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Indonesien | 6.,7.2.02 | Indonesien soll "sauber" werden |
2940 |
Indonesische Städte versuchen immer öfter und radikaler, die Straßen von Armut zu befreien - indem Straßenhändler vertrieben werden; der Betrieb von Becaks (Fahrradrikscha) verboten wird (2776), SexarbeiterInnen und Bettler verhaftet werden Oder auch Slums gewaltsam geräumt und abgerissen werden (2882). Heute will Surabaya den Bereich vor der großen Shopping-Mall Tunjungan Plaza räumen. Derweil demonstrierten 200 Straßenhändler, die vorher an anderer Stelle vertrieben worden waren, vor der Stadtverwaltung (Detik.com, 7.2.01). In Malang demonstrierten gestern ebenfalls Straßenhändler (sie nennen ihre Vereinigung "Yayasan [Stiftung] Lumpen Indonesia") vor der Stadtverwaltung gegen die Vertreibungen; die Stadtverwaltung lehnt jeglichen Dialog ab. (Surya) | |||
aufgenommen: Do., 7.2.2002 |
Quelle: div. |
Indonesien | 5.2.02 | Aktionen: Arbeiter, Ärzte |
2938 |
Bekasi: Etwa 1800 aus der Lederfabrik PT Karwel Indonesia demonstrierten vor dem
Regionalparlament gegen die Entlassung von 500 KollegInnen. Sie sagen, das sei
eindeutig eine Antwort auf Lohnforderungen, da derzeit jede Menge Überstunden gemacht
werden müßten. (Koran Tempo, Republika) Bogor: Wegen nichtgezahlter Januar-Löhne streiken 1200 ArbeiterInnen der Jackenfabrik PT Dasan Dunia. (Koran Tempo, Suara Pembaruan) Karanganyar (bei Solo): Hunderte ArbeiterInnen der PT Sidikara blockierten die Eingänge des Regionalparlaments. Sie haben mehrere Forderungen, darunter Lohnerhöhung entsprechend dem örtlichen Mindestlohn und die Ablösung der Personalchefs. (Suara Merdeka) Semarang: 700 ArbeiterInnen der Textilfabrik PT Surya Indah Garmindo (1599) demonstrierten beim Regionalparlament gegen die Pläne der Geschäftsleitung, mit der Fabrik umzuziehen. Zumindest wollen sie u.a. Klarheit darüber, daß es am neuen Standort den gleichen Lohn und zusätzliche Transportzulage gibt. (Suara Merdeka) Kediri: Hunderte ArbeiterInnen der Sperrholzfabrik PT Industri Pengolahan Kayu Inkud demonstrierten vor dem örtlichen Büro des Arbeitsministeriums gegen die Entlassung von 380 KollegInnen. Sie fordern 6 Monatslöhne Abfindung und Lohnerhöhung für alle (Surya) Serang (bei Banten): 700 Vertragsangestellte des Regionalkrankenhaus streiken für 25 % mehr Gehalt; in Palu (Zentralsulawesi) demonstrierten 200 Ärzte zweier Reginalkrankenhäuser für die seit 8 Monaten ausstehende Auszahlung von Gehaltserhöhungen. (Media Indonesia) | |||
aufgenommen: Mi., 6.2.2002 |
Quelle: div., 6.2.02 |
Südkorea | 5.2.02 | "No Bush. No War!" - Neue Erkenntnisse über US-Kriegsverbrechen |
2937 |
Daß US-Präsident Bush auch Nordkorea zur "Achse des Bösen" gerechnet hat, hat in
beiden Koreas breiten Widerspruch hervorgerufen. In Südkorea haben sechs
Parlamentarier aus beiden Lagern einen formellen Protest bei der US-Botschaft
abgegeben: "Die Bemerkungen von Bush könnten dem Frieden und der Stabilität auf der
koreanischen Halbinsel schweren Schaden zufügen", so der Sprecher der Gruppe.
