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China | 4/03 | Laßt Xiao Yunliang und Yao Fuxin frei! |
3620 |
Xiao Yunliang und Yao Fuxin, die angeblichen Rädelsführer der Arbeiterproteste in Liaoyang (April/Mai 2002), sind immer noch in Haft. Ihr Prozeß wegen "Subversion" war am 15.1.03; noch immer ist kein Urteil verkündet worden. Nach chinesischer Strafprozeßordnung müßten sie freigelassen werden. Die Gesundheit von Xiao verschlechtert sich zusehends - er droht zu erblinden und hat möglicherweise TB. Das Gefängnis hat jetzt zwar begonnen, ihm einige Medizin zu geben; für mehr soll aber kein Geld vorhanden sein. (3463, 3028, 3012) | |||
aufgenommen: Fr., 18.4.2003 |
Quelle: China Labour Bulletin, 16.4.03 |
Indonesien | 16.4.03 | Gegen neues Arbeitsrecht |
3619 |
Medan: 5000 ArbeiterInnen demonstrierten gegen das neue Arbeitsrecht (3585). Sie wehren sich v.a. gegen die Erleichterung von Befristungen und den Zwang, Streiks 7 Tage vorher ankündigen zu müssen. | |||
aufgenommen: Do., 17.4.2003 |
Quelle: The Jakarta Post, 17.4.03 |
Indonesien | 14.4.03 | Proteste |
3617 |
Yogyakarta: Hunderte Beschäftigte von Radio Republik Indonesia, Studio Yogyakarta,
demonstrierten und verlangten den Rücktritt des Chefs. Es ging um verschiedene
Beschwerden und Forderungen, v.a. aber um die Absetzung verschiedener
Kultursendungen - angeblich, weil kein Geld mehr da sei. Allerdings bekämen die
Gruppen, die solche Sendungen machten, sehr wenig Geld dafür und außerdem sei die
Verwendung des Etats des Studios ziemlich undurchsichtig. (Kompas) Porsea: Beim Versuch, etwa 50 LKWs mit Holz für die Zellstofffabrik PT Toba Pulp Lestari (früher Indorayon) (3577) aufzuhalten, sind 3 Leute verhaftet worden. An drei Stellen der Route hatten Anwohner Blockaden errichtet und Reifen angezündet. (Media Indonesia) | |||
aufgenommen: Di., 15.4.2003 |
Quelle: div., 15.4.03 |
Indonesien | Anfang April 03 | Durchgehalten |
3615 |
Jakarta: Der im Dezember 2000 begonnene Arbeitskampf beim Fünf-Sterne-Hotel Shangri-La, über den wir schon oft berichtet haben (u.a 3339, 3024), ist mit einer Übereinkunft vor Gericht zueende gegangen. Die letzten 80 Streikenden/Ausgesperrten, die noch keine Abfindung genommen hatten und bis jetzt auf ihre Wiederbeschäftigung bestanden, bekommen eine Abfindung in Höhe des Grundlohns von vier Jahren (!). Außerdem läßt das Hotel eine Schadensersatzklage gegen die Gewerkschaft in Höhe von $2 Mill. fallen. | |||
aufgenommen: Mo., 14.4.2003 |
Quelle: Laksamana.net, 13.4.03 |
Indonesien | 7.4.03 | Textilarbeiterinnen |
3607 |
Demak: Mehr als 1000 ArbeiterInnen der PT Eksporindo Terus Maju Jaya (3380, 2243)
demonstrierten, weil die Firma trotz massiver Überstunden einige Lohnbestandteile nicht
bezahlt hat. So fehlt etwa noch die Jahresprämie von 2002 und der Lohn seit Februar. Die
Firma sagt, einige Bekleidungsfabriken in Solo und Bandung hätten ihre Rechnungen noch
nicht bezahlt. Bandung: Der Vorsitzende der Vereinigung der Textilindustrie von Westjawa hat angekündigt, daß nach dem Abbau von 300 000 Jobs in den letzten beiden Jahren bis Ende April weitere 150 000 ArbeiterInnen in der Textil-, Bekleidungs- und Textilhilfsmittelindustrie entlassen werden müssen. Einige große Fabriken hätten die Produktion schon eingestellt. Als Gründe nannte er den Rückgang des Exports in die USA und die Überschwemmung des heimischen Marktes mit meist illegal importierten Textilien aus China. Der Krieg im Irak würde weitere Schwierigkeiten im Export bringen. | |||
