< später | Aktuell | Archiv-Liste | früher >
Indonesien | 20.4.01 | Streikende Hotelangestellte entlassen |
2434 |
Kuta, Bali: 350 der seit dem 18. Dezember letzten Jahres streikenden Angestellten des Kartika Plaza Beach Hotel (2283) sollen jetzt formell entlassen werden, nachdem sie Angebote der Geschäftsführung, zur Arbeit zurückzukehren, abgelehnt haben. Der Firma war es relativ schnell gelungen, mit StreikbrecherInnen den Betrieb des Hotels weiterzuführen. Das "Angebot", dessen Zeitlimit jetzt abgelaufen ist, sah für die Streikenden allerdings vor, dass sie selber hätten kündigen und dann wieder neu für einen Job bewerben müssen. Etwa 210 der 500 Streikenden bewarben sich um eine Stelle, allerdings zogen davon 60 ihre Bewerbung wieder zurück und schlossen sich erneut dem Streik an, so daß nur etwa 150 wiedereingestellt werden - im Hotel oder für irgendeinen anderen Arbeitsplatz der Holding PT Kharisma Arya Paksi. | |||
aufgenommen: Sa., 21.4.2001 |
Quelle: Bali Post, The Indonesian Obsever, 21.4.01 |
Thailand | 3/01 | Nachtschicht |
2432 |
Nachdem die Textilfabrik New Product Co in Mae Sot seit Jahren das Wasser vergiftet
hatte und die Nachbarn dagegen protestiert hatten, versprach die Fabrik am 26. 2. die Sache
innerhalb eines Monats zu bereinigen. Als nichts geschah, wurde die Fabrik gegen Ende
März behördlicherseits geschlossen. Abgeschlossen wurde sie nicht, denn es gab zuerst
Gerüchte, daß eben nachts weitergerarbeitet würde. Und am 3.4. machte die Polizei eine
Razzia in der Fabrik und tatsächlich fand sie 500 Burmesische Arbeiter, die dann
abgeschoben worden sind (zu den Abschiebungen siehe 2340). Jetzt will eine Senatskommission aus Bangkok vier Fabriken in der Gegend wegen Umweltvergehen untersuchen. | |||
aufgenommen: Fr., 20.4.2001 |
Quelle: Bangkok Post, 20.4.01 |
Indonesien | 17./18.4.01 | 8 Verletzte bei Polizeiaktion gegen Straßenhändler |
2431 |
Im Rahmen der Kampagne gegen die (angebliche) Straßenhändlermafia und deren Chefs in Jakarta hat die Polizei am 17.4. in Verbindung mit Hilfspolizei (siehe auch 2403) auch die berühmte Eisenbahnstation Gambir am Rande des Platzes mit dem Nationalmonument aufzumischen versucht. Das ließen sich die Straßenhändler aber nicht ohne weiteres gefallen und wehrten sich. Ob schwer mit Hieb- und Stichwaffen bewaffnet (The Jakarta Post) oder unbewaffnet (The Indonesian Observer) bleibt unklar. Jedenfalls sollen sich vor allem die Frauen hervorgetan haben und Flaschen und Steine sind geflogen. 3 Hilfspolizisten, 1 Polizist und (mindestens) 4 Straßenhändler wurden verletzt. 40 Mann einer Spezialeingreiftruppe ("Brimob") wurden jetzt an der Station stationiert. Tags drauf demonstrierten Hunderte vor dem Bürgermeisteramt gegen die Polizeibrutalität, für die sofortige Herausgabe der beschlagnahmten Stände, Waren und Gelder und für die Freilassung der Verhafteten. | |||
aufgenommen: Do., 19.4.2001 |
Quelle: div., 19.4.01 |
Indonesien | 18.4.01 | Wieder Flugplatz Makassar besetzt |
2430 |
Erneut haben Bauern aus der Nachbarschaft des Flughafens von Makassar, Süd-Sulawesi, die Startbahn besetzt (2374). Sie fordern nachträglich eine korrekte Entschädigung für Landenteignungen bei der Erweiterung des Flugplatzes. Bei der Aktion verbrannten sie Reifen. Nach einem Treffen mit dem Vize-Polizeichef forderte sie ihr Anwalt auf, die Besetzung aufzuheben, sie entschieden sich aber für die Fortsetzung und die Übernachtung auf der Rollbahn. | |||
aufgenommen: Do., 19.4.2001 |
Quelle: The Jakarta Post, Detik.com, 19.4.01 |
Philippinen | 16.4.01 | Toyota-Arbeiter demonstrieren |
2427 |
Weil Toyota sich geweigert hat, sie wieder in die Fabrik zu lassen, demonstrierten 250
Arbeiter vor dem Arbeitsministerium gegen dessen "Zurück zur Arbeit"- Anweisung
(2424). Sie protestierten vor allem gegen den Passus, der es Toyota erlaubt, sich diejenigen
rauszusuchen, die in die Fabrik zurück geholt werden - die anderen stehen nur formal
wieder auf der Lohnliste. (BusinessWorld) Derweil haben das Handels- und Industrieministerium und das Arbeitsministerium ein "schnelles Eingreifteam" gebildet, weil man dort davon ausgeht, daß es nicht nur bei Toyota, sondern auch in den Fabriken der anderen japanischen Konzerne (Honda, Mitsubishi und Nissan) gärt. "Kapital ist sehr mobil und wenn die Probleme mit den Arbeitern zunehmen, werden wir Jobs verlieren", so der Staatssekretär für Handel, Manuel Roxas. (Philippine Daily Inquirer) | |||
