Asien Aktuell: News, Daten, Kämpfe, Bewegungen

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Kambodscha 16.11.09 Textilarbeiterinnen

6620

Phnom Penh: Erneut haben tuasende ArbeiterInnen der Tack Fat (6570) demonstriert. Die Fabrik wurde am 8. Oktober geschlossen - vorübergehend, wie die Firma sagt. Die ArbeiterInnen fordern aber die Nachzahlung des Lohnes und Abfindungen, weil sie davon ausgehen, daß die Fabrik geschlossen bleibt und die Firma sich nur vor den Abfindungen drücken will. Das Arbeitsministerium hat jetzt beide Seiten zu Verhandlungen bestellt.
aufgenommen: Di., 17.11.2009

Quelle: The Phnom Penh Post, 17.11.09


Indonesien 15.11.09 Lehrerdemo

6619

Bengkulu, Sumatra: Tausende LehrerInnen demonstrierten und verlangen die Nachzahlung der seit 3 Jahren nicht gezahlten Essenszulage von 15 000 Rp (~ 1 €) im Monat und zusätzlich eine Erschwerniszulage, die der Bürgermeister während seines Wahlkampfes 2008 versprochen hat.
aufgenommen: Di., 17.11.2009

Quelle: Liputan6, 16.11.09


Indonesien 14.,15.11.09 Unterstützung für Greenpeace

6618

Semenangjung Kampar, Riau Inseln, Sumatra: Nachdem die Polizei 33 Aktivisten von Greenpeace, darunter 11 Ausländer, festgenommen hat, sind etwa 300 Leute aus den benachbarten Dörfern zum Camp gekommen, um die Protestaktion zu unterstützen. Greenpeace hatte im Moorgebiet ein Protestcamp eingerichtet, um gegen die Abholzung durch die Riau Andalan Pulp and Paper (gehört zur Asian Agri Group von Soekanto Tanoto, dem Drittreichsten in Indonesien) zu protestieren. Die RAPP hat zwar eine ministerielle Erlaubnis dafür, die ist aber - laut Greenpeace - nicht vollständig und deshalb nicht gültig. Die RAPP wolle durch die Abholzung Fakten schaffen, um anschließend das Gebiet für industriellen Holzanbau zu nutzen. Das Camp war vor dem Polizeiangriff von einigen Leuten, darunter vor allem Dorfvorsteher, denen man allgemein zutraut, von der RAPP geschmiert zu sein, besucht worden, wobei es beinahe zu Schlägereien gekommen war.
Die Dörfler brachten Lebensmittel und anderes mit und wollen der Aufforderung der Polizei, das Camp zu räumen, nicht nachkommen - die verbliebenen Greenpeace-Aktivisten hatten schon angekündigt, gehen zu wollen. Das Gebiet ist Heimat für den Sumatra-Tiger und andere bedrohte Tierarten.
aufgenommen: So., 15.11.2009

Quelle: Kompas, detik.com, 14., 15.11.09


Indonesien 13.11.09 Elefanten wehren sich

6617

Dorf Cot Girek und Nachbardörfer, Nordaceh: Etwa 20 Elefanten haben in zwei Gruppen mehrere Dörfer zum zweiten Mal überfallen. Zwei Häuser wurden platt gemacht; Bananen- und Kakaofelder zerstört. Frisch geernteter Kakao wurde gefressen. Da die Dörfler keine Waffen besitzen, können sie die Elefanten nur mit traditionellen Mitteln, wie Schreien oder Feuer, fernhalten. Allerdings, so Media Indonesia, ist zumindest ein Teil der Felder vor vier Jahren illegal in Schutzgebiet angelegt worden. (Siehe auch 6300, 5393)
aufgenommen: Sa., 14.11.2009

Quelle: Media Indonesia, Serambi, 14.11.09


China div. Lehrer, Arbeiter

6616

Bezirk Dawu (Provinz Hubei), 10.11.09: Mehr als 100 entlassene Grundschullehrer protestierten vor der lokalen Petitionsbehörde. Sie können Pensionszahlungen bekommen, müssen aber vorher Prämien in Höhe von Rmb18 000 bis 20 000 (1800 bis 2000 Euro) entrichten. Da sie dieses Geld nicht haben, fordern sie, daß die Regierung diese Prämien für sie bezahlt. Die Lehrer haben vorher bereits bei den Petitionsbehörden in Beijing und der Provinzhauptstadt protestiert.
Luzhou (Provinz Sichuan), 9.11.09: Ca. 100 pensionierte Arbeiter der (ehem. staatseigenen) Changjiang Nr.2 Hydraulikmaschinenfabrik demonstrierten bei der Stadtverwaltung. Sie hatten vor kurzem erfahren, daß der neue Eigentümer der Fabrik, ein Immobilienentwickler, ihnen ihre Renten nicht mehr zahlen will. Sie verlangten, daß die Stadtverwaltung sie unterstützt. Statt sie anzuhören, schickte die Stadtregierung 100 Polizisten, es kam zum Handgemenge, drei der betagten Demonstranten 8alle in den 70ern oder 80ern) wurden verletzt.
aufgenommen: Fr., 13.11.2009

