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Südkorea | 13.4.01 | Polizei entschuldigt sich bei Daewoo-Arbeitern |
2419 |
Nach schweren Übergriffen am Montag und Dienstag gegen entlassene Daewoo- Arbeiter, die sich vor dem Werk Pupyong versammelt hatten, um sich um einen Job im Werk zu bewerben, hat sich die Polizei entschuldigt und den zuständigen Offizier beurlaubt. Obwohl der Anwalt der Gewerkschaft die Polizei per Megaphon daraufhin gewiesen hatte, daß zuvor ein Gericht die Polizeiaktion ausdrücklich verboten hatte, attackierten Riot-Polizei die etwa 350 Arbeiter, die ins Werk, zum dortigen Gewerkschaftsbüro, wollten. Dabei wurden mehrere Menschen, darunter der Anwalt, z.T. schwer verletzt. (2387) | |||
aufgenommen: Sa., 14.4.2001 |
Quelle: JoongAng Ilbo, The Korea Times, 14.4.01 |
China | 11.4.01 | "Das Dunkle zerschlagen, das Böse ausradieren" |
2418 |
Unter diesem Motto steht die diesjährige Harter-Schlag-Kampagne gegen die Kriminalität.
Am Mittwoch sind nach offiziellen Angaben mindestens 89 Menschen staatlicherseits
umgebracht worden; wahrscheinlich waren es mehr als 100. Die diesjährige Kampagne ist
seit 1983 die vierte derartige Großoffensive gegen "die abscheulichen sozialen Krankheiten
wie Pornografie, Wetten und Drogen" und gegen "mafiöse kriminelle Banden und
Hooligans" (Politbüro Mitglied Luo Gan). (S.a. 1216, 1025, 152) China vollzieht die Todesstrafe an mehr Menschen als der Rest aller anderen Staaten zusammen, so ein Bericht von Amnesty International. Von 1990 bis Ende 1999 hat AI 18 194 Hinrichtungen in China registriert. | |||
aufgenommen: Fr., 13.4.2001 |
Quelle: HK Imail, South China Morning Post, 13.4.01 |
Thailand | 11.4.01 | Die Armen beenden Protest in Bangkok |
2417 |
Der Marathon-Protest der Bauern vor dem Regierungsgelände in
Bangkok geht mit einem Erfolg zuende. Seit Juli letzten Jahres demonstrieren die Bauern,
organisiert vom Forum der Armen, vor allem gegen die Auswirkungen verschiedener
Dammprojekte, aber auch gegen genetisch veränderte Pflanzen u.a. In allen wesentlichen
Punkten hat nun die Regierung den Vorschlägen des Forums der Armen zugestimmt. Unter
anderem werden die Fluttore verschiedener Dämme geöffnet; enteigente Bauern
bekommen Land, auch in Nationalparks; alle Anklagen gegen Teilnehmer von
verschiedenen Protesten werden durch ein Komitee überprüft; keine gentechnische
Freilandversuche mehr uva. Die zuletzt etwa 1000 Bewohner des Zeltdorfes werden jetzt auf Kosten der Regierung in ihre Dörfer zurückgebracht. (Siehe auch 2137, 1911, 1226) | |||
aufgenommen: Do., 12.4.2001 |
Quelle: Bangkok Post, 4.4., 12.4.01 |
Philippinen | 9.4.01 | "Leere Drohung" von Toyota |
2413 |
Gewerkschaftssprecher der seit dem 28.3. streikenden ArbeiterInnen zweier Toyota Fabriken (2396) haben die Drohung der Geschäftsleitung, sich ganz aus den Philippinen zurückzuziehen, als "leere Drohung" zurückgewiesen. Erstens hätte Toyota viel zu viel Geld investiert und zweitens würden dann nur andere Autokonzerne kommen, um die Lücke zu füllen. Toyota bestreitet etwa 30 % des philippinischen Marktes und produziert dort auch für andere Länder. So hätten, laut Toyota, Vorarbeiter ein paar Autos für Vietnam zusammenbauen können; die Streikposten hätten aber die Auslieferung verhindert. Seit Streikbeginn ist kein Fahrzeug ausgeliefert worden. | |||
aufgenommen: Di., 10.4.2001 |
Quelle: Philippine Daily Inquirer, 10.4.01 |
Südkorea | 7.4.01 | Druck auf Arbeitslose |
2412 |
In Südkorea gibt es Arbeitskräftemangel im IT-Bereich und vor allem im 3D-Bereich. 3D bedeutet "difficult, dirty, dangerous" (schwierig, dreckig, gefährlich). Deshalb hat ein Kreis von stellvertretenden Ministern (z.B. aus dem Verteitigungsministerium, dem Bildungsministerium, dem Ministriums des Innern u.a.) einen Maßnahmekatalog beschlossen, der höhere Sanktionen gegen Drückeberger vorsieht. Wer staatliche Gelder (Arbeitslosenunterstützung u.a.) bezieht und nicht an Arbeitsmaßnahmen teilnimmt, riskiert den lebenslangen Verlust von Unterstützung. (S.a. 549) | |||
aufgenommen: Mo., 9.4.2001 |