Anläßlich der Überbringung des Protestbriefes demonstrierten einige Dutzend Aktivisten,
die größere Proteste während des geplanten Besuchs Bush's in Korea am 19. Februar
ankündigten. (BBC News, Yahoo! Singapore News) Ein jetzt von der US-Army freigegebenes Dokument bezeugt ein weiteres Kriegsverbrechen während des frühen Koreakrieges. Am 19.1.1951 bombardierten US-Flieger die Ortschaft Sanseong-Ri in Yecheon; dabei wurden 36 Zivilisten getötet, 72 verwundet, weitere 30 sind seitdem vermißt. Die südkoreanische Armee hat damals die Folgen untersucht und keinerlei Spuren vom nordkoreanischen Feind entdeckt. (JoongAng Ilbo, The Korea Herald) (s.a. 2921) | |||
aufgenommen: Mi., 6.2.2002 |
Quelle: div., 6.2.02 |
Malaysia | 4.2.02 | Urteil gegen indonesische Arbeiter |
2936 |
Ein malaysisches Gericht hat vier indonesische Textilarbeiter zu 30 Monaten Haft verurteilt, weil sie in die Aktionen gegen einen Drogentest in ihrer Fabrik beteiligt waren. Sie wurden für schuldig befunden, staatseigene Autos beschädigt zu haben (2901). | |||
aufgenommen: Di., 5.2.2002 |
Quelle: The Jakarta Post, 5.2.02 |
Philippinen | 4.2.02 | Demo gegen US-Truppen |
2935 |
Vor der amerikanischen Botschaft in Manila demonstrierten erneut etwa 2000 Menschen gegen die Beteiligung von US-Truppen an den Militäraktionen gegen islamische Guerilla auf Mindanao. (s.a. 2908, 2898). | |||
aufgenommen: Di., 5.2.2002 |
Quelle: Business World, Today, 5.2.02 |
Malaysia | 2.2.02 | Wieder Bauarbeiter-Schlägerei |
2934 |
Kulim, Kedah: Samstag nacht kam es zu einer blutigen Auseinandersetzung zwischen Bauarbeitern aus Indonesien und Myanmar/Burma aufgrund eines "Mißverständnisses in den Wohnquartieren". Sechs Menschen wurden verletzt. Die Polizei verhaftete 50 Arbeiter, darunter 20 Indonesier, 17 Thais, 11 Burmesen und einen Malaysier, von dem man annimmt, es sei der Vorarbeiter. 20 wurden in ein Auslieferungslager gebracht, weil sie keine gültigen Papiere vorweisen konnten. Siehe auch 2910, 2901. | |||
aufgenommen: Mo., 4.2.2002 |
Quelle: Malaysia Kini, The Straits Times, 4.2.02 |
Philippinen | 31.1.02 | US-Flugzeug angeschossen |
2932 |
Nachdem ein US-Militärflugzeug angeschossen wurde, wurde die Bewegungsfreiheit von 400 US-Soldaten auf ihren Stützpunkt Clark Air Base beschränkt. Ein MC-130-Flugzeug wurde während eines Tiefflugs über der Insel Luzon von zwei Kugeln getroffen. Keiner wurde verletzt und das Flugzeug kehrte sicher zum Stützpunkt zurück. Verdächtigt werden die kommunistischen Guerilleros der New Peoples Army. (s.a. 2779) | |||
aufgenommen: Sa., 2.2.2002 |
Quelle: The Straits Times, 2.2.02 |
Thailand | 1.2.02 | Bauernmarsch |
2931 |
10 000 Bauern, organisiert von einer Kleinbauernvereinigung, haben einem Protestmarsch von Saraburi nach Bangkok begonnen, um die von der Regierung versprochene Schuldenerleichterung zu verlangen. (s.a. 2268) | |||
aufgenommen: Sa., 2.2.2002 |
Quelle: The Nation, 2.2.02 |
Indonesien | 29.1.02 | Auszeichnung abgelehnt |
2930 |
(s.a. 2839) Arbeiteraktivistin und Gewerkschaftsführerin Dita Sari hat den von der Turnschuhfirma Reebok verliehenen Menschenrechtspreis zurückgewiesen. Als Grund nennt sie die niedrige Bezahlung und die Ausbeutung der ArbeiterInnen in Indonesien und anderen Ländern durch Reebok, bzw. durch die Vertragsunternehmen, die für Reebok produzieren. | |||
aufgenommen: Fr., 1.2.2002 |
Quelle: asietnews-list, 1.2.02 |
Philippinen | 26.1.02 | Hotelstreik |
2929 |
Manila: (s.a. 2911) 500 Arbeiter des Dusit-Hotels Nikko traten in den Streik wegen festgefahrener Tarifverhandlungen und weil das Hotelmanagement Teilnehmer an bisherigen Aktionen mit einer 30-tägigen Suspendierung bestraft hat. | |||
aufgenommen: Fr., 1.2.2002 |
Quelle: asianfoodworker, 1.2.02 |
China | 31.1.02 | Wahlprotest |
2928 |
