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Indonesien | Anf. August 02 | Streit um KPC |
3219 |
Samarinda, Kalimantan: Die Regionalverwaltung und die Zentralregierung streiten sich um die Kontrolle der größten Kohlebergwerksfirma des Landes, die Kaltim Prima Coal (1971). Die KPC gehört bisher den Multis BP und Rio Tinto; Ende letzten Jahres sollten aber 51 % an indonesische Käufer abgegeben werden. Die 51 % will die Regionalverwaltung von Ostkalimantan - als das nicht klappte, strengte sie ein Schadensersatzverfahren um eine dreiviertel Milliarde US$ an. Dies wurde jetzt auf Druck der Regierung fallen gelassen; diese übernimmt jetzt für US$ 419 Mio. die 51 %, welche an die Regionalverwaltung, an die Kreisverwaltung und an private Bieter weiterverkauft werden sollen, wenigstens teilweise mittels Versteigerung. Am Donnerstag demonstrierten tausende vor der KPC-Zentrale in Samarinda für die Abgabe des ganzen Packets an die Regionalverwaltung. | |||
aufgenommen: Di., 6.8.2002 |
Quelle: Laksamana Net., 4.8.02 |
Indonesien | 5.8.02 | Busfahrer u.a. |
3218 |
Solo: Hunderte Busfahrer und Fahrtbegleiter der PO Safari Group streiken seit Sonntag.
Die Firma hat 148 Busse auf der Strecke Solo-Semarang im Einsatz. Die Fahrer fordern
mehr Geld. (Suara Merdeka) Bandung: Honorar-Angestellte des Institut Teknologi Bandung versammelten sich vor dem Büro des Rektors, um eine Gehaltserhöhung zu fordern. Sie bekommen bisher weniger als den Regionalen Mindestlohn. (Pikiran Rakyat) Tanjung Morawa (Nordsumatra): Tausende Plantagenarbeiter der staatseigenen PTPN II (3120) demonstrierten für höhere Löhne. Bisher bekommen sie nur 307 000 Rp./Monat, ca 35 Euro. Der Regionale Mindestlohn liegt bei 464 000 Rp. Außerdem fordern sie, daß endlich die Erntearbeiter fest eingestellt werden. (Sinar Indonesia Baru) | |||
aufgenommen: Di., 6.8.2002 |
Quelle: div., 6.8.02 |
Malaysia | Anfang August 02 | Legale Bauarbeit |
3217 |
(s.a. 3209) In Malaysia waren 80% der Bauarbeiter Ausländer, davon wiederum arbeiteten 70% illegal. Wegen der Massenabschiebungen von illegalen Arbeitsmigranten (meist Indonesiern) ist die Arbeit auf vielen Baustellen zum Stillstand gekommen. Außerdem nutzen die legalen Gastarbeiter die Arbeitskräfteverknappung und verlangen höhere Löhne. Eine Managerin einer Bauträgergesellschaft: "Eine unserer Vertragsfirmen hatte 50 legale ausländische Arbeiter angestellt. Diese Arbeiter kannten ihren Wert und forderten daraufhin eine Lohnerhöhung.. Als die Firma diese ablehnte, traten sie in den Streik." | |||
aufgenommen: Mo., 5.8.2002 |
Quelle: The Straits Times, 5.8.02 |
Indonesien | 31.7.02 | Gegen Abschiebungen |
3212 |
Jakarta: Aktivisten verschiedener NGOs demonstrierten vor der malaysischen Botschaft gegen die Massenabschiebungen illegaler indonesischer Arbeiter aus Malaysia. Seit März hat Malaysia ca. die Hälfte der 600 000 sich illegal im Land aufhaltenden Ausländer abgeschoben. Am 1. August tritt in Malaysia ein neues Einwanderungsgesetz in Kraft. Für illegale Immigranten und deren Schlepper gibt es danach sechs Monate Haft und bis zu sechs Stockschläge. (s.a. 3184) | |||