Quelle: DongA Ilbo, 9.4.01 |
Südkorea | 7.4.01 | Demo vor US-Botschaft |
2411 |
Für den Abzug der US-Truppen aus Südkorea demonstrierten Studenten vor der US-Botschaft in Seoul. Sie folgtem einem Aufruf des Studentenverbandes Hanchongryon (2408). 37 000 US-Soldaten sind in Südkorea stationiert (siehe z.B. auch 1904, 1794). Es kam zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. 70 Leute wurden verhaftet, verletzt wurde niemand. | |||
aufgenommen: So., 8.4.2001 |
Quelle: The Times of India, 8.4.01 |
Indonesien | 6.4.01 | Streiks |
2410 |
In Medan streiken hunderte ArbeiterInnen der PT Singapore Mosquito (Herstellung von
Moskitoabwehrmitteln) für mehr Geld, Menstruations- und Jahresurlaub und gegen die
willkürliche Entlassung von 11 KollegInnen (Waspada). In Malang besetzten ArbeiterInnen der PT Rodem Apparel zum wiederholten Male Räume des Stadtparlaments. Sie fordern ihren vollen Lohn, solange ihre Entlassung nicht endgültig rechtskräftig ist (Surabaya Post). Toyota-Astra Motor hat jetzt angegeben, daß der Streik bei der PT Kadera (seit dem 18.3.) zwei seiner Fabriken in Indonesien zum Stillstand gebracht hat, und zwar schon am nächsten Tag. Der Produktionsausfall beträgt bis jetzt 2600 Fahrzeuge (Australian Financial Review, 6.4.01). Derweil hat die Polizei starke Hinweise darauf, daß der Generalmanager der PT Kadera, Amrin Gobel, der früher Armeeoffizier war, und ein anderer Armeeoffizier den Überfall auf die streikenden ArbeiterInnen (ein Toter) organisiert haben. Verhaftungen gab es bislang aber nicht (The Jakarta Post). Siehe auch 2382, 2397. In Solo streiken hunderte Arbeiterinnen der PT Indomoto "weil die Firma unser Schicksal nicht verbessern will" und weil der Firmenchef eine Kollegin geschlagen hat. Die Polizei sucht ihn derzeit (Suara Merdeka). Von Januar bis März gab es im Großraum Semarang 53 Arbeiterdemonstrationen mit insgesamt mehr als 10 000 Teilnehmern (Suara Merdeka). | |||
aufgenommen: Sa., 7.4.2001 |
Quelle: div., 7.4.01 |
Südkorea | 5.4.01 | Polizei gegen Studentenverband |
2408 |
2500 Riot Polizisten waren vor der Hong-ik Universität in Seoul, auf Bahnhöfen und Mautstellen aufgeboten worden, um ein Treffen des Studentenverbandes Hanchongryon (122; auch: 2341, 2089, 1402) zu verhindern. Das glückte nicht: Mehr als 1200 Leuten gelang es, durch die Blockade zu schlüpfen. Hanchongryon gilt als "Anti-National" (Nord-Korea-freundlich) und militant. | |||
aufgenommen: Fr., 6.4.2001 |
Quelle: ChosunIlbo, 6.4.01 |
Indonesien | 3.4.01 | Poststreik erfolgreich - gebrauchte Autos für G15 |
2405 |
Nach dem Streik der Postler am Montag (2403) hat das Management entschieden, das
Grundgehalt aller Postangestellten um 300 % zu erhöhen. Die unteren Gehaltsgruppen
liegen damit etwa auf der Höhe des Mindestlohns. Außerdem bekommen alle einen Bonus
von drei Monatslöhnen. (Media Indonesia) Nach öffentlicher Kritik hat die Regierung jetzt entschieden, keine neuen Nobelautos für den G-15 Gipfel im Mai zu importieren (2384). Stattdessen werden jetzt die Autos von Ministern und anderen hohen Beamten instandgesetzt. (The Jakarta Post, Kompas) | |||
aufgenommen: Mi., 4.4.2001 |
Quelle: div., 4.4.01 |
Südkorea | 1.4.01 | Demos gegen Präsidenten |
2401 |
5000 Arbeiter von Daewoo Motor, Korea Telekom und Studenten lieferten sich in
Seoul Straßenschlachten mit der Polizei, die sie erfolgreich davon abhielt, zum
Präsidentenpalast zu marschieren. Mindestens drei Demonstranten wurden verletzt, als
Polizisten eine Gruppe Uniformierte befreite, die von Studenten gekesselt worden waren.
Später am Tag kam es erneut zu Auseinandersetzungen, als Studenten versuchten, die
Yonsei-Uni in West-Seoul zu verlassen. Dabei wurden auch wieder Mollies eingesetzt. Derweil gab es große Medienaufregung, weil auf der Website des Gewerkschaftsdachverbandes KCTU eine Bau- und Gebrauchsanweisung für Molotov-Cocktails gefunden worden sein soll (siehe auch 2344). | |||
aufgenommen: Mo., 2.4.2001 |
Quelle: BBC News, 1.4.01; The Korea Herald, 2.4.01 |
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14. April 2001