aufgenommen: Di., 8.4.2003 |
Quelle: Suara Merdeka, Pikiran Rakyat, 8.4.03 |
Indonesien | 7.4.03 | Aceh: Demo gegen Vermittler |
3606 |
Tapaktuan, Süd-Aceh: Erneut haben zwischen 750 und 900 Menschen gegen die
"Dreiparteien"- Institution zur Überwachung des Friedensabkommens vom 6.12.02
demonstriert und verlangt, sie solle sich auf die Socken machen und verschwinden. Bei der
turbulenten Demo wurde der Vertreter der GAM (Gerakan Aceh Merdeka, Bewegung
Freies Aceh) geschlagen. Die Mitglieder des Dreiparteien-Teams (GAM, Indonesische
Regierung und das Henri-Dunant-Zentrum, Genf) versprachen, bis Freitag zu
verschwinden. Bereits am Sonntag war in Langsa, Ost-Aceh, ein Büro der
Freidensbeobachter abgefackelt worden. Die indonesische Armee hat bestritten, diese
Aktionen organisiert zu haben. (3544) In Banda Aceh hat die Polizei mit Warnschüssen eine Demo der Kleinhändler aufgelöst, die sich über zu schlechte Bedingungen auf den Märkten und das Verschwinden von Hilfsgeldern in der Verwaltung beschwerten. (s.a. 3352) | |||
aufgenommen: Di., 8.4.2003 |
Quelle: The Straits Times, The Jakarta Post, Analisa, 8.4.03 |
Thailand | seit 1.2.03 | Licence to Kill |
3603 |
(3542) 2052 Menschen sind seit dem Beginn des Anti-Drogen-Kriegs der Regierung
umgekommen. Nur 46 davon, so die Regierung, seien von Polizisten getötet worden, der
Rest sei Opfer von Auseinandersetzungen innerhalb der Drogen-Szene. Die Union of Civil
Liberty bezeichnet allerdings die häufigen Erklärungen des Premierministers Thaksin
Shinawatra über "das schmutzige Geschäft" mit den Drogen oder "Drogenhändler
gehören entweder in den Tempel (also umgebracht, Red) oder ins Gefängnis" als "Lizenz
zum Töten" für die Polizei. Viele Menschen, die auf offiziellen "schwarzen Listen" stehen,
seien umgebracht worden. Thaksin hat unterdessen auf einer Kundgebung in Nord-Thailand angekündigt, daß er Regierungschef bis 2009 bleiben werde und seine Thai Rak Thai- Partei die Mehrheit bis 2021 halten werde. Innerhalb der nächsten 6 Jahre werde Thailand von Drogen "und allen schwarzen Kräften" befreit sein. | |||
aufgenommen: So., 6.4.2003 |
Quelle: Yahoo! News Singapore, Bangkok Post, 6.4.03 |
Philippinen | 4.4.03 | Gegen Genpflanzen und Pestizide |
3601 |
Los Baños: 700 Bauern und Anti-Pestizidaktivisten aus 16 Ländern Asiens haben gegen das International Rice Research Institute (3349) demonstriert, das seinen 43. Geburtstag feiert. Das IRRI ist berüchtigt dafür, die "allerneueste" und High-Tech- Agrartechnik zu vertreten, also gentechnisch veränderte Sorten und den Einsatz von Pestiziden. Die Demonstranten forderten die Aufhebung eines Dekretes, das dem IRRI Schutz vor Schadensersatzforderungen gibt - das Dekret stammt noch aus der Marcos-Diktatur. Viele Beschäftigte des IRRI seien an Vergiftungen mit Pestiziden umgekommen. | |||
aufgenommen: Sa., 5.4.2003 |
Quelle: The Philippine Daily Inquirer, 5.4.03 |
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18. April 2003