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Paupua Neuguinea | 11.7.02 | Polizisten, Krankenschwestern |
3179 |
(s.a. 3177) Die anläßlich der Wahlen ausgebrochene Randale geht weiter. Im Westlichen
Hochland kam die Auszählung zum Stillstand, als frustrierte Polizisten u.a. das
Polizeirevier von Mount Hagen beschossen und die Zahlung von Zulagen verlangten, die
wegen der zehntägigen Verlängerung der Wahlen fällig sind. Sie hatten erfahren, daß nur
einige Kollegen diese Zulagen erhalten hatten. In Enga stürmten dreißig Bewaffnete eine
Polizeistation und jagten einen Behälter mit Wahlurnen in die Luft. Lae: 300 Krankenschwestern und andere Beschäftigte im Gesundheitswesen des Angau Memorial Krankenhaus streikten, weil ein Fahrzeug, das Kollegen zur Nachtschicht abholen sollte, auf der offener Straße von Unbekannten beschossen worden war. Eine Krankenschwester, die im Auto saß, war dabei nur knapp verfehlt worden. Patienten und Passanten schlossen sich dem Protest an, bei dem die Krankenschwestern von der Verwaltung bessere Sicherheitsmaßnahmen verlangten. (s.a. 2083) | |||
aufgenommen: Fr., 12.7.2002 |
Quelle: The Post Courier, 12.7.02 |
Südkorea | 1.Quartal 02 | Produktivitätssteigerung |
3178 |
(s.a. 3119) Das Ministerium für Handel, Industrie und Energie gibt die durchschnittliche Produktivitätssteigerung in der südkoreanischen Industrie im ersten Quartal diesen Jahres mit 11,9% an. In zwanzig Industriezweigen gab es nur zwei, bei denen die Produktivität abnahm: Transport und Petrochemie. Überdurchschnittliche Produktivitätszuwächse gab es z.B. im Automobilbau (19,5%). Die Lohnstückkosten fielen nur um 0,6%, da auch die Lohnzuwächse beträchtlich waren: 11,2%. | |||
aufgenommen: Do., 11.7.2002 |
Quelle: Korea Herald, 11.7.02 |
Papua Neuguinea | 9.7.02 | Wahlen verlängert |
3177 |
Wegen anhaltender Schwierigkeiten sind die Parlamentswahlen in den Südlichen
Highlands um 14 Tage verlängert worden; außerdem hat der Polizeichef die Armee
zuhilfe gerufen, obwohl es Bedenken bezüglich der Loyalität der Soldaten gibt (siehe z.B.
3018). Bisher sind in den Highlands 16 Menschen im Zusammenhang mit den Wahlen umgekommen. In Karamui-Nomane und in Chimbu sind die Wahlhelfer in Zählstreik gegangen, weil versprochene Aufwandsentschädigungen nicht ausgezahlt worden sind. Die Polizei hat 500 Wahlurnen in Sicherheit gebracht. | |||
aufgenommen: Mi., 10.7.2002 |
Quelle: The National, The Post Courier, The Sydney Morning Herald, 10.7.02 |
China | 2002 | Arbeit |
3176 |
Die Staatsbehörde für Arbeitssicherheit hat bekannt gegeben, daß allein in diesem Jahr bisher 53 302 Menschen bei einer halben Million Arbeitsunfällen ums Leben gekommen sind. Als Hauptursache werden schlechte Infrastruktur und Vernachlässigung des Problems durch die Managements angeführt. Allein in den letzten Wochen sind 300 Kumpel in Bergwerken umgekommen (3162). | |||
aufgenommen: Mi., 10.7.2002 |
Quelle: Yahoo! Singapore News, 10.7.02 |
Indonesien | 3.7.02 | Proteste |
3166 |
Bogor (bei Jakarta): 400 Wachleute einer Luxuswohnanlage traten aus Solidarität mit 13
gefeuerten Kollegen in den Streik. Die Entlassenen hatten Überstundenzuschläge verlangt.
