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Südkorea | 25.3.02 | Stromstreik: Polizei stürmt Universität |
3020 |
(3014) 2000 Riot- Polizisten haben nach einer längeren Schlacht an den Toren der Yonsei Universität in Seoul das Gelände gestürmt und eine Kundgebung von 2500 bis 3000 Streikenden der Korea Electrical Power Co. aufgelöst. Die Auseinandersetzungen begannen kurz nach Mitternacht und dauerten bis heute morgen; viele Studenten sollen sich beteiligt haben. Mindestens zehn Leute wurden verletzt; 381 festgenommen. Den meisten Arbeitern gelang die Flucht in nahe Berge. Die Regierung hatte den Streikenden eine Frist bis heute morgen 9 Uhr gesetzt. | |||
aufgenommen: Mo., 25.3.2002 |
Quelle: Sun Star, Koilaf, 25.3.02 |
Papua Neuguinea | 24.3.02 | Meuterei niedergeschlagen |
3018 |
(2997) Die Meuterei in Wewak ist beendet; loyale Soldaten überraschten die rebellierenden Soldaten im Schlaf; bis auf zwei wurden alle festgenommen. Die Meuterer hatten gegen die von der Weltbank angeregte Demobilisierung von 1500 Soldaten und die niedrige und schleppend ausbezahlte Abfindung protestiert. Es fielen bei der Aktion nur zwei Schüsse, niemand wurde verletzt. Allerdings fehlen jetzt einige Gewehre und Handgranaten; man vermutet, sie wurden von den Meuterern verkauft. | |||
aufgenommen: Mo., 25.3.2002 |
Quelle: The National, Post Courier, The Sydney Morning Herald, 25.3.02 |
China | 2000 | Zahl der Arbeiteraktionen gestiegen |
3017 |
Nach offiziellen und veröffentlichten Statistiken des Ministeriums für Arbeit und Soziale
Sicherheit gab es 2000 insgesamt 327 152 Auseinandersetzungen in Arbeitsbeziehungen,
davon 24,2 % in Staatsbetrieben (SOEs), 20 % in sogenannten Kolletivbetrieben, 15,5 %
in Betrieben in ausländischem Besitz (FIEs) und 14 % in Privatbetrieben in chinesischem Besitz. An 8247 "kollektiven Aktionen" (Streiks oder andere Formen von Arbeitszurückhaltung mit der Mindestbeteiligung von 3 Personen) nahmen 259 445 ArbeiterInnen teil. Um die 24 Prozent davon fand in Staatsbetrieben statt. Davon wiederum könnte ein Teil dieser Aktionen auch durch freigesetze Arbeiter durchgeführt worden sein, die auf weiterbestehende Anrechte gegenüber ihrer Firma bestanden - also Aktionen, die nicht die Produktion betrafen. (Siehe auch 826 !) | |||
aufgenommen: So., 24.3.2002 |
Quelle: Tim Pringle, Industrial Unrest in China - A Labour Movement in the Making?.(China Labour Bulletin) |
China | 21.3.02 | Weitere Verhaftungen |
3015 |
(3012) In Daqing, Heilongjiang, hat ein Großaufgebot von Polizei und Militär das Erdölbüro abgeriegelt, das in den letzten Tagen von den Demonstrationen belagert worden ist. In Liaoyang, Liaoning, ist die Lage unklar. Mehrere Quellen berichten, daß die Arbeiter auf weitere Demonstrationen verzichten, weil die Behörden versprochen haben, dann die Verhafteten freizulassen. Außerdem haben die Behörden angekündigt, an mehrere tausend Arbeiter des Stahlwerkes rückständige Entgelte auszuzahlen (The Washington Post). Das Hongkonger Verbindungsbüro des ICFTU allerdings berichtet, daß während einer Demonstration weitere zwei Menschen verhaftet wurden, nämlich die 56jährige Guo Su Xiang, die Frau des bereits verhafteten Pang Qingxiang, und ein junger Arbeiter, der ihr zuhilfe kommen wollte. (IHLO /Solidarity, 22.3.02) | |||
aufgenommen:Fr., 22.3.2002 |
Quelle: div., 22.3.02 |
Südkorea | 21.3.02 | Streikende verhaftet |
3014 |
Die Regierung zeigt sich immer noch nicht kompromißbereit im seit dem 25. Februar andauernden Streik bei der Korea Electric Power Corp (2993): "Privatisierung ist nicht verhandelbar", so der zuständige Minister. Die KEPCO gehört noch zu 54 % dem Staat. Jetzt ist es der Polizei gelungen, fünf von gesuchten 24 "Streikführern" zu verhaften. Insgesamt sitzen derzeit 9 Arbeiter deswegen in Haft (neben vielen anderen, die wegen anderer Streiks sitzen). 197 ArbeiterInnen sind bisher formell entlassen worden; die Firma hat in einem Ultimatum angedroht, alle zu entlassen, die bis Montag 9 Uhr nicht zur Arbeit zurückgekehrt sind (das ist allerdings nicht das erste derartige Ultimatum). Bisher ist es gelungen, die Stromerzeugung mittels Angestellter und Zeitarbeiter einigermaßen aufrecht zu erhalten. Zur Zeit werden 400 Soldaten geschult, um als Streikbrecher eingesetzt werden zu können. | |||
