: Weil es auf der Strecke Jakarta-Bekasi wegen mechanischen Problemen während eines Halts auf einem Bahnhof zu einem längeren Aufenthalt kam, randalierten ca. 100 wütende Passagiere. Es gab keine Verletzten, aber Türen, Fenster und Einrichtungen im Büro der Staatseisenbahn wurden beschädigt. | |||
aufgenommen: Fr., 22.9.2000 |
Quelle: Jakarta Post, 22.9.00 |
Philippinen | 21.9.00 | Demos |
2039 |
Anläßlich des 28. Jahrestages der Ausrufung des Kriegsrechts gab es Demonstrationen in verschiedenen Städten. In Manila demonstrierten militante und gemäßigte Gruppen, NGOs, Kirchengruppen, Abgeordnete und Prominente. Die lediglich 10 000 Teilnehmer sind eigentlich eine Enttäuschung. Die Hauptforderung war der Rücktritt von Präsident Estrada. Kleinere Demos gab es u.a. in Bacolod, Cebu und Iloilo. In Cotabato schlossen sich 400 Fahrer des Nahverkehrs mit der Forderung nach Erhöhung der Fahrgebühren den 1000 Demoteilnehmern an. Auf den Demos, z.B. in Davao (auf Mindanao), gab es auch Proteste gegen den Militarismus des Estrada-Regimes, v.a. die Kriegsführunng gegen die MILF (s.a. 1970, 1816) und die aktuelle Militäraktion gegen die Abu Sayyaf (s.a. 2030). | |||
aufgenommen: Fr., 22.9.2000 |
Quelle: Philippine Daily Inquirer, 22.9.00 |
Philippinen | 18./19.9.00 | Kommunistische Rebellen |
2038 |
Cotabato (19.9.): Bei einem Überfall auf eine Großfarm überrumpelten Mitglieder der
linken Guerillaorganisation New People's Army (NPA, s.a. 1973) vier Wachen und
erbeuteten deren Schußwaffen. (Mindanao Times) Manila (18.9.):12 Mitglieder der linken Organisation Kilusan para sa Pambansang Demokrasya (KPD) wurden verhaftet, als ihr Büro von Spezialeinheiten der Armee durchsucht wurde. Dabei wurden Waffen und Munition gefunden. Die verhaftete Generalsekretärin der Organisation sagt, die Waffen seien ihnen untergeschoben worden. Die KPD war gerade in der heißen Vorbereitungsphase der für 21.9. angekündigten Demo anläßlich des 28. Jahrstags der Ausrufung des Kriegsrechts auf den Philippinen. (The Philippine Star) | |||
aufgenommen: Do., 21.9.2000 |
Quelle: div., 21.9.00 |
Philippinen | 19.9.00 | Peso runter |
2036 |
Die philippinische Währung ist auf 45,8 Pesos zum Dollar gefallen. Dies ist ein neues Rekordtief. (Anfang 1996 ca. P 26,3 für US$1; Sept. 98: P 44,5; Jan. 00: P 40,5) Als Gründe werden drohende Ölpreiserhöhungen und die "Krise" in Mindanao (s.a. 1970) genannt. | |||
aufgenommen: Mi., 20.9.2000 |
Quelle: Sunstar, 20.9.00 |
Thailand | 17.9.00 | Arbeiterprotest |
2033 |
Bangkok: ArbeiterInnen der Firmen Thai Durable Textile Co (Thai Krieng, s.a. 1990) und Master Toys (im Besitz vom May Cheong Toy Products, s.a. 1695) demonstrierten gemeinsam vor einem Polizeirevier, auf dem jeweils einer ihrer Gewerkschaftsführer vernommen wurde. Die beiden Gewerkschafter wurden eine Stunde lang zu der Beschuldigung vernommen, sie seien bei einem Protest unberechtigt auf das Gelände des Arbeitsministeriums eingedrungen. Bei der Aktion damals forderten die ArbeiterInnen Abfindungen von ihren Firmen. | |||
aufgenommen: Mo., 18.9.2000 |
