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Südkorea | Wirtschaftsklima |
2379 | |
Im letzten Quartal 2000 ist die südkoreanische Wirtschaft im Vergleich zum dritten
Quartal um 0.4% geschrumpft, der erste Rückgang in einem Quartal seit dem zweiten
Quartal 1998, als die Asienkrise zuschlug (s.a. 2157). Deshalb war das Wachstum im Jahr
2000 auch "nur" 8,8%, im Jahr 1999 10,9%. Die Asian Development Bank warnte in einem
Bericht, daß sich das Wirtschaftwachstum in fünf asiatischen Ländern dramatisch
verlangsamen wird, als direkte Konsequenz der Schwäche der US-Wirtschaft. Die fünf
Länder sind Südkorea, Indonesien, Philippinen, Malaysia und Thailand. (BBC News, 21.3.01) Der koreanische Won ist im Vergleich zum US$ auf den niedrigsten Stand seit 28 Monaten gefallen, auf 1299,2 Won für einen US$. (The Korea Herald, 20.3.01) Die American Chamber of Commerce in Korea (Amerikanische Handelskammer in Korea) hat in ihrem Jahresbericht "Improving Korea's Business Climate" (Zur Verbesserung des koranischen Geschäftsklimas) betont, daß die "unkooperativen und feindseligen" Gewerkschaften in Südkorea Hindernisse für Investitionen aus dem Ausland und für die Unternehmensrestrukturierung sind (s.a. 2255). (Chosun Ilbo, 21.3.01) | |||
aufgenommen: Mi., 21.3.2001 |
Quelle: div. |
Malaysia | 20./21.3.01 | Ethnische Konflikte |
2378 |
Kuala Lumpur: 200 Personen, die meisten indischer Abstammung, demonstrierten vor
dem Parlament. Sie machten Premierminister Mahathir und seine Regierung für die
schlimmsten ethnischen Zusammenstöße seit drei Jahrzehnten verantwortlich (s.a. 2359),
bei denen vor zwei Wochen mindestens sechs Menschen getötet worden waren. Die
Demonstranten forderten ein Treffen mit dem Premierminister, um die sozialen und
wirtschaftlichen Probleme der Malaysier indischer Abstammung (drittgrößte ethnische
Gruppe in Malaysia) darzulegen. (The Times of India) Sporadisch kommt es immer wieder zu Übergriffen. Am 21.3. gab es z.B. im Bundesstaat Selangor zwei Überfälle von Jugendlichen malayischen Herkunft auf jeweils einen Mann indischer Abstammung. (Yahoo!News, Singapore) | |||
aufgenommen: Mi., 21.3.2001 |
Quelle: div., 21.3.01 |
Indonesien | Mitte März 01 | Eskalation im Aceh, Arbeiter ermordet |
2376 |
Nachdem ExxonMobil und ihr Joint-Venture mit der indonesischen Pertamina, die PT
Arun, die Produktion von verflüssigtem Erdgas eingestellt und ihre Leute abgezogen haben
(2357), hat die indonesische Regierung inzwischen 4000 Soldaten zum Schutz der Anlagen
abgestellt. Während in Banda Aceh weiterhin Verhandlungen über Teil-Waffenstillstände
laufen (2302), eskaliert der Krieg. Mindestens 14 Menschen sind am Wochenende
umgekommen. In Außenbezirken von Banda Aceh wurden 3 Zivilisten erschossen, von
denen das Militär behauptet, sie seien Mitglieder der GAM gewesen. Dies wird von der
GAM bestritten. Inzwischen gibt es Meldungen, daß die GAM gezielt gegen "nicht-Acehnesen" vorgeht, wie ihr Sprecher Abu Sofyan Daud am Sonntag angekündigt hat: "Sollte eine solche Militäroperation stattfinden, sind wir nicht länger für die Sicherheit von Nicht-Acehnesen verantwortlich" (The Jakarta Post, 19.3.01). Etwas widersprüchliche Meldungen gibt es über einen Angriff auf Arbeiter der Plantage PT Blang Simpo (Ost-Aceh). Einige Zeitungen (The Jakarta Post, Analisa, Suara Merdeka, 19.3.) zitieren einen Polizeibericht über einen Angriff von sieben bewaffneten Mitgliedern der GAM auf das Wohnheim der Arbeiter. Danach sollen die GAM-Leute die Anwesenden nach ethnischer Zugehörigkeit (Acehnesen, Minang (aus Westsumatra) und Javanesen) sortiert und dann die Javanesen gefesselt, abtransportiert und später unter einer Brücke erschossen haben - der Bericht bezieht sich auf Augenzeugen, die dem Massaker entkommen konnten. Später soll ein weiteres Kommando der GAM nocheinmal die Plantage heimgesucht und weitere Arbeiter ermordet haben. Sieben Arbeiter sind insgesamt ermordet worden. Andere Quellen (westliche Argenturen, siehe The Times of India, Yahoo! Singapore News, Business Day) sprechen von 4 Verletzten und drei Toten, die von 50 unidentifizierten Bewaffneten in Blang Simpo überfallen worden sind; ein nicht näher bekannter "Menschenrechtler" spricht von 4 Toten, die gefesselt unter einer Brücke gefunden worden sind. (CNN, 18.3.) | |||
aufgenommen: Mo., 19.3.2001 |
Quelle: div. |
