< später | Aktuell | Archiv-Liste | früher >
Hong Kong | 18.2.01 | Protest gegen Ausbeutung der Obdachlosen |
2320 |
Etwa 300 Leute demonstrierten gegen die von der Regierung mitgetragene Über-Ausbeutung von Obdachlosen. Diese werden von z.T. illegalen Subunternehmern angeheuert, um für wenig Geld und lange Arbeitszeiten öffentliche Toilettenanlagen und anderes zu putzen. So erhalten sie oft für 14 Stunden Arbeit grade mal HK$ 100, weniger als die Hälfte von dem, was ein schlecht bezahlter Fast-Food-Arbeiter kriegt. Urlaub oder andere Vergünstigungen haben sie natürlich auch nicht. Anlaß für die Demo war die Vorstellung eines Regierungsplans, bei dem mit HK$ 8 Millionen die Obdachlosen "von der Straße geholt" werden sollen. Die Zahl der registrierten Obdachlosen ist um fast die Hälfte gestiegen, seit es bei der Sozialhilfe verschärfte Bedingungen gibt. (2304) | |||
aufgenommen: Mo., 19.2.2001 |
Quelle: South China Morning Post, 19.2.01 |
Nordkorea | 17.2.01 | Billigere Arbeiter für AKW-Baustelle |
2318 |
(Siehe 1795). Die nordkoreanischen Arbeiter auf der AKW-Baustelle von Shinpo-Kumho, die im April letzten Jahres einen Lohnstreik geführt haben, werden von der internationalen Korean Energy Development Organization (KEDO) durch 250 Arbeiter aus Usbekistan ersetzt, die sollen den gleichen Lohn wie die Nordkoreaner erhalten, nämlich US$110 pro Monat. Die 700 Südkoreaner, die auf der Baustelle arbeiten, kriegen 700 Dollar im Monat. | |||
aufgenommen: So., 18.2.2001 |
Quelle: The Dong-A Ilbo, Chosun Ilbo, 17.2.01 |
Südkorea | 17., 18.2.01 | Daewoo-Fabrik besetzt |
2317 |
Etwa 500 ArbeiterInnen haben die Daewoo-Fabrik in Pupyong besetzt, um gegen die Entlassung von weiteren 1750 Arbeitern zu protestieren. Nachdem Verhandlungen gescheitert waren, haben die Betroffenen die "lila Briefe" (Entlassungsschreiben) am Freitag erhalten. An diesem Tag war die Fabrik geschlossen, um Unruhen zu vermeiden. 50 zogen dann aber doch vor die Fabrik; es kam zu Auseinandersetzungen mit Riot-Polizei, als sie versuchten, das Tor zu öffnen, was ihnen schließlich gelang. Ein Arbeiter wurde schwer verletzt, Gewerkschaftsführer wurden verhaftet, 30 weitere werden per Haftbefehl gesucht. Die Zahl der Protestierenden wird immer größer, etwa 100 Leute sollen bewaffnet mit Eisenstangen, das Fabriktor bewachen, um es für ihre Kollegen offen zu halten, während draußen etwa 800 Polizisten aufgezogen sind. (2292, 2282, 2258) | |||
aufgenommen: So., 18.2.2001 |
Quelle: CNN News, The Korea Times, 18.2.01 |
Indonesien | 17.2.01 | 8 Tote bei Auseiandersetzungen in Kalimantan |
2316 |
Bei Auseiandersetzungen zwischen Dayaks und Immigranten von Madura sind in Zentral-Kalimantan ( bei der Stadt Sampit) mindestens 8 Menschen ermordet worden; mehrere Häuser wurden zerstört. (Siehe auch 2253, 1867, 810) | |||
aufgenommen: So., 18.2.2001 |
Quelle: The Jakarta Post, 18.2.01 |
Malaysia | 17.2.01 | Proteste |
2314 |
