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Hong Kong | 3.7.01 | Arbeitskampf bei Cathay |
2580 |
Weil letzte Woche Tarifverhandlungen scheiterten, hat die Pilotengewerkschaft Hong Kong Aircrew Officers Association (HKAOA) bei der Fluggesellschaft Cathay Pacific Dienst-nach-Vorschrift begonnen. Die Gewerkschaft vertritt 1200 der 1500 Cathay-Piloten. Die am Arbeitskampf Beteiligten werden sich, wie es vorgeschrieben ist, eine Stunde und zwanzig Minuten vor Abflug zum Dienst melden. Laut HKAOA reicht diese Zeit nicht. Bisher gab es aber, laut Cathay, keine auf den Dienst-nach-Vorschrift zurückzuführende Verspätung. Bei den Tarifverhandlungen geht es um Lohn und Arbeitsbedingungen. Cathay hat eine Gehaltserhöhung um 10,5% angeboten, außerdem einige andere Verbesserungen, z.B. bei Überstundenzuschlägen und Dienstplänen. Im letzten Jahr ist der Nettogewinn von Cathay Pacific um 129% gestiegen. (s.a. 994) | |||
aufgenommen: Di., 3.7.2001 |
Quelle: Yahoo!News Singapore, South China Morning Post, HKiMail, 3.7.01 |
Südkorea | 30.6.01 | 4000 US$ für Gewerkschaftsführer |
2577 |
Fünf Millionen Won (ca 4000 US$) Belohnung sind für Hinweise auf den Verbleib des Vorsitzenden des KCTU, Dan Byeong-ho, ausgesetzt. Er und 50 andere Gewerkschafter werden zur Zeit gesucht, sie sind wegen illegaler Streikaufrufe und anderem nach den Streiks im Juni (u.a. bei den Betonmischerfahrern, siehe 2560, der Piloten der Korea Air (2557) und in der Chemiefabrik Hyosung, 2545) zur Fahndung ausgeschrieben. Dan Byeong-ho erschien am Freitag in der Myongdong-Kathedrale in Seoul, die von der Polizei zwar nicht betreten wird, aber von ca 300 Riot-Polizisten bewacht ist. Es ist allerdings fraglich, ob sich die Polizei wirklich traut, den KCTU-Chef festzunehmen, nachdem der Arbeitsminister nur mit Mühe davon abgehalten werden konnte, im KCTU-Hauptquartier um ein Gespräch nachzusuchen. "Die Verhaftung von Dan ist eine sehr politische Angelegenheit und es gibt Gerüchte, dass sich die Situation angesichts der Umstände schnell ändern kann", so ein Polizeioffizier. | |||
aufgenommen: So., 1.7.2001 |
Quelle: The Korea Times, The Korea Herald, Chosun Ilbo, 29.6.01; KCTU- Erklärung Ende Juni 01 |
Indonesien | 29.6.01 | 20 Tote in Aceh |
2576 |
(s.a. 2376) Bei einem Angriff der indonesischen Armee auf einen angeblichen Stützpunkt der separatistischen Guerilla GAM wurden 20 Personen getötet. Neben Guerillakämpfern sollen unter den Toten auch Dorfbewohner sein, aber keine Soldaten. An diesem Wochenende werden bei Genf mal wieder Friedensgespräche zwischen Vertretern der GAM und der indonesischen Regierung stattfinden. Bei diesen Gesprächen sind bisher lediglich weithin ignorierte Waffenstillstände vereinbart worden. In diesem Jahr gab es schon einige hundert Tote bei Kämpfen, darunter viele Zivilisten. | |||
aufgenommen: Sa., 30.6.2001 |
Quelle: Yahoo!News Singapore, 30.6.01 |
Südkorea | 28.6.01 | Streik zuende |
2575 |
Kwanju: (s.a. 2570) Nach zweiwöchigem Streik ist es am Chonnam National Universitätskrankenhaus zu einer Einigung zwischen Gewerkschaft und Management gekommen: die mit zunehmender Betriebszugehörigkeit steigende Pensonierungsabfindung wird abgeschafft; es gibt 5,5% mehr Gehalt; Erhöhung bei zwei Zulagen; das Krankenhaus zahlt 100 Mill. Won an den Gewerkschaftsfond. Jetzt ist nur noch das Universitätskrankenhaus in Chongju im Streik. | |||