Quelle: Bangkok Post, 18.9.00 |
Südkorea | Sozialversicherung |
2032 | |
Da Rentenbeiträge und Versicherungen inzwischen auf fast 10% der Gesamtlohnsumme gestiegen sind, macht sich die Koreanische Unternehmervereinigung Sorgen um die Wettbewerbsfähigkeit der koreanischen Firmen. Im Vergleich zum letzten Jahr sind die Sozialbeiträge der Unternehmen um 13,3% gestiegen. Dies ist höher als die Zunahme der Löhne um 8,8%. Hauptverantwortlich sind die Steigerungen der Beiträge bei Nationalen Rentenfond, Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung (s.a. 1322, 1130), und Arbeitsunfallversicherung. | |||
aufgenommen: Mo., 18.9.2000 |
Quelle: Chosun Ilbo, 18.9.00 |
Thailand | 16.9.00 | Bauern gegen Gentechnik |
2031 |
Zum Abschluß des internationalen Marsches für Biovielfalt (2027) haben 1000 Bauern in Chiang Mai, unterstützt von Delegationen aus Malaysia, Kambodscha, Laos, Myanmar/Burma, Indonesien und von den Philippinen, gegen den Handel mit und die Forschung zu gentechnisch veränderten Organismen demonstriert. Sie forderten die USA auf, ihren Druck auf asiatische Regierungen, Gentechnik zu unterstützen, einzustellen. Ebenso wandten sie sich gegen das System des "geistigen Eigentums", das lokales Wissen und biologische Reserven zu Patenten und damit zu Privateigentum erklärt. Die thailändische Regierung wurde aufgefordert, die staatlichen Versuche einzustellen und die entsprechenden Aussaaten zu zerstören. Sie forderten außerdem die Kennzeichnung aller Produkte, die gentechnisch veränderte Bestandteile haben. | |||
aufgenommen: So., 17.9.2000 |
Quelle: The Nation, 17.9.00 |
Philippinen | 15.9.00 | Ölpreisproteste |
2029 |
Gut 1000 Riot-Polizisten waren aufgeboten, um die Blockade von Benzindepots in Manila zu verhindern. Die Benzinpreise in den Philippinen sind in diesem Jahr noch rascher gestiegen als anderswo, weil zu den gestiegenen Weltmarktpreisen auch alle Subventionen gestrichen worden sind. Entsprechend gab es auch viele Proteste, Streiks und Verkehrsblockaden (siehe z.B. 1895). Nachdem aber am Donnerstag in den Bürgerkriegsgebieten im Süden mehrere Bomben in Benzindepots hochgegangen sind (ein Toter), antwortete die Administration auf den Demoaufruf mehrerer linksgerichteter Organisationen mit der Mobilisierung der Polizei. Etwa 500 Menschen folgten dem Aufruf; zu ernsthaften Auseinandersetzungen oder Störungen kam es nicht. | |||
aufgenommen: Sa., 16.9.2000 |
Quelle: BBC News; The Freeman; SunStar; The Manila Times, 16.9.00 |
Thailand | 14.9.00 | Proteste |
2027 |
Loei (Nordthailand): Bauern, die sich auf dem "Langen Marsch für Biovielfalt" befinden,
haben vor der Bezirksverwaltung gentechnisch veränderte Baumwolle verbrannt, als
Protest gegen die vom Landwirtschaftministerium betriebene Versuchspflanzung dieser
Baumwolle. Mitglieder einer Bauernorganisation erstatteten bei der örtlichen Polizei
Anzeige gegen das thailändische Landwirtschaftsministerium und gegen den US-Agrarmulti Monsanto, wegen angeblich illegaler Einfuhr der Saat. Der Polizeichef nahm
