Asien Aktuell: News, Daten, Kämpfe, Bewegungen

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Indonesien 12./13.6.00 Streiks

1840

Tanjung Morawa (Nordsumatra), 12.6.: Hunderte Beschäftigte des Lebensmittelherstellers PT Olaga Food Industry (PT OFI; Instantnudeln, Kokosmilchkonserven) streikten für: Lohnerhöhung, Essensgeld, Fahrkostenzuschuss, volle Lohnfortzahlung im Krankheitsfall (einschl. Leistungsprämie), Ablösung eines Vorgesetzten. Geschäftsleitung und Betriebsgewerkschaft (SBSI), mit Vertretern der örtlichen Arbeitsbehörde als Schlichter, einigten sich auf Lohnerhöhung, Essens und Fahrgeld. (Analisa)
Belawan (Hafen von Medan, Nordsumatra) 13.6.: Hunderte Fahrer und Beifahrer von LKWs, die Waren zwischen Medan und Belawan befördern, streikten wegen der mangelnden Sicherheit auf dieser Strecke. Es kommt dort immer wieder zu Überfällen. (Analisa)
Bogor (bei Jakarta) 12./13.6.: Fahrer der öffentlichen Minibusse sind im Streik, weil auf ihrer Route weitere Busse eingeteilt werden sollen und außerdem viele Fahrgäste die kürzlich erfolgte Fahrpreiserhöhung ignorieren. Wegen des Streiks sind die Fahrpreise auf anderen Verkehrsmittel (z.B. Pferdekutschen, Fahrrad- und Motorradrikschas) stark gestiegen. Zornige Fahrgäste steckten deshalb auf einer Hauptstraße Reifen in Brand. (The Jakarta Post)
Streiks von Minibusfahrern gab es auch in Bandung und Cirebon (Westjava). (Pikiran Rakyat)
aufgenommen: Mi., 14.6.2000

Quelle: div, 14.6.00


Indonesien 13.6.00/ 2000 103 Lynchmorde in Jakarta

1839

Mit dem Mord an fünf Männern, die vom Mob für Räuber gehalten wurden, ist die Zahl der Lynchmorde in Jakarta in diesem Jahr auf 103 gestiegen. Die Fünf fuhren in einem Linien-Kleinbus, als die anderen Passagiere an einer Roten Ampel um Hilfe riefen und die fünf als Räuber beschuldigte. Von der Menge wurden diese aus dem Auto gezerrt, geschlagen und dann in Brand gesetzt. Ein Polizeisprecher führt die verbreitete Selbstjustiz auf "das Mißtrauen der Öffentlichkeit gegenüber den Instutionen, die das Recht in diesem Land durchzusetzen haben", zurück.
aufgenommen: Mi., 14.6.2000

Quelle: The Jakarta Post, 14.6.00


China 9.6.00 Wegen Arbeiterinterviews angeklagt

1838

Weil er die für ihren seit einem Jahr ausstehenden Lohn demonstrierenden Arbeiter der Maschinenbaufabrik von Neijing Stadt, Provinz Sichuan (siehe 1413), bei ihren Aktionen besucht und interviewt hat, ist jetzt der 59jährige Feng Daxun der "subversiven Tätigkeit" angeklagt worden. Darauf stehen 10 Jahre oder mehr Knast. Er wurde damals, am 17. Dezember 1999, verhaftet und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Ein Offizieller in Neijiang bestätigte die Untersuchung, deutete aber an, dass möglicherweise nicht genug Beweismittel dafür vorlägen, dass Feng Daxun die Arbeiter angestiftet hätte.
aufgenommen: Di., 13.6.2000

