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Philippinen | 29.1.04 | Landreform |
4040 |
Quezon City: Ca 100 organisierte Bauern stürmten das Ministerium für Agrarreform DAP (Department of Agrarian Reform) und blockierten dessen Eingänge. Sie verlangten die Aufhebung von Entscheidungen zur Landverteilung, die für landlose Bauern ungünstig ausgegangen waren und die Entlassung eines führenden Behördenmitarbeiters. Die Besetzung gehört zu einer ganzen Aktionswoche gegen Entscheidungen der Behörde, die zugunsten von Großgrundbesitzern und Immomilien"entwicklern" getroffen wurden. Nach einigen Stunden erklärten sich die Besetzer bereit, das Gebäude zu verlassen, nachdem ihnen mitgeteilt worden war, daß der fragliche Beamte schon gekündigt hatte und alle fraglichen Entscheidungen nochmal überprüft werden würden. (s.a. 3143, 2747, 2717) | |||
aufgenommen: Fr., 30.1.2004 |
Quelle: The Philippine Star 30.1.04 |
Indonesien | 26., 27.1.04 | Studis und Straßenhändler |
4034 |
Medan: Erneut haben Straßenhändler und StudentInnen der Islamischen Universität (3891) gegen die Vertreibung der Händler demonstriert; dabei kam es zwei Tage hintereinander zu Zusammenstößen mit der Polizei. Die Kleinhändler sollen in ein Marktgebäude umziehen, da müssen sie aber Miete bezahlen. Die "Fünffüßigen Händler" (ihr mobiler Stand hat drei Räder) verdienen selten genug und haben auch selten Reserven. Und die Studis solidarisieren sich unter anderem auch deshalb, weil sie es angenehm fanden, vor der Uni Stände mit billigem Essen und Getränken vorzufinden. | |||
aufgenommen: Di., 27.1.2004 |
Quelle: Waspada, Detik.com, 27.1.04 |
Thailand | 25.1.04 | Gegen Privatisierung |
4033 |
Bangkok (s.a. 1471): Einige hundert gewerkschaftlich organisierte Beschäftigte der staatlichen Elektrizitätsgesellschaft EGAT verließen aus Protest eine Versammlung des Unternehmens, bei dem es um die anstehende Privatisierung ging. Gewerkschafter waren gehindert worden, Schilder und Transparente, auf denen sie sich gegen die Privatisierung aussprachen, zu zeigen. Die Beschäftigten waren außerdem unzufrieden mit den Erklärungen über den Nutzen für die Arbeiter. Die Behörde EGAT (Electricity Generating Authority of Thailand) soll zu einem Aktienunternehmen werden, wobei der Staat 50% der Aktien behalten will. | |||
aufgenommen: Mo., 26.1.2004 |
Quelle: Bangkok Post, 26.1.04 |
Hong Kong | 25.1.04 | Hausangestellte demonstrieren |
4032 |
Mehr als 50 Dienstmädchen von den Philippinen demonstrierten vor dem philippinischen Generalkonsulat gegen die Entscheidung der philippinischen Regierung, in Zukunft höhere Bearbeitungsgebühren für Papiere, die benötigt werden, um im Ausland arbeiten zu können, zu verlangen. (s.a. 3529) | |||
aufgenommen: Mo., 26.1.2004 |
Quelle: inq7.net, 26.1.04 |
Thailand | 24.1.04 | "Religiöse" Angriffe? |
4031 |
(s.a. 4009): Im Süden des Landes wurden drei buddhistische Mönche an verschiedenen Orten von macheteschwingenden Motorradfahrern überfallen.. Ein 13jähriger Novize und ein 65jähriger Mönch starben an den Verletzungen, ein 25jähriger liegt schwerverletzt im Krankenhaus. Außerdem gab es drei ähnliche Überfälle auf Nichtgeistliche (zwei Tote, zwei Verletzte) am Vortag und zudem wurde ein Polizist erschossen. Zwei Tage vorher war bereits ein weiterer Mönch bei einem Machetenüberfall ermordet worden. | |||
aufgenommen: So., 25.1.2004 |
Quelle: Bangkok Post, 25.1.04 |
China | seit Nov. 2003 | Taxifahrerproteste gehen weiter |
4029 |
