Asien Aktuell: News, Daten, Kämpfe, Bewegungen

< später | Aktuell | Archiv-Liste | früher >

 
Südkorea 14.2.04 Gegen Atommülllager!

4060

Wahlversammlung in
Buan(Siehe 3948) Die Einwohner des Bezirks Buan haben sich mit 91 % gegen den Bau des Atommülllagers ausgesprochen. Bei der Abstimmung nahmen mehr als 37 000 Menschen teil, etwa 72 % der Berechtigten. Nur auf der Insel Wido selbst, wo das Atommülllager errichtet werden soll, war die Abstimmung nicht möglich. Atomgegner hatten das Wahllokal besetzt.
aufgenommen: So., 15.2.2004

Quelle: Digital Chosun Ilbo, 15.2.04


Kambodscha 4.2.04 Fabrik geschlossen

4059

Provinz Kampong Speu: Die Behörden haben die dreitägige Schließung der Sa Try Na- Bekleidungsfabrik (chinesische Investition) angeordnet, nachdem mehr als 90 Arbeiterinnen in Ohnmacht gefallen waren. In den drei Tagen sollen sich die Beschäftigten erholen und die Einrichtung der Fabrik (Ventilation, elektrische Installation, Ergonomie) verbessert werden. Die Gesundheitsprobleme werden vor allem auf das verwendete Trichloräthylen zurückgeführt, verschärft durch überlange Arbeitszeiten. Die Behörden planen juristisches Vorgehen gegen zwei andere Fabriken, die dem staatlichen Inspektionsteam den Zugang verweigert haben. Im Kambodscha gibt es ca. 250 000 TextilarbeiterInnen, die im Durchschnitt $40 im Monat verdienen. (s.a. 3946, 3708, 3706)
aufgenommen: Sa., 14.2.2004

Quelle: Radio Free Asia, 13.2.04


Indonesien 12./13.2.04 Akbar kommt frei

4058

Jakarta (s.a. 3163): Der Oberste Gerichtshof hat den Sprecher des Representantenhauses Akbar Tandjung freigesprochen und damit das Urteil unterer Instanzen, die diesen wegen Veruntreuung staatlicher Gelder zu drei Jahren Haft verurteilt hatten, aufgehoben. 1999 (da war er noch Minister) hat er Rp. 40 Mrd. (ca. 3,7 Mill. Euro) die eigentlich für ein Programm für Lebensmittel für Arme gedacht waren, an eine Stiftung weitergeleitet, die jedoch dieses Programm niemals verwirklichte. Gegen den Freispruch gab es landesweit zahlreiche Demos. In Jakarta kam es bei einer Demo von tausenden Studenten zu einem Zusammenstoß mit der Polizei, bei dem 60 Demonstranten verletzt wurden.
aufgenommen: Fr., 13.2.2004

Quelle: The Jakarta Post, 13.2.04


Indonesien 12.2.04 Arbeiterdemos

4057

Semarang (Zentraljava): Einige hundert Mitglieder der Gewerkschaft Serikat Pekerja Nasional (SPN) demonstrierten vom Sitz der Sozialversicherung zum Provinzparlament. Sie fordern bessere Sozialversicherungsleistungen und die Erhöhung der Mindestlöhne in der Provinz.
Salatiga (Zentraljava): Arbeiter des Reifenherstellers PT Mega Safe Tyre Industrien demonstrierten zur Stadtverwaltung. Sie fordern Lohnerhöhungen mit steigender Betriebszugehörigkeit. Die Stadtverwaltung versprach, ein von ihr moderiertes Treffen zwischen Arbeitervertretern und Management zu arrangieren.
aufgenommen: Fr., 13.2.2004