aufgenommen: Fr., 29.6.2001 |
Quelle: Korea Times, 29.6.01 |
Thailand | 28.6.01 | Arbeiterinnenprotest |
2574 |
Bangkok: 70, meist weibliche, Beschäftigte des Textilunternehmens Lady Bird Garment demonstrierten vor dem Parlament gegen ihre Entlassung. Sie wurden ausgesperrt/entlassen, weil sie sich bei betrieblichen Tarifverhandlungen engagiert haben. Die Arbeiterinnen wollten einen Protestbrief an den Premierminister übergeben. Weil sie die Straße blockierten, kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei. Ein Mitarbeiter des Premierministers schlichtete und nahm den Brief entgegen. (Mehr Infos) | |||
aufgenommen: Fr., 29.6.2001 |
Quelle: Bangkok Post, 29.6.01 |
Papua Neuguinea | 27.6.01 | Ausgangssperre |
2573 |
Weil die Proteste weitergehen, hat die Regierung eine nächtliche Ausgangssperre über
Port Moresby verhängt. Die Stadt war gestern weitgehend lahmgelegt. Vor dem Hospital
versammelte sich eine große Menge (etwa 2000) ( The Sydney Morning Herald, The National) von
Leuten, die die Körper der drei erschossenen Studenten zum Palast tragen wollten -
insgesamt sollen nach letzten Berichten sechs Menschen erschossen worden sein. Der
Kundgebung schlossen sich auch 60 Soldaten (siehe dazu 2375) in einer demonstrativen
Geste an, während schwerbewaffnete Riot-Polizei die Straße Richtung Palast blockierte. Australien hat inzwischen seine Unterstützung für die Regierung in Port Moresby ausgedrückt und gewarnt, daß bei einem Sturz von Mekere Morauta das australische Hilfsprogamm gestoppt werden könnte. Falls es formelle Anfrage zur Unterstützung geben sollte, würde Australien sie wohllwollend prüfen, so der Außenminister Downer. (The Age) | |||
aufgenommen: Do., 28.6.2001 |
Quelle: div., 28.6.01 |
Indonesien | 26., 27.6.01 | KrankenpflegerInnen, ArbeiterInnen, Becakfahrer |
2572 |
Surabaya: Am 26.6. streikten hunderte Beschäftigte des Hafenkrankenhaus (PT Pelindo III) für Pensionsregelungen entsprechend den Hafenarbeitern. Dabei gingen Büroeinrichtungen wie Telefone, Computer u.a. kaputt (Bali Post). Gestern streikten 1300 ArbeiterInnen der PT Swabina Gatra, einer Tochterfirma der Zementfabrik PT Semen Gresik (329) für eine Produktionsprämie von 5 Monatslöhnen und höhere Überstundenzuschläge (Surabaya Post). In Jakarta demonstrierten hunderte Becakfahrer gegen das Verbot, im Stadtzentrum zu fahren (2165). (The Jakarta Post) | |||
aufgenommen: Do., 28.6.2001 |
Quelle: div., 28.6.01 |
Papua Neuguinea | 26.6.01 | Hafenarbeiterstreik |
2571 |
Lae: Nach Aufforderung durch ihre Gewerkschaft PNG Maritime Workers Industrial Union sind die Hafenarbeiter in einem der größten Häfen des Landes in den Streik getreten. Sie protestieren damit gegen das brutale Vorgehen der Polizei gegen die Demonstranten in Port Moresby (s.a. 2569). Die Arbeiter im Hafen Wewak folgten dem Streikaufruf offenbar nicht. Die Hafenarbeitergewerkschaft will über internationale Gewerkschaftskontakte den Boykott von Fracht aus oder nach PNG organisieren. | |||
aufgenommen: Mi., 27.6.2001 |
Quelle: The National, 27.6.01 |
Südkorea | 25.6.01 | Streiks zuende |
2570 |
Seoul: (s.a. 2557) Der Streik an der Uniklinik ist nach dreizehn Tagen beendet worden.