Dazhou (Provinz Sichuan, s.a. 3963): Am 24. November begann ein einwöchiger Streik von 1000 Taxifahrern und -besitzern, nachdem sie erfahren hatten, daß die Stadtverwaltung die existierenden Taxilizenzen für ungültig erklärt hatte, um sie versteigern zu können. Ca. 800 Fahrer veranstalteten einen Sitzprotest vor dem Rathaus. Am 4. Dezember teilte der Bürgermeister mit, daß die Entscheidung bezüglich der Lizenzen noch mal überdacht werden würde, in Wahrheit lief die Vorbereitung für die Versteigerung. Als die Fahrer dies erfuhren, traten sie am 18. Dezember erneut in den Streik. Die meisten streikten einige Tage lang. Ab 16. Dezember fuhren 150-200 Fahrer nach Beijing um dort bei staatlichen Stellen ihren Protest vorzubringen. Die Behörde für Beschwerden ließ einen Offiziellen aus Dazhou kommen, damit der Fall am 5. Januar diskutiert werden konnte. Es kam aber nichts dabei heraus. Statt dessen wurden 97 Fahrer von der Polizei zwangsweise nach Hause verfrachtet, die anderen konnten den Häschern entkommen. In Dazhou wurden die Personalien der nach Hause Geschickten polizeilich überprüft, 86 konnten danach gehen, 11 wurden zum Zwecke der "Umerziehung" festgehalten. Kollegen und Angehörige demonstrierten vor dem Polizeigebäude dagegen. Inzwischen sind außer einem alle wieder frei, einige waren allerdings wegen "Störung der sozialen Ordnung" 10 bis 15 Tage im Knast. Am 10. Januar kamen 700 Taxifahrer zu der Lizenzauktion, es wurde ihnen der Eintritt verwehrt und drei Fahrer wurden für einige Tage festgenommen. Die meisten Taxifahrer und -besitzer in Dazhou sind entlassene Arbeiter aus Staatsbetrieben, Wanderarbeiter und Umgesiedelte des Drei-Schluchten- Staudamm-Projekts. Vor fünf Jahren kostete ein Taxi inklusive Lizenz 200 000 Yüan. Die meisten Taxis wurden aus Abfindungen wegen Entlassung oder Umsiedlung bezahlt. Momentan gibt es 1063 Taxis in Dazhou. Im August 2003 verlangte die Stadtregierung, daß alte Taxis durch neue ersetzt werden müssen. Deshalb sind die meisten Taxibesitzer hoch verschuldet und können sich keine neue Lizenz leisten. Wenn die Lizenz fort ist, verlieren auch die Fahrer ohne eigenes Taxi ihre Arbeit. Die Fahrer betonten gegenüber CLB, daß sie nicht gegen Reformen sind, sie aber ihre Lebensgrundlage verteidigen müssen. | |||
aufgenommen: Do., 22.1.2004 |
Quelle: China Labour Bulletin, 21.1.04 |
Papua Neuguinea | 21.1.04 | Streiks |
4028 |
Port Moresby: (s.a 4025) Mehr als 70 Stahlarbeiter der Atlas Steel Kanudi sind den zweiten Tag im Solidaritätsstreik mit 19 entlassenen Kollegen. Ebenfalls aus Protest gegen die Entlassung von Kollegen sind Verladearbeiter des Hafens in den Streik getreten. | |||
aufgenommen: Do., 22.1.2004 |
Quelle: The National, 22.1.04 |
China | 16.1.2004 | Arbeiterproteste |
4024 |
Beijing (s.a. 3947): Ein um seinen Lohn betrogener Wanderarbeiter versuchte sich aus Verzweiflung selbst zu verbrennen, weil ihm zustehende 60 000 Yüan (ca. 5800 Euro) einfach nicht gezahlt wurde. Er überlebte schwerverletzt. | |||
aufgenommen: Mo., 19.1.2004 |
Quelle: CNN.com, 19.1.04 |
Asien | Staatlicher Massenmord |
4022 | |
In ganz Asien nimmt die Zahl der vollstreckten Todesstrafen zu. Die höchste Rate pro Einwohner hat Singapur, wo seit 1991 408 Menschen gehenckt wurden. Die höchsten absoluten Zahlen kommen aus China (s.a. 2586, 2418). Obwohl hier wie auch anderswo diese Zahlen Staatsgeheimnisse sind, hat Amnesty International in 2002 1060 und ein Jahr zuvor 2468 Vollstreckungen registriert. Auch in Vietnam sind mindestens 68 Menschen staatlicherseits umgebracht worden; da hat die Regierung jetzt angekündigt, daß sie überhaupt keine Informationen bzgl der Todesstrafe mehr rausgeben will. In den Philippinen wurde das seit 4 Jahren gültige Moratorium aufgehoben, Ende Januar sollen 2 Entführer hingerichtet werden. Auch in Indonesien (s.a. 3378) gibt es die Todesstrafe, wird allerdings bisher selten vollstreckt. Die letzte Hinrichtung war im Mai 2001 und davor gab es sechs Jahre keine. Allerdings nimmt auch da der Druck zu und Drei sind wegen des Anschlags auf Bali zum Tode verurteilt worden. | |||
aufgenommen: So., 18.1.2004 |
Quelle: Yahoo! News Singapore, 18.1.04 |
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30. Januar 2004