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Philippinen | Steuern für die Revolution |
4478 | |
(s.a. 4020) Wieder einmal hat sich die kommunistische Guerilla NPA (New People's Army) als Steuereintreiber betätigt. Jeweils eine Baufirma in den Provinzen Capiz und Surigao del Sur wurden überfallen, weil die Unternehmer keine Revolutionssteuer an die Guerilla gezahlt haben. Verletzt wurde keiner, es gab nur Sachschaden von einer Bombe und Baumaschinen wurden in Brand gesteckt. Ein Sprecher der Rebellen sagte, die Angriffe dienten auch dazu, andere Unternehmer in der Gegend an ihre Verpflichtungen gegenüber der "Revolutionsregierung" zu erinnern. | |||
aufgenommen: Do., 16.12.2004 |
Quelle: Philippine Daily Inquirer, 16.12.04 |
Philippinen | seit 16.8.04 | Nudeln |
4477 |
Canamucan (Compostela Town, Cebu): Seit Mitte August sind gewerkschaftlich organisierte Arbeiter des Nudelherstellers Marc Food Industries Inc.(4363) im Streik/ ausgesperrt/ entlassen. Sie streiken gegen die Niedriglöhne und die antigewerkschaftliche Politik des Unternehmens. Auf den Streik hin wurde die Firma vorübergehend geschlossen, die Arbeiter entlassen und unter neuem Namen (New Grande) vom alten Eigentümer wiedereröffnet. Die Firma produziert jetzt mit neueingestellten Arbeitern. Da die andauernden Streikposten offenbar störend sind, hat das Unternehmen bei der Arbeitsbehörde eine Beschwerde eingelegt (wegen angeblicher Gewaltanwendung, Einschüchterung und Nötigung durch die Streikposten), der auch stattgegeben wurde. Die Arbeiter setzen ihre Streikposten trotzdem fort. | |||
aufgenommen: Mi., 15.12.2004 |
Quelle: The Freeman, 15.12.04 |
Indonesien | 13.12.04 | Anwohnerprotest |
4474 |
Tangerang: Bewohner eines Dorfes blockieren die Zufahrtsstraße zu drei Plastikfabriken (PT Prima Makmur Rotokeminda, PT Royalindo Engraftama, PT Poly Kemas San Putra). Sie protestieren damit gegen deren Einstellungspolitik, da Anwohner kaum eine Chance haben, dort einen Job zu kriegen. Die Blockade hat die vorübergehende Schließung der Fabriken bewirkt. (ähnlicher Fall: 4447) | |||
aufgenommen: Mo., 13.12.2004 |
Quelle: The Jakarta Post, 13.12.04 |
Indonesien | 9.12.04 | Hungerstreik |
4472 |
Mataram (Westnusatenggara) s.a. 4309: Drei Hungerstreikende, die sich den Mund zugenäht haben, mußten ins Krankenhaus, weil sie ohnmächtig geworden sind . Zum drittem Mal in diesem Jahr sind Flüchtlinge aus Afghanistan im Hungerstreik. Sie protestieren damit gegen die UN-Flüchtlingskommisson UNHCR, die ihnen keinen Flüchtlingsstatus zuerkennt.. Die Hungerstreikenden gehören zu 47 illegal eingereisten Flüchtlingen aus Afghanistan, die sich schon zwischen drei und fünf Jahren in Mataram befinden und dort auf die Ausreisemöglichkeit in ein Drittland warten. Ursprünglich waren es 118 Flüchtlinge, aber die meisten konnten bereits weiterreisen, z.B. nach Neuseeland, Kanada oder Australien. | |||
aufgenommen: Sa., 11.12.2004 |
Quelle: The Jakarta Post, 11.12.04 |
Malaysia | seit 2002 | Ausgepeitscht |
4470 |
(s.a. 3063): Seit einer entsprechenden Änderung im Einwanderungsgesetz sind in Malaysia 18 607 illegale Migranten ausgepeitscht worden: 11 473 Indonesier, 2 786 Burmesen, 1956 Philippinos, 509 Inder und 1175 Angehörige anderer Nationalitäten. Das "Vergehen" bei den meisten: Einreise ohne gültige Papiere. Frauen und Männer über 50 wurden laut Innenminister verschont. Er kündigte eine Offensive gegen Ausländer ohne gültige Papiere für nächsten Monat an und forderte diese auf, von der augenblicklichen Amnestie Gebrauch zu machen und freiwillig das Land zu verlassen. | |||
aufgenommen: Fr., 10.12.2004 |
Quelle: Xinhua, 8.12.04 (nach: Asian Labour News, 9.12.04) |
Indonesien | 9.12.04 | Zement |
4469 |
Surabaya (s.a. 2885, 3050): Einige hundert Beschäftigte des staatlichen Zementherstellers PT Semen Gresik demonstrierten vor dem Provinzparlament. Sie protestierten gegen den Plan, den mexikanischen Zementhersteller Cemex SA in Zukunft 51% der Anteile am größten indonesischen Zementunternehmen halten zu lassen. | |||
aufgenommen: Fr., 10.12.2004 |
Quelle: The Jakarta Post, 10.10.04 |
China | Strafe für Ausbeuterladen |
4468 | |
Shenzhen (s.a. 4385): Im Oktober streikten ca. 3000 Arbeiter der Elektronikfirma Computime (Joint-Venture mit Investition aus Hong-Kong) wegen der miesen Arbeitsbedingungen und Löhne. Jetzt wurde die Firma von der Behörde für Arbeit und Soziale Sicherheit in Shenzhen mit einer Geldbuße von 1,96 Mill. Yuan belegt. Die Löhne und Arbeitsbedingungen waren nämlich nicht nur schlecht, sondern auch illegal: der Lohn war niedriger als der Mindestlohn und die Arbeiter wurden zu Überstunden gezwungen, bei sehr niedriger Überstundenzulage. Einen Monat nach dem Streik waren die Löhne und Überstundenzuschläge allerdings erhöht worden. | |||
aufgenommen: Do., 9.12.2004 |
Quelle: South China Morning Post, 9.12.04 (nach: Asian Labour News) |
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18. Dezember 2004