Quelle: South China Morning Post, Inside China Today, 13.6.00


Indonesien 12. + 13.6.00 Verletzte bei Demos

1837

Mehr als 100 Arbeiterbauern aus Lahat, (in der Nähe von Bengkulu), unterstützt von Studenten, zogen nach Palembang, um dem Polizeichef von Südsumatra ihre Forderungen zu überbringen: Schadensersatz für "von Investoren" zerstörte Äcker und anderes, aber vor allem die sofortige Freilassung eines Bauern, der verhaftet worden war, als er beim "Diebstahl", d.h. beim Abernten von Ölpalmen erwischt worden war. Diese Ölpalmen stehen auf Gebiet, das zu einer Großplantage gehört, dessen Besitz aber umstritten ist (s.a. 1817). Weil die Polizei in dem Dorf oft "von der Öffentlichkeit" um Freilassung des Bauern "gebeten" worden war, war er nach Palembang zwangsverlegt worden. Der Polizeichef lehnte ein Treffen ab, weil die Demonstranten "keinen Termin hatten" - aber wohl auch, weil sie ein Transparent zeigten, das ihn als Ziege darstellte. Als die Leute gewaltsam Einlaß ins Polizeipräsidium begehrten, kam es zu langanhaltenden Zusammenstößen, in deren Verlauf 10 Polizisten, 2 Reporter und eine unbekannte Anzahl Demonstranten z.T. schwer verletzt wurden. (Media Indonesia, Sriwijaya Post, 13.6.00)
In Pontianak, West-Kalimantan, kam zu ebenfalls langandauernden Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften. Die Demonstranten fordern den Rücktritt des Gouverneurs der Provinz. Insgesamt fanden sich mehrere Demonstrationen vor dem Provinzparlament ein: mehrere Gruppen von StudentInnen, insgesamt an die Tausend; etwa 200 Leute aus einer Vorstadt von Pontianak, die ebenfalls den Rücktritt des Gouverneurs fordern und ein Zug von etwa 600 Menschen aus einer etwas weiter entfernten Region, denen eine Neuordnung ihrer Gebietsverwaltung am Herzen liegt. Ob die Polizei aufgrund dieser unübersichtlichen Lage die Ruhe verloren hat oder - wie sie behauptet - die Studenten in das Parlamentsgebäude eindringen wollten - jedenfalls kam es zu Auseinandersetzungen, die über mehrere Stunden andauerten. Bis heute abend waren 12 Studenten verletzt, darunter zwei durch scharfe Schüsse. Die Polizei wurde des öfteren von den Studenten angegriffen; sie mußte vier Radpanzer aufbieten, um Patrouille fahren zu können. (Detikcom, 13.6.00)
aufgenommen: Di., 13.6.2000

Quelle: div


Philippinen 12.6.00 Proteste gegen Ölfirmen und Studiengebühren

1836

Den Präsi entlassen!Bei Protesten (anlässlich des Unabhängigkeitstages) gegen die Benzinpreissteigerungen (s.a. 1618) vor den Verwaltungsgebäuden von Caltex und Shell in Makati City kam es zu schweren Auseinandersetzungen mit der Polizei. Mindestens ein Demonstrant und ein Fahrer eines Wasserwerfers wurden verletzt; 7 festgenommen. (The Philippine Star)
In Manila und Quezon City demonstrierten Studenten gegen die Studiengebühren, die von den meisten Hochschulen und Universitäten kräftig erhöht worden sind. Ein Gesetz von 1982 erlaubt es den Schulen, ihre Gebühren selbst festzulegen; die Studenten beklagen, daß viele Hochschulen und Universitäten "exorbitanten Profit mit wenig Kapital" erzielen würden (The Manila Times).
aufgenommen: Di., 13.6.2000

Quelle: div, 13.6.00


Malaysia/ Singapur 6/00 Jobrotation

1835

Weil viele, vor allem ungelernte, ArbeiterInnen aus dem Bundesstaat Johor lieber in Singapur arbeiten, wo sie statt 300 bis 400 Ringgit netto etwa 1000 Singapur-Dollar verdienen können (also das fünf- bis siebenfache), müssen die Unternehmer Arbeitskräfte aus anderen Ländern anheuern, vor allem IndonesierInnen. Die Industriefirmen verlassen sich dabei auf Leiharbeitsfirmen oder Subunternehmen. Etwa 70 000 ausländische ArbeiterInnen sind in Johor gemeldet.
aufgenommen: Di., 13.6.2000