Einwohner des Dorfes Shilaoren (Provinz Shandong) protestieren seit vier Tagen gegen Manipulationen bei den Wahlen für das Dorfkomitee. Von den 2900 registrierten Wahlberechtigten wurden über 1000 von den Wahlen ausgeschlossen, weil 300 Arbeiter bei lokalen Unternehmen nur ein Formular zur Wahlregistrierung bekommen hatten. Alle anderen Familienmitglieder im wahlberechtigten Alter konnten deshalb nicht wählen. Diese Registrierungsmethode wurde vom Wahlausschuss wahrscheinlich angewandt, um die Wiederwahl des bisherigen Dorfkomitees zu sichern. Außerdem wurden den Arbeitern Lohnerhöhungen versprochen, wenn sie die bisherigen Amtsinhaber wiederwählen und mit Kündigung gedroht, wenn sie dies nicht tun. Das Wählen fand auch nicht geheim statt, obwohl dies das Gesetz vorschreibt. Aus Protest gegen diese Machenschaften demonstrierten hunderte Dorfbewohner bereits bei der Stadtregierung in Qingdao und bei der Bezirksregierung in Laoshan. (s.a. 1164, 679, 666) | |||
aufgenommen: Fr., 1.2.2002 |
Quelle: South China Morning Post, 1.2.02 |
Hong Kong | 31.1.02 | Erfolg für ArbeitsmigrantInnen |
2927 |
(s.a. 2894) Die Regierung hat beschlossen, den Mindestlohn für Hausangestellte aus dem Ausland vorerst nicht zu kürzen. | |||
aufgenommen: Fr., 1.2.2002 |
Quelle: South China Morning Post, 1.2.02 |
Burma/Myanmar | 28.1.02 | BH-Fabrik zu |
2924 |
Der Unterwäschemulti Triumph International hat angekündigt, seine Fabrik in Burma in schließen und 1000 ArbeiterInnen zu entlassen. Damit beugt sich die Firma dem Druck einer Kampagne von Internationalen-Arbeiter-Solidaritäts-Aktivisten (cleanclothes) und Exil-Burmesen. Diese hatten Triumph vorgeworfen, Zwangsarbeiter und Kinder auszubeuten und das burmesische Militärregime zu unterstützen. Für die entlassenen ArbeiterInnen will Triumph einen Sozialplan erstellen. | |||
aufgenommen: Mi., 30.1.2002 |
Quelle: BBC News, 28.1.02 |
Indonesien | 29.1.02 | Hafenarbeiterstreik |
2923 |
Jakarta: Seit dem frühen Morgen streiken die Arbeiter in drei Häfen (Tanjung Perak, Tanjung Priok, Cilegon) Sie fordern die Erhöhung der Löhne auf das Niveau des Provinzmindestslohns. Außerdem protestieren sie gegen die Preiserhöhungen bei Benzin, Telefon, Strom etc. (s.a. 2905). Die Zufahrt zum Hafen Tanjung Priok haben die Arbeiter mit Containern blockiert. | |||
aufgenommen: Di., 29.1.2002 |
Quelle: detikcom, 29.1.02 |
Malaysia | 27.1.02 | Indonesier raus |
2922 |
(s.a. 2910) Um zukünftig Riots von indonesischen Arbeitsmigranten zu verhindern, will die malaysische Regierung die Zahl der legalen indonesischen Gastarbeiter in Malaysia von 900 000 auf 450 000 senken. Arbeitgeber sollen den Automatisierungsgrad erhöhen und sowohl Einheimische als auch Arbeiter aus anderen Ländern anwerben, um die entstehenden Lücken zu füllen. Arbeitsverträge und Arbeitsgenehmigungen mit Indonesiern sollen nur noch erteilt, bzw. verlängert werden, wenn es keine Alternative gibt. | |||
aufgenommen: Mo., 28.1.2002 |
Quelle: The Straits Times, 28.1.02 |
Südkorea | Kriegsverbrechen: "Kill' em All" |
2921 | |
Die BBC hat eine neue Filmdokumentation über die Kriegsverbrechen der US Army
während des Korea-Krieges gedreht und legt neue Beweise und Zeugen vor. So sagt ein
bei No Gun Ri (Juli 1950) (2250, 1823) beteiligter Soldat aus, daß sein befehlshabender
Offizier den Massenmord an zivilen Flüchtlingen befohlen habe: "Kill 'em all - Bringt sie
alle um!". Neue Belege werden auch für ähnliche Kriegsverbrechen vorgelegt, darunter ein
bisher nicht in der Öffentlichkeit bekannter Vorfall an einem Strand im Süden Koreas, wo
eine Gruppe von 400 Flüchtlingen von US-Kriegsschiffen beschossen und getötet worden
ist. Die US-Regierung hat zwar das Massaker von No Gun Ri zugegeben, aber bestritten,
daß es dafür Befehle gegeben haben soll. Der Film heißt "Kill 'em All" und soll am 1. Februar gesendet werden. | |||
aufgenommen: So., 27.1.2002 |
Quelle: The Times of India; Donga Ilbo; The Korea Herald; The Korea Times; 27.1.02 |
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7. Februar 2002