Der zwischen Gewerkschaft und Management abgeschlossene Vertrag sieht vor:
Abschaffung der nach Betriebszugehörigkeit gestaffelten Pensionierungsabfindung, dies
war die Hauptforderung des Managements; 8,23%ige Gehaltserhöhung; keine
Restrukturierung bis 2004; das Krankenhaus zahlt 300 Mill. Won an den
Gewerkschaftsfond. In fünf anderen Krankenhäusern wird noch verhandelt, in zweien
davon wird gestreikt. (JoongAng Ilbo) Nach 265 Tagen ging der Streik von 200 Gewerkschaftern beim privaten Radiosender CBS (Christian Broadcasting Company) zuende. Es gibt 10% mehr Gehalt; das Unternehmen zahlt 400 Mill. Won in den Gewerkschaftsfond ein; Gewerkschafter werden in Zukunft im Managementkommittees vertreten sein. (The Korea Times) | |||
aufgenommen: Mi., 27.6.2001 |
Quelle: div., 26.6.01 |
Indonesien | 25.6.01 | Streik gegen Entlassungen |
2568 |
Sukabumi (Jawa): Weil 10 Kollegen (darunter je zwei Assistenzmanager, Vorarbeiter und Handwerker der Instandhaltung) wegen Forderungen nach Verbesserung der Arbeitsbedingungen entlassen worden sind, sind die 2100 ArbeiterInnen der PT Singamip Manufacturing Indonesia in Streik getreten. Daneben fordern sie Menstruationsurlaub, korrekte Abrechnung von Arbeitszeit und Erhöhung der Zulagen. (Siehe auch 1916). | |||
aufgenommen: Di., 26.6.2001 |
Quelle: Pikiran Rakyat, 26.6.01 |
Papua Neuguinea | 24.6.01 | Proteste gegen Strukturanpassungsprogramm |
2567 |
Port Moresby: Die vor allem von Studenten getragenen Proteste gegen das von der Weltbank verlangte Strukturanpassungsprogramm (SAP) (2562) gehen weiter. Die Gebäude der Regierung waren durch einen Sitzstreik blockiert; Straßen waren durch Barrikaden geschlossen. Die Proteste haben große Unterstützung in der Bevölkerung; so wurden LKWs und Busse zur Verfügung gestellt, damit die Studenten im Wechsel zur Uni fahren können, um zu essen und zu duschen. Obwohl die Polizei durch Truppen aus dem Hochland verstärkt worden ist, gelang es nicht, die Blockaden aufzulösen - vor allem, weil sich einige Polizisten geweigert haben sollen, Tränengas gegen die Leute einzusetzen. | |||
aufgenommen: Mo., 25.6.2001 |
Quelle: The Post Courier, The National, 25.6.01 |
Philippinen | 22.6.01 | Abkommen |
2566 |
Tripoli (Libyen): Die philippinische Regierung und die islamische Separatistenguerilla Moro Islamic Liberation Front (MILF, s.a. 2395) haben ein Friedensabkommen unterzeichnet. Das Abkommen setzt einen bereits 1997 unterzeichneten Waffenstillstand in Kraft, außerdem sollen vom Krieg verwüstete Gegenden wiederaufgebaut und Land, das vom Militär besetzt wurde, an die Moslems zurückgegeben werden. Damit wird es möglich, daß hunderttausende im Bürgerkrieg vertriebene Familien zurückkehren können (s.a. 1816). In den Auseinandersetzungen zwischen Regierungstruppen und Guerilla gab es in den letzten 30 Jahren 120 000 Tote. Die MILF ist eine Abspaltung der Moro National Liberation Front, die bereits 1996 einen Friedensvertrag unterschrieben hat. | |||
aufgenommen: So., 24.6.2001 |
Quelle: Philippine Daily Inquirer, 24.6.01 |
Indonesien | 23.6.01 | Lehrerdemo |
2565 |
Magelang (Zentraljava): 1000 Lehrer des Lehrerverbandes PGRI demonstrierten bei der Bezirksverwaltung für eine Gehaltserhöhung. U.a. begründeten sie ihre Forderungen mit der Erhöhung der Benzinpreise (s.a. 2561). | |||
aufgenommen: So., 24.6.2001 |
Quelle: detikcom, 24.6.01 |
Papua Neuguinea | 21.6.01 | Anti-IWF-WB-Protest |
2562 |
Port Moresby: Tausende Studenten demonstrierten zu den australischen und US-amerikanischen Botschaften, zum Geschäftsviertel, zum Parlament und zum Amtsgebäude des Premierministers. Sie protestierten gegen von IWF und Weltbank verlangte Maßnahmen, nämlich der Registrierung von Landeigentum (s.a. 1854) und Privatisierung von Staatsunternehmen (s.a. 2147), aktuell der PNG Banking Corporation (s.a. 2559). Seit Wochenbeginn werden außerdem die Vorlesungen boykottiert. Mittlerweile hängt die Privatisierungskommision weit hinter ihrem Zeitplan zurück. Bisher konnte noch kein einziges Staatsunternehmen (u.a. PNGBC, Elcom, Air Nuigini, Post PNG) privatisiert werden. Die PNGBC z.B. hätte schon im Dezember verkaufsreif sein sollen. Wegen der Verzögerungen verweigert die Weltbank die Auszahlung von $20 Mill. für Strukturanpassungsmaßnahmen. | |||
aufgenommen: Fr., 22.6.2001 |
Quelle: The Post Courier, 19./20./21./22.6.01, The National, 21.6.01 |
Indonesien | 21.6.01 | Ölpreisdemos |
2561 |
Jakarta: (s.a. 2556) Bei zwei Studentendemos gegen steigende Treibstoffpreise als Folge
der vom IWF verordneten Senkung der Subventionen kam es zu Zusammenstößen
zwischen Demonstranten (Steine) und Polizei (Tränengas, Warnschüsse). Es gab fünf Verletzte. Semarang: Vor dem Provinzparlament protestierten hundert Demonstranten friedlich. | |||
aufgenommen: Fr., 22.6.2001 |
Quelle: The Jakarta Post, 22.6.01 |
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3. Juli 2001