Quelle: The Straits Times, 13.6.00


China 9.6.00 Straßenproteste

1834

Der chinesische Staatsrat hat angeordnet, daß Renten und Arbeitslosengeld pünktlich und vollständig bezahlt werden müssen. Falls Firmen oder Behörden dagegen verstoßen, müssen sie mit einer Untersuchung rechnen. Grund dieser Anordnung sind die häufigen Proteste von Rentnern und Arbeitslosen, die ausstehende Zahlungen fordern. Demos finden u.a. auch statt, weil Leute Geld bei Investmentsfonds verlieren (s.a. 1654, 1346), oder weil sie für Bauprojekte zwangsumgesiedelt werden (s.a. 1712, 585). Im letzten Jahr gab die Regierung die Zahl der Demonstrationen mit landesweit 100 000 an, das sind 270 am Tag. Die wirkliche Zahl soll weit höher sein, da Proteste in ländlichen Gegenden oft nicht gemeldet werden (s.a. 1422, 1317, 1228). In Shenyang (Provinz Liaoning) gibt es fast jeden Morgen Warnungen vor "durch Menschen verursachte Straßensperren". Frank Lu, Direktor einer Hongkonger Menschenrechtsorganisation: "Die Regierung steht vor einem Dilemma. Diese Leute haben kein politisches Programm und sie haben keine Führer. Es bringt nichts, sie zu verhaften. Dies würde nur mehr Unruhen auslösen." s.a.: 1782, 1769, 1720, 1679
aufgenommen: Mo., 12.6.2000

Quelle: Inside China Today, 11.6.00


Indonesien seit Mitte Mai 2000 Religiöse Unruhen auf Sulawesi

1833

Seit es vor drei Wochen in Poso (Zentralsulawesi) zu Zusammenstößen zwischen Moslems und Christen kam, sind mindestens 123 Menschen getötet worden. 2000 Häuser sind in Brand gesetzt worden. 13 000 Flüchtlinge haben in Gebäuden, die Militär oder Regierung gehören, Schutz gesucht.
aufgenommen: Mo., 12.6.2000

Quelle: The Straits Times, 12.6.2000


Indonesien 10.6.00 Proteste in Sidoarjo

1832

Sidoarjo (bei Surabaya, Ostjava): 2500 Arbeiter (fast ausschließlich Frauen) der PT Kasogi Indonesia demonstrierten für höheren Fahrkosten -und Essensgeldzuschuss, mehr Prämie und höhere Lohnfortzahlung beim Menstruationsurlaub. Die Demo, die von einer Fabrik des Unternehmens zu einer anderen führte, brachte den Verkehr in der Innenstadt zum Erliegen.
Dutzende Beschäftigte des Hotels Kharisma Madiun sitzstreikten nahe der Lobby gegen die Betriebsordnung, die sehr ungünstig für die Arbeiter ist. Außerdem forderten sie höheren Lohn.
aufgenommen: So., 11.6.2000

Quelle: Surabaya Post, 11.6.00


Indonesien 9.6.00 Streiks

1831

Nichts tun bringt's (ACC
Solo)Tangerang: Seit Mittwoch streikten 3000 ArbeiterInnen der PT Universal Footwear Utama und blockierten die Straße vor der Fabrik erfolgreich für mehr Geld. Weil ihr Lohn und die Zulagen liegen weit unter dem Regionalen Mindestlohn lagen, übte das lokale Büro des Arbeitsministeriums Druck auf die Firma aus, wenigstens die Gesetze einzuhalten. (Media Indonesia, 9.6.00)
Bekasi: Der Verkehr in wichtigen Straßen brach zusammen, weil die Arbeiterinnen der Bekleidungsfabrik PT Sai Bhakti Busana einen langen Marsch durch ganz Bekasi von der Fabrik zum Büro des Arbeitsministeriums durchführten. Auch sie fordern mehr Geld; sie erhalten zwar einen Grundlohn entsprechend dem Regionalen Mindestlohn, aber sonst keine Zulagen "Dieses Geld reicht lange nicht zum Einkaufen", so eine Arbeiterin. Die Firmenleitung erklärte, sie verstünde die Forderungen der Beschäftigten, der Firma ginge es aber so schlecht, dass nicht mehr gezahlt werden könne. (Media Indonesia, 10.6.00)
Solo: Erfolgreich für 21 Forderungen streikten die 1000 ArbeiterInnen der Plastikfabrik PT Asia Cakra Ceria, allerdings müssen die Zustände in der Fabrik fürchterlich gewesen sein - alle Forderungen beinhalteten nur die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften. U.a. forderten die KollegInnen einen freien Tag pro Woche, 40 Std.-Woche und Bezahlung von Überstundenzulagen, Freistellung bei Schwangerschaft und Menstruation, Jahresurlaub. (Suara Merdeka, Bernas, 10.6.00)
aufgenommen: Sa., 10.6.2000

Quelle: div.