Papua Neuguinea | Mitte März 01 | Soldatenprotest |
2375 |
Aus Protest gegen die geplante Reform der Streitkräfte (eine Reduzierung von 4150 auf 1900 Mann) haben 100 Soldaten die Murray-Barraks besetzt und sich mit schweren Waffen versorgt. Der Reformplan, inzwischen zurückgenommen, war aufgrund einer Empfehlung einer Commonwealth-Kommission entwickelt worden, die den Streitkräften von PNG internes Chaos und Unfähigkeit zur Selbstversorgung bescheinigt hatte. (Siehe auch 2044) | |||
aufgenommen: Mo., 19.3.2001 |
Quelle: South China Morning Post, The Sydney Morning Herald, The Post Courier, The National, 19.3.01 |
Südkorea | 17.3.01 | Proteste gegen General Motors |
2373 |
2000 Arbeiter und Studenten demonstrierten in Seoul erneut gegen die Massenentlassungen bei Daewoo Motor (2349) und gegen den von der Regierung beabsichtigten Verkauf an General Motors. Es kam zu Straßenschlachten mit der Polizei, die Demonstranten warfen Steine und Mollies (siehe 2344). Später kam es erneut vor einer Universität zu Auseinandersetzungen, dabei sollen 150 Mollies eingesetzt worden sein. Freitag früh hatte es schon Brandanschläge gegen die Hauptverwaltung von GM in Seoul gegeben, großer Schaden war aber nicht entstanden. | |||
aufgenommen: So., 18.3.2001 |
Quelle: Yahoo! Singapore News, 17.3.01 |
Indonesien | 17.3.01 | Shangri-La |
2372 |
Jakarta: (s.a. 2321) Das wegen Streik seit 22 Dezember 2000 geschlossene Hotel Shangri-La wurde heute wiedereröffnet. Das Management hatte anstelle der 500 Streikenden neue Leute eingestellt und bei der Arbeitsbehörde Kündigungsverfahren gegen die Streikenden eingeleitet. Der Streik wird von der Gewerkschaft SPMS geführt, während die zweite im Hotel vertretene Gewerkschaft auf Seiten des Managements steht. Wie angekündigt demonstrierten die Streikenden bei der Wiedereröffnung für die Rücknahme der Kündigungen und blockierten dabei die Straße. Dies nahm die Polizei zum Anlass, um mit Rattanstöcken auf die 300 Demonstranten einzuschlagen. Einige Demonstranten wurden dabei verletzt. | |||
aufgenommen: Sa., 17.3.2001 |
Quelle: Media Indonesia, 17.3.01, Jakarta Post, 18.3.01 |
Thailand | 14.3.01 | Knoblauchdemo |
2368 |
Mae Hong Son: Tausend Knoblauchbauern demonstrierten vor der Provinzverwaltung. Sie fordern von der Regierung das Subventionieren der Erzeugerpreise, da diese unter den Produktionskosten liegen. (s.a. 2339) | |||
aufgenommen: Do., 15.3.2001 |
Quelle: Bangkok Post, 15.3.01 |
China | 13.3.01 | Taxistreik |
2365 |
Lanzhou (Provinz Gansu): (s.a. 2361) 5000 streikende Taxifahrer umzingelten das Gebäude der Provinzregierung, so die Menschenrechtsorganisation Information Center for Human Rights und Democracy in China (Hong Kong). 300 Polizisten begannen, die Demonstranten zurückzudrängen, dabei wurden 20 Demonstranten verletzt, zehn weitere festgenommen. | |||
aufgenommen: Mi., 14.3.2001 |
Quelle: Inside China Today, Hkimail, 14.3.01 |
Indonesien | 13.3.01 | Demos |
2363 |
Jakarta: Wieder gab es Demos für (1500 beim Präsidentenpalast) und gegen (2000 Studenten beim Repräsentantenhaus) Präsident Wahid (s.a. 2360). Seine Anhänger fordern die Auflösung der Golkar-Partei (Regierungspartei während der Soeharto-Diktatur), der sie vorwerfen, ein mögliches Amtsenthebungsverfahren gegen Wahid in Gang gesetzt zu haben (s.a. 2291). Mittlerweile kündigte Armeestabschef General Endriartono Sutarto an, daß das Militär die Kontrolle übernimmt, falls die politische Situation weiter ins Chaos abgleitet. | |||
aufgenommen: Di., 13.3.2001 |
Quelle: The Jakarta Post, 13.3.01 |
China | 12.3.01 | Taxifahrerstreik |
2361 |
Lanzhou: Die meisten der 6700 Taxifahrer der Stadt im Nordwesten Chinas sind in einen zweitägigen Streik getreten. Sie blockierten Kreuzungen und demonstrierten vor der lokalen Verwaltung. Sie protestieren damit gegen diverse Gebühren und Abgaben, wie die für die jährliche Sicherheitsüberprüfung. Nach der Bezahlung dieser Abgaben verdient ein Taxifahrer gerade mal so viel wie ein Fabrikarbeiter, 800-900 Yüan im Monat. Beamte forderten die Fahrer auf, zehn Vertreter für Verhandlungen auszuwählen und dann nach Hause zu gehen, aber die Streikenden weigerten sich. (s.a. 1606, 439, 396) | |||
aufgenommen: Mo., 12.3.2001 |
Quelle: Yahoo!News Singapore, 12.3.01 |
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22. März 2001