Asien Aktuell: News, Daten, Kämpfe, Bewegungen

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div. 8.10.01 Gegen Angriffe auf Afghanistan

2740

Kuala Lumpur (Malaysia): Premierminister Mahathir sagte bei der Parlamentseröffnung: "Konventioneller Krieg kann Terrorismus und Terroristen nicht besiegen, sondern nur dazu führen, daß unschuldige Menschen zu Opfern werden." Die Luftangriffe könnten zu einer Katastrophe führen. (South China Morning Post)
Manila (Philippinen): 30 Demonstranten von der linken Organisation Bayan protestierten vor der US-Botschaft gegen die Luftangriffe. Bisher hat es noch keine Proteste von Moslems gegeben. (Philippine Daily Inquirer)
aufgenommen: Mo., 8.10.2001

Quelle: div., 8.10.01


Indonesien seit 4.10.01 Textilarbeiterinnen streiken

2739

Tangerang: Den 2000 ArbeiterInnen der PT Argo Pantes (in indischem Besitz), die am Dienstag in Streik gegangen sind, haben sich gestern weitere 2000 angeschlossen, die Produktion steht. Die ArbeiterInnen fordern Lohnerhöhung entlang der Preissteigerung von Grundlebensmitteln.
aufgenommen: Sa., 6.10.2001

Quelle: Koran Tempo, 6.10.01


Südkorea 5.10.01 Kraftwerkstreik: Massenverhaftung

2738

Ansan: Die Polizei hat 88 streikende Arbeiter des Strom- und Dampfkraftwerkes verhaftet, davon sitzen immer noch 22 in Haft; die anderen wurden wieder freigelassen, sind aber nicht zur Arbeit zurückgekehrt. Obwohl 12 nicht organisierte Beschäftigte das Kraftwerk reduziert am Laufen halten, beziffern die Firmen der Industriezone den täglichen Verlust mit 11 Millionen US$.
aufgenommen: Sa., 6.10.2001

Quelle: JoongAng Ilbo, 6.10.01


Südkorea 4.10.01 Streik im Kraftwerk

2737

Ansan (Provinz Kyonggi), Chunchon (Provinz Kangwon): Die gewerkschaftlich organisierten Arbeiter der Kraftwerke der staatlichen Korea Electric Power Corp, die die Industriegebiete Banwol und Gumi mit Strom und Fernwärme versorgen, traten in den Streik. 51 der Fabriken in Gumi haben keine eigene Wärmeerzeugung und konnten daraufhin nicht mehr normal produzieren. Der Streik ist die Reaktion auf Privatisierungspläne der Regierung, die Gewerkschaft fordert Arbeitsplatzgarantien und Lohnerhöhungen. Eine Gewerkschaftsdemo in Chunchon wurde von der Polizei aufgelöst, 12 Gewerkschafter wurden verhaftet, weil das staatliche Energiemonopol Streiks verbietet.
aufgenommen: Fr., 5.10.2001

Quelle: JoongAng Ilbo, 5.10.01


China 2000 Arbeitskonflikte

2736

(s.a. 1720) Laut Arbeitsministerium gab es im letzten Jahr 207 605 Arbeitskonflikte in China, davon waren 135 206 offiziell gemeldet, eine Steigerung um 12,5% im Vergleich zum Vorjahr. Die meisten Arbeitskonflikte/kämpfe gab es in den reichsten und industrialisierten Gegenden, wie Jiangsu, Guangdong, Schanghai, Beijing. In Shenzhen gab es im letzten Jahr allein 12 000 Konflikte, 1993 waren es lediglich 209. Die meisten Auseinandersetzungen gab es wegen: Überarbeitung, kein Urlaub, der Lohn wird zu spät oder gar nicht bezahlt, Einsperrung auf dem Fabrikgelände, Lärm, gefährliche Arbeitsbedingungen, Beschäftigung von Minderjährigen. Am schlimmsten soll es in den Firmen zugehen, die in südkoreanischen und taiwanesischem Besitz sind.
aufgenommen: Fr., 5.10.2001