Nachdem am Dienstag, 13.2., eine Demonstration von 5000 Gegnern des Präsidenten in Kubang Pasu (Penang) von der Polizei mit Tränengas und Gummiknüppeln aufgelöst worden war, kam es am Samstag zu kleineren Demos in Kulim (Kedah) (300 bis 500 Teilnehmer) und in Kuala Lumpur (500 Teilnehmer) (s.a. 2263, 2235). | |||
aufgenommen: So., 18.2.2001 |
Quelle: The Times of India, CNN News, 18.2.01 |
Indonesien | 16.2.01 | Streiks, Demos |
2311 |
Sidoarjo (bei Surabaya): Hunderte ArbeiterInnen der PT Surya Kencana Rimba Nusantara
besetzten das Bezirksparlament, um gegen die Entlassung von 76 KollegInnen zu
protestieren. Diese sind seit drei Monaten beurlaubt und haben seither entgegen
gesetzlichen Vorschriften keinen Lohn gekriegt. (Surabaya Post) Bandung: Hunderte Arbeiterinnen der Wäschefabrik PT Mitas Firsta Garment streiken seit dem 15.2. für mehr Lohn. In Cilegon streiken tausende Arbeiter der PT Krakatau Steel u.a. für mehr Lohn. (Pikiran Rakyat) In Balikpapan streiken seit 14 Tagen die 75 Arbeiter der PT Liebherr, die für Kaltim Prima Coal (1971) schweres Räumgerät bereitstellt. Die Arbeiter fordern mehr Geld. (Suara Kaltim) In Medan streiken die Beschäftigten des Best Western Hotel Asean Indonesia für mehr Geld, gegen Korrution und andere Forderungen. Außerdem demonstrierten ArbeiterInnen der PT Raja Garuda Mas für Wiedereinstellung von KollegInnen. (Analisa) | |||
aufgenommen: Sa., 17.2.2001 |
Quelle: div., 17.2.01 |
Hong Kong | 13.2.01 | Blockaden beendet |
2308 |
( sa. 2306) Nach Intervention der Regierung setzten die Verladefirmen die neueingeführte Gebühr, die von den LKW-Fahrern bezahlt werden sollte, bis auf weiteres aus. Die Firmen planen jetzt die Einführung anderer Gebühren, die diesmal mit den Fahrern abgesprochen werden sollen. Ein Betreiber von Containerterminals (Hongkong International Terminals) hat vierzehn Speditionen und fünf Fahrer auf Unterlassung weiterer Blockaden und auf Schadensersatz verklagt. | |||
aufgenommen: Mi., 14.2.2001 |
Quelle: HKimail, 14.2.01, BBC News, 13.2.01 |
Hong Kong | 13.2.01 | Zwangsräumung |
2307 |
(s.a. 2141) Ein Vierteljahr nach der am Widerstand der Bewohner gescheiterten Zwangsräumung einer illegalen Siedlung, machte die Stadtverwaltung einen neuen Versuch. 100 Beamte von vier Behörden, ausgerüstet mit Bolzenschneidern und Brechstangen, beschützt von Polizisten, "überzeugten" die Anwohner zu gehen. Es blieb weitgehend friedlich. Mehr als 100 Bewohner weigern sich jedoch weiterhin. Ihnen wurde eine Woche Zeit gegeben, auszuziehen. | |||
aufgenommen: Mi., 14.2.2001 |
Quelle: Hkimail, South China Morning Post, 14.02.01 |
Hong Kong | 13.2.01 | LKW-Fahrer-Protest |
2306 |
(s.a. 2300) Die Blockaden der LKW-Fahrer im Containerhafen gehen in den fünften Tag. Gestern (12.2.) gab es einen kleinen Teilerfolg: eine der sechs Verladefirmen, die den Fahrern die neue, umstrittene Gebühr auferlegt hatten, machte einen Rückzug und verzichtete auf deren Bezahlung. | |||
aufgenommen: Di., 13.2.2001 |
Quelle: South China Morning Post, Inside China Today, 13.2.01 |
Hong Kong | 2000 | Obdachlose |
2304 |