aufgenommen: Di., 17.4.2001 |
Quelle:div, 17.4.01 |
Indonesien | 4/2001 | Abgeholzt |
2426 |
Während in der letzten Zeit 90 000 Kubikmeter Holz illegal produziert und an Fabriken in
Kalimantan (Insel Borneo) verkauft worden sind (The Indonesian Observer), wird weiter daran
gearbeitet, den Gunung Leuser National Park in Nordsumatra abzuholzen. Dieser Park
ist die letzte Zufluchtstätte für wild lebende Elephanten, Tiger, Orang Utans und die letzten
80 Nashörner. Ein Fünftel ist bereits durch illegales Abholzen zerstört; Umweltexperten
gehen davon, dass in der derzeitigen Geschwindigkeit der tropische Regenwald in 10
Jahren verschwunden sein wird. Die Regionalisierung der Macht in Indonesien macht es
den Holzbaronen noch leichter - die regionalen Verwaltungen haben jetzt zwar
Zuständigkeit, aber keine Macht. Die Europäische Union hat 32 Millionen Euro in einen
Fond für die Rettung des Parks eingezahlt. (South China Morning Post) (Siehe auch 2385, 2266 und vor allem 2002) | |||
aufgenommen: Di., 17.4.2001 |
Quelle: div., 17.4.01 |
Indonesien | 16.4.01 | Bauern gegen Gen-Baumwolle |
2425 |
Bauern aus dem Aceh, Nordsumatra, Westsumatra, Lampung und West-Jawa demonstrierten in Jakarta gegen die Anpflanzung von gentechnisch veränderten Baumwollpflanzen in Süd-Sulawesi durch die PT Monsanto (siehe auch 2027). Die Anpflanzung war vor kurzem von der Regierung erlaubt worden - in der Hoffnung auf bessere Ernte. Aber genau darum demonstrierten die Bauern: wenn Monsanto und andere Multis genug produzieren, bleibt kein Raum für kleine Bauern. | |||
aufgenommen: Di., 17.4.2001 |
Quelle: The Indonesian Observer, 17.4.01 |
Philippinen | Toyota-Streik verboten |
2424 | |
Das Arbeitsministerium hat die streikenden Toyota-Arbeiter "angewiesen",
wieder zur Arbeit zurückzukehren, der Fall werde vor der National Labor Relations
Commission (Kommission für Arbeitsbeziehungen, NLRC) verhandelt werden. Toyota
wurde angewiesen, die Arbeiter wieder in den Zustand vor dem Streik zu versetzen. Ob
dies bedeutet, daß Toyota auch die 300 Entlassenen wieder ins Werk lassen muß, ist
unklar. "Vor allem - und viel wichtiger - wird ein andauernder Streik bei Toyota als
Zeichen für das Investitionsklima gedeutet werden, das von der Regierung bereitet wird",
so die Staatssekretärin Patricia A.Sto. Tomas (Business World, 12.4.). Der offizielle Streik in
drei Toyota-Fabriken begann am 28.3., nachdem Toyota 227 Arbeiter entlassen und
weitere 73 beurlaubt hatte - die waren seit dem 20. Februar "unentschuldigt" (so die Firma)
zuhause geblieben (Today, 11.4.) (2413) Auch der Streik bei Yokohama Tires (2351) wurde so beendet und derzeit vor der NLRC verhandelt, die Produktion soll wieder "normal" sein. (Philippine Daily Inquirer, 11.4.) Insgesamt ist die Zahl der offiziellen Streiks im ersten Vierteljahr 2001 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum zurückgegangen - von 16 (5749 Arbeiter) auf 10 (2657 Arbeiter), so das Arbeitsministerium. (The Mindanao Times, 16.4.01) | |||
aufgenommen: Mo., 16.4.2001 |
Quelle: div. |
Indonesien | 15.4.01 | Weiterer Kadera Arbeiter gestorben |
2423 |
(2410, 2397) Jakarta: Der Überfall auf die streikenden ArbeiterInnen der PT Kadera (Autositze für Toyota-Astra) vom 29.3. hat ein weiteres Todesopfer gefordert. Nachdem er kurz das Bewußtsein wiedererlangt hatte, starb ein 21-jähriger aus Yogyakarta im Krankenhaus. Inzwischen hat die Polizei einige Verdächtige festgenommen, wovon einer zugegeben hat, 27 Millionen Rp für die Organisierung des Überfalls erhalten zu haben. | |||
aufgenommen: Mo., 16.4.2001 |
Quelle: The Jakarta Post, 16.4.01 |
Malaysia | 14.4.01 | Demo trotz Einschüchterung |
2421 |
Trotz einer massiven Einschüchterungskampagne durch Verhaftung von 7 Oppositionspolitikern, große Show um neugekaufte Wasserwerfer und anderem demonstrieren zum Jahrestag des Urteils gegen Anwar Ibrahim (2263, 1966) mehr als 1000 Menschen. Sie riefen "Reformasi", "Freiheit für alle politischen Gefangenen" und "Menschenrechte für alle". Etwa 100 Polizisten waren anwesend, zu Zwischenfällen ist es bisher nicht gekommen. | |||
aufgenommen: Sa., 14.4.2001 |
Quelle: detik.com, South China Morning Post, 14.4.01 |
< später | Aktuell | Archiv-Verzeichnis | früher >
Startseite | Asienkrise | Links
Eine Webseite von WELT IN UMWÄLZUNG Mannheim-Ludwigshafen
25. April 2001