(The Jakarta Post) Makassar (Südsulawesi): Einige Dutzend Sexarbeiterinnen, organisiert in einem Prostituiertensolidaritätsforum, demonstrierten bei der Provinzverwaltung. Sie verlangen Schutz gegen Sicherheitskräfte, die oft Geld oder sexuelle Dienstleistungen erzwingen. (The Jakarta Post) Sukabumi (Westjava): Fast alle der 1200 Beschäftigten der Elektronikfabrik PT Singamip Manufactoring Indonesia traten am 2.7. in den Streik, weil am Vortag 21 KollegInnen entlassen worden waren. (s.a. 2568) (Pikiran Rakyat) | |||
aufgenommen: Do., 4.7.2002 |
Quelle: div., 4.7.02 |
Thailand | 3.7.02 | Gegen Kraftwerksverkauf |
3165 |
2000 Beschäftigte von Thai Petrochemical Industry (TPI) blockierten die Überlandstraße vor dem Werk in Rayong aus Protest gegen den geplanten Verkauf des firmeneigenen Kraftwerks. Die Polizei mußte den Verkehr umleiten, nachdem die Arbeiter den Vorschlag der Provinzverwaltung abgelehnt hatten, in der Stadthalle zu demonstrieren. Zu dem Protest war es gekommen, als Vertreter eines Unternehmens das Kraftwerk inspizieren wollten, mit der Absicht es zu kaufen und weiterzubetreiben. Der Verkauf des Kraftwerks soll zur Sanierung des Pleiteunternehmens TPI beitragen. Die Gewerkschaft verlangt besseren Einsicht in den Verkaufsvorgang. (s.a. 2206) | |||
aufgenommen: Do., 4.7.2002 |
Quelle: Bangkok Post, 4.7.02 |
Indonesien | 2.7.02 | Flüchtlinge / Textilarbeiterinnen |
3164 |
Kupang,
Westtimor: Seit Samstag demonstrieren immer wieder Flüchtlinge aus Osttimor (3039) für
öffentliche Unterstützung. Seit Anfang des Jahres hat die indonesische Regierung ihre
Hilfe an die noch etwa 20 000 Flüchtlinge eingestellt und angeboten, an einem
Umsiedlungsprogramm teilzunehmen oder noch besser, wieder nach Osttimor
zurückzukehren. Eine von der Provinzverwaltung angebotene Einmalhilfe von 8 Tonnen
Reis wurde abgelehnt; man will wieder dauernde Unterstützung. (The Jakarta Post, Pos Kupang) Cianjur, Westjawa: Hunderte Arbeiterinnen der Bekleidungsfabrik PT Emperor Jaya (3062) demonstrierten vor der Provinzverwaltung. Sie fordern die Nachzahlung der Essensgeldzulage, die seit Dezember aussteht. Außerdem wehren sie sich gegen erzwungene Überstunden, v.a. in der Nachtschicht und beschwerten sich, daß ihnen Polizisten mit "Entführung" gedroht hatten, sollten sie ihren Protest weiter durchziehen. (Pikiran Rakyat, Media Indonesia) | |||
aufgenommen: Mi., 3.7.2002 |
Quelle: div., 3.7.02 |
Indonesien | 1.7.02 | Studenten: Weg mit den Politclowns! |
3163 |
Jakarta: 500 StudentInnen protestierten gegen die Entscheidung des Parlaments, seinen Sprecher Akbar Tandjung nicht mit einer Untersuchungskommission zum Korruptionsskandal Buloggate II (2787) zu behelligen. Bei Auseinandersetzungen wurden viele Studentinnen verletzt, z.T. schwer. Vier Bildreporter (von Detik.com, Media Indonesia, Sinar Harapan und der Agentur Antara) wurden ebenfalls von Polizisten angegriffen und verletzt, ihre Ausrüstung z.T. zerstört. Zwei Demonstranten wurden beim Verbrennen von Bildern der Präsidentin Megawati und anderen führenden Politikern (Parole der Demonstranten: "Weg mit den Politclowns!") festgenommen. | |||
aufgenommen: Di., 2.7.2002 |
Quelle: Suara Pembaruan, Media Indonesia, Kompas, The Jakarta Post, 2.7.02 |
China | 22.6./1.7.02 | Bergwerkskatastrophe aufgedeckt |
3162 |
Einer der vielen Versuche, selbst größere Bergwerkskatastrophen geheimzuhalten, ist aufgrund der Aufmerksamkeit einer Provinzzeitung mißlungen. Der Unfall bei der Yixingzhai Goldmine in Fanzhi, Provinz Shanxi vom 22. Juni hat mindestens 48 Arbeitern das Leben gekostet. Die Betreiber wollten die Sache vertuschen und ließen die Leichen in einer Nacht und Nebelaktion entlang des Flußes vergraben. Die Polizei sucht jetzt nach den beiden Chefs der Mine. Der Unfall in Fanzhi hatte sich nur zwei Tage nach einem schweren Unglück in einer Kohlmine in Heilongjiang ereignet - dort waren 111 Arbeiter und 4 von Rettungsmannschaften getötet worden. Insgesamt wird die Zahl der in Bergwerken ums Leben kommenden Arbeiter auf 5000 bis 10000 pro Jahr geschätzt. (3124, 2643, 2589, 1899). | |||
aufgenommen: Di., 2.7.2002 |
Quelle: Yahoo! Singapore News, 2.7.02 |
Indonesien | 1.7.02 | Caltex-Arbeiter protestieren |
3161 |
Pekanbaru, Riau: Hunderte Beschäftigte von neun Fremdfirmen bei der PT Caltex Pacific
Indonesia (3094) haben das örtliche Büro des Arbeitsministeriums besetzt und fordern, daß
sie von Caltex als Festeingestellte übernommen werden. Das sei schon früher immer
wieder von Caltex und den Behörden versprochen worden. (Riau Pos) Soreang (bei Bandung): 30 Arbeiterinnen aus der Schneiderei der PT Pulau Mas Texindo protestierten vor dem Regionalparlament gegen ihre Versetzung auf schlechtere Arbeitsplätze; die Firma hat ihre Arbeit (Schnittmuster aufzeichnen) automatisiert. (Republika) | |||
aufgenommen: Di., 2.7.2002 |
Quelle: div., 2.7.02 |
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13. Juli 2002