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Thailand | seit 15.9.10 | Nach dem Streik |
6999 |
Khon Kaen, s.a. 6972: Über eine Woche lang hatten die burmesischen Arbeitsmigranten in der Fischnetzfabrik Dechapanich gestreikt, dann stimmte das Unternehmen zu, ihnen die gleichen Löhne zu zahlen, wie einheimischen Arbeitern und ihnen ihre Dokumente zu geben (z.B. die Pässe). Vorher hatte die Firma die persönlichen Papiere in Verwahrung. Seitdem haben 569 Arbeiter ihre Dokumente bekommen, 379 aber nicht. Am 29.9. wollten diejenigen, die ihre Papiere schon erhalten hatten, vom Unternehmen ein Schreiben, dass ihnen den Austritt aus der Firma und die Stellenaufnahme bei einer anderen Firma ermöglichen würde. Sie bekamen dies nicht, es gibt auch noch ausstehende Lohnzahlungen vom Vormonat. Wenn alle Löhne bezahlt sind und alle ihre Dokumente haben, wollen die Arbeiter die Fabrik verlassen. Bis dahin wollen sie bleiben, obwohl die Firma ihnen ein Ultimatum zum Verlassen der Fabrik gesetzt hat. | |||
aufgenommen: Mo., 11.10.2010 |
Quelle: The Irrawaddy, 11.10.10 |
China | Ziemlich lange Arbeit |
6998 | |
Einige Universitäten, darunter die Beijing, die Tsinghua, zwei Hong Konger Unis und eine aus Taiwan haben eine Untersuchung über die Arbeitsbedingungen bei Foxconn (6851, 6835) durchgeführt. Gefragt wurden 1736 Beschäftigte in 12 Fabriken. Festgestellt wurde, daß die ArbeiterInnen im Durchschnitt mehr als 80 Überstunden im Monat zu leisten haben (36 sind nach chinesischem Gesetz erlaubt!). Vor allem PraktikantInnen werden ausgenutzt. Die müssen eine Zeitlang in Fabriken arbeiten, um ihren Abschluß anerkannt zu kriegen; dabei sollten sie aber was lernen. Bei Foxconn werden sie genötigt, 10 Stunden oder länger am Band zu stehen. Medizinische Untersuchung wird bei ihnen ebenfalls vernachlässigt. Foxconn beschäftigt in der VR China etwa 900 000 Menschen. | |||
aufgenommen: Sa., 9.10.2010 |
Quelle: China Daily, Macau Daily Times, 9.10.10 |
Kambodscha | 30.9.10 | Wiedereinstellung |
6993 |
(s.a. 6987, 6979) Am 29.9. hatte der kambodschanische Premierminister Textilunternehmen aufgefordert, Arbeiter wiedereinzustellen, die wg. der Teilnahme an einem gewerkschaftlichen Lohnstreik in letzten Monat gefeuert worden waren. Am folgenden Tag teilte die Sangwoo Fabrik in der Provinz Kampong Speu 22 suspendierten Gewerkschaftern mit, sie sollten wieder zur Arbeit erscheinen. | |||
aufgenommen: Mo., 4.10.2010 |
Quelle: Phnom Penh Post, 1.10.10 |
Thailand | 1.10.10 | Demo gegen Industriepark |
6991 |
Industriepark Ma Ta Phut, Rayong: Weil die Regierung den Weiterbau der meisten Chemieprojekte im Industriepark Ma Ta Phut (5510) genehmigt hat, demonstrierten 500 bis 1000 Menschen vor Ort; allerdings ohne Blockadeversuch. Die Baugenehmigungen waren im September aufgehoben worden, weil vorgeschriebene Umweltgutachten nicht vorlagen. Jetzt hat die Regierung ihre Liste von "gefährlichen Aktivitäten" von 18 auf 11 reduziert, so daß alle Projekte bis auf 2 (darunter eine Produktion für monomeres PVC) nicht mehr betroffen sind. | |||
aufgenommen: Sa., 2.10.2010 |
Quelle: Bangkok Post, The Nation, KunststoffWeb |
Kambodscha | 24.9.10 | Gefeuert |
6985 |
s.a. 6979: Am 23. 9. hatten die seit 17.9. streikenden TextilarbeiterInnen in der Provinz Kandal dem Abbruch ihres Streiks zugestimmt. Als sie am nächsten Tag zur Arbeit kamen, durften viele nicht in die Fabrik, weil sie entlassen worden waren. Dies betrifft 3300 aus drei Fabriken, also ein Drittel der ursprünglich 10 000 Streikenden (beim Ende sollen noch 7000 teilgenommen haben). Beim Streik ging es um die Wiedereinstellung von wg. der Teilnahme an einem vorhergegangenen Lohnstreik entlassenen Gewerkschaftern. | |||