Quelle: South China Morning Post, 3.10.01


China 2001 Aniliner

2735

Zur Zeit verdient ein Schichtführer im BASF-Stammwerk in Ludwigshafen (BRD) durchschnittlich DM 80 000/Jahr. Sein chinesischer Kollege in Schanghai verdient ein Fünftel davon, also DM 16 000/Jahr. Vor fünf Jahren bekamen die Aniliner in China gerade mal ein Zwöftel des Lohns ihrer Ludwigshafener Kollegen. Der Aniliner in Schanghai arbeitet an fünf Tagen pro Woche je acht Stunden und hat 15 Urlaubstage im Jahr.
aufgenommen: Do., 4.10.2001

Quelle: Die Rheinpfalz, 4.10.01


Indonesien 2.10.01 Wieder Streik in Habibies Flugzeugfabrik

2734

Obwohl die staatseigene PT Dirgantara in Bandung nach dem letzten Streik (2621) den Marketing Direktor Ilham Habibie (ältester Sohn des ehemaligen Präsidenten Habibie) abgesetzt hat, sind die Beschäftigten der Flugzeugfabrik erneut in Streik gegangen - wiederum gegen KKN - Korruption, Kollusion, Vetternwirtschaft. Zwischen 5000 und 9000 demonstrierten in Jakarta vor dem Sitz der Präsidentin. Neben der Aufklärung von allerlei undurchsichtigen Geschäften auch in der US-amerikanischen Tochtergesellschaft fordern sie die Rückgabe von 35 Milliarden Rupiah, die ihnen vom Lohn abgezogen worden waren, aber zu ganz anderen Zwecken ausgegeben worden sind. (The Jakarta Post, Surabaya Post, Republika)
Nicht in Streik getreten sind die ArbeiterInnen der Zigarettenfabrik PT Gudam Garam (2709) in Kediri - die Geschäftsleitung hat nach einer Streikdrohung den Grundlohn von 388 000 auf 450 000 Rp erhöht. (Surya)
aufgenommen: Mi., 3.10.2001

Quelle: div., 3.10.01


China 27.9.01 Wieder entwürdigende Leibesvisitation bei Arbeiteinnen

2733

(Siehe 2640) Wieder sind in Shenzhen 15 Arbeiterinnen Opfer der Willkür ausländischer Managerinnen geworden. In der Guangtian Paper Products Fabrik (in taiwanesischem Besitz) hatte eine Managerin 5000 Yuan vermisst und zwang daraufhin die 15 Kolleginnen der Nachtschicht, sich auszuziehen, dann mußten sie fast eine Stunde warten, bis feststand, daß sie das Geld nicht hatten. Die Frauen beschwerten sich daraufhin beim Amt für Arbeitsbeziehungen und verlangten eine formelle Entschuldigung und Schadensersatz. Die bekammen sie dann auch und die Managerin entschuldigte sich damit, sie habe nicht gewußt, daß so etwas in China verboten sei.
aufgenommen: Mi., 3.10.2001

Quelle: HK Imail, 3.10.01


Malaysia Über 15% leben in Slums

2732

15 bis 20 % der Einwohner der Großstädte in Malaysia leben in "illegalen" Siedlungen, so die Menschenrechtsorganisation Suaram anläßlich des internationalen "World Habitat Day" (Motto: "Städte ohne Slums"). 1996 hatte schon der "Malaysia National Report" festgestellt, daß in Kuala Lumpur etwa 423 000 Menschen in squatter-Siedlungen leben.
aufgenommen: Mi., 3.10.2001

Quelle: Malaysia Kini, 2.10.01


Indonesien 1.10.01 Demo gegen Weltbankprogramm

2731

Jakarta: Einige hundert arme Leute aus der Stadt folgten dem Demoaufruf des Urban Poor Consortiums (UPC) (s.a. 2420) und protestierten vor der Weltbankniederlassung gegen ein Programm von Weltbank und UN zur Armutsbekämpfung, da dieses von lokalen Behörden zur Armenbekämpfung mißbraucht wird. Um das im Programm genannte Ziel "blühende Städte ohne Slums" zu erreichen, werden Razzien auf Straßenhändler (sa. 2598) und Rikschafahrer (s.a. 2661) durchgeführt.Außerdem fürchten sich die Slumbewohner vor Zwangsumsiedlungen.
aufgenommen: Di., 2.10.2001

