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Indonesien | 3. bis 6.2.06 | Proteste gegen Mohammed-Karrikaturen |
4978 |
Es gab in vielen Städten Proteste gegen die Veröffentlichung von Karrikaturen des Propheten Mohammed; im Ganzen sind sie aber recht klein geblieben. Außer kleineren Studentendemos gab es mit je etwa 1000 Teilnehmern größere Veranstaltungen in Jakarta und Surabaya und mit 200 Teilnehmern in Bandung. Die Demos sind vor allem von der FPI (Front Pembela Islam - Front der Verteidiger des Islam, s. 4794, 3322, 3315) und der PKS (Partai Keadilan Sejahtera - Wohlfahrts- und Gerechtigkeitspartei) (die PKS will "ohne Gewalt" einen islamischen Staat jenseits der Klassengesellschaft errichten, Red.) organisiert worden. Dem um seine Sicherheit besorgten Botschafter Dänemarks wurde vom Außenministerium beschieden, daß man nicht die "freie Meinungsäußerung der Demonstranten" unterdrücken könne, daß man aber für seine Sicherheit sorgen werde. | |||
aufgenommen: Di., 7.2.2006 |
Quelle: The Jakarta Post u.a. |
Indonesien | 3.2.06 | Gewerkschafter verurteilt |
4973 |
Provinz Riau: 5 Gewerkschafter von der Ölpalmenplantage PT Musim Mas (4923) sind zu Haftstrafen zwischen 2 Jahren und 14 Monaten verurteilt worden. Die Urteile lauten auf "Sachbeschädigung" und "Köperverletzung" während einer Demonstration der ArbeiterInnen der Musim Mas, als ein Zaun um die Ölraffinerie niedergerissen wurde. | |||
aufgenommen: Sa., 4.2.2006 |
Quelle: International Union of Food, Agricultural, Hotel, Restaurant, Catering, Tobacco and Allied Workers' Asoociations (IUF), 3.2.06 |
China | 2.2.06 | Schwierige Zensur |
4972 |
Offenbar war die neue, schon von der Firma zensierte chinesische Google.cn - Suchmaschine (4963) einige Zeit von der Zensur blockiert, so wurde aus Shanghai und Beijing berichtet. Sie war erreichbar, wenn man einen Proxy in den USA benutzte. Und ironischer Weise war gleichzeitig die unzensierte Google.com- Version ohne Probleme in China zu benutzen. | |||
aufgenommen: Sa., 4.2.2006 |
Quelle: asiapundit, 2.2.06 |
China | Entführungsbranche |
4967 | |
Fälle von Entführungen nehmen zu in China. Vor allem in den reichen Küstenprovinzen Guangdong, Fujian und Zhejiang - wobei die großen Städte selbst als relativ sicher gelten. Das Ministerium für Öffentliche Sicherheit hat für das Jahr 2004 3863 Fälle angegeben. Manchmal sind es Streitigkeiten zwischen Clans oder Banden; es gibt einige Fälle, wo ArbeiterInnen ihre Chefs festsetzen, bis Lohnrückstände bezahlt sind (4436, 2869, 1985). Bei den meisten Entführungen geht es aber schlicht um Lösegeld. Aufgrund der großen und wachsenden Kluft zwischen ganz Reichen und ganz Armen können die Entführer sich oft als "Robin Hood" fühlen und darstellen. Entsprechend wird den Reichen auch gerne empfohlen, sich nicht nur mit Body Guards, sondern auch mit einem Ruf als Wohltäter und Menschenfreund zu umgeben. | |||
aufgenommen: So., 29.1.2006 |
Quelle: The Standard (HK), 21.1.06 |
Südkorea /Vietnam /USA | 1/06 | Konzerne müssen für Agent Orange zahlen |
4965 |
Ein südkoreanisches Gericht hat die Chemiekonzerne Dow Chemical und Monsanto zur Zahlung von Schadensersatz an 6800 ehemalige Soldaten verurteilt, die an der Seite der US-Truppen im Vietnamkrieg gekämpft haben. Die beiden Firmen haben das Agent Orange hergestellt, das von der US- Luftwaffe großflächig über Vietnam ausgebracht wurde. Es sollte die Wälder entlauben und damit dem Vietcong die Deckung nehmen. Agent Orange enthält das Dioxin TCDD, das hochgiftig ist. Die Entschädigungssumme insgesamt ist nicht bekannt, sie soll aber zwischen 6 Millionen Won (6200 US$) und 46 Millionen liegen. | |||
aufgenommen: Do., 26.1.2006 |
Quelle: Yahoo! News Singapore, 26.1.06 |
Indonesien | 25.1.06 | Mehr Lohn! |
4964 |
Bogor: Hunderte bis "mehr als 6000" (The Jakarta Post) demonstrierten für eine drastische Erhöhung des Mindestlohns. Der ist auf 737 000 Rp (knapp 65 Euro) im Monat erhöht worden. Die ArbeiterInnen, mehrheitlich aus der Great River Garment Fabrik (4658), sagen aber, für das Allernotwendigste seien 1 115 597 Rp notwendig. | |||
aufgenommen: Do., 26.1.2006 |
Quelle: Pikiran Rakyat, 26.1.06 |
China | 24.1.06 | Jetzt zensiert auch Google - Magazin verboten |
4963 |
Nach Microsoft (4693) und Yahoo! (4810) hat sich jetzt auch Google der Zensur gebeugt.
Um in China selbst mit einer *.cn -Adresse tätig werden zu können, hat sich die Firma
verpflichtet, nach den Vorgaben der Behörden Suchergebnisse zurückzuhalten. Bisher war
aus China ein chinesischer Suchdienst unter *.com zu erreichen; da dieser Server aber in
den USA steht, mußte die Regierung selbst versuchen, die unerwünschten Suchergebnisse
zu unterdrücken. Seinen Email- dienst und den Webspace für Blogger will Google aber
vorerst nicht in China laufen lassen. (The Guardian, Washington Post, CNN, 24., 25.1.06) Freezing Point, eine vierwöchentliche Beilage zur China Youth Daily, ist am Erscheinen gehindert worden. Warum ist nicht genau bekannt. Das Magazin hat eine eigene Redaktion und galt bisher als recht kritisch und investigativ. Es liegt der Zeitung der KP-Jugendorganisation bei und hat damit eine Auflage von etwa einer halben Million. (Radio Free Asia, Washington Post, 25.1.06) | |||
aufgenommen: Mi., 25.1.2006 |
Quelle: div., 25.1.06 |
Indonesien | 24.1.06 | Lehrerdemo |
4962 |
Jakarta: 1600 LehrerInnen aus ganz Java demonstrierten vor dem Parlamentsgebäude. Es sind vor allem die Hilfslehrer, die gegen ihr Honorar (weit unter dem Mindestlohn) und gegen mangelnde Aufstiegsmöglichkeiten protestieren. Es gibt ein Versprechen der Regierung, daß Hilfslehrer mehr oder weniger automatisch angestellt werden, wodurch sich ihr Gehalt fast verdreifachen würde und eine Karriere überhaupt erst beginnen könnte. Von einer Einlösung dieses Versprechens ist aber nichts zu sehen. Sogar die längst fällige Verlängerung der Verträge hat noch nicht stattgefunden. Es gibt in ganz Indonesien mehr als 200 000 Hilfslehrer. (S.a. 3449, 3154) | |||
aufgenommen: Mi., 25.1.2006 |
Quelle: Suara Pembaruan, Suara Merdeka, 25.1.06 |
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8. Februar 2006