aufgenommen: Di., 28.9.2010 |
Quelle: Phnom Penh Post, 27.9.10 |
China | Mai bis August 2010 | Streikwelle in Dalian |
6984 |
Laut China Labour Bulletin (HK) hat es im Sommer diesen Jahres nicht nur die Streikwelle in der Autoindustrie in Guangdong (6911) gegeben, sondern auch - bislang ausserhalb Chinas nicht bekannt - eine große Streikwelle in der Dalian Entwicklungszone (Provinz Liaoning). 70 000 Arbeiter streikten in 73 einzelnen Fabriken. Alle verlangten mehr Lohn. Die Streiks endeten mit einer Lohnerhöhung von 34,5 %. | |||
aufgenommen: So., 26.9.2010 |
Quelle: China Labour Bulletin, 22.9.10 |
Philippinen | 24.9.10 | Entwohnung vorerst verhindert |
6983 |
Quezon, Manila: Bei Strassenschlachten zwischen Bewohnern einer "illegalen" Siedlung auf der einen Seite und Polizei und Abrissarbeitern auf der anderen Seite sind mindestens 14 Menschen verletzt worden. Die wichtigste Stadtautobahn war stundenlang blockiert. Schließlich ordnete ein Gericht (auf Bitte des Präsidenten) den Stop der Entwohnungsaktion an. Auf dem Gelände wohnen noch 6000 Familien; 3400 sind schon umgezogen. Es soll dort ein modernes Shoppingcenter errichtet werden - gemeinsam von der Regierung und der Ayala Land Corp (2171). Die Regierung hat den Bewohnern eine Umzugsprämie von 6000 Peso (~ 100 €) je Familie geboten, will aber für die nächsten 30 Jahre Miete für die Ersatzwohnung kassieren. (Video) | |||
aufgenommen: Sa., 25.9.2010 |
Quelle: Yahoo! News Singapore, ABS-CBN News, Sun Star, , 25.9.10 |
Indonesien | seit 24.8.10 | Soli-Streik |
6982 |
Citarum, Bandung: Wegen der Entlassung von 21 KollegInnen ist die Mehrheit der Beschäftigten der PT Indo Hasasi Textile in Streik getreten. Die Firma hieß früher PT Cahaya Mitra Damai (1969). Im Juni wurde sie von der Indo Hasasi übernommen. Bei den Streitigkeiten mit den neuen Chefs waren die 21 entlassen worden, offenbar wegen ihrer Gewerkschaftsaktivitäten. Seitdem haben sie weder Lohn noch Jahresprämie erhalten. Inzwischen sind 44 weitere ArbeiterInnen mit Entlassung bedroht. | |||
aufgenommen: Sa., 25.9.2010 |
Quelle: Galamedia, 25.9.10 |
Kambodscha | 23.9.10. | Sam Rainsy verurteilt |
6981 |
(s.a. 4027, 2484, 377) Oppositionspolitiker und Volkstribun Sam Rainsy, der im Exil in Frankreich lebt, wurde in Abwesenheit zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt, wegen Fälschung öffentlicher Dokumente und Desinformation. Ihm wurde vorgeworfen, eine Landkarte manipuliert zu haben, um zu beweisen, dass sich Vietnam unrechtmäßig kambodschanisches Territorium aneignet. Er selbst sagt, er hätte die Karte einfach von Google runtergeladen. Die 1270km lange Grenze zwischen Kambodscha und Vietnam ist seit der französischen Kolonialzeit grossteils unmarkiert. Als die beiden Regierungen eine neue Grenzlinie vereinbarten, verloren einige Kambodschaner ihr Land und Sam Rainsy nahm sich ihrer Sache an. Im Januar diesen Jahres wurde er bereits zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt, weil er Dorfbewohner ermutigt hatte, die Grenzmarkierungen rauszureissen. Seine Partei, die Sam Rainsy Partei, beschuldigt die Regierung, das Rechtssystem zu nutzen, um die Opposition mundtot zu machen. In den letzten Wochen hatte Rainsy versucht, Wege zu finden, nach Kambodscha zurückzukehren. | |||
aufgenommen: Fr., 24.9.2010 |
Quelle: BBC News, Phnom Penh Post, 23.9.10 |
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12. Oktober 2010