Indonesien 8.6.00 Jakarta: 752 Demos bisher, in Zukunft Schußwaffengebrauch

1830

Nach einer Zählung des städtischen Statistikbüros gab es von Januar bis Mai 2000 752 Demonstrationen in der Stadt Jakarta, davon 85 vor dem Parlamentsgebäude. Leztes Jahr waren es insgesamt 1786 Demos. (Media Indonesia) Diese Zahlen wurden im Rahmen einer Ankündigung des Gouverneurs von Jakarta, Sutiyoso bekanntgegeben, nach der in Zukunft der Polizei auch der Einsatz scharfer Schußwaffen erlaubt sein soll. "Wir haben die Einwohner über ihre informellen Führer und die Massenmedien aufgefordert, nicht an Gewaltaktionen teilzunehmen, aber ohne Erfolg... Jetzt ist es Zeit, einige richtige Maßnahmen zur Durchsetzung des Rechts zu ergreifen... Sehen sie sich an, was letzten Freitag nach dem Feuer auf dem Kramatjati-Markt (Ost Jakarta) passiert ist. Sobald das Feuer gelöscht war, haben die Bewohner die Stände und Geschäfte geplündert... Es sieht so aus, als ob sie das Plündern für eine Heldentat halten.", so Sutiyoso (The Jakarta Post). Schußwaffen sollen aber "nur" gegen Rioter zum Einsatz kommen, die sich Anweisungen der Sicherheitskräfte widersetzen und gegen Demonstranten, die Mollies (Benzinbomben) einsetzen (The Straits Times). Zum Schutz der Beratenden Volksversammlung (MPR) im August will die Polizei auf strategischen Punkten in der ganzen Stadt Scharfschützen postieren. "Sollten wir weitere Unterstützung benötigen, werden wir die Streikräfte um Hilfe bitten", so ein Polizeisprecher (The Indonesian Observer).
aufgenommen: Fr., 9.6.2000

Quelle: div., 9.6.00


Philippinen 8.6.00 Ärzte streiken gegen Entführung von Kollegin

1829

Cotabato City, Mindanao: Nachdem eine Ärztin von bisher Unbekannten entführt worden ist, haben Ärzte der ganzen Stadt ihre Kliniken geschlossen und eine Demo mit anschließendem Sitzstreik durchgeführt. Die Ärztin war letzten Samstag von Bewaffneten aus ihrem Haus in Parang entführt worden.
aufgenommen: Fr., 9.6.2000

Quelle: The Manila Times, 9.6.00


Südkorea 9.6.00 Angestellte des Gipfel-Hotels streiken

1828

Nach einer Urabstimmung, die mit 95% für Streik entschied, haben die Angestellten des Lotte Hotels in Seoul ihren Streik begonnen. Vorerst soll der Zimmerservice und die Bedienung bei Banketten eingestellt werden. Das Hotel hat 1486 Zimmer und ist ab Montag als Pressezentrum für das Gipfeltreffen von Nordkorea und Südkorea vorgesehen. Die Angestellten fordern 17% mehr Lohn und die Festeinstellung von Zeitarbeitern, die 40% der Belegschaft ausmachen.
aufgenommen: Fr., 9.6.2000

Quelle: Chosun Ilbo, 9.6.00


Indonesien 7.6.00 Streikerfolg; Abfindungen für KTI-ArbeiterInnen

1827

Semarang: Nur einen halben Tag dauerte der Streik der ArbeiterInnen bei PT Sido Muncul, bevor die 13 Forderungen, darunter nach Lohnerhöhung, Jahresurlaub, Versicherungsleistungen und gegen den SPSI (alte Staatsgewerkschaft), erfüllt wurden.
Länger hat die Auseinandersetzung bei PT Kong Tai Indonesia (Bekasi) (1593, 1580, 1428) bisher gedauert, mindestens seit Oktober 99. Nach dem Bankrott der Schuhfabrik (u.a. Reebok-Schuhe) gab es juristischen Streit und Kämpfe (u.a. Parlamentsdauerbesetzung) um die Höhe der Abfindungen. Jetzt sollen die 4676 ArbeiterInnen Abfindungen zwischen 3 und 300 Millionen Rp erhalten.
aufgenommen: Do., 8.6.2000

Quelle: Media Indonesia, Suara Merdeka, 8.6.00


Osttimor 7.6.00 Demo wegen Benzinpreisen

1826

Etwa 200 Taxi- und Kleinbusfahrer demonstrierten in Dili mit ihren Fahrzeugen, um gegen die letzte Benzinpreiserhöhung zu protestieren. Anschließend versuchten sie, in das zentrale Verwaltungsgebäude einzudringen, wobei ein Jugendlicher wegen eines Angriffes auf einen UN-Polizisten verhaftet wurde.
aufgenommen: Do., 8.6.2000

