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Indonesien | 2/07 | Strassenkinder |
5399 |
Jakarta: Laut dem Amt für Soziale Dienste hat die Zahl der Straßenkinder in Jakarta stark zugenommen. Während 2004 noch 98 113 (!) gezählt wurden, seien es 2006 schon 144 889 gewesen (1043). Vor allem die Benzinpreiserhöhungen (4805) in 2005 sind nach Ansicht des Amtes die Ursache für zunehmende Armut gewesen. Das Ziel der Regierung sei derzeit, den Anstieg der Zahl der Straßenkindern zu bremsen; das Ziel bis 2009 sei eine Reduzierung um 5 %. [Anm. der Red.: Wir haben von Leuten, die in diesem Bereich tätig sind, schon Zahlen gehört, die um das 10fache höher liegen...] | |||
aufgenommen: Di., 6.2.2007 |
Quelle: tempointeractive, 5.2.07 |
Hong Kong | 4.2.07 | Hausangestellte |
5398 |
Ca. 6000 Hausangestellte von den Philippinen demonstrierten zum philippinischen Konsulat. Sie protestierten damit gegen ein geplantes Arbeitsgesetz in ihrem Heimatland, durch das jede/r Arbeitsmigrant/in gezwungen wird, auf eigene Kosten vor der Abreise an einem zweiwöchigen Trainingsprogramm teilzunehmen. Der philippinische Staat kassiert sowieso schon jede Menge von Arbeitsmigranten, für Pässe z.B. (s.a. 5309) | |||
aufgenommen: Mo., 5.2.2007 |
Quelle: The Standard , 5.2.07 |
China | 1.2.07 | Arbeiterprotest gegen Fabrikschließung |
5397 |
Shenzhen: Mehr als 200 ArbeiterInnen protestierten gegen die Schließung der Huangxing Light Manufacturing, in der vor allem Kleinzeugs für Walt Disney (767) hergestellt wurde. Die Fabrik ist ohne große Vorankündigung geschlossen worden, 800 Beschäftigte wurden ohne Abfindung auf die Straße gesetzt. Die ArbeiterInnen belagerten die Fabrik und verlangten von der Verwaltung Hilfe, um Abfindungen von der Firma zu kriegen. Später versuchten die ArbeiterInnen eine Hauptstraße zu blockieren. Einige wurden verhaftet, wurden aber wieder freigelassen, nachdem die ArbeiterInnen eine Polizeistation belagerten. Auslöser der Fabrikschließung soll gewesen sein, daß Disney seine Aufträge zurückgezogen hat, nachdem die Fabrik der Überausbeutung der Beschäftigten beschuldigt worden war. | |||
aufgenommen: Sa., 3.2.2007 |
Quelle: The China Post, 2.2.07 |
China | 2006 | Weniger Bauernproteste? |
5394 |
Laut eines führenden Beraters der Regierung sind die Bauernproteste im Jahr 2006 im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent zurückgegangen. Beinahe die Hälfte der Proteste wurden durch die illegale Beschlagnahme von Land ausgelöst, andere gab es wegen der Dorffinanzen und Umweltverschmutzung. (s.a. 5133,5131,5062,5012) | |||
aufgenommen: Mi., 31.1.2007 |
Quelle: China Daily, 31.1.07 |
Indonesien | Kaffee und Tiger & Co. |
5393 | |
Der WWF hat (zusammen mit anderen Organisationen) eine akribisch erarbeitete Untersuchung über den Zusammenhang zwischen Kaffee und dem Rückgang des Urwaldes in Sumatra vorgelegt. Genauer über den Bukit Barisan Selatan National Park in Südsumatra, in dem noch letzte Individuen von Sumatratiger, Sumatranashorn und Elefanten leben. Kaffeebauern zerstören den Wald und pflanzen illegal die Sorte Robusta an. Der Bericht GONE IN AN INSTANT zeigt, wie dieser illegale Kaffee durch Mischung mit legal angebauten Produkten seinen Weg in die internationale Handelskette findet. Eines der größten Verbraucherländer ist Deutschland. Es kann sein, daß die großen Kaffeefirmen gar nichts davon wußten. Auf ein entsprechendes Anschreiben des WWF haben Kraft, Nestlé und Lavazza immerhin geantwortet. Viele Hamburger Importeure nicht. | |||