aufgenommen:Fr., 22.3.2002 |
Quelle: Yahoo! News Singapore, DongA Ilbo, 22.3.02 |
Thailand | 20.3.02 | Polizei belagert |
3013 |
Chana, Südthailand: 300 Menschen belagerten die örtliche Polizeistation im Protest dagegen, daß nach ihrer Demo am Tag zuvor gegen die Gaspipeline von Malaysia (2237) 3 Jugendliche von Bullen mißhandelt worden waren. Sie verlangten die sofortige Entlassung der drei Polizisten, die die Jugendlichen auch nach der Festnahme getreten und geschlagen hatten. | |||
aufgenommen:Do., 21.3.2002 |
Quelle: Bangkok Post, 21.3.02 |
China | 20.3.02 | Arbeiterproteste: Verhaftungen |
3012 |
(3010) Während die Medien in China noch immer versuchen, die Arbeiterproteste zu verheimlichen, hat sich die Regierung offenbar dazu entschlossen, Repression einzusetzen. In Liaoyang begann die Demo, auch wegen starken Regens, mit nur 500 Leuten, wuchs dann aber auf 10 000; dabei trugen Arbeiter Bilder von Mao Zedong mit sich. Als sie das Rathaus erreichten, wurden sie von Polizei und Soldaten der Volksarmee angegriffen; dabei wurden auch alte Frauen geschlagen. Aber niemand wurde schwerer verletzt. Ein festgenommener junger Arbeiter konnte sich mithilfe seiner Kollegen wieder befreien. Auf dem Rückweg wurde die Demo erneut angegriffen und 3 bekannte Organisatoren des Protestes verhaftet. Auch sie kommen, wie Yao Fuxin, aus dem bankrotten Stahlwerk. In Daqing versammelten sich wieder 4000 unter den Augen eines starken Aufgebots von Riot-Polizei; es kam vereinzelt zu Rangeleien. Ein Auto, dessen Fahrer in die Demo gefahren war, wurde auf das Dach gestellt. | |||
aufgenommen:Do., 21.3.2002 |
Quelle: CNN, The Washington Post, Yahoo! Singapore News, 21.3.02 |
Indonesien | 20., 21.3.02 | Straßenhändler, Bankangestellte uva |
3011 |
Bandung: Weil einer ihrer Kumpel bei einer Polizeirazzia verprügelt worden ist,
randalierten gut 500 StraßenhändlerInnen vor dem Rathaus. Schaden: Fenster des
Gebäudes entglast und 19 Autos beschädigt. (The Jakarta Post, detik.com) Medan: 800 von 21 000 ArbeiterInnen der Staatsplantage PTPN II (2988) demonstrierten für mehr Lohn: die Plantage zahlt nur 279 000 Rp./Monat (33 Euro), obwohl der gesetzliche Mindestlohn in der Region 464 000 Rp. beträgt. Die Gewerkschaft hat angedroht, eine Tabak-Auktion in Bremen im Mai zu boykottieren, falls die Löhne nicht angeglichen werden sollten. (The Jakarta Post) In Semarang demonstrierten die Beschäftigte der Bank Internasional Indonesia BII (2925) für Gehaltserhöhung; die Filialen waren aber nur zwei Stunden geschlossen (Suara Merdeka). In Medan streiken die Fahrer der Bank Sumut; auch sie fordern mehr Geld, aber vor allem die Festeinstellung (Sinar Indonesia Baru). In Jakarta demonstrierten erneut 1500 Beschäftigte der Telkom gegen Privatisierungspläne (2916) (detik.com, Republika). In Jakarta streiken 800 ProduktionsarbeiterInnen (organisiert von der islamischen Gewerkschaft Serbumusi) der PT Miwon Indonesia für eine 10 %ige Lohnerhöhung (detik.com) | |||
aufgenommen:Do., 21.3.2002 |
Quelle: div., 21.3.02 |
China | 18.3.02 | Mehr Arbeiterproteste |
3008 |
Während in Daqing die Demo nur etwa 1000 Menschen groß war, versammelten sich in Liaoyang Stadt an die 30 000 bis 50 000 ArbeiterInnen, um gegen die Verhaftung eines Organisatoren der Demo vom 11.3. (2998) zu protestieren. Außerdem verlangen die Zahlung ausstehender Entgelte und ein Ende der Korruption. | |||
aufgenommen: Mo., 18.3.2002 |
Quelle: Yahoo! Singapore News, 18.3.02 |
Thailand | 16.3.02 | Weiter Bauernprotest |
3007 |