Quelle: Suara Merdeka, 13.2.04


China seit 8.2.04 Wieder Textilarbeiterprotest

4056

Suizhou (Provinz Hubei, s.a. 3832): Arbeiter und ehemalige Arbeiter der TieshuTextilfabrik haben wieder gegen die Machenschaften des Managements der pleitegegangenen Staatsfirma demonstriert. Auslöser waren die Ankündigungen, daß trotz gegenteiliger Zusagen ab März 2004 die Vorruheständler und Kurzarbeiter (zu null Stunden) keine Bezüge von der Firma mehr bekommen werden, und daß das Geld, das die Arbeiter selber in die Firma inverstiert hatten, nur zum kleinen Teil zurückgezahlt wird. Daraufhin blockierten 2000 Arbeiter und Ruheständler eine Bahnlinie. 800 Polizisten lösten die Aktion mit Gewalt auf, es gab zahlreiche Verletzungen und über 20 Verhaftungen. Seitdem demonstrieren täglich einige hundert bis tausend Arbeiter beim Rathaus.
aufgenommen: Do., 12.2.2004

Quelle: China Labour Bulletin, 12.2.04


Indonesien 10.2.04 Schlägerangriff auf Streikende

4055

Sei Rotan (bei Medan): 30 Schläger ("Preman") aus Medan, zum Teil bewaffnet, haben die Streikenden der Metallfabrik PT Baja Utama Wirasta Inti (BUWI) (4026) heimgesucht. Die Preman stürmten auf die ArbeiterInnen zu und befahlen ihnen, sich zu zerstreuen. Danach gingen sie ins Innere der Fabrik. Die 130 Streikenden aber, verstärkt durch zusammengetrommelte Bewohner des Dorfes, gingen auf die Schlägerbande zu, worauf die aufgrund der Übermacht die Flucht ergriff. Die Fabrik behauptet, die Mehrheit der Belegschaft wolle arbeiten, werde aber von den Streikenden gehindert, in die Fabrik zu kommen.
aufgenommen: Mi., 11.2.2004

Quelle: Waspada, 11.2.04


Indonesien seit 8.2.04 Straßensperren gegen Zellstofffabrik

4054

Balige, Toba See, Nordsumatra: Die Einwohner des Dorfes Tambunan haben für Holztransporter die Durchfahrt zur Zellstofffabrik PT Topa Pulp Lestari (3900) (früher Indorayon) gesperrt; einige zig LKWs parkten vor der Polizei in Balige, andere an anderen Stellen der Straße zur Fabrik. Die Dorfbewohner protestieren gegen die Fabrik und ihre öffentliche Stiftung, weil die Zahlungen, die ihnen versprochen worden sind, immer verspätet ankommen. Die Zahlungen sind ein Versuch, den Widerstand der Bevölkerung gegen den Betrieb zu dämpfen. Siehe Eine Zellstofffabrik unter Polizeischutz.
aufgenommen: Di., 10.2.2004

Quelle: Sinar Indonesia Baru, 10.2.04


Südkorea 9.2.04 Bauern und Kriegsgegner

4053

Bauern gegen
FreihandelsabkommenSeoul: Gleich zwei Gruppen demonstrierten vor dem Gebäude der Nationalversammlung (Parlament): 700 Kriegsgegner protestierten gegen die Entsendung südkoreanischer Truppen in den Irak, denn diese nutze nicht dem irakischen Volk, sondern den USA bei ihrem ungerechten Krieg (s.a. 3914); 20 000 Bauern protestierten gegen das geplante Freihandelsabkommen mit Chile (s.a. 3994).
aufgenommen: Mo., 9.2.2004

Quelle: The Korea Times, 9.2.04


Indonesien 6.2.04 Streiks, Repression

4052

Sumbawa Besar (Sunda-Insel neben Flores): Der Streik von 200 Schichtarbeitern der Gold- und Kupfermine Batu Hijau der PT Newmont Nusa Tenggara (3701) dauerte neun Stunden; über die Bezahlung und Anrechnung von Überstunden konnte Einigkeit erzielt werden (Bali Post, Yahoo! Asia News, tempo interaktif)
Semarang: Erneut sind hunderte ArbeiterInnen der PT Asrindo Indty Raya (3759) in Streik getreten, weil ihre Forderungen nach Einhaltung gesetzlicher Normen immer noch nicht erfüllt sind. Sie fordern den lokalen Mindestlohn, Beihilfe bei Schwangerschaft und Geburt, Menstruationsurlaub und nicht zuletzt Gewerkschaftsfreiheit. (Suara Merdeka)
Tangerang: (s. 4045) Die Polizei hat 10 Arbeiter der PT Starwin verhaftet, drei davon sollen angeblich Material aus der Fabrik gestohlen haben. Die anderen sind Gewerkschafts-Aktivisten, darunter der Vorsitzende und sein Stellvertreter. Weitere GewerkschafterInnen werden noch gesucht. Die PT Starwin (3700 Beschäftigte), bis zuletzt Produzent für Reebok, soll geschlossen werden.
aufgenommen: Sa., 7.2.2004