aufgenommen: So., 28.1.2007 |
Quelle: WWF Indonesia |
Asien | 30 Euro für ein Notebook |
5392 | |
Das Öko- Institut e.V. hat eine Studie zur Produktionskette von Notebooks veröffentlicht. Dabei wird nicht nur der endgültige Zusammenbau der Geräte (meist in China) durch Firmen wie Quanta oder Compal (die Markenträger wie Toshiba, Dell oder Fujitsu-Siemens haben kaum oder keine eigene Herstellung), verfolgt, sondern auch die Bedingungen in Zulieferfabriken. Die Studie umfasst 100 Seiten. Ein Ergebnis: in einem Notebook stecken insgesamt etwa 30 Euro Lohnkosten. | |||
aufgenommen: So., 28.1.2007 |
Quelle: Öko- Institut 2006 |
Kambodscha | Streiks |
5389 | |
Von 2004 bis 2006 gab es in Kambodscha insgesamt 594 Streiks in 557 Fabriken. Vor allem die Bekleidungsindustrie war betroffen. Im letzten Jahr gingen über 343 000 Arbeitstage durch Streiks verloren, von denen nur 30 % durch eine der drei Gewerkschaften organisiert waren, so jedenfalls der Chef der Arbeitgebervereinigung. Er beschuldigt vor allem die ILO und die NGOs, durch ihre Schulungsprogramme die ArbeiterInnen zu Streiks zu ermuntern. Laut Arbeitsministerium gab es 2005 148 und im letzten Jahr 217 Streiks in der Bekleidungsindustrie. In den meisten Fällen ging es um die Einhaltung von Arbeitsgesetzen. Die Arbeitgeber behaupten zwar, durch die Streiks seien viele Arbeitsplätze verloren gegangen, weil Fabriken schließen mußten. Allerdings wurden im letzten Jahr auch 57 Fabriken neu eröffnet. Insgesamt beschäftigt die Branche 320 000 Leute. Und die Streiks waren am Ende erfolgreich: Anfang des Jahres wurde der Fabrikarbeiterlohn von 45 auf 50 US$/Monat erhöht. (s.a. 5079, 4585, 4567,4508) | |||
aufgenommen: Fr., 26.1.2007 |
Quelle: Phnom Penh Post und Xinhua via KI-Media, 24.1.07 |
Indonesien | 22.1.07 | Wieder Poso |
5386 |
Poso (Sulawesi, s.a. 3894): Anti-Terroreinheiten der Polizei versuchen, militante Islamisten zu verhaften, die im Zusammenhang mit den religiösen Riots vor einigen Jahren gesucht werden. Am 11. Januar 07 tötete die Polizei ein angebliches Führungsmitglied von Jemaah Islamiyah, danach kam es immer wieder zu Zusammenstößen. Heute wurden bei einer Großrazzia, bei der es zu einem dreistündigen Schußwechsel kam, zehn Leute erschossen (darunter ein Polizist) und mindestens fünf verwundet. es gab 18 (laut Yahoo:25) Verhaftungen, Waffen und Munition wurde beschlagnahmt. | |||
aufgenommen: Mo., 22.1.2007 |
Quelle: The Jakarta Post, Yahoo! News, 22.1.07 |
Südkorea | 17.1.07 | Hyundai-Streik zuende |
5383 |
(s.a. 5378) Nach dreiwöchigen Auseinandersetzungen (seit 28.12. Überstundenboykott, in den letzten drei Tagen Streik) hat das Unternehmen der Forderung der Gewerkschaft nach voller Auszahlung der Jahresendprämie zugestimmt, wenn die streikbedingten Produktionsausfälle (21.680 Fahrzeuge) aufgearbeitet werden. Der Arbeitskampf hatte begonnen, weil die Firma nur einen Jahresendbonus von 100 Prozent bezahlt hatte, statt 150 Prozent, mit der Begründung, daß die Produktionsziele nicht erreicht worden waren. Im Jahr 2006 hatte Hyundai nur 1,62 Mill. Fahrzeuge produziert, statt der geplanten 1,77 Millionen. | |||
aufgenommen: Fr., 19.1.2007 |
Quelle: The Korea Herald, 19.1.07 |
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6. Februar 2007