die Anzeige entgegen, sagt aber, er braucht erst Beweise, daß hier gegen das Gesetz über
Pflanzenvarianten verstoßen wurde. Das Gesetz verbietet den kommerziellen Anbau von
Biotech-Pflanzen ohne Genehmigung. (BP) Fünfhundert bis 1000 Bauern aus neun Provinzen blockierten den Talingchan-Suphan Buri-Highway in Ayutthaya mit LKWs. Sie fordern von der Regierung die Anhebung der staatlich garantierten Reispreise und Senkung der hohen Ölpreise. (BP, TN) Samut Songkhram (100km südwestlich von Bangkok): Fahrer von Motorradtaxis, Motorrikschas und LKWs forderten vom Provinzgouverneur die Verbannung von korrupten Polizisten in den nächsten 24 Stunden. Die Fahrer haben die Schnauze voll von deren Erpressungen. (TN) (s.a 2004) | |||
aufgenommen: Fr., 15.9.2000 |
Quelle: Bangkok Post, The Nation, 15.9.00 |
Indonesien | 14.9.00 | Anti-Soeharto-Demo |
2025 |
Jakarta: Weil Ex-Präsident Soeharto zum zweiten Mal (s.a. 1999) zur Eröffnung seines Korruptionsprozesses (angeblich) krankheitsbedingt nicht antrat, lieferten sich Anti-Soeharto-Aktivisten eine Straßenschlacht mit der Polizei. 1000 Demonstranten waren in Richtung des Soeharto-Anwesens gezogen, sie forderten dessen Verurteilung. Beim Zusammenstoß setzten die Demonstranten Molotov-Cocktails und Steine, die Polizei Tränengas und Warnschüsse ein. Am Rande kam es auch zu Kämpfen zwischen Pro- und Anti-Soeharto-Demonstranten, die sich gegenseitig mit Steinen bewarfen. Als ein JP-Reporter mit einem Pro-Soeharto-Demonstranten sprach, erfuhr er, daß dieser Rp. 20 000 für die Demoteilnahme erhalten hatte. | |||
aufgenommen: Fr., 15.9.2000 |
Quelle: BBC News, 14.9., Jakarta Post 15.9.00 |
Thailand | 13.9.00 | Protestergebnisse |
2024 |
Bangkok: Die Hafenarbeiter beendeten ihren Streik, nachdem das Transportministerium
die Überprüfung der Ernennung zweier Topmanager der Hafenbehörde zugesagt hatte. (s.a.
2022) Bangkok: Der stellvertretende Transportminister versprach protestierenden Siedlern, die sich illegal entlang der Schienen der staatlichen Eisenbahn niedergelassen haben, daß die Bahnbehörde mit ihnen Pachtverträge über 30 Jahre abschließen wird. Zumindestens betrifft das diejenigen, die weiter als 40m von den Gleisen entfernt wohnen. Diejenigen, die näher als 40m an den Gleisen wohnen, bekommen nur Verträge über drei Jahre, die immer wieder erneuert werden müssen. Wenn die Bahn das Gelände zurück haben will, muß sie neue Bauplätze für die Betroffenen finden. Im letzten Jahr gab es etliche Proteste von Besetzern von bahneigenen Land, da die Bahn sie vertreiben wollte, um die Grundstücke kommerziell zu nutzen. (s.a. 814) | |||
aufgenommen: Do., 14.9.2000 |
Quelle: Bangkok Post, 14.9.00 |
Südkorea | 1. Halbjahr 2000 | Löhne und Produktivität |
2023 |
Laut den Statistiken des Finanz- und Wirtschaftsministeriums ist im ersten Halbjahr diesen Jahres die Arbeitsproduktivität (+10%) stärker gewachsen als die Löhne (+8,9%). Im zweiten Halbjahr 99 war das noch umgekehrt (s.a. 1738). | |||
aufgenommen: Do., 14.9.2000 |
Quelle: Korea Times, 14.9.00 |
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22. September 2000