Quelle: ASIET/Lusa, 7.6.00


China 6/00 Internet/ Website geschlossen

1825

In Chengdu haben die Behörden eine Website geschlossen und den Betreiber unter der Beschuldigung "Subversion" verhaftet, was bis zu 10 Jahren Knast bringen kann. Die Website hatte Nachrichten über die Rebellion in Beijing um den Tien-An-Men- Platz 1989, über Korruption und die Unterdrückung der Falungong berichtet.
Zur gleichen Zeit wird berichtet, daß die Zahl der Internet- Benutzer in China die 10-Millionen-Marke überschritten hat; zu Beginn des letzten Jahres waren es noch 2 Millionen.
aufgenommen: Mi., 7.6.2000

Quelle: Inside China Today, 7.6.00


Laos 6.6.00 Bombenanschläge

1824

In der zentralen Busstation von Vientiane forderte die Explosion einer Bombe wahrscheinlich zwei Tote. Es war der dritte Bombenanschlag innerhalb einer Woche und der fünfte in den letzten drei Monaten. Ob jemand die Verantwortung, bzw. Urheberschaft übernommen hat, ist unbekannt; die Regierung beschuldigt "schlechte Elemente", bzw. "Terroristen".
aufgenommen: Mi., 7.6.2000

Quelle: The Straits Times, Business Day, 7.6.00


Südkorea 1950/6.6.00 US Air Forces griff Zivilisten an

1823

CBS News hat über ein lang geheimgehaltenes Dokument der US-Air Force berichtet, in dem Colonel Turner Rogers über den Befehl berichtet, auch "alle zivilen Parteien" anzugreifen, "die sich unseren Positionen nähern", weil: "Große Gruppen von Zivilisten, die entweder aus nordkoreanischen Soldaten bestehen, oder von solchen kontrolliert werden, infiltrieren US-Gebiete." Das wäre der erste wirkliche Beweis, daß US-Truppen im Koreakrieg willentlich Zivilisten angegriffen haben. Es wurde im Juli 1950, einen Tag vor dem Massaker bei No Gun Ri (1305), geschrieben.
aufgenommen: Mi., 7.6.2000

Quelle: The Straits Times, 7.6.00


Malaysia 5.6.00 Keine Disko

1822

Die Regierung des Bundesstaates Terengganu hat ein Verbot für Disko- und Karaokeveranstaltungen in Clubs und Hotels erlassen, da diese ihrer Meinung nach das Laster begünstigen. Hotels und Clubs dürfen nur noch Konzerte und Tanzaufführungen veranstalten, die nicht gegen die islamische Moral verstoßen. Im benachbarten Bundesstaat Kelantan herrscht ebenfalls die Islamische Partei Malaysias. In Supermärken werden verstärkt getrennte Kassen für Männer und Frauen eingeführt und Arbeiterinnen müssen Bekleidungsvorschriften befolgen, sonst gibt es Geldstrafen.
aufgenommen: Di., 6.6.2000

Quelle: BBC News, 6.6.00


Südkorea 6.6.00 Anti-US-Demo

1821

Mae Hyang: Ca. 1000 Demonstranten gerieten bei ihrem Protest gegen einen US-Luftwaffenübungsplatz mit 3000 Polizisten aneinander. Ein Demonstrant wurde verletzt, Verhaftungen gab es offenbar keine. Die Demonstranten skandierten: "Yankee go home!" und "Clinton, entschuldige dich für die Verbrechen der US-Streitkräfte". Antiamerikanische Proteste haben zugenommen, seit Anfang Mai ein Flugzeug der US-Luftwaffe wegen Maschinenschaden sechs Bomben bei einem Dorf nahe des Übungsgeländes abwarf (s.a. 1794). Die Anwohner reklamieren Schäden an 160 Häusern, aber eine Untersuchung, die von amerikanischer und südkoreanischer Seite gemeinsam durchgeführt wurde, behauptet, daß die Schäden zu geringfügig für Entschädigungszahlungen seien. Die Dorfbewohner fordern Entschädigungen und die Schließung des Übungsgeländes. Der Verteidigungsminister verneinte die Möglichkeit der Schließung oder Verlagerung des Übungsplatzes (technische und finanzielle Probleme), statt dessen könne die Regierung für die Umsiedlung von Anwohnern Geld locker machen.
aufgenommen: Di., 6.6.2000

Quelle: CNN.com, 6.6.00

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14. Juni 2000