In Chiang Mai demonstrierten erneut (2991) 2000 Bauern, nachdem es fast die ganze Woche größere und kleinere Versammlungen gegeben hat. Als erster Vertreter der Regierung ist der stellvertretende Agrarminister nach Chiang Mai gekommen. Es geht jetzt vor allem um ein Gesetz, das kommunalen Land- und Waldbesitz in Nationalparks und anderen geschützten Gebieten aufhebt. Das Gesetz steht vor der Verabschiedung. Nach Meinung der Bauern ist nicht die Siedlung von Bauern in geschützten Wäldern das Problem, sondern die Erklärung von Farmland zu Schutzgebieten. (s.a. 699) | |||
aufgenommen: So., 17.3.2002 |
Quelle: Bangkok Post, 17.3.02 |
Südkorea | 15.3.02 | Wieder Agentenrandale |
3006 |
Nach einer Kundgebung von 200 ehemaligen Agenten kam es zu Auseinandersetzungen mit Riot-Polizei, als die Teilnehmer versuchten, eine Demonstration zu formieren. Die ehemaligen Spione fordern die Anerkennung von Spionageaktionen in Nordkorea und damit die Anerkennung ihrer Arbeit und Verdienste. Darüber hinaus fordern sie die Einrichtung einer Fact-Finding-Kommission über die Geschichte der Süd- Nordspionage und über die Tragödie auf der Silmi-Insel. Dort waren 31 Spezialagenten ausgebildet worden, nach Änderung der politischen Lage aber dort gefangen gehalten. Sie kämpften sich 1971 ihren Weg frei, wobei es viele Tote gab und mehrere dieser verhinderten Agenten später nach kurzen Militärprozessen hingerichtet wurden. (Siehe auch 2113). | |||
aufgenommen: Sa., 16.3.2002 |
Quelle: Chosun Ilbo, 16.3.02 |
Indonesien | 15.3.02 | Shariah |
3005 |
Pünktlich zum 1. Muharram 1423 (Neujahr) islamischer Zeitrechnung hat das Aceh einen wichtigen Teil der Shariah (2879) eingeführt, nämlich die Bekleidungsvorschriften. Frauen müssen alles bedecken, außer Gesicht, Hände und Füße; Männer müssen Oberkörperbekleidung und Hosen tragen, die das Knie bedecken. Diese Vorschriften gelten im Prinzip nur für Moslems. Vorerst sollen Verstöße mit Verwarnungen und Platzverweisen bestraft werden; über weitere Sanktionen wird vom Shariah-Büro beraten. Gleichzeitig hat der Gouverneur der Provinz das Ende von KKN (Korupsi, Kolusi, Nepotisme) verkündet. | |||
aufgenommen: Sa., 16.3.2002 |
Quelle: The Jakarta Post, Serambi, 16.3.02 |
China | 14.3.02 | Proteste in Ölfeld dauern an |
3004 |
(Siehe 2989) Die am 1.3. begonnenen Massenproteste in der Erdölstadt Daqing dauern an. Den freigesetzten ArbeiterInnen der PetroChina, bzw des Petroleum Administration Bureau haben sich jetzt auch noch beschäftigte Arbeiter angeschlossen; sie beklagen sich über gestiegene Beiträge zum Rentenfonds (von 3000 Yuan im letzten Jahr auf bis zu 10 000 Yuan in diesem). Außerdem protestieren die Arbeiter dagegen, daß freigesetzte Manager Abfindungen bis zu 900 000 Yuan gekriegt haben. Noch immer sind die Proteste friedlich und behindern die Produktion nicht. | |||
aufgenommen: Fr., 15.3.2002 |
Quelle: Yahoo! Singapore News, 15.3., CNN News, 14.3.02 |
Indonesien | 13.3.02 | Flutopferdemo angegriffen |
3002 |
Jakarta: Eine kleine Demo von etwa 70 Leuten des Urban Poor Consortiums (2776, 2661), die Entschädigung für die Flutopfer und den Rücktritt des Gouverneurs (2967) forderten, wurden von einer größeren Zahl Mitglieder des "Forum Betawi Rempug" angegriffen und verjagt, während hunderte Polizisten zuschauten. Die Flutopfer hatten ein 1000 Meter langes Transparent entfaltet. Die Rednerin Wardah Hafidz wurde verfolgt, konnte aber entkommen. Die mit grünen Fahnen bewaffneten "Betawi" (ethnischer Begriff, soll heißen: Eingeborene von Batavia, früherer Name von Jakarta), trafen sich anschließend mit dem Vorsitzenden des Stadtparlaments Edi Waluyo und bedankten sich für die harte Arbeit der Verwaltung während der Überschwemmungen und forderten, daß mehr für "Betawi" getan werde. Wardah Hafidz sei nur eine Strohfrau für ausländische Interessen. | |||
aufgenommen: Do., 14.3.2002 |
Quelle: Media Indonesia, Suara Pembaruan, 14.3.02 |
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25. März 2002