Quelle: Radio Free Asia, 10.11.09


China seit 11.11.09 Triumph

6615

Haikou (Provinz Hainan): Beinahe 3000 Arbeiterinnen der Unterwäschefabrik Hainan Youmei Underwear streiken für bessere Bedingungen. Der Investor der Fabrik ist das deutsche Unterwäscheunternehmen Triumph International (6541, 6146). Beim Streik ging es unter anderem um den Plan des Managements, die Bonuszahlungen zu kürzen. Nachdem die Firma die Kürzungspläne zurückzog, beschlossen die Arbeitereinnen, weiterzustreiken, damit auch die anderen Forderungen (Lohnerhöhungen auf das Niveau des nationalen Mindestlohns, Urlaub nach dem Arbeitsgesetz, Abschaffung unsinniger Geldstrafen) erfüllt werden.Der Personalchef des Unternehmens sagt. es sei schwer, mit den Arbeiterinnen zu verhandeln, da sie sich weigern, Vertreterinnen für Verhandlungen zu delegieren.
aufgenommen: Fr., 13.11.2009

Quelle: xinhua, 13.11.09


Vietnam seit 9.11.09 Textilstreik

6614

Haiphong: Mehr als 1500 ArbeiterInnen einer südkoreanischen Textilfabrik sind seit drei Tagen im Streik für höhere Grundlöhne und leichtere Erreichbarkeit von Bonuszahlungen. Das Unternehmen will den Grundlohn nicht erhöhen, da er mit $63 bereits höhere ist als der nationale Mindestlohn von $60
aufgenommen: Do., 12.11.2009

Quelle: Earth Times, 11.11.09


Hong Kong 11.11.09 Cathay

6613

(s.a. 2876, 2654, 2591, 2588, 2580) Das Oberste Gericht hat entschieden, daß die Luftfahrtgesellschaft Cathay Pacific achtzehn ihrer Piloten zu Unrecht entlassen hat. Die 18 gehörten zu einer Gruppe von 49 Piloten, die im Juli 2001 entlassen worden waren, weil sie an einer gewerkschaftlichen Aktion (Dienst nach Vorschrift) zur Durchsetzung besserer Löhne und Arbeitsbedingungen teilgenommen hatten. 17 der 18 Kläger wurden hohe Entschädigungen zugesprochen.
aufgenommen: Do., 12.11.2009

Quelle: The Standard, 11.11.09


Indonesien 11.11.09 Krakatau Steel

6612

Cilegon, s.a. 6606: Tausende Tagelöhner von vier Tochterunternehmen der PT Krakatau Steel demonstrierten beim Bürgermeisteramt für die Zahlungen der Sozialversicherungsbeiträge des letzten Jahres. Vorher hatte Krakatau Steel wohl bezahlt.
aufgenommen: Do., 12.11.2009

Quelle: Liputan6.com, 11.11.09


Indonesien 10.11.09 Mindestlohn und Entlassungen

6611

Semarang: Tausende ArbeiterInnen beteiligten sich an einer Demo, die von verschiedenen Gewerkschaften organisiert war. Sie protestieren gegen den Vorschlag des Bürgermeisters zum neuen Mindestlohn 2010. Der will ihn auf 893 000 Rp (knapp 64 €) im Monat festlegen. Die Forderung der ArbeiterInnen war aber nicht viel höher: sie wollen 944 538 Rp, wie es eine Kommission ausgerechnet hat. (Suara Merdeka)
Cimahi bei Bandung: Auch hier demonstrierten hunderte ArbeiterInnen beim Bürgermeister. Beim Versuch, die ArbeiterInnen einer Fabrik zur Demo mitzunehmen, kam es zu Rangeleien mit Wachleuten. Schließlich erklärte sich der Chef bereit, 15 Leute als Arbeiterführer mitdemonstrieren zu lassen. (liputan6)
Pekanbaru: Hundert Arbeiter der PT Chevron Pacific demonstrierten vor der Verwaltung. Sie protestiereten gegen die Entlassung dreier Kollegen, die offenbar wegen ihrer Gewerkschaftstätigkeit beim Subunternehmer PT Bengkalis Kuda Laut rausgeschmissen worden sind. (Kompas)
Pekalongan: Hunderte Beschäftigte des Sri Ratu Mega Center demonstrierten für ihre Abfindungen. In der Mall soll ein Carrefour- Markt eingerichtet werden. Der frühere Arbeitgeber will nur 1,25 Monatslohn zahlen, laut Gesetz sollten es aber 2 Monatslöhne sein. (Media Indonesia)
aufgenommen: Mi., 11.11.2009