Quelle: div., 7.2.04


Indonesien 5.2.04 Streiks

4051

Belawan (bei Medan): Hunderte Beschäftigte der PT Cipta Prima demonstrierten gegen Entlassungen und für höhere Abfindungen. (Sinar Indonesia Baru)
Dumai (Riau): Einige Hundert Beschäftigte der Palmölfabrik PT Bukit Kapur Reksa traten in den Streik, weil das Managment sich weigert, mit der Gewerkschaft zu verhandeln. Die zu verhandelnden Punkte: Probleme mit Versetzungen, Jahresurlaub, automatische Lohnerhöhungen nach Betriebszugehörigkeit, Überstunden, Abfindungen, Zulage für Arzneien. (Riau Pos)
aufgenommen: Fr., 6.2.2004

Quelle: div., 6.2.04


Papua Neuguinea 5.2.04 Streiks zuende

4050

(s.a. 4048) Die öffentlichen Bediensteten der Provinz Madang haben ihren Streik für die Einsetzung eines Provinzverwalters beendet, da ihnen mit Kündigung gedroht worden war. Zum Streik hat wohl beigetragen, daß der amtierende Interimsverwalter mit der Besetzung höherer Posten politische Gefälligkeiten erwies (so sehen es jedesnfalls die Beschäftigten).
Port Moresby (s.a. 4028): Elf Arbeiter des Stahlunternehmens Atlas-Steel erhielten Ende Januar ihre Entlassungsschreiben, nachdem sie nach einer Woche Streik an die Arbeit zurückkehrten. Der Streik hatte aus Solidarität mit 19 gekündigten Kollegen und wegen besserer Arbeitsbedingungen stattgefunden.
aufgenommen: Fr., 6.2.2004

Quelle: Post Courier, The National, 6.2.04


Indonesien 4.2.04 Streik

4049

Bandung (Westjava): 800 Beschäftigte der Textilfabrik PT Malakasari traten in den Streik. Sie protestieren damit gegen eine Maßnahme der Geschäftsleitung, mit der die Pause verkürzt und die Arbeitszeit verkängert wird, so daß weniger Überstunden anfallen (und bezahlt werden). (s.a. 1024)
aufgenommen: Do., 5.2.2004

Quelle: Pikiran Rakyat, 5.2.04


Papua Neuguinea 4.2.04 Streik für Chef

4048

Die Mitarbeiter der öffentlichen Verwaltung der Provinz Madang sind seit drei Tagen im Streik, um die feste Einsetzung eines Provinzverwalters zu erzwingen. Der Posten ist seit zwei Jahren vakant und nur zeitweilig durch Vertretungen besetzt worden. Die Angestellten fühlen sich dadurch in ihrer Arbeit behindert
aufgenommen: Do., 5.2.2004

Quelle: The National, Post Courier, 5.2.04


Indonesien 3.2.04 Arbeiteraktionen

4047

Majalengka (Westjava): 200 Tagelöhner der Zuckerfabrik PG Jatitujuh demonstrierten vor der Fabrik. Die Fabrik will einige Leute fest einstellen und zu diesem Zweck Einstellungstests unter ihren TagelöhnerInnen durchgeführt; angeblich haben nur 114 von 315 den Schreibtest bestanden. Das wollen die Betroffenen nicht glauben und fordern Offenlegung der Ergebnisse - und ihre Festeinstellung. (Pikiran Rakyat)
Siak (Riau, Zentralsumatra): Hunderte Beschäftigte der PT Surya Inti Raya streiken für die Zahlung von Überstundenzulage und Jahresprämie. (Riau Pos)
aufgenommen: Mi., 4.2.2004