Quelle: The Jakarta Post, 12.10.01


Südkorea 28.9.01 Bankenzusammenschluß

2730

(s.a. 2231) Die Aktionäre der Banken Kookmin und Housing & Commercial haben der Fusion beider Banken zugestimmt. Die Versammlung begann 45 Minuten später als geplant, da 500 Gewerkschafter der Kookmin Bank vor dem Gebäude gegen den Zusammenschluß protestierten.
aufgenommen: Di., 2.10.2001

Quelle: The Korea Times, 29.9.01


Thailand 1.10.01 Sozialstaat

2729

Ab heute gibt es es landesweit für alle Thailänder die Möglichkeit, sich in Krankenhäusern für 30 Baht (ca. DM1,50) behandeln zu lassen. Erschwingliche Krankenversorgung war ein Wahlversprechen des jetzigen Premierministers gewesen. (BBC News)
Außerdem soll bis zum Jahresende ein Fond für Sozialleistungen für Arbeitslose aufgebaut werden. (Bangkok Post)
aufgenommen: Mo., 1.10.2001

Quelle: div., 1.10.01


Indonesien 1.10.01 Bankarbeiter demonstrieren

2728

Surabaya (Ostjava): Ca. 200 befristet Beschäftigte (Sicherheitskräfte, Fahrer, Boten) der Bank Central Asia (BCA) aus der Region versammelten sich beim obersten regionalen Bankchef, um ihre Festeinstellung zu fordern. Dies ist ihre zweite Aktion, im letzten Monat demonstrierten sie bei der lokalen Niederlassung der Arbeitsbehörde.
aufgenommen: Mo., 1.10.2001

Quelle: Surabaya Post, 1.10.01


Thailand 29.9.01 Registrierte Fremdarbeiter ziehen nach Bangkok

2727

Seit drei Tagen werden in Thailand bisher "illegale" ArbeiterInnen aus den Nachbarländern registriert. Der Arbeitsminister hat Stromausfälle und den Zusammenbruch von EDV-Anlagen dafür verantwortlich gemacht, daß der Prozeß bisher eher schleppend voran geht. Bisher sind etwa 32 500 aus Myanmar/Burma, 3700 aus Laos und 2100 aus Kambodscha registriert worden. Um sicher zu gehen, daß die Angaben der Leute stimmen, müssen sie im Zweifelsfall ihre Nationalhymne singen können, so der Minister.
Inzwischen klagen die Unternhmer an der Grenze zu Myanmar/Burma über akuten Arbeitskräftemangel: die zu registrierenden ArbeiterInnen ziehen (meist mit der Hilfe von Agenturen) nach Bangkok oder andere Provinzen, wo die Löhne wesentlich besser sind. Fabriken in Mae Sot (2340), Tha Song Yang, Mae Ramat, Phop Phra fehlen insgesamt bereits 18 000 ArbeiterInnen.
aufgenommen: So., 30.9.2001

Quelle: Bangkok Post, The Nation, 30.9.01


Indonesien 28.9.01 Schülerstreik

2726

Purbalingga (Zentraljava): Ca. 480 SchülerInnen der Karya-Bhakti-Schule streikten aus Protest gegen einen Übergriff eines Lehrers. Sie forderten die Absetzung dieses Lehrers und eine Entschuldigung. Der Zwischenfall, um den es geht, ereignete sich am Tag vorher: Fünf Schüler waren zu spät zum Sportunterricht erschienen. Zur Strafe sollten sie um den Sportplatz herumrennen. Einer der Schüler weigerte sich und forderte auch die anderen vier zum Widerstand auf. Der Lehrer ermahnte zunächst den Schüler und schlug, als dies nichts fruchtete, auf dessen Kopf ein. Der Schüler mußte daraufhin zur Untersuchung ins Krankenhaus. Das Ergebnis der Protestaktion: Der Lehrer entschuldigte sich und erklärte sich zum Austritt aus der Schule bereit, wenn sich herausstellt, daß er falsch gehandelt hat.
aufgenommen: Sa., 29.9.2001