aufgenommen: Do., 1.8.2002 |
Quelle: The Jakarta Post, 1.8.02 |
Taiwan/Indonesien | 31.7.02 | Importstop |
3211 |
Die taiwanesischen Arbeitsbehörden haben angekündigt, den Import von indonesischen Arbeitskräften stoppen zu wollen. Grund: Taiwan ist nicht zufrieden mit indonesischen Arbeitsgesetzen, nach denen Arbeitsvermittler den ArbeiterInnen monatlich einen Teil vom Lohn abziehen (ca. US$ 88) und in Indonesien deponieren müssen. Dieses Geld dient als Kaution, damit die ArbeiterInnen nicht von ihrer Arbeitsstelle in Taiwan weglaufen. Die taiwanesischen Behörden sagen, sie seien zwar auch nicht glücklich mit der hohen Anzahl von Indonesiern, die von ihrer Arbeit flüchten, aber die Lohneinbehaltungen von Seiten der Arbeitsvermittler gäbe diesen die Möglichkeit, Geld, das eigentlich den Arbeitern gehört, zu unterschlagen. In Taiwan arbeiten über 300 000 ausländische Arbeiter, davon 127 000 aus Thailand, und 96 000 aus Indonesien. (s.a. 2961, 2857) | |||
aufgenommen: Do., 1.8.2002 |
Quelle: The Times of India, 1.8.02 |
Indonesien | 30.7.02 | Flüchtlinge verlangen Rückkehr |
3210 |
Sampang, Madura: 500 Flüchtlinge aus Sampit, Zentralkalimantan, (2330) demonstrierten vor dem Regionalparlament dafür, daß die Regierung ihr Versprechen wahrmacht und ihre Rückkehr nach Sampit organisiert. Man schätzt, daß sich auf Madura noch 60 000 Flüchtlinge aus Sampit und Umgebung aufhalten. Sie waren im März 2001 nach ethnischen Unruhen zwischen Alteingessenen und Zugewanderten maduresischer Abstammung von Kalimantan geflohen. | |||
aufgenommen: Mi., 31.7.2002 |
Quelle: Surya, Kompas, 31.7.02 |
Malaysia / Indonesien | Ende 7/2002 | Massenabschiebungen |
3209 |
Die indonesische Regierung hilft mit der Bereitstellung von großen Passagierschiffen bei den Massenabschiebungen von "illegalen" ArbeiterInnen aus Malaysia. U.a. landeten gestern 3000 in Südsulawesi, 4000 in Riau, insgesamt in den letzten Tagen gut 60 000. Es wird geschätzt, daß derzeit noch 15 000 allein in Nunukan, Bundesstaat Sabah (auf Borneo) interniert sind. (Siehe auch 3184, 3102). | |||
aufgenommen: Mi., 31.7.2002 |
Quelle: Suara Pembaruan, 31.7.02 |
Indonesien | 29.7.02 | Polizei gegen ArbeiterInnen |
3207 |
Wieder ist es in Mojokerto (2941, 2071) zu massiven Angriffen von Polizei auf streikende ArbeiterInnen gekommen. Etwa 1500 Beschäftigte der PT Ekstra demonstrierten vor der Stadtverwaltung für die Erhöhung des Regionalen Mindestlohns, als Spezialeinheiten mit Wasserwerfer auffuhren und sofort die Demo angriffen. Die ArbeiterInnen wehrten sich mit Steinwürfen und fackelten zwei Autos ab. Ein Polizist und acht Arbeiter wurden verletzt. Der Einsatzleiter der Polizei zeigte sich zufrieden, es sei eine gute Vorbereitung auf die Sitzung der Beratenden Volksversammlung MPR im August gewesen. | |||
aufgenommen: Di., 30.7.2002 |
Quelle: Jawa Pos, 30.7.02 |
Hong Kong | 28.7.02 | Bauarbeiterdemo |