Quelle: div., 4.2.04


Thailand 2.2.04 Straßenhändlerdemo

4046

Bangkok: 500 Straßenhändler demonstrierten vor der Stadtverwaltung gegen das in einigen Vierteln erlassene Verbot, auf öffentlichen Plätzen zu verkaufen. Der Verwaltungschef von Wattana begründet das Verbot damit, daß die Händler die Fußwege blockiert und die Anlagen verschmutzen. Dabei haben die Händler immer Abgaben an die Stadtteilverwaltungen und an die Polizei von Bangkok bezahlt; bei Strafen nie eine Quittung erhalten.
aufgenommen: Di., 3.2.2004

Quelle: The Nation, 3.2.04


Indonesien 2.2.04 Fabrikschließung

4045

Tangerang: 3700 ArbeiterInnen der PT Starwin (2827), die zuletzt für Reebok produziert hat, demonstrieren vor dem Büro des Arbeitsministeriums. Die Fabrik soll geschlossen werden, der südkoreanische Besitzer will alle entlassen. Das wäre die zweite große Schließung einer Schuhfabrik in Tangerang nach der PT Doson (3454). Die ArbeiterInnen der PT Starwin sind kampferfahren, zuletzt streikten sie im November für eine Jahresprämie von 2 Monatslöhnen. Nach Verhandlungen wurde ein Monat bezahlt, der Rest sollte im März ausbezahlt werden.
aufgenommen: Di., 3.2.2004

Quelle: Suara Pembaruan, 3.2.04


Papua Neuguinea seit 23.1.04 Gefängniswärter streiken

4044

Baisu, Western Highlands: Weil die Bezahlung von Überstunden der letzten fünf Jahre ungeklärt sind, sind die Gefängniswärter in Baisu seit dem 23. Januar im Streik. Das heißt, sie weigern sich, weitere Gefangene aufzunehmen.
aufgenommen: Mo., 2.2.2004

Quelle: The National, 2.2.04


China 1/04 Migranten für Löhne

4043

Obwohl in diesem Jahr die Staatsführung den Lohnbetrug an Wanderarbeitern (vor allem im Baugewerbe, siehe 3477) zum nationalen Problem erklärt hat, müssen sich die Leute immer noch selber helfen. Anfang Januar blockierten mehr als 100 Arbeiter den Eingang einer Shopping Mall in Zhangjiakou (Hebei), um den Lohn zu verlangen, den sie bei ihrem Bau verdient haben. Und in derselben Provinz sind am 7.1. fünf Leute zu Tode gekommen, als eine Bekleidungsfabrik von erbosten MigrantInnen abgefackelt wurde. Der Besitzer hatte sich geweigert, ihnen ihren Lohn zu zahlen.
aufgenommen: So., 1.2.2004

Quelle: Asian Labour News/ South China Morning Post, 11.1.04


Philippinen 2003 Exporterfolg: Arbeitskraft

4042

Im Jahr 2003 wurden 865 044 Filipinos/as offiziell ins Ausland geschickt, ein Plus von 5 Prozent. Ungefähr ein Viertel, 214 691 arbeiten als Matrosen - die sind deshalb so begehrt, weil sie zwar einerseits billig sind, andererseits aber meist einigermaßen englisch können. (S.a. 2388)
aufgenommen: So., 1.2.2004

Quelle: The Manila Times, 30.1.04


Indonesien 30.1.04 Arbeiterprotest

4041

Tangerang (bei Jakarta): Mehr als 100 ArbeiterInnen der Textilfabrik PT Pasifik Abadi Garmindo demonstrierten beim Arbeitsamt gegen 159 Entlassungen. Die Entlassungen, die vom Arbeitsamt genehmigt werden müssen und von der Gewerkschaft als nicht rechtmäßig bezeichnet werden, folgten auf einen Streik (14. bis 21. Januar) für die Zahlung des Mindestlohns.
aufgenommen: Sa., 31.1.2004

Quelle: Suara Pembaruan, 31.1.04




< später | Aktuell | Archiv-Verzeichnis | früher >
Startseite | Asienkrise | Links


Eine Webseite von WELT IN UMWÄLZUNG Mannheim-Ludwigshafen

15. Februar 2004