Quelle: Suara Merdeka, 29.9.01


Kambodscha Schmiergelder

2725

Textilfabrik in
KambodschaWährend die Textilindustrie im Jahr 2000 ihren Umsatz von 583 Millionen US$ (1999) auf 985 Millionen gesteigert hat, haben auch "eine Handvoll" Staatsbedienstete ihre Hand aufgehalten: etwa 70 Millionen US$ sind als Schmiergelder an Leute aus dem Rat für Entwicklung, dem Industrieministerium, dem Handelsministerium und dem Zoll gegangen - die 200 000 TextilarbeiterInnen erhielten insgesamt nur etwa 125 Millionen US$, so das Institut für Entwicklungsmöglichkeiten.
aufgenommen: Fr., 28.9.2001

Quelle: Phnom Penh Daily, 27.9.01


Indonesien 26.7.01 Anti-US-Proteste

2724

An einigen Orten gab es wieder Demos gegen die befürchteten US-Angriffe auf Afghanistan: In Jakarta demonstrierten Dutzende islamische Studenten vor der US-Botschaft; in Purwokerto (Zentraljava) verbrannten ca. 100 Studenten der islamischen Studentenorganisation KAMMI US- und israelische Fahnen; in Bandung (Westjava) gab es eine Kundgebung; am 26.9. demonstrierten 300 Studenten in Bogor (bei Jakarta), die Demonstranten blockierten Straßen und schlugen auf Touristenbusse ein.
aufgenommen: Do., 27.9.2001

Quelle: The Jakarta Post, 27.9.01


Indonesien 26.9.01 Fahrerpoteste

2723

Jakarta: Hunderte Becak(Fahrradrikscha)-Fahrer demonstrierten vor dem Gebäude der Bezirksverwaltung. Sie protestierten gegen die Beschlagnahmung von 18 Becaks bei einer Razzia einen Tag vorher. Die Polizei zerstreute die Menge mit Warnschüssen (s.a. 2688). (Jakarta Post)
Surabaya (Ostjava): 400 Fahrer und Schaffner der Stadtbusse der staatlichen Buslinie Damri streikten für eine 200%ige Lohnerhöhung, da sie nicht einmal den Mindestlohn verdienen. Sie erreichten eine 20%ige Lohnerhöhung ab 1. Oktober. (Surabaya Post)
aufgenommen: Do., 27.9.2001

Quelle: div., 27.9.01


Indonesien 25.9.01 Gegen US-Arroganz

2722

Der Rat Indonesischer Islamgelehrter (MUI, höchste indonesische Autorität in Glaubensfragen) hat die Terrorangriffe auf das World Trade Center und das Pentagon verdammt und gleichzeitig die US-Arroganz, wegen der geplanten Aggression gegen Afghanistan verurteilt. Für den Fall eines Angriffs auf Afghanistan, der als Ungerechtigkeit, Terrorismus und neue Form des Imperialismus bezeichnet wird, rufen die Gelehrten zum Jihad auf. Mit "Jihad" sei aber kein bewaffneter Konflikt gegen den Westen gemeint. Der Rat rief die indonesische Regierung dazu auf, die USA bei der Aggression gegen Afghanistan auf keinste Weise zu unterstützen.
aufgenommen: Mi., 26.9.2001

Quelle: The Jakarta Post, 25.9.01


Papua Neuguinea 25.9.01 Gefängnisausbruch

2721

Port Moresby: 62 Insassen des Bomana-Gefängnisses sind ausgebrochen. Sie benutzten einen Bolzenschneider, um den Zaun aufzuschneiden. (s.a. 583)
aufgenommen: Mi., 26.9.2001

Quelle: The National, 26.9.01



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8. Oktober 2001