3206 |
Ca. 100 Bauarbeiter demonstrierten, weil immer mehr Arbeitgeber angesichts der schlechten Wirtschaftslage dazu übergehen, den Arbeitern die Löhne vorzuenthalten. Manche haben seit einem halben Jahr kein Gehalt bekommen. (s.a. 3195) | |||
aufgenommen: Mo., 29.7.2002 |
Quelle: Yahoo! News Singapore, 28.7.02 |
Indonesien | 29.7.02 | Reebok |
3205 |
Jakarta: (s.a. 3169) 1000 ArbeiterInnen der Schuhfabrik PT Primarindo Asia Infrastructure aus Bandung demonstrierten vor der US-Botschaft, weil der US-Turnschuhhersteller Reebok ihrem Arbeitgeber keine Aufträge mehr erteilt, angeblich wegen sinkender Nachfrage und Verlagerung der Produktion nach Vietnam. Die Arbeiter verlangen Entschädigungen von Reebok. Auf der Kundgebung verbrannten sie Riesen-Reebokschuhe aus Pappe. Sie skandierten: "Reebok- der Unterdrücker! Reebok -der Mörder!" | |||
aufgenommen: Mo., 29.7.2002 |
Quelle: Yahoo! News Singapore, 29.7.02 |
Thailand | Fußball - Kater |
3204 | |
Mehr als die Hälfte der Einwohner Bangkoks hat sich an der Fußballweltmeisterschaft beteiligt - durch (illegales) Wetten. Das ergibt sich aus einer Umfrage des Thai Farmers Research Centers. Es wird geschätzt, daß für ein Halbfinalspiel 1 Milliarde Baht (ca 20 Mio Euro) eingesetzt wurden; im Endspiel das Vierfache. Während der Spiele wurden 1148 Leute wegen illegaler Wetten festgenommen, darunter 516 Buchmacher. Da die meisten Einsätze auf Kredit gemacht wurden, sind jetzt viele ruiniert - 17 Prozent der Befragten gaben an, keine Ahnung zu haben, wie sie die Schulden begleichen könnten. Siehe auch 2861, 168. | |||
aufgenommen: So., 28.7.2002 |
Quelle: Asia Times, 25.7.02 |
China | 2002 | Arbeitslosigkeit |
3203 |
Nach Angaben des Ministeriums für Arbeit und Soziale Sicherheit sind in der ersten Hälfte des Jahres 4,64 Millionen Beschäftigte staatseigener Betriebe entlassen worden, darunter etwa 600 000 von der PetroChina (siehe: Klassenkämpfe in China). Etwa 10 Prozent dieser Arbeiter haben einen neuen Job gefunden. Insgesamt 4,12 Millionen besuchen (Um-) Schulungszentren. Die offizielle Arbeitslosenrate in den Städten ist von 3,6 % Ende letzten Jahres auf 4,5 % gestiegen - nach Meinung einiger Beobachter liegt die tatsächliche Rate um bis zu viermal höher. Die Angst vor Arbeitslosigkeit wird als Hauptgrund für allgemeine Kaufzurückhaltung vermutet - die privaten Rücklagen haben einen neuen Rekord erreicht. | |||
aufgenommen: Sa., 27.7.2002 |
Quelle: Bloomberg, 26.7.02 |
China | 19.7.02 | Kleiner Protest |
3202 |
Liaoyang: (s.a. 3092) Einige Dutzend pensionierten Arbeiter der Fabrik für Eisenlegierungen übergaben der Stadtregierung eine Petition, in der sie die Freilassung von vier Arbeitern verlangen, welche als Rädelsführer der großen Arbeiterproteste im März verhaftet worden waren. Außerdem wurde die Zahlung von ausstehenden Löhnen (bis zu einem Jahr) gefordert. | |||
aufgenommen: Fr., 26.7.2002 |
Quelle: China Labour Bulletin, 25.7.02 |
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7. August 2002