Von Januar bis Dezember letzten Jahres ist die Zahl der auf der Straße schlafenden Obdachlosen von 858 auf 1259 gestiegen (+ 47%). Möglicherweise hat sich die Zahl sogar verdoppelt, da nicht alle Obdachlosen um Hilfe bitten. Dr. Wong, Professor für Sozialarbeit, macht dafür u.a. die neue Sozialpolitik verantwortlich (s.a. 599, 596), die Sozialhilfeempfänger zur Arbeitssuche verpflichtet. Außerdem seien die Löhne im Niedriglohnsektor in den letzten zwei Jahren um 30 bis 50 Prozent gefallen. Einige der Leute, die auf der Straße schlafen, machen das, um die Fahrkosten zur Arbeit zu sparen. Oft beantragen sie keine ergänzende Sozialhilfe, weil sie nicht stigmatisiert werden wollen. Seit im Juni 1999 das neue Sozialhilfeschema in Kraft getreten ist, ist die Zahl der Sozialhilfeempfänger ständig gesunken: von 235 650 im Juni 1999 auf 227 575 im letzten Monat. Am stärksten fiel die Zahl der arbeitslosen Sozialhilfeempfänger: von 32 435 im Mai 99 auf 23 364 im letzten Monat. Nach dem neuen Sozialhilfegesetz muß ein Hilfeempfänger sich innerhalb von zwei Wochen mindestens zweimal um einen Job bewerben, sich permanent von diversen Institutionen überwachen lassen und außerdem gemeinnützige Arbeit leisten. | |||
aufgenommen: Mo., 12.2.2001 |
Quelle: South China Morning Post, 12.2.01 |
Thailand | Prostitution: Ansehen und Geschäft gehen zurück |
2303 | |
Eine Studie des Gesundheitsministeriums bei Sexarbeiterinnen hat ergeben, daß die Anzahl der täglichen Kunden in den letzten Jahren stark zurückgegangen ist. Waren es vor sechs Jahren noch 3 Kunden, sank die Zahl vor drei Jahren auf 1,5. Derzeit ist es nur noch einer. Neben finanziellen Gründen (kurz: die Männer haben wegen der Asienkrise weniger Geld) wird vor allem eine Änderung der kulturellen Haltung gegenüber der Prostitution als Ursache angesehen. So ergab eine Untersuchung in Nordthailand, daß vor sechs Jahren noch 55 % der Männer zwischen 20 und 30 Jahren angaben, regelmäßig ins Puff zu gehen. Heute geben dies nur noch 10 % zu. Außerdem nimmt "vorehelicher" Sex zu. Es wird geschätzt, daß es in Thailand etwa 70 000 Prostituierte gibt. (S.a. 299) | |||
aufgenommen: So., 11.2.2001 |
Quelle: The Phuket Gazette, 7.2.01 |
Indonesien | 10.2.01 | Kurzer Waffenstillstand im Aceh |
2302 |
Ein Waffenstillstand für 10 Tage, der nach 2-tägigen Verhandlungen zwischen dem Feldkommandanten der Armee und führenden Mitgliedern der "Streitkräfte der Bewegung Freies Aceh" (AGAM) am Samstag in Banda Aceh verkündet wurde, hat nicht lange gehalten; schon am selben Tag erschossen Soldaten vier Leute bei einer Razzia im Dorf Kruet Lintang, Ost-Aceh, nachdem in der Nähe ein Polizist bei einer Schießerei verletzt worden war. In Nord-Aceh wurden zwei Leichen mit Schußwunden gefunden, Samstag nacht starben zwei Zivilisten, die unabhängig voneinander beschossen worden waren und in Zentral-Aceh wurde ein Polizist erschossen. (2287) | |||
aufgenommen: So., 11.2.2001 |
Quelle: The Jakarta Post, Serambi, 11.2.01 |
< später | Aktuell | Archiv-Verzeichnis | früher >
Startseite | Asienkrise | Links
Eine Webseite von WELT IN UMWÄLZUNG Mannheim-Ludwigshafen
19. Februar 2001