Quelle: div., 11.11.09


Taiwan 11.11.09 Versicherungsvertreter

6610

Taipei: 2000 Versicherungsvertreter der Nan Shan demonstrierten vor der Hauptverwaltung. Nan Shan ist die zweitgrößte Versicherung in Taiwan. Sie gehört der AIG (American International Group), die sie jetzt an eine neue Hong Konger Investmentfirma verkaufen will. AIG will Geld locker machen, um Schulden an den amerikanischen Staat bezahlen zu können. Es gibt schon länger Auseinandersetzungen zwischen Nan Shan und den Beschäftigten über Pensionen. Das muß erst geklärt werden, bevor verkauft wird, so die Demonstranten.
aufgenommen: Mi., 11.11.2009

Quelle: The Straits Times, 11.11.09


China seit 5.11.09 Lehrerstreik

6609

Chengdu, Sichuan: Etwa 1000 LehrerInnen zweier Mittelschulen (Chengdu Foreign Language School und Chengdu Experimental Foreign Language School) haben ihren am Montag ihren Streik beendet. Sie waren am 5. November in Streik getreten, nachdem Verhandlungen über bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen nicht zum Erfolg geführt hatten. Beide Schulen wurden zwar vom Staat gegründet, aber 2002 von der Derui-Group gekauft worden. Diese Firma macht auch in Bau, Logistik und Medizin. Das Gehalt der Lehrer liegt mit 800 bis 4000 Yuan deutlich unter dem, was an vergleichbaren staatlichen Schulen gezahlt wird. Darüber hinaus hat die Firma die Pensionen gekürzt und den Mutterschafturlaub verkürzt. Der Streik wurde von den Schülern und vielen Eltern unterstützt. Nachdem Polizei und Schlägertrupps an einer Schule postiert worden waren, die Firma den Eltern das Ende des Streiks verkündet hatte, den Lehrern verboten worden war, über den tatsächlichen Stand zu informieren und dann der Staat die Verwaltung einer der Schulen übernommen hat, haben die Lehrer, zumindest vorübergehend den Streik beendet. Verhandlungen gehen aber weiter.
aufgenommen: Di., 10.11.2009

Quelle:China Study Group , 9.11.09


Kambodscha 8.11.09 Vertriebene aus Tempel geworfen

6608

Phnom Penh: Vor einem Monat sind sie mit Gewalt aus ihren Häusern in Oddar Meanchey vertrieben worden (6572) - im Auftrag der Angkor Sugar Co., die Lee Yongphat, einem führenden Mitglied der regierenden Partei gehört. Damals sind sie aus Furcht vor weiterer Repression in eine Pagode in der Hauptstadt geflüchtet. Auch dort müssen sie jetzt verschwinden - Polizei hat die 70 Menschen rausgeworfen.
aufgenommen: Di., 10.11.2009

Quelle: The Phnom Penh Post, 9.11.09


Indonesien 9.11.09 Carrefour

6607

Jakarta: Einige hundert Beschäftigte der Supermarktkette Carrefour demonstrierten und blockierten dabei eine Straße. Die gewerkschaftlich organisierten Demonstranten beendeten die Aktion, nachdem ihnen zugesagt worden war, daß es im Februar 2010 eine Abstimmung über den von ihnen geforderten Tarifvertrag geben wird.
aufgenommen: Mo., 9.11.2009

Quelle: detiknews, 9.11.09


Indonesien 6.11.09 Stahlarbeiter

6606

Cilegon: Tausende Arbeiter der (staatseigenen) PT Krakatau Steel (2311) demonstrierten vor dem Bürgermeisteramt. Sie sind Tagelöhner und fordern, daß das Stahlwerk auch sie bei der öffentlichen Sozialversicherung anmeldet und Beiträge zahlt.
aufgenommen: So., 8.11.2009

Quelle: Liputan6, 6.11.09


China 29.10.09 Studentendemo

6605

Lanzhou, Gansu: Etwa 1000 StudentInnen des Gansu Construction Vocational Technical College demonstrierten von der Uni zur Provinzverwaltung. Sie protestieren gegen hohe Studiengebühren und schlechte Lebensbedingungen dort. So seien die Preise im Supermarkt an der Uni und in der Cafeteria zu hoch, das Essen schlecht und das Trinkwasser habe keine Lebensmittelqualität. Beim Versuch einiger Studenten, in das Gebäude der Provinzveraltung einzudringen, kam es zu Auseinandersetzung mit starken Polizeikräften; mehr als 10 Studenten wurden verletzt.
aufgenommen: So., 8.11.2009

Quelle: Hong Kong Information Centre for Human Rights and Democracy, 6.11.09


Südkorea 7.11.09 Gewerkschaftsdemo

6604

Seoul: Zwischen 60 000 (Polizeiangabe) und 150 000 (Veranstalter) demonstrierten gegen die Absicht der Regierung, die ein Arbeitsgesetz durchsetzen will, das die Rolle der Gewerkschaften in den Betrieben verändern soll. So soll verboten werden, dass die Firmen hauptamtlichen Gewerkschaftern Lohn zahlen und es sollen konkurrierende Gewerkschaften im Betrieb erlaubt werden. Zur Demo aufgerufen hatte die Federation of Korean Trade Unions FKTU, die als der etwas konservativere Dachverband gilt.
aufgenommen: So., 8.11.2009

Quelle: Al Jazeera, 7.11.09


China Oktober 09 Massenproteste

6603

Binchuan (Provinz Yunnan): 35 000 sind wegen des Baus des Xiaowan-Kraftwerks umgesiedelt worden. Es gibt Unzufriedenheit mit den neuen Unterkünften und mit nicht eingehaltenen Regierungsversprechungen. Als am 17.10. einer der Umgesiedelten von einem Außenstehenden totgeschlagen wurde, löste dies einen Riot von mehr als 3000 Umgesiedelten aus. Das Büro des Bezirksparteikommitees wurde angegriffen, ebenso die Bezirksverwaltung. Eine Parteischule wurde verwüstet, zwei Polizeifahrzeuge geschrottet, fünf Sicherheitskräfte verletzt. 50 Demonstranten wurden verletzt, 50 verhaftet.
Beijing, 26./27.10: 500 bis 1000 ehemalige Soldaten demonstrierten vor der Petitionsbehörde. Bei Zusammenstößen mit der Polizei wurden mehr als 30 Personen verletzt.
Wangting (bei Wuxi, Provinz Jiangsu), 29.10.: 1000 Dorfbewohner lieferten sich wegen Landstreitigkeiten eine Schlacht mit der Polizei. Ein Polizeifahrzeug wurde geschrottet, einige Sicherheitsbeamte von den Demonstranten festgenommen. 40 Personen wurden verletzt, 20 verhaftet.
Kunming (Yunnan) 30.10.: Weil ein Karrenfahrer von kommunalen Ordnungskräften totgeschlagen worden war, demonstrierten mehr als 1000 Personen. Sie verwüsteten Stadtverwaltungsbüros und lieferten sich eine Straßenschlacht mit hunderten Polizisten (50 Verletzte).
Guangzhou, 30.10.: Mehr als 1000 protestierten, weil Sicherheitskräfte von auswärts stammende Anwohner geschlagen hatten. Neun Polizeifahrzeuge wurden beidem Riot kaputtgemacht, mehr als 30 Personen verhaftet oder verletzt.
aufgenommen: Sa., 7.11.2009

Quelle: Hong Kong Information Centre for Human Rights and Democracy, 2.11.09


Südkorea 5.11.09 Bahnstreik

6602

Die Gewerkschaft bei der staatlichen Eisenbahn ging in den Streik, weil es bei Tarifverhandlungen bisher keine Übereinkunft zu Lohnerhöhungen, Arbeitsbedingungen und Gewerkschaftsrechten gibt.
aufgenommen: Fr., 6.11.2009

Quelle: The Korea Times, 5.11.09


China 29.10.09 Arbeitersolidarität

6601

Tianjin: Ein 19-jähriger Bauarbeiter wurde bei einem Arbeitsunfall auf einer kommunalen Baustelle so schwer verletzt, daß er wohl die nächsten zwei Jahre nicht arbeiten kann. Zunächst gab ihm sein Bauunternehmer eine Entschädigung für die Arztkosten in Höhe von US$2000. Erst als er und einige dutzend Kollegen bei der städtischen Baustellenleitung demonstrierten und drohten, eine Straße zu blockieren, gab ihm die Stadt weitere US$ 17500.
aufgenommen: Fr., 6.11.2009

Quelle: NTDTV